Schwarzachklamm – Geotop und Naturschutzgebiet
Über Jahrhunderte hat sich die Schwarzach durch harten Burgsandstein gefressen. So entstand die Schwarzachklamm. Sie ist 2,2 Kilometer lang und begeistert ihre Besucher. Sie liegt in der Nähe von Schwarzenbruck, in Mittelfranken, und gehört zum Nürnberger Umland.
Die Schwarzachklamm wurde in die Liste der 100 schönsten Geotope Bayerns aufgenommen. Seit 1936 ist die gesamte Schwarzachschlucht ein Naturschutzgebiet. In Naturschutzgebieten wird die Natur so belassen, wie sie sich entwickelt. Du wirst also neben den Wegen und in den Wäldern einiges an Totholz, also abgestorbenes oder abgebrochenes Holz, vorfinden. Naturbelassen – das trifft es in der Klamm. Totholz ist zum Beispiel ein besonderer Lebensraum für die großen und kleinen Tiere des Waldes und für Pilze.
Das Besondere in der Schwarzachklamm: hier gibt es unglaublich viele Arten an Moosen. Und das wirst du gleich zu Beginn in der Schlucht sehen. Die Natur erscheint unglaublich grün, viele Steine sind von herrlich schillernden Moosen überzogen.
Zudem wachsen direkt am Fluss urige Erlen-Auwälder. An den Hängen findet der aufmerksame Besucher viele Buchen, Kiefern und Fichten vor.
Am Südufer gab es früher den Felsensteig. Er ist jedoch heute gesperrt. Zu brüchig ist dort das Gelände. Außerdem befinden sich Steinbrüche in dem südseitigen Gebiet.
Alle Infos zur Wanderung
- Start der Wanderung: in Schwarzenbruck am Parkplatz Kirchweihplatz (Google Maps) oder beim Schwarzenbrucker Moor (Google Maps), Alternativ: Anreise mit VPN mit der S-Bahn Linie 3, Haltestelle Ochenbruck oder S-Bahn-Haltestelle Feucht
- Verlauf der Strecke: Brückkanal, Wald, Schwarzachklamm
- Länge der Wanderung: 9,2 Kilometer
- Gehzeit: 2,5 bis 3 Stunden
- Schwierigkeit: Mittelschwer, Kondition und Trittsicherheit erforderlich
Start der Wanderung in Schwarzenbruck
Wir raten dir zum Start deiner Wanderung in Schwarzenbruck. Hier parkst du am Kirchweihplatz (Google Maps) oder beim Schwarzenbrucker Moor (Google Maps). Deine Tour führt dich gleich zu Beginn am Ufer der Schwarzach entlang. Auf einfachen Wegen und vom Plätschern des Wassers begleitet, gelangst du schnell vorwärts.
Unser Tipp: in Schwarzenbruck gibt es das Petz’sche Schloss. Schau es dir an, wenn du in der Gegend bist. Es wurde nach dem Zweiten Markgrafenkrieg aufgebaut.
Dein erster Stopp ist das Farberwehr. Hier wanderst du weiter über den Fluss. Die Strecke ist wirklich idyllisch, weil sie dich weiter am Wasser entlang bringt. Schließlich gelangst du zum Brückkanal.
Brückkanal
Der Brückkanal ist ein beliebtes Ausflugsziel rund um Nürnberg. Kein Wunder, denn dort befindet sich auch das Lokal Waldschänke Brückkanal. Hier kannst du im Sommer im Biergarten sitzen und dir ein kühles Radler oder Bier schmecken lassen. Klingt das nicht herrlich?
Direkt am Brückkanal steht auch eine riesige Steinbrücke. Sie wurde im 19. Jahrhundert errichtet und ist 17 Meter hoch. 90 Meter lang ragt sie über die Schwarzach.
Du wanderst noch ein wenig weiter am Ludwig-Donau-Main-Kanal entlang. Übrigens war der Ludwig-Donau-Main-Kanal, der auch den Namen Alter Kanal trägt, eine wichtige Wasserstraße. Sie verband Bamberg mit Kelheim.
