1. Malerweg
Er ist der bekannteste Mehrtageswanderweg in der Sächsischen Schweiz: der Malerweg. Er führt dich auf 8 Etappen durch das Elbsandsteingebirge. Auf 112 Kilometern verläuft er durch die traumhaft schöne Sächsische Schweiz. Darüber hinaus ist er einer der schönsten Weitwanderwege in Deutschland.
Auf der ersten Etappe wanderst du von Liebethal (Pirna) bis Stadt Wehlen. Ich empfehle dir einen Abstecher zur Wilke-Aussicht zu machen. Von dort aus hast du einen wunderschönen Blick auf die Elbe. Direkt am zweiten Tag besuchst du DIE Hauptattraktion der Sächsischen Schweiz: die berühmte Bastei. Eine abgefahrene Felsformation mit Aussichtsbrücke und Resten einer alten Burg.
Von Hohnstein wanderst du nach Altendorf. Auf der vierten Etappe gelangst du nach Neumannmühle über die bekannte Schrammstein Aussicht. Du läufst die abgefahrenen Felsformationen hinauf und hast von dort einen atemberaubenden Ausblick.
Die nächsten Ziele auf deiner Wanderung sind Schmilka, Kurort Gohrisch, Weißig und schließlich endet der mit einem M markierte Weitwanderweg in Pirna.
Unsere schönsten Sehenswürdigkeiten in der Sächsischen Schweiz haben wir dir ebenfalls zusammengefasst. Viel Spaß beim wandern und erkunden der Wanderwege in der Sächsischen Schweiz.
- Startpunkt: Liebethal (Pirna)
- Gehzeit: 8 Etappen
- Kilometer: 112 Kilometer
2. Schrammsteinaussicht
Um die berühmte Schrammsteinaussicht besichtigen zu können, musst du ein wenig wandern. Die Wanderwege in der Sächsischen Schweiz sind recht eben, breit und führen dich durch wunderschöne Landschaft.
Wir wandern vorbei an Felsformationen, die an erstarrte Zwerge erinnerten. Wichtig ist, dass du dir die Route vorher ansiehst, denn manchmal sind die Wege im Wald nicht gut ausgeschildert. Um dann auf die Schrammsteine zu gelangen, musst du ein paar Leitern hinaufsteigen. Die gesamte Tour ist jedoch nicht schwer.
Wir sind in Ostrau gestartet, über den kleinen Backofen auf dem Schießgrundweg weiter. Schließlich sind wir auf den Elbleitenweg abgeboten. Das Highlight war der Aufstieg durch das Schrammtor, vorbei am Schrammtorwächter. Über den Schrammsteinweg sind wir immer weiter angestiegen, um dann den Wildschützensteig in Angriff zu nehmen. Hier führen dich dann steile, unzählige Treppen nach oben.
Oben erwartet dich dann auf dem Felsen eine tolle Rundumsicht. Die Schrammsteinaussicht hält, was sie verspricht. Sie ist nicht umsonst ein beliebtes Ausflugsziel und eine begehrte Wanderung. Wir empfehlen dir hier den Sonnenuntergang anzusehen. Vergesse aber deine Stirnlampe für den Rückweg nicht. Der Blick auf die bizarren Felsformationen rund um die Schrammsteine ist abgefahren. Nach dem Sonnenuntergang sind wir den gleichen Weg wieder zurück.
Tipp: Wenn du wieder absteigst, kannst du über den Zurückesteig und den Reitsteig noch zum Carolafelsen gelangen. Danach kannst du über die Wilde Hölle tief in die grüne Natur eintauchen.
- Startpunkt: Ostrau Wanderparkplatz (Google Maps)
- Gehzeit: 2,5 Stunden
- Kilometer: 8 Kilometer
3. Kuhstall mit Himmelsleiter
Diese Wanderung ist etwas ganz besonderes in der Sächsischen Schweiz. Der Kuhstall ist nicht das, wonach es sich anhört. Er ist das zweitgrößte Felsentor und ein äußerst beliebter Aussichtspunkt.
Um zum Kuhstall zu gelangen gibt es verschiedene Varianten. Eine davon ist über die Häntzschelstiege. Diese Steige gelangst du zunächst über Trittklammern nach oben. Danach folgt ein Klettersteig. Durch einen engen Kamin durch einen Spalt kraxelst du nach oben. Für diesen Teilabschnitt brauchst du ein Klettersteigset.
