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Zion Nationalpark: Wanderung durch die „Narrows“

Der Zion Nationalpark in Utah begeistert mit spektakulären Outdoor-Abenteuern. Eines der Highlights ist die Wanderung durch die „Narrows“ zur sogenannten „Wall Street“.

Bei uns findest du alle Infos zur Wanderung durch die Narrows inkl. Karte und GPS-Track zum Download.

Zusammenfassung Narrows

Schwierigkeit Mittelschwere Canyonwanderung

Zeitangabe Gehzeit: 8 bis 10 Stunden

Weglänge Weglänge 16,0 Kilometer

Aufstieg Aufstieg –

Abstieg Abstieg –

Shuttle-Haltestelle Temple of Sinawava (Google Maps)

Wichtig: Vor der Wanderung durch die Narrows

Bevor du dich voller Tatendrang in die Fluten des Virgin River stürzt, musst du deine Ausrüstung zusammenstellen. Ohne robusten Wanderstock und Neoprensocken (hier kaufen*) solltest du nicht aufbrechen. Wichtige Dokumente und Elektronik kannst du in einem wasserdichten Dry Bag im Rucksack verstauen.

Warum? Etwa zwei Drittel des Trails durch die Narrows liegen im Wasser des Virgin River. Je nach Wasserstand kann es ganz schön tief werden. Das eiskalte Wasser reicht dir teilweise bis zur Brust. Wenn du ohne Wanderstock unterwegs bist, hast du verloren.

Tipp: Für rund fünf Dollar gibt es robuste Wanderstöcke aus Holz in allen Outdoor-Geschäften in Springdale zu mieten. Am besten besorgst du dir deinen Wanderstock schon am Vorabend (der Preis bleibt gleich).

Die Neoprensocken schützen deine Füße vor dem kalten Wasser. Die Neoprensocken solltest du schon in Deutschland vor deiner Abreise anschaffen. Die Dry Bag schützt deine Ausrüstung vor dem Wasser. Du wärst du nicht die erste Person, die in den Fluten den Halt verliert und ins Wasser fällt.

Wir waren mit Bergwanderstiefeln unterwegs und können das nur empfehlen. Nur so hast du einen recht guten Halt auf den glatten Felsen, auch unter Wasser. Die Schuhe müssen nach der Tour natürlich zwei bis drei Tage trocknen.

Vergiss auch den Bikini/ die Badehose und ein Handtuch nicht. Gerade in den heißen Sommermonaten sind die Narrows ein beliebtes Ausflugsziel zum Baden.

Lesetipps: Sehenswürdigkeiten im Südwesten der USA & Sehenswürdigkeiten in Utah

Das brauchst du für die Wanderung durch die Narrows

  • Wanderstock
  • Neoprensocken
  • Dry Bag
  • Wanderschuhe
  • Bikini/ Badehose/ Handtuch

Für die Wanderung durch die Narrows, übrigens die engste Stelle des Zion Canyon, ist bis zum Campingplatz Big Spring (ca. 8 Kilometer) kein Permit nötig. Ob du die Tour angehen kannst, hängt lediglich von der Fließgeschwindigkeit des Virgin River ab. Fließt zu viel Wasser durch den engen Canyon, sperrt die Nationalparkverwaltung die Strecke. Auch bei drohenden Unwettern im Einzugsgebiet des Canyons ist die Wanderung nicht machbar. Bitte informiere dich vor der Wanderung durch die Narrows in jedem Fall schon am Vortag bei den Rangern im Besucherzentrum