Zusammenfassung Psiloritis
Schwere Bergwanderung
Gehzeit: 8 bis 10 Stunden
Weglänge 17,1 Kilometer
Aufstieg 1.170 Höhenmeter
Abstieg 1.170 Höhenmeter
Wanderparkplatz am Ende der Straße, die in Anogia in die Berge führt (Google Maps)
Start der Wanderung auf den Psiloritis
Die Wanderung auf Kretas höchsten Berg beginnt an einem großen Wanderparkplatz im Idagebirge am Ende der Straße, die in Anogia in die Berge führt. Der Parkplatz befindet sich auf 1.370 Metern Höhe an einer Hotel-Ruine. Vom Parkplatz folgen wir einem schmalen Pfad und erreichen schon nach wenigen Minuten eine kleine Kapelle.
Wer mag, wandert hier nach rechts in rund 15 Minuten zur Idäischen Grotte. Das ist eine Kalksteinhöhle und (wie auch die Diktäische Grotte bei Psychro) angeblich die Geburtsstätte des mythischen Götterkönigs Zeus.
Wir folgen aber dem breiten Fahrtweg, den wir nach fünf Minuten in einer scharfen Rechtskehre nach links verlassen. Ein Schild mit dem Hinweis „Akolita 2,6 km“ und „Timios Stavros 7,5 km“ markiert den Abzweig, der uns zum Gipfel des Psiloritis führt.
Wir folgen dem felsigen Pfad, der steil aufwärts führt. Dabei haben wir einen tollen Blick auf die Nidha-Hochebene. Nach einer halben Stunde führt der Pfad nach rechts in einen kleinen Canyon. Verlaufen kann man sich nicht. Wir folgen dem gut auszumachenden und mit zwei roten Punkten bestens markierten Pfad. Stachelige Sträucher kratzen unsere Waden auf. Der Weg ist leider nicht sehr spannend und führt ununterbrochen straff nach oben.
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Sattel mit Weggabelung
Nach eineinhalb Stunden Aufstieg wird das Gelände flacher. Auf einem Sattel (2,9 Kilometer), der einen ersten Fernblick erlaubt, erreichen wir eine Weggabelung. Für den Hinweg wählen wir die linke Variante. Deutlich schöner, aber auch anspruchsvoller ist die Bergvariante rechts (hier kommen wir später zurück).
Auf dem Fernwanderweg E4
Den Gipfel des Psiloritis sehen wir von hier übrigens noch nicht. Der steinige Pfad führt uns wieder ein ganzes Stück nach unten. Nach 15 erreichen wir den Fernwanderweg E4, dem wir jetzt nach rechts folgen. Der Pfad führt durch einen ausgetrockneten Wasserlauf über grobes Geröll und steigt stetig steil an. Wir wandern durch einen Canyon – die Aussicht ist bescheiden.
Die erste Aussicht – nach drei Stunden
Nach gut drei Stunden (6,8 Kilometer) erreichen wir einen Sattel mit einem schönen Blick über die Berge. Der Gipfel des Psiloritis liegt aber noch immer in weiter Ferne. Immerhin können wir schon die Gipfelkapelle erahnen. An der folgenden Gabelung (7,1 Kilometer) wandern wir geradeaus. Von rechts käme man übrigens, wenn man die kurze Variante auf den Psiloritis wählt.
Der Psiloritis mit der Kapelle Timios Stavros
Der Wanderweg steigt stetig an. An einigen Stellen ist der schmale Pfad leicht ausgesetzt und verläuft in steilen Geröllhängen. Kurz vor dem Gipfel des Psiloritis passieren wir noch einen Vorgipfel.
Der finale Anstieg zum Dach der Mittelmeerinsel zehrt noch einmal an den Reserven. Nach rund vier Stunden stehen wir auf Kretas höchstem Berg. Hier oben auf 2.456 Metern musst du natürich die große Glocke der Kapelle Timios Stavros läuten.
Der Blick vom Psiloritis ist wirklich spektakulär. Bei schönem Wetter sieht man nicht nur den Pachnes, Kretas zweithöchsten Berg, sondern blickt bis nach Santorin, das bekannte Archipel im Süden der Kykladen.
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Der Abstieg
Vom Gipfel steigen wir wieder ab in Richtung des Sattels. Hier steigen wir aber nicht mehr durch den Canyon ab, sondern wählen die linke Variante über die Bergkämme. Der Weg ist allerdings kaum markiert und stellenweise kaum zu erkennen. Eine gute Orientierung und der GPS-Track sind ein Muss.
Es geht wieder über grobes Geröll. Wir sind immer auf der Suche nach dem nächsten Steinmännchen, um den Pfad nicht aus den Augen zu verlieren. Der Kammweg ist deutlich eindrucksvoller als die Canyon-Variante. Der Weg ist allerdings auch anspuchsvoller und stellenweise schwer zu finden.
Nach knapp eineinhalb Stunden stoßen wir wieder auf den bekannten Aufstiegsweg, der uns zurück zum Parkplatz bringt.
Unser Video zur Wanderung auf den Psiloritis
Das musst du über die Wanderung auf den Psiloritis wissen
Die Wanderung auf den Psiloritis ist lang und erfordert ein gehöriges Maß an Kondition. Im oberen Teil der Wanderung ist der Weg ausgesetzt und quert steile Geröllfelder. Wer die einfachere Variante durch die Schluchten wählt, sieht über Stunden hinweg nichts anderes als Steine. Mental ist das ein Kraftakt! Eine Genußwanderung ist die Tour definitiv nicht.