Schließlich verlässt du den wunderschönen Kanal und machst dich auf in Richtung Schwarzachklamm. Zunächst wanderst du durch einen idyllischen Wald, bis du zur Schwarzach hinunter gelangst.
Tipp: im Herbst erlebst du am Kanal ein absolutes Farbenspiel der Laubbäume. Indian Summer in Franken ist hier das Stichwort.
Wanderung durch die Schwarzachklamm
2,2 Kilometer ist die Schwarzachklamm lang. Und ich kann dir versichern: jetzt wird es richtig romantisch. Du wanderst durch naturbelassene Landschaft, vorbei an zerklüfteten und vom Wasser geschliffenen Sandsteinfelsen.
Auf Hinweistafeln erfährst du viel über die Geologie und die Entstehung der Schlucht. Das erste Highlight ist gleich die sogenannte Karlshöhle. Über eine Holztreppe kommst du in die beeindruckende Höhle und kannst hineinschauen. In unserem Bild siehst du die Treppe rechts am Bildrand.
Die Moose und Laubbäume begleiten deinen Weg. Das Wasser der Schwarzach leuchtet Smaragdfarben und schillert in den schönsten Grüntönen. Mächtige Felswände gilt es zu umrunden, hier und da öffnen sich höhlenartige Löcher, alles wirkt sehr imposant und mächtig. Fast kommst du dir vor wie in einer Märchenwelt.
Bald wird die Schwarzach über eine Staustufe geleitet. Du befindest dich am Flusskraftwerk Gsteinach. Es stammt aus dem 19. Jahrhundert. Hier befindet sich auch das ehemalige Ausflugslokal Gsteinach. In den Felsen sind noch Türen und Fenster angedeutet.
Ebenfalls spannend ist die riesige Gustav-Adolf-Höhle. Der Name ist dem ehemaligen Schwedenkönig gewidmet, der hier sogar gewesen sein soll. Eine Bank lädt unter der Höhle zum Verweilen ein.
Du musst mal aufpassen und die Felsen genauer betrachten. Im Sandstein findest du wabenähnliche Strukturen. Daran kannst du die Auswaschungen erkennen, die das Wasser über Jahrhunderte am Gestein vorgenommen hat.
Am Ende wanderst du noch über eine brach liegende Fläche. Hier befand sich mal ein altes Granitwerk. In jedem Winkel scheint sich etwas neues zu verbergen. Deine Rundwanderung endet schließlich wieder in Schwarzenbruck.
Varianten für deine Wanderung – Jägersee (Feucht), Ochenbruck, lange Rundwanderung
Variante 1: Vom Bahnhof Ochenbruck aus wanderst du am Parkplatz Bahnhofsallee (Google Maps) los. Du gehst nun die Tour genau anders herum, als ich sie oben beschrieben habe. Du gelangst also genau am anderen Ende der Schwarzachklamm hinein und läufst den Weg in der anderen Richtung bis zum Biergarten am Brückkanal.
Dann kannst du dir am Ende deiner Tour ein kühles Bier genehmigen. Du wanderst dann am Alten Kanal entlang, hinüber über die Brücke an der Schleuse 51 und folgst der Beschilderung in Richtung Ochenbruck Bahnhof.
- Gehzeit: 3-4 Stunden
- Wegstrecke: 11 Kilometer
Variante 2: Start an der Autobahnraststätte Feucht oder S-Bahn-Haltestelle Feucht. Du wanderst vorbei an der Realschule in Feucht, weiter auf dem Josef-Schlosser-Weg, vorbei an der Reitanlage Feucht und gelangst zum Jägersee. Vom Jägersee aus läufst du weiter bis hinein ins Ortszentrum von Röthenbach bei St. Wolfgang.