Danach erreichst du die Affensteinpromenade. Auf diesem Rundweg hast du eine tolle Aussicht auf Sandsteinformationen. Auch der Blick auf die Ida-Grotte ist spektakulär. Nach 7 Kilometern erreichst du dann auch die Idagrotte. Jetzt wird der Weg steiler und es geht Felsentreppen nach oben.
Schließlich steht der Aufstieg zum Kuhstall an. Über die sogenannte Himmelsleiter, eine enge Stiege in einer Felsspalte, wanderst du hinauf zum Felsentor.
Wenn du oben am Kuhstall stehst hast du einen grandiosen Blick hinein in das schöne Kirnitzschtal. Das Kuhstall Felsentor steht auf dem Berg Neuer Wildenstein. Dort stand im Mittelalter eine gleichnamige Burg, die Burg Wildenstein.
Wenn du den Kuhstall besuchst, solltest du dir auch den in der Nähe befindlichen Lichtenhainer Wasserfall anschauen. Über grün bewachsene Felsen ergießt sich hier das Wasser in Kaskaden.
- Startpunkt: Parkplatz Hotel Berghof (Google Maps)
- Gehzeit: 4,5 Stunden
- Kilometer: 13,5 Kilometer
4. Bastei mit Schwedenlöchern
Die Bastei ist die Hauptattraktion in der Sächsischen Schweiz. Direkt in der Nähe der berühmten Basteibrücke starten auch viele Wanderungen. Aber natürlich solltest du dir diese tolle Sehenswürdigkeit nicht entgehen lassen. Vom offiziellen Parkplatz aus wanderst du nur wenige Minuten bis zur Bastei.
Von der Basteibrücke aus gelangst du zur Felsenburg Neurathen. Dafür zahlst du Eintritt, aber es lohnt sich sehr. Weiter geht es über den Basteiweg. Hier kommst du zu den Aussichtspunkten Ferdinandsfels und Kanapee. Diesen grandiosen Blick über das Elbtal solltest du nicht verpassen.
Auf deinem Rundkurs wanderst du wieder zurück in Richtung Parkplatz. Dabei kommst du an der Wehlsteinaussicht vorbei. Der Blick bietet sich dir auf weitere Sandsteinformationen. Nun führt dich die Wanderung weiter zu den Schwedenlöchern. Ein Schluchtweg leitet dich durch grün bewachsene, riesige Felsen. Es geht erstmal einige Treppen hinunter zu den Schwedenlöchern.
Den Namen erhielt die Schlucht im Dreißigjährigen Krieg. Die Dorfbewohner flohen in den kleinen Canyon, um sich dort vor den schwedischen Soldaten zu verstecken. Nicht nur mutet es an wie in einem Märchen durch die Schwedenlöcher auf Holzstegen zu gehen, manchmal hast du auch das Gefühl von Dschungel dabei.
- Startpunkt: Parkplatz Bastei (Google Maps)
- Gehzeit: 2:30 Stunden
- Kilometer: 7,5 Kilometer
5. Zwillingsstiege in den Affensteinen
Die Affensteine liegen in den Schrammsteinen und gehören zum großflächigen Gebiet des Großen Winterbergs. Wie der Name Stiege schon vermuten lässt, handelt es sich bei der Zwillingsstiege um eine Steiganlage in der Sächsischen Schweiz. Die Stiege wirst du im Großen Bauerloch der Affensteine finden.
Du startest an der unteren Affensteinpromenade. Direkt am Wanderweg führt dich ein Kletterzustieg hinauf. Oder aber du kraxelst vom Bloßstock aus hinauf. Dabei kommst du an der Häntzschelstiege vorbei. Bevor du die eigentliche Stiege erreichst, kommst du an eine Holztreppe.
Die Zwillingsstiege führt an einer steilen Felswand über Metallbügel hinauf. Danach folgt ein Durchgang zwischen einer Felswand und der sogenannten Jammerspitze. Auch dieser Kletterfelsen ist sehr beliebt. Wandern in der Sächsischen Schweiz kommt immer einem Abenteuer gleich.
- Startpunkt: Parkplatz vom Beuthenfall (Google Maps)
- Gehzeit: 3,5 Stunden
- Kilometer: 8,5 Kilometer
6. Wolfsschlucht im Polenztal
Das Polenztal ist ein 20 Kilometer langes Tal, durch das der Fluss Polenz fließt. Es handelt sich hierbei um das schönste Tal der Sächsischen Schweiz, das vor allem Familien als Ausflugsziel dient und Wanderer mit vielfältigen Touren beeindruckt.