Die Variante über die Bergkämme (unser Rückweg) erfordert mehr Erfahrung und Ausdauer, ist landschaftlich aber reizvoller. Beachte bitte, dass du dich auf weit über 2.000 Metern befindest. Das Wetter kann hier schnell umschlagen und es kann auch im Sommer empfindlich kalt werden. Neben Sonnenschutz, ausreichend Verpflegung und festen Wanderschuhen ist warme und möglichst windfeste Kleidung Pflicht. Zudem solltest du den Wetterbericht vorab checken.
Deutlich schneller und einfacher erreichst du den Psiloritis übrigens vom Mygero Refuge (Google Maps), das du gut mit dem Auto erreichst. Von hier summiert sich die Rundwanderung auf lediglich 8,7 Kilometer und 850 Höhenmeter.
Interaktive Karte zur Wanderung + GPS-Track
Hier findest du die Karte zur Wanderung auf den Psiloritis. Hier kannst du außerdem den GPS-Track zur Wanderung auf den Psiloritis downloaden.
Alternative Route auf den Psiloritis [kurze Variante]
Hier kannst du den GPS-Track zur Wanderung auf den Psiloritis [kurze Variante] downloaden.
Wanderführer für Kreta
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Moin, mir sind 4 verschiedene Wanderrouten auf den
Psiloritis bekannt.
Vom Norden:
– Livadia bis zu der Schutzhütte Lakkos Mygerou mit dem Auto
– Anopoli bis Analipsi mit dem Auto
Vom Süden:
– Kourutes bis zu der Schutzhütte Toubotos Prinos (mit 4×4)
– Foufouras über die Schutzhütte Toubotos Prinos (mit dem 4×4 bis zum Ende der Schotterpiste).
Besorge dir die Anavasi Karte 11.14. Psiloritis. Dort sind alle Schotterpisten und „Wanderwege“ eingezeichnet. Auch über die Entfernungen bekommst du eine gute Vorstellung.
In allen Kreta-Wanderbüchern ist die Wanderung beschrieben.
Welche Route du auch wählst, es ist immer eine mehrstündige Wanderung. Nur bei guten Wetter gehen. Denke an eine Kopfbedeckung und ausreichend Wasser und Essen.
Viele Grüße aus Hamburg, kv
bin im Mai von der Kallergi Hütte gelaufen,bin aber nur bis Melindau gekommen da starker Wind mit Sahara Staub,hab mich bei Herrn Schwemberger regeneriert…ist 20 Jahre her…..
Ja, das Wetter kann mitunter fies sein in den Bergen .-)
Wow! Ein echt genialer Bericht! Ich trage mich schon lange mit dem Gedanken, diesen Berg einmal zu besteigen aber nachdem, was Ihr so geschrieben habt, frage ich mich, ob’s das bringt … Vielleicht bleibe ich doch bei meinen Schluchtenwanderungen … „Gipfel“ habe ich in Österreich eh schon genug erklommen :-)
Hi Siegi,
ja, die Gipfel in Österreich sind definitiv schöner! Ich selbst würde den Psiloritis zumindest auf dieser Route nicht mehr besteigen, das war mir echt zu eintönig. Es gibt aber auch andere Routen, die sich wohl nicht so ziehen. Die Schluchten sind aber alle toll!
Viele Grüße
Florian
Vom Lagou Miggerou an der Nordseite ist man am schnellsten auf dem Gipfel.
Ja, die Route kennen wir leider noch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden :-)
Hallo Biggi und Flo!
Einen tollen Fotoblog habt ihr da. Ich bin am 20. August 2017 im Alleingang auf den Psiloritis. Meine Tour sollte man aber eher unter sportlicher Herausforderung verbuchen. Ich bin von Süden in Kamares auf 580m Höhe um 7 Uhr morgens gestartet. Der direkte Weg zum Gipfel, den ich auch wieder herunter wählte, beträgt etwa 14 Kilometer. Ich war insgesamt 10 Stunden unterwegs (4:50 Aufstieg, 4:40 Abstieg). Meine 4 Liter Wasser haben gerade so gereicht. Der erste Teil (6km bis 1750m) des Weges von Kamares aus ist sehr steil, der Pfad schwer zu erkennen. Es gibt zwar Markierungen und Steinmännchen, aber man muss schon einen guten Blick haben den Weg zu sehen. Ohne GPS-Gerät mit der Route darauf hätte sicher länger gebraucht. Wenn man den Weg verliert, weiß man ja sonst nicht, auf welcher Seite man suchen soll. Zudem gibt es in diesem Bereich immer wieder stachelige Pflanzen, die (Jogging)Schuhe und Beine in Mitleidenschaft zogen. Man erkennt die Schwierigkeit der Route auch daran, dass ich für Auf- und Abstieg beinahe die gleiche Zeit brauchte. Dann kommt ein 3 km langes Flachstück (guter Weg) bis der Weg für die letzten 5 km auf eure Route trifft. Ansonsten war es natürlich eine klasse Tour, die mich an die Grenzen meiner Leistungsfähigkeit brachte. Ein tolles Gefühl auf dem Dach Kretas zu stehen!
Hi Markus,
Glückwunsch zur Tour! Der Weg zieht sich echt enorm! Noch einmal würde ich die Wanderung ehrlich gesagt nicht machen. Der Weg war mir über weite Strecken zu langweilig. Aber es ist trotzdem super, am Gipfel zu stehen.
Viele Grüße
Florian