Du umrundest den Friedhof in Röthenbach und gelangst schließlich an den Ludwig-Donau-Main-Kanal. Dein erster Stopp ist hier der Gauchsbach Brückkanal. Am Ludwig-Donau-Main-Kanal wanderst du weiter und gelangst schließlich bis zur Schleuse 60. Von hier aus läufst du weiter zum Brückkanal. Ab hier beginnt deine Tour durch die Schwarzachklamm. Vom Bahnhof Ochenbruck aus gelangst du mit der S-Bahn wieder zurück nach Feucht.
- Gehzeit: 3 Stunden
- Wegstrecke: 11 Kilometer
Variante 3: Lange Wanderung von Feucht Gsteinacher Straße als Rundwanderung. Von der Gsteinacher Straße aus wanderst du direkt zum Ludwig-Donau-Main-Kanal zur Schleuse 60. Immer am Ludwig-Donau-Main-Kanal geht es bis zum Ort Pfeifferhütte.
Dann biegst du ab, querst den Mühlbach und läufst durch die Orte Mimberg, Ochenbruck und Schwarzenbruck. Erst nach knapp 15 Kilometern erreichst du den Eingang zur Schwarzachklamm. Für diese Tour musst du auf jeden Fall gut zu Fuß sein. Dann kannst du den langen Marsch am Kanal und durch die Orte wahrlich genießen.
Nach der Klamm geht es bis zum Brückkanal und die gleichen letzten Kilometer am Ludwig-Donau-Main-Kanal zurück bis nach Feucht.
- Gehzeit: 5 Stunden
- Wegstrecke: über 20 Kilometer
Variante 4: Parkplatz am Ausflugslokal Brückkanal
Wanderführer für das Nürnberger Land
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Hallo, würdet Ihr die Wanderung mit einer bereits ziemlich taffen dreijährigen empfehlen? Natürlich an der Hand. Oder gibt es dann zu viele Passagen wo man sie tragen muss?
Vielen Dank
Grüße
Joachim
Hi Joachim,
wir tun uns immer sehr schwer mit solchen Empfehlungen. Aber neun Kilometer erscheinen mir ehrlich gesagt viel zu lang. Aber das könnt ihr sicher besser einschätzen.
Viele Grüße
Florian
Die Schwarzachklamm hat mir super gefallen, ich wohne nicht weit weg und war trotzdem erst letztes Jahr zum ersten mal da. Ich will bald wieder hin, diesmal mit Staffelei und Farben im Gepäck um dort zu malen. Den Kanal fand ich im Gegensatz dazu aber eher unspektakulär :)
Hallo Anja,
das freut uns sehr. Das werden bestimmt tolle Bilder in der Klamm.
Viele Grüße
Florian
Hallo Florian,
meine Zeilen bezogen sich auf den Kommentar von Ferdinand und waren natürlich ironisch gemeint, weil manche Leute immer ein Haar in der Suppe finden wollen.
Die Fotos von der Schlucht sind wunderschön!
Naddi
Sofern es sich um ein Naturdenkmal in einem Naturschutzgebiet handelt, sollte man es für alle Menschen sperren, dann wäre es idealer Naturschutz. Genörgel und Gemeckere über Autobahnen und Kläranlagen wäre dann nicht mehr nötig und die Natur könnte langsam wieder richtige Natur werden.
Naddi
Hi Naddi,
das stimmt wohl, überhaupt keinen Menschen mehr wo hinzulassen würde die Natur am besten schützen. Aber das kann nicht die Lösung sein .-)
Viele Grüße
Florian
Folgendes wäre noch erwähnenswert: Die Gemeinde Schwarzenbruck und angrenzende Gemeinden halten das Naturschutzgebiet besonders gut für ihre Kläranlage geeignet. Besonders am Brückkanal kann man die Akustik der nahegelegenen Autobahn genießen. Was durch keinerlei Schallschutzmaßnahmen eingeschränkt wird. Zur Zeit ist das Verkehrsaufkommen wegen Corona etwas geringer, aber es kommen auch wieder andere Zeiten…
Hi Ferdinand,
sowas ist ja immer sehr schade :-(
Wünschenswert wäre da natürlich eine Lösung, die dieses tolle Naturdenkmal würdigt.
Viele Grüße
Florian