iPhone 14 Pro Test: Das musst du über die Kamera wissen

Die Kamera vom Apple iPhone 14 Pro (Max) bringt viele Verbesserungen mit. Doch wie schlägt sich die Kamera des Luxus-Smartphones im Alltag eines Fotografen? Ich habe die iPhone-Kamera einem ausführlichen Test unterzogen.

Bei uns findest du alle wichtigen Infos zu Sensorgröße, Megapixel, Foto- und Videoqualität und vieles mehr.

Und nun viel Spaß mit meinem iPhone-14-Pro-Kamera-Test.

  • Die Kamera des iPhone 14 Pro (Max) begeistert mit einer tollen Bildqualität
  • Der Bildsensor der Hauptkamera ist um 65 Prozent gewachsen
  • Die Hauptkamera löst mit 48 Megapixel auf
  • Beim iPhone 14 Pro (Max) stehen dir vier Brennweiten zur Verfügung
  • Die Videoqualität wurde weiter verbessert
  • Neue Video-Funktionen: Kino-Modus in 4K und Action-Modus
  • In meinem Kamera-Test erfährst du alles über die iPhone-14-Pro-Kamera

Die Brennweiten der iPhone-14-Pro-Kamera

Zum ersten Mal in der Geschichte bringt die Pro-Version vom iPhone vier nutzbare Brennweiten mit. Die Vorgängermodelle iPhone 13 Pro und iPhone 12 Pro haben dagegen nur drei nutzbare Brennweiten (den digitalen Zoom nicht berücksichtigt).

Auf der Rückseite des Edel-Smartphones befinden sich aber nach wie vor drei Kameralinsen. Wenn du dich fragst, wie Apple das macht: Die Hauptkamera vom iPhone löst erstmals mit 48 Megapixel aus. Um die vierte nutzbare Brennweite bereitzustellen, nutzt Apple den hochauflösenden Sensor der Weitwinkel-Hauptkamera (1x) für einen verlustfreien digitalen Zoom.

  • Ultraweitwinkel (0,5x): ƒ/2.2 Blende und 120° Sichtfeld (13 mm Brennweite)
  • Hauptkamera (1x): ƒ/1.78 Blende (24 mm Brennweite)
  • Hauptkamera (2x): ƒ/1.78 Blende (48 mm Brennweite)
  • Teleobjektiv (3x): ƒ/2.8 Blende (77 mm Brennweite)

Im Vergleich mit dem Vorgängermodell hat Apple die Blendenöffnungen von Weit- und Ultraweitwinkel auf f/1.78 (von f/1.5) respektive f/2.2 (von f/1.8) verkleinert. Ob sich die kleinere Blendenöffnung negativ auf die Bildqualität auswirkt, werde ich in diesem Kamera-Test klären.

Übrigens spielt es keine Rolle, ob du dich für das kleine iPhone Pro oder das große iPhone Pro Max entscheidest. Die Max-Variante hat ein größeres Display und einen stärkeren Akku – die Kamerasysteme sind aber identisch. Der Unterschied zwischen iPhone 14 und iPhone 14 Pro ist allerdings gewaltig.

Hier findest du übrigens meinen Kameratest zum iPhone 15 Pro Max.


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Neue Hauptkamera mit 48 Megapixel Auflösung

Die wichtigste Neuerung beim iPhone 14 Pro (Max) ist der hochauflösende 48-Megapixel-Sensor der Weitwinkel-Hauptkamera (1x). 48 Megapixel brauchen aber auch gehörig Platz, um sinnvoll genutzt zu werden. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist der Bildsensor der Hauptkamera um 65 Prozent gewachsen. Das Herzstück der iPhone-14-Pro-Kamera ist ein 1/1,28-Zoll-Sensor. Das merkt man auch am Kamerabuckel, der noch einmal größer geworden ist.

Trotz des größeren Bildsensors messen die Pixel der Hauptkamera nur noch 1,22 μm (Micrometer). Die Pixel der Hauptkamera vom iPhone 13 Pro (Max) messen 1,9 μm.

