1. Der alte Hafen in Wismar
Da wir am Hafen parken, starten wir auch mit einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt: mit dem alten Hafen. Auf dem Areal stehen noch alte Speicherhäuser wie der riesige Thormann Speicher. Die alte Backsteinfassade erinnert stark an die Speicherstadt Hamburg.
Spannend ist auch das alte Baumhaus am Ende des alten Hafens. Zwei riesige Schwedenköpfe sind vor dem Haus aufgestellt. Als wir direkt davor stehen, kommt ein alter Herr aus der Tür und erzählt uns ein wenig über die Geschichte des Hauses. Es ist deshalb der Schlusspunkt des Hafens, weil hier abends dicht gemacht wurde. Eine große Kette wurde hier im Hafen gezogen und sollte fremden Schiffen die Einfahrt verwehren. Die Aufgabe übernahmen die Bohmschlüter.
Das Haus wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet. Die Schwedenköpfe sind heute leider nur noch Imitate. Es handelt sich hierbei um Herkulesbüsten, weiß der alte Mann. An einer sieht man die Pranke des Tigers, mit der Herkules gekämpft haben soll. Früher standen diese Köpfe auf Dalben in der Hafeneinfahrt.
Wismar, heute übrigens eine der schönsten Städte in Deutschland, lag für den Handel extrem günstig. Geschützt einerseits durch die Wismarer Bucht und andererseits direkt an der wichtigen West-Ost-Handelsstraße gelegen. An der berühmten Via-Baltica. Kaufleute fanden hier einen perfekten Umschlagplatz für ihre Ware. Auch 1748 galt der Hafen als einer der sichersten in der Ostsee.
Im Hafen gibt es natürlich auch zahlreiche Fischstände. Sehr leckere Fischbrötchen bekommst du bei der Fischräucherei Marco Brandt.
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2. Poeler Kogge
Eine der bekanntesten Attraktion im alten Hafen ist die Poeler Kogge. Als wir vor dem großen Schiff stehen, sind wir zunächst unsicher, ob das wirklich die bekannte Sehenswürdigkeit ist. Wissemara steht nämlich groß auf dem Schiffsbug. Bei der Poeler Kogge handelte es sich um ein riesiges Schiffswrack aus dem 14. Jahrhunder, das man geborgen hat.
Heute steht der Nachbau einer hanseatischen Kogge im Hafen und du kannst das Gefühl dieser riesigen Schiffe von damals nachempfinden. Indem du mitsegelst. Bis zu 300 Tonnen konnten diese Schiffe laden und waren die Transporter für die Verkaufsgüter.
Alle wichtigen Informationen findest du auf der Website. Hier kannst du auch einen Segel-Törn buchen. Von Mehrtagestörns bis hin zu Törns in der Wismarbucht für 3 Stunden oder Tagesfahrten von Wismar nach Lübeck und wieder zurück nach Wismar. Auch eine Fahrt zur Hanse-Sail – dem bekannten Segelevent in Rostock wird angeboten.
3. Wassertor
Die nächste Sehenswürdigkeit liegt auf dem Weg vom Hafen in die Innenstadt: das im Jahr 1450 erbaute Wassertor ist das letzte von einst fünf Stadttoren.
Am Tor findest du ein Schild mit einem Hinweis, dass hier im Jahr 1921 der Film Nosferatu gedreht wurde. Regie führte Friedrich-Wilhelm Murnau. Der Film ist eines der bekanntesten Werke des Expressionismus.
Unser Tipp: direkt am Wassertor bekommst du das leckerste Eis bei Eiscafé Al Porto. Auf dem Weg in die Stadt hinein läufst du an wunderschönen, alten Backsteinbauten vorbei. Dieser Weg alleine lohnt sich.
4. Rotes Haus – Gewölbe
Den Übergang vom Hafen zur sogenannten Grube bildet das Rote Haus, auch als Gewölbe bekannt. Den Namen hat es auf Grund seiner roten Farbe. Es steht unter Denkmalschutz direkt über der Runden Grube.
Das Wasser fließt also unter dem Haus durch. Erinnert uns ein wenig an die Stadt Bamberg. Das Gewölbe wurde Mitte des 17. Jahrhunderts errichtet. Früher überprüften hier die Weinherren die angelieferte Qualität des Weins. 1864 wurde die Fisch- und Aalräucherei hierhin verlegt. Diese schöne Sehenswürdigkeit ist nicht zu übersehen.
5. Die Grube – Fluss durch die Stadt
Es mutet hier in Wismar ein klein wenig wie Venedig an. Die Grube (auch Mühlenbach genannt) – das ist ein kleines Flüsschen, das sich durch die wunderschöne Stadt schiebt – ist mit kleinen Brücken überbaut. Links und rechts stehen malerische, bunte Häuschen. Die Gruben sind künstlich angelegt und dienten früher dem Warentransport. Auf ihnen konnte in Schiffen alles lebenswichtige transportiert werden.
Desweiteren waren sie Wasserreservoir und wichtiges Löschwasser bei Bränden. Es waren – geschichtlich nachweisbar – vier dieser Gruben in Wismar. Heute ist die einzige dieser Art in Norddeutschland noch erhalten. In der Nähe der Kirche St. Nikolai befindet sich auch die für ihre Schweinsfiguren bekannte Schweinsbrücke. Daneben blickst du auf das Schabbellhaus. In dem Museum erfährst du viel zu Wismar.
Tipp: Hier an der Brücke befindet sich auch das beliebte Café Glücklich (Google Maps). Ein Stopp lohnt sich!
Zu Beginn der Grube befindet sich der sogenannte Ziegenmarkt. Es ist nicht belegt, ob hier mit Ziegen oder Kleinvieh gehandelt wurde. Der Hopfenmarkt war zum Beispiel auch über eine Grube mit dem Hafen verbunden. Wie der Name verrät handelt es sich hierbei um den zentralen Platz der Brauereien. Der Platz besteht seit 1286 und ist über die Krämerstrasse mit dem Marktplatz verbunden.
6. Kirche St. Nikolai
Die riesige Kirche St. Nikolai (Google Maps) ist nicht nur ein beeindruckendes Fotomotiv, sondern prägt das Stadtbild. Riesige Rosettenfenster erinnern an Notre-Dame in Paris. Im Inneren ist die nach der Marienkirche in Lübeck zweithöchste backsteingotische Basilika der Welt genauso imposant. Der Turm ist heute leider nur noch 64 Meter hoch. Bis zu einem schweren Sturm im Jahr 1703 ragte der Turm ganze 120 Meter in den Himmel.
Erbaut um 1380 bis 1508 waren tatsächlich die französischen Kirchen das Vorbild. Gerade das Mittelschiff wurde unglaublich steil gebaut. 37 Meter ist der Kirchenraum dort hoch.
Lohnenswert ist die Turmführung, die im Sommerhalbjahr regelmäßig zwischen 10.00 Uhr und 15.00 Uhr sattfinden. Im Rahmen der Tour gelangst du unter das Dach und direkt auf das Gewölbe.
Insgesamt stehen wir auf 96 Gewölbekuppeln, erzählt unser Turmführer Micha. Durch ein paar Guck-Löcher können wir in die Kirche hinunter schauen. Wir erfahren viel über die Bauweise der Backsteingotik. So wurden früher Lehmklumlen in Holz gepresstund dann gebrannt.
Die Balken, die das Dach stützen, bestehen aus 1000 Jahre altem Eichenholz. Sie sind lediglich mit Zapfen zusammengehalten. Das Kreuzgewölbe sei trotz der steilen Bauart extrem robust.
7. Wismarer Marktplatz mit der Wasserkunst
Lohnenswert ist auch der historische Marktplatz, einer der größten in ganz Norddeutschland. Auf dem Platz steht die Wismarer Wasserkunst. Ein pompöser Brunnen. Er wurde 1595 bis 1602 über einem Wasserreservoir gebaut. Der Baumeister ist Philipp Brandin. Durch Metelsdorfer Quellen gelangte die Wasserversorgung durch hölzerne Wasserleitungen. Das frische Wasser benötigten vor allem die Brauhäuser, die hier angesiedelt waren. Ein besonderes Augenmerk verdienen die Wasserspeier Nix und Nixe.
Direkt gegenüber steht der Alter Schwede. Es ist eines der ältesten und beeindruckenden Bürgerhäuser. Erbaut wurde es um 1380. der Pfeilergiebel wurde mit glasierten und unglasierten Ziegeln gestaltet. Über dem Eingang der heutigen Gaststätte thront ein Schwedenkopf.Die Gaststätte ist seit 1878 in dem Haus und voll gestopft mit Mitbringseln von Seeleuten. Es lohnt also ein Abstecher hinein.
Natürlich befindet sich auch das Rathaus am Marktplatz Wismars. Der weiße, große Bau steht majestätisch in der Mitte der Häuserfront. Ein Balkon mit Säulen bietet einen tollen Blick auf den Markt.
Nicht unweit vom Marktplatz, in der Mecklenburger Straße 12, steht das älteste Haus Wismars. Es stammt aus dem Jahr 1294. Bei Renovierungsarbeiten wurden hier gotische Wandmalereien entdeckt.
8. Marienkirche
Vom Marktplatz geht’s weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit, der Marienkirche. Von dem Gotteshaus ist heute nur noch der große Kirchturm übrig. Im zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer getroffen. Die Ruine der Kirche wurde gesprengt. Der Turm sollte eigentlich auch zerstört werden. Als wichtiges Seezeichen blieb der Turm dann aber doch verschont.
Vor dem Turm der Marienkirche findest du eine kleine Werkstatt. Ein Mönch zeigt hier, wie einst Backsteine hergestellt wurden. Wenn du Fragen hast, trau dich zu fragen. Der nette Herr weiß alles über sein Handwerk.
9. St. Georgen Kirche
Die St. Georgen Kirche ist ein riesiger, leer stehender Bau, der heute als Ausstellungsraum für Vernissagen und Kunstausstellungen genutzt wird. Er wurde rekonstruiert und neu nach der Wende aufgebaut. Vorbild für das Langhaus war unter anderem die Kirche St. Marien in Stralsund.
Im Inneren befindet sich ein Fahrstuhl, der dich hinauf auf den Turm bringt. Der Eintritt kostet 3 Euro. Von oben hast du einen tollen Blick hinab auf Wismar.
10. Welt-Erbe-Haus
Das Welt-Erbe-Haus (Google Maps) ist kostenlos zu besichtigen. Im Erdgeschoss erfährst du alles über das Thema und die Geschichte des UNESCO Welterbes. Sehr sehenswert. Das Gebäude ist ein altes Dielenhaus aus dem 14. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz. Im Inneren wurden die Restaurationsarbeiten und Entdeckungen von gotischen Malereien an den Wänden in diversen Arbeitsschritten gezeigt und so belassen. Eine ganz besondere Sehenswürdigkeit ist das Tapetenzimmer im ersten Stock.
11. Fürstenhof
Direkt zwischen dem übriggebliebenen Turm der Marienkirche und St. Georgen befindet sich der pompöse Fürstenhof. Ganz im Zeichen der Backsteinrenaissance erbaut, ist vor allem der Innenhof sehr sehenswert.
Die Terrakotten, die du überall sehen kannst, stammen aus Lübeck. Genauer aus der Werkstatt von Statius von Düren. Und falls du dich wunderst, was heute im Fürstenhof untergebracht ist: es ist das Amtsgericht.
12. Heiligen-Geist-Kirche
Die Wismarer Heiligen-Geist-Kirche (Google Maps) ist Teil des Heiligen-Geist-Hospitals. Sie ist in einem top Zustand und wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Sie steht in der Lübschen Straße. Wir empfehlen dir unbedingt reinzuschauen. Im Inneren befinden sich mittelalterliche Wandmalereien, die sehr schön und gleichzeitig sehr beeindruckend sind. Die Balkendecke schmücken biblische Szenen.
Falls du die TV-Serie Soko Wismar kennst, dann solltest du dir die Heiligen-Geist-Kirche noch etwas genauer ansehen. In der Serie ist sie nämlich umfunktioniert zur Polizeiwache. Für echte Fans gibt es auch Stadtführungen dazu. Mehr erfährst du auf der Website der Stadt.
13. Lindengarten und Wasserturm
Wenn du der Grube weiter folgst, gelangst du in den Lindengarten. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um einen schönen Park, in dem Linden stehen. Er lädt zum Flanieren und Spazieren ein.
Dort befindet sich auch der Wasserturm. Er ist der letzte Wehrturm der Stadtmauer. 1685 wurde er zum Wasserturm umfunktioniert.
Wo in Wismar übernachten? Meine Hotel-Tipps
Das Hotel Knöpel (hier Preise checken*) ist perfekt in der Altstadt gelegen. In wenigen Minuten gelangst du fußläufig zum Marktplatz. Das Fründts Hotel (hier Preise checken*) besticht mit seiner Ruhe und der sehr zentralen Lage.
Wenn du es ein wenig dekadenter möchtest, dann ist das Hotel Schloss Gamehl (hier Preise checken*) auf jeden Fall passend für dich. Das neugotische Schloss liegt zwar etwas außerhalb, doch der Weg an die Ostseeküste ist dafür nicht weit. Der Wellnessbereich soll super sein.
Das Hotel Zierow (hier Preise checken*) liegt direkt am Ostseestrand. Die Unterkünfte sind im Landhausstil nachempfunden. Du schläfst auf einem Reiterhof.
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