Eine der beliebtesten Touren im Polenztal ist die Wolfsschlucht. Du startest am Hocksteinparkplatz. Dort in der Nähe findest du direkt die Teufelsgrundbrücke. Diese Brücke am Hockstein ist 8 Jahre älter, als die Basteibrücke. Sie wurde 1821 als Holzbrücke aufgebaut. 1843 wurde sie dann durch eine Bogenbrücke aus Stein ersetzt.
Der Hockstein ist ein markanter Felsen, von dem aus du einen tollen Blick hinein ins Polenztal genießt. Du schaust auch hinüber auf Hohnstein mit der gleichnamigen Burg Hohnstein. Wenn du den Malerweg gehst, kommst du ebenfalls am Hockstein vorbei.
Vom Hockstein aus wanderst du dann auf Metalltreppen hinunter in die Wolfsschlucht. Vorbei geht es an engen Felsspalten. Hinauf und hinab führen dich Metalltreppen durch die Schlucht.
Nachdem du die Wolfsschlucht verlassen hast, wanderst du auf einem Rundweg noch durch das Polenztal. Ein Highlight ist der markante Kletterfelsen Polenztalwächter. Nach knapp 5 Kilometern gelangst du zum Füllhölzelweg. Zwei Kilometer später erreichst du den Kurort Rathen. Von Rathen aus führt dich die S-Bahn nach Dresden. Hier fährt auch eine Fähre nach Bad Schandau.
Wir wandern von Rathen jedoch zurück zum Hocksteinparkplatz. Auf dem Weg kommst du nach etwa 9 Kilometern am ersten Wächter vorbei. Dieser große Felsen lohnt sich nochmal für einen Fotostopp. Vom Pionierweg aus kannst du den sogenannten Talwächter gut sehen.
Tipp: Im Gasthof Polenztal kannst du einkehren, aber auch übernachten.
- Startpunkt: Hocksteinparkplatz (Google Maps)
- Gehzeit: 3,5 bis 4 Stunden
- Kilometer: 12,5 Kilometer
7. Großer Zschand mit Hickelhöhle
Die nächste Wanderung führt uns durch den Großen Zschand in der Hinteren Sächsischen Schweiz. Du startest an der Neumannmühle im Kirnitzschtal. Zunächst führt dich der Weg zum Gasthaus Zeughaus. Das erste Highlight auf dieser Tour ist der Große Teichstein. Nun wanderst du auf einem Grat mit immer wieder schönen Ausblicken entlang bis zum Aussichtspunkt. Es geht auf dem gleichen Weg zurück.
Dann folgst du der Beschilderung zur Hickelhöhle. Das ist die zweitgrößte Höhle der Sächsischen Schweiz. Sie erreichst du über den Großen Reitsteig. Die Schichtfugenhöhle ist 45 Meter breit und 14 Meter tief. Darüber hat sich ein natürliches Felsdach gebildet. Von der Höhle geht es wieder zurück zum Zeughaus.
Wenn du magst, kannst du vom Zeughaus noch weiter zum Hinteren Raubschloss wandern. Dieser Fels gehört zum Winterstein. Durch die Raubsteinschlüchte gelangst du schließlich in eine bizarre Felsenwelt. Metallleitern führen dich hinauf zum Gipfel. Es folgt noch ein kleiner Felsentunnel und dann stehst du in einer riesigen Höhle. Hier musst du nun acht Meter nach oben auf einer Leiter klettern. Danach folgt noch eine Metalltreppe und schließlich verlässt du die Höhle wieder.
Vom Felsplateau aus hast du eine wunderbaren Blick in die Sächsische Schweiz und den Großen Zschand. Der Rückweg erfolgt wie der Hinweg.
- Startpunkt: Neumannmühle im Kirnitzschtal (Google Maps)
- Gehzeit: 5,5 Stunden
- Kilometer: 17 Kilometer
8. Lilienstein
Der Lilienstein ist ein markanter Tafelberg in der Sächsischen Schweiz. 415 Meter ist er hoch und nicht zu übersehen. Er liegt idyllisch an der Elbe und wurde sogar schon vom König August dem Starken von Sachsen bestiegen. Auf dem Gipfel steht im Andenken an den Monarchen ein Obelisk mit dem Datum der denkwürdigen Besteigung von 1708.
Deine Motivation sollte demnach sein: was August der Starke geschafft hat, schaffe ich schon lange. Und du wirst auch leicht hinauf wandern, weil der Weg auf den Lilienstein eher einem gemütlichen Spaziergang gleicht.
Los geht die glorreiche Tour in Halbestadt. Wenn du magst, kannst du vorher noch mit der Fähre übersetzen. Etwa eineinhalb Stunden dauert es, bis du das große Plateau erreichst. Von hier oben hast du eine tolle Fernsicht und einen grandiosen Rundumblick beim Wandern.
- Startpunkt: Halbestadt
- Gehzeit: 2,5 Stunden
- Kilometer: 5 Kilometer
9. Gohrisch und Papststein
Auf dieser Wanderung in der Sächsischen Schweiz gelangst du auf die Tafelberge Gohrisch und Papststein sowie auf den Kleinhennersdorfer Stein. Es erwarten dich wieder die typischen Stiegen, Schluchten und markanten Felsen. Diese Wanderung wird zum kleinen Abenteuer.
Vorbei an zerklüfteten Felsen wanderst du hinauf auf den Gohrisch. Du erreichst den Tafelberg über die Falkenschlucht. Durch enge Spalten, über Metalltritte geht es einen steilen Kamin hinauf. Das Abenteuer beginnt also schon sofort. Und dann stehst du bereits auf dem Gipfel des Gohrisch.
Wenn du möchtest, kannst du einen Abstecher über die Wetterfahnenaussicht hinunter in die Schwedenhöhle machen. Über den Ostabstieg wanderst du den Gohrischgipfel hinunter. Hier erwarten dich die nächsten Tritte in eine kleine Schlucht.
Der nächste Punkt ist dann der Papststein. Ihn erreichst du vom gleichen Wanderparkplatz aus über Stiegen oder Metalltreppen. Von hier wanderst du weiter zum Kleinhennersdorfer Stein. Wenn du im Entdeckermodus bist solltest du dir die Lichterhöhle, Hampelhöhle und Eishöhle ansehen.
- Startpunkt: Wanderparkplatz Galgenschänke (Google Maps)
- Gehzeit: 2,5 Stunden
- Kilometer: 6,5 Kilometer
10. Rübezahlstiege
Einer der ältesten Klettersteige der Sächsischen Schweiz ist die Rübezahlstiege. Diese Stiege gab es schon vor dem Ersten Weltkrieg. Ihren Namen bekam sie von dem Spitznamen eines sächsischen Kletterers und Höhlenforscher.
80 Höhenmeter geht es auf den Reitsteig. Der Schwierigkeitsgrad liegt bei B/C und C/D, ist also erfahrenen Klettersteiggehern vorbehalten. Der Steig hat keine Stahlseil-Sicherung.
Das Gebiet zählt zum Großen Winterberg im Nationalpark Sächsische Schweiz. Von den Schneeberger Löchern im Heringsgrund aus steigst du auf. Du folgst der Beschilderung in Richtung Heilige Stiege, eine einfache Wanderung.
Du musst durchaus die Hände zur Hilfe nehmen und kraxelst zunächst einen Kamin nach oben. Den Klettersteig können aber auch Kinder machen. Dann gelangst du in eine kleine Höhle. Durch eine kleinere Öffnung musst du dich nach oben schieben. Es ist nicht schwer, aber bedarf durchaus kräftiger Arme.
Danach geht es wieder eine Rinne nach oben. Aber auch hier sind gute Kletterhilfen angebracht. Dann gelangst du schließlich auf den Reitsteig. Oben geht es auf der anderen Seite wieder hinunter.
- Startpunkt: Wanderparkplatz Ortsmitte Schmilka (Google Maps)
- Gehzeit: knapp 3 Stunden
- Kilometer: 8 Kilometer
Was ist boofen?
Boofen ist das sächsische Wort für unter einem Felsen übernachten. Ein Felsvorsprung, also ein Boofe, wird als natürliches Dach über dem Kopf gesehen, um im Freien zu schlafen. Boofen ist eine Tradition in diesem Gebiet und in der Sächsischen Schweiz. Die Sächsische Schweiz ist ein Nationalpark. Hier ist das Boofen nur an ausgewiesenen Plätzen erlaubt. Und offiziell nur, wenn du Klettern gehst. Also eigentlich ist es dem normalen Besucher nicht erlaubt, einfach im Nationalpark zu übernachten, zu boofen.
Reiseführer für die Sächsische Schweiz
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