Um diesen Nachteil auszugleichen (kleine Pixel führen zu einem höheren Bildrauschen), setzt Apple erstmals das sogenannte „Pixel Binning“ ein. Hier fasst das iPhone 14 Pro vier Pixel zu einem größeren Pixel zusammen. Der „Quad-Pixel“ misst 2,44 μm. Damit reduziert sich die Auflösung aber auf zwölf Megapixel.

Bei der Hauptkamera kommt eine Bildstabilisierung mit Sensorverschiebung (das kennt man schon aus dem iPhone 13 Pro Max und insbesondere aus teuren Profi-DSLMs) zum Einsatz.

Apple nutzt den hochauflösenden Sensor der Hauptkamera auch für die vierte Brennweite (2x). Hier handelt es sich um einen verlustfreien digitalen Zoom. Um die vierte Brennweite zu ermöglichen, nimmt der hochauflösende 48-Megapixel-Sensor der Hauptkamera Bilder mit „nur“ zwölf Megapixel auf. Beim direkten Vergleich mit dem iPhone 13 Pro (Max) – hier muss man für den gleichen Bildausschnitt digital zoomen – ist der verlustfreie 2-fach-Zoom des iPhone 14 Pro weit überlegen.

Beim Ultraweitwinkelobjektiv (0,5x), das auch für den Makro-Modus zum Einsatz kommt, und beim Teleobjektiv (3x) gab es im Vergleich zum Vorgängermodell keine größeren technologischen Veränderungen.

Die Kamera-Brennweiten im Vergleich

Das iPhone 14 Pro (Max) verfügt über vier nutzbare Brennweiten in der Standard-Kamera-App. Neben einer Ultraweitwinkelbrennweite (0,5x) und einer Weitwinkelbrennweite (1x) stehen dir zwei Telebrennweiten (2x, 3x) zur Verfügung.

Übrigens solltest du beim Fotografieren mit dem iPhone nur die vorgegebenen Brennweiten der Kamera-App nutzen. Nur so erzielst du die bestmögliche Bildqualität. Hier findest du noch mehr Tipps zum Fotografieren mit dem iPhone.

Hier zeige ich dir den Unterschied der Kameralinsen. Alle Bilder entstanden vom gleichen Standpunkt aus. Du kannst die Fotos auch vergrößern – einfach anklicken.

Das iPhone 14 Pro (Max) im Kamera-Test (inkl. Testbilder)

Aber wie schlägt sich die Kamera des iPhone 14 (Max) im Test? Das verrate ich dir hier. Beachte, dass die Bilder fürs Internet stark komprimiert sind. Zur besseren Beurteilung der Testbilder (im JPG-Format) kannst du einige der hier präsentierten Fotos für den privaten Gebrauch (bitte Copyright beachten) in voller Auflösung kostenlos downloaden (54 MB).

Bei Tageslicht macht die iPhone-Kamera überragende Bilder. Spannend wird es bei schwierigen Lichtbedingungen, auf die ich mich in diesem Test konzentriere.

Tipp: Egal ob du mit dem Smartphone oder mit einer DSLM/ DSLR fotografierst: mit unserem Online-Fotokurs lernst du ganz einfach fotografieren!

Die Funktionen der iPhone-Kamera-App

Zunächst einmal bekommst du hier einen Überblick über die Grundfunktionen der Kamera-App vom iPhone.

  • Zeitraffer
  • Slo-Mo (Zeitlupe)
  • Kino
  • Video (inkl. Action-Modus)
  • Foto
  • Porträt
  • Panorama

Das Ultraweitwinkelobjektiv (0,5x)

Das Ultraweitwinkelobjektiv vom iPhone 14 Pro (0,5x) ist das perfekte Werkzeug für beeindruckende Landschaftsbilder. Wie schon beim Vorgänger löst die Kamera mit zwölf Megapixel aus.

Die etwas weiter geschlossene Blende von f/2.2 (beim Vorgänger f/1.8) spielt meiner Meinung nach keine entscheidende Rolle. Selbst bei Dämmerlicht gelingen mit der Ultraweitwinkelkamera (13 mm Kleinbildäquivalent) tolle Landschaftsfotos.

Makroaufnahmen

Die Ultraweitwinkelkamera ist auch zuständig für die Makros. Näherst du dich mit der Kameralinse einem kleinen Objekt, wechselt die Kamera unmerkbar in den Makro-Modus. Das gelingt sogar bei wenig Umgebungslicht, etwa am Abend im Wald, sehr gut.

Die 48-Megapixel-Hauptkamera (1x, 2x)

Der 48-Megapixel-Sensor (8064 x 6048 Pixel) der iPhone-14-Pro-Hauptkamera (1x) eröffnet Fotografen eine völlig neue Ära. Die Bilder sind in der höchsten Auflösung extrem detailreich. Außerdem kannst du deine Fotos ohne Probleme beschneiden.

Standardmäßig nimmt die Hauptkamera (Einstellung 1x) Fotos mit zwölf Megapixel auf. Willst du mit dem iPhone 14 Pro Bilder in voller Auflösung aufnehmen, musst du die Raw-Funktion einmalig in den Einstellungen einschalten (Einstellungen > Kamera > Formate > „Apple ProRaw“ aktivieren und die Auflösung auf 48 MP stellen) und dann jedes Mal beim Fotografieren in der Kamera-App die „Raw-Funktion“ aktivieren.

Es ist allerdings keine gute Idee, in Zukunft alle Fotos in voller Auflösung im ProRaw-Format aufzunehmen:

  • ProRaw-Dateien in voller Auflösung benötigen viel Speicherplatz (zwischen 40 und 115 Megabyte pro Bild)
  • Bei der Maximal-Auflösung des Bildsensors kämpft das iPhone bei Dunkelheit mit starkem Bildrauschen
  • Aufgrund der immensen Datenmengen benötigt das iPhone sehr lange, bis du das nächste Foto in voller Auflösung aufnehmen kannst

Nutze die volle Auflösung des 48-Megapixel-Sensors also nur in speziellen Situationen. Etwa dann, wenn du das Bild später beschneiden („croppen“) oder großformatig ausdrucken willst und nur, wenn genügend Licht bei der Aufnahme vorhanden ist.

Für die meisten Situationen genügt die altbekannte Standardauflösung von zwölf Megapixel. Aufnahmen mit geringerer Auflösung haben außerdem einen Vorteil bei Situationen, in denen wenig Licht zur Verfügung steht. Das ProRaw-Format kannst du natürlich auch mit zwölf Megapixel Auflösung nutzen (Einstellungen > Kamera > Formate > Apple ProRaw auf 12 MP stellen).

Übrigens nutzt nur die Hauptkamera (1x) auf Wunsch die volle Auflösung von 48 Megapixel. Alle anderen Brennweiten sind auf 12 Megapixel limitiert – egal welche Einstellung du für Apple ProRaw wählst.

Die Hauptkamera ist beim iPhone 14 Pro auch für die neu hinzugekommene Brennweite 2x zuständig. Die Einstellung 2x entspricht einer Brennweite von 48 mm im Kleinbildformat und damit etwa dem gewohnten Sichtfeld des Menschen. Bei der Brennweite 2x handelt es sich zwar um einen digitalen Zoom. Dank der hohen Auflösung des Bildsensors ist dieser aber verlustfrei.

Für mich ist die neue Brennweite eines der Top-Features vom iPhone 14 Pro. Beim Vorgängermodell war mir der Sprung zwischen den verschiedenen Linsen/ Brennweiten oft zu stark. Mit der neuen Brennweite von umgerechnet 48 mm eröffnen sich dir völlig neue Perspektiven, die ich bisher bitter vermisst hatte.

Das Teleobjektiv (3x)

Die vierte Brennweite vom iPhone 14 Pro entspricht 77 mm am Kleinbildformat, also einer leichten Telebrennweite. Aufnahmen mit der 3x-Kamera lösen mit 12 Megapixel auf.

Mit der 3-fach-Linse holst du weit entfernte Motive relativ nah heran. Für einen Städtetrip oder die Landschaftsfotografie ist die Linse ideal. Die Bildqualität der Linse ist auch bei schwierigen Lichtbedingungen überzeugend.

Willst du Tiere in freier Wildbahn fotografieren, etwa in Südafrika, greifst du aber lieber zu einer DSLM/ DSLR mit einem starken Teleobjektiv. Hier findest du meine ausführliche Kamera-Kaufberatung.

Langzeitbelichtungen mit dem iPhone 14 Pro (Max)

Wie auch bei älteren iPhones kannst du mit dem iPhone 14 Pro Langzeitbelichtungen anfertigen.

Um eine Langzeitbelichtung mit dem iPhone anzufertigen, wählst du in der Kamera-App die Funktion „Foto“ und aktivierst die Live-Funktion oben rechts im Display (jetzt stehen dir aber keine ProRaw-Aufnahmen mehr zur Verfügung).

Dabei spielt es keine Rolle, welche Kameralinse bzw. Brennweite du nutzt. Die Live-Funktion mit der Langzeitbelichtung steht dir sogar bei der Frontkamera zur Verfügung.

Löst du aus, musst du einen Moment still halten. Danach öffnest du das fertige Foto und tippst oben links auf „Live“. Hier wählst du „Langzeitbelichtung“. Das iPhone erstellt nun eine Langzeitbelichtung. Das funktioniert sogar bei Aufnahmen aus der Hand. Ohne Handystativ darfst du aber keine 100-prozentige Schärfe erwarten. Für Instagram und Co reicht das aber alle Male! Eine leichte Unschärfe wird erst beim zoomen ins Bild sichtbar.

Langzeitbelichtungen stehen nicht im ProRaw-Format zur Verfügung und haben auch nur eine Auflösung von 2048 x 1536 Pixel (3,1 Megapixel). Hier sind Kameras, egal ob DSLR oder DSLM, weit überlegen.

Low Light: Nachtaufnahmen mit dem iPhone 14 Pro

Kann man mit dem iPhone Sterne fotografieren? Wie das Foto beweist: Ja, mit dem iPhone 14 Pro ist das kein Problem. Nachtaufnahmen bei wenig Licht sind eine der großen Stärken der iPhone-14-Pro-Kamera. Hier macht sich der deutlich gewachsene Bildsensor bemerkbar.

Der Nachtmodus aktiviert sich bei Dunkelheit automatisch. Allerdings hast du die Möglichkeit, den Nachtmodus vor der Aufnahme zu deaktivieren (oben links in der Kamera-App).

Ist der Nachtmodus aktiviert, stehen dir für alle Brennweiten nur zwölf Megapixel Auflösung zur Verfügung. Willst du ein Bild mit der vollen Auflösung (48 MP) der Hauptkamera aufnehmen, musst du eventuell den Nachtmodus manuell deaktivieren.

Um übermäßiges Bildrauschen zu vermeiden, aktiviert das iPhone im Nachtmodus für die Hauptkamera (1x) das „Pixel Binning“ und fasst vier Pixel zu einem größeren Pixel zusammen, das mehr Licht aufnehmen kann als ein Einzelpixel. Davon profitiert die Bildqualität bei Dunkelheit – und das spürbar.

Fotografierst du bei wenig Licht im ProRaw-Modus, solltest du die Auflösung der Hauptkamera in den Kamera-Einstellungen manuell von 48 auf zwölf Megapixel reduzieren. So nimmt das iPhone Bilder – unabhängig vom Nachtmodus – mit einer Auflösung von zwölf Megapixel auf, was der Bildqualität zugutekommt.

Achtung, wir waren zum Testen zu Halloween unterwegs – bitte nicht erschrecken 😏.

Porträts mit dem iPhone 14 Pro (Max)

Mit der Porträt-Funktion der Kamera-App gelingen dir tolle Fotos von Menschen. Das funktioniert sogar in ziemlich dunklen Räumen.

Wir haben die Low-Light-Qualität der Kamera auf einer Halloween-Show ausführlich getestet und sind von den Resultaten absolut begeistert. Selbst bei schwierigsten Lichtbedingungen und Dunkelheit gelingen brillante Fotos und Porträts, auf denen man extrem viele Details erkennt.

Bei Tageslicht hat die iPhone-Kamera leichtes Spiel. Hier gelingen dir mit der Porträt-Funktion jederzeit tolle Porträts. Aber selbst bei extrem schwierigen Lichtbedingungen leistet die Kamera ganze Arbeit. So mancher Party-Fotograf mit einer DSLM oder DSLR dürfte sich bei diesen Bildern verwundert die Augen reiben.

Hier findest du übrigens unsere Tipps für die Portraitfotografie.

Die Panoramafunktion

Panoramen fertigt das iPhone mit der entsprechenden Funktion in der Kamera-App an. Die Panoramen gelingen sehr gut aus der Hand. Die maximale Größe der iPhone-Panoramen liegt bei sagenhaften 63 Megabyte.

Tipp: Mit dem iPhone kannst du auch Hochkant-Panoramen anfertigen. Dazu hältst du das Smartphone einfach quer und führst es bei der Aufnahme von unten nach oben (oder umgekehrt).

Die Frontkamera

Die Frontkamera löst mit zwölf Megapixel aus und verfügt über alle Funktionen, die auch die Hauptkamera auf der Rückseite des Smartphones mitbringt. In der Regel nutzt man die Frontkamera – Apple nennt sie TrueDepth Kamera – für Selfies.

Problem Lensflares

Das Problem mit den Lensflares/ Geisterlichter, die auftreten, wenn grelles Licht bei Dunkelheit in die Kameralinse fällt, besteht auch beim iPhone 14 Pro.

Je nach Blickwinkel treten zwar noch Lensflares auf. Insgesamt finde ich die Lensflares aber nicht mehr so störend wie noch beim Vorgängermodell. Das Problem haben natürlich auch andere Smartphones – die Physik lässt sich eben nicht austricksen. Wer mit dem Smartphone fotografiert, wird in bestimmten Situationen wohl mit den Geisterlichtern leben müssen.

Apple ProRaw

Nutzer der Pro-Modelle können Fotos im Bildformat Apple ProRaw aufnehmen. Eine DSLR oder DSLR speichert eine Raw-Datei ohne algorithmische Veränderungen. Die Raw-Datei muss im Anschluss mit einer Bildbearbeitungssoftware entwickelt werden. Apple Pro Raw ist eine Weiterentwicklung des klassischen Raw-Formats.

Das ProRaw-Format beinhaltet Apples Algorithmen zur Bildbearbeitung wie Deep Fusion (für bessere Texturen und Details bei wenig Licht) und SmartHDR (um hohe Helligkeitsunterschiede darzustellen). Das hat zur Folge, dass du Fotos im ProRaw-Format bei der Postprodukion anders entwickelst als herkömmliche Raws aus deiner Kamera. Auch die gewohnten Presets funktionieren in der Regel nicht oder schlecht.

Zudem verfügen ProRaw-Aufnahmen über eine Farbtiefe von 12 Bit. So stehen 4096 Helligkeitsstufen von Rot, Grün und Blau zur Verfügung. Beim Jpeg- oder HEIC-Format mit 8 Bit stehen nur 256 verschiedene Helligkeitsstufen von Rot, Grün und Blau (mit denen sich 16,8 Millionen Farben darstellen lassen) zur Verfügung.

Allerdings haben die meisten Computermonitore nur eine Farbtiefe von 8 Bit. Auch beim Druck spielen die 12 Bit keine Rolle. Deutlich sichtbar werden die Unterschiede zwischen 8 und 12 Bit auf teuren Bildschirmen wie dem Apple Pro Display XDR.

Fotografierst du oft bei schwierigen Lichtbedingungen, ist das ProRaw-Format ein enormer Zugewinn bei der Postproduktion. Du kannst die Fotos ganz nach deinen Wünschen ohne Einschränkungen entwickeln.

Wie groß kannst du deine iPhone-Fotos ausdrucken?

Die Hauptkamera des iPhone 14 Pro löst mit bis zu 48 Megapixel (8064 x 6048 Pixel) auf. Bei einer ausgezeichneten Druckqualität von 300 dpi („dots per inch“; etwa für Fotos in Magazinen) kannst du eine Druckgröße von maximal 68 x 51 cm realisieren.

Die übrigen Linsen lösen mit zwölf Megapixel (4032 x 3024 Pixel) auf. Bei 300 dpi erreichst du damit eine Druckgröße von maximal 34 x 26 cm.

Verringerst du die Druckqualität von 300 dpi auf 150 dpi, kannst du die Bilder sogar doppelt so groß ausdrucken.

Das iPhone 14 Pro (Max) im Video-Test

Die Kamera vom iPhone 14 Pro ist noch einmal deutlich leistungsstärker als beim Vorgängermodell. Die ohnehin schon sehr gute Videoqualität wurde weiter gesteigert. Wir etwa filmen alle unsere Videos ausschließlich mit der iPhone-Kamera.

Alle Kameralinsen filmen in 4K. Dabei stehen 24, 30 oder 60 Bilder pro Sekunde zur Verfügung. Neben der normalen Video-Funktion verfügt das iPhone 14 Pro außerdem über einen Kino-Modus und einen Action-Modus.

Die besten Videoaufnahmen aus der Hand entstehen übrigens mit der sehr gut stabilisierten Hauptkamera (1x). Aber auch die anderen Kameralinsen werden gut stabilisiert – selbst ohne den Action-Modus. In den Kamera-Einstellungen (Einstellungen > Kamera > Video aufnehmen) gibt es übrigens die Funktion „Verbesserte Stabilisierung„. Durch geringfügiges Zoomen im Video- und Kino-Modus erzielt das iPhone hier eine noch bessere Stabilisierung. Im Vergleich zum iPhone 13 Pro ist die Videostabilisierung auf ein völlig neues Niveau geklettert!

Profi-Filmer freuen sich über die Möglichkeit, Videos im Format Apple ProRes zu filmen. ProRes eignet sich perfekt für die professionelle Videonachbearbeitung. Das iPhone 14 Pro unterstützt ProRes mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde (fps) in 4K und mit bis zu 60 fps in HD.

Beachte, dass eine Minute 10-Bit HDR ProRes ungefähr 1,7 Gigabyte Speicher für HD und ungefähr sechs Gigabyte Speicher für 4K (30 fps) verbraucht. Zum Vergleich: Ohne Apple ProRes speicherst du in 4K (30 fps) nur etwa 170 Megabyte Daten pro Minute. Filmst du in ProRes, solltest du unbedingt zum iPhone mit einem Terrabyte (1TB) Speicher greifen.

Folgendes Video etwa haben wir mit dem iPhone 14 Pro gefilmt (aktiviere unbedingt 4K, um dir ein besseres Bild der Videofunktion zu machen). Hier kommst du übrigens zu unserem Youtube-Kanal.

Der Kino-Modus

Der Kino-Modus wurde bereits mit dem iPhone 13 Pro eingeführt. Beim Kino-Modus erkennt die Kamera automatisch das Hauptmotiv im Video und stellt darauf scharf. Sogar ein Wechsel des Motivs erfolgt KI-gesteuert vollautomatisch. Das iPhone 14 Pro filmt im Kino-Modus aber anders als der Vorgängermodell endlich in 4K (mit maximal 30 Bildern pro Sekunde).

Der Action-Modus

Der Action-Modus ist neben dem hochauflösenden Bildsensor und der vierten Brennweite das dritte Top-Feature des Geräts.

Im Action-Modus (maximal 2,8K mit 60 Bildern pro Sekunde) gleicht das iPhone Bewegungen perfekt aus. Ich bin absolut begeistert, was das Smartphone im Action-Modus leistet. Ein Gimbal ist mit dem Action-Modus definitiv nicht mehr nötig. Egal ob du rennst oder springst: Videos, die du im Action-Modus aufnimmst, sind absolut ruhig.

Bei Dunkelheit funktioniert der Action-Modus übrigens nicht. In den Einstellungen kannst du aber die Funktion „Weniger Licht“ aktivieren. Dann arbeitet der Action-Modus etwa bei Dämmerlicht oder in einem dunklen Wald mit einer geringeren Stabilisation (Einstellungen > Kamera > Video aufnehmen > Aktionsmodus „Weniger Licht“ aktivieren).

Der Zeitlupen-Modus

Der Zeitlupen-Modus (Slo-Mo) vervollständigt die Video-Funktionen vom iPhone 14 Pro. Aufnahmen sind hier in HD mit 240 oder 120 Bildern pro Sekunde möglich.

Testfazit: Wie gut ist die Kamera des iPhone 14 Pro (Max)?

Die iPhone-14-Pro-Kamera ist in einigen Bereichen im Vergleich zum Vorgängermodell noch einmal ein deutlicher Sprung nach vorne.

Lohnt sich das Upgrade vom iPhone 13 Pro auf das iPhone 14 Pro? Das kommt auf deine Ansprüche an. Das iPhone 13 Pro ist bereits mit einer sehr guten Kamera ausgestattet. Mein Test hat mir aber gezeigt, dass die Kamera vom iPhone 14 Pro in einigen Bereichen weit überlegen ist. Kommt es dir auf die bestmögliche Bildqualität – gerade bei Dunkelheit – und Flexibilität an, führt kein Weg an einem Upgrade vorbei.

Ersetzt das iPhone 14 Pro eine herkömmliche Kamera? Für mich persönlich bleibt das iPhone eine tolle Zweitkamera, die ich immer dabei habe. Mit dem iPhone 14 Pro kannst du herausragende Bilder schießen, wenn du den Blick fürs Motiv hast – siehe hier im Test.

Im direkten Vergleich mit einer DSLR oder DSLM gewinnt die Kamera mit Wechselobjektiv. Daran ändert auch der 48-Megapixel-Bildsensor vom iPhone 14 Pro nichts. Allerdings bin ich auch ein Foto-Freak. Ich lege sehr viel Wert auf Details in meinen Fotos, einen hohen Dynamikumfang und die Möglichkeit, für jeden Einsatzzweck das passende Objektiv nutzen zu können.

Für 95 Prozent der Anwender ist das iPhone 14 Pro die ideale Kamera. Die übrigen fünf Prozent sehen es wie ich und nutzen das Smartphone als – für seine Größe – extrem leistungsfähige Zweit- oder Drittkamera. Schließlich macht nicht die Kamera, sondern die Person hinter der Kamera die Bilder.

Android-Alternativen zum iPhone 14 Pro

Die Kamera des iPhone 14 Pro gehört aktuell zu den besten Smartphone-Kameras der Welt. Auch im Android-Lager gibt es überaus potente Kamerasysteme. Die größten Herausforderer sind das Huawei Mate 50 Pro, das Google Pixel 7 Pro, das Honor Magic4 Ultimate und das Huawei P50 Pro.

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Autor:in
Florian Westermann ist Buchautor, Reisejournalist und preisgekrönter Profi-Fotograf.

2010 gründete er das Foto- und Reiseportal Phototravellers.de, auf dem er seine Expertise in über 400 Artikeln zu den Themen Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie teilt.

Hier findest du alle Artikel von Florian Westermann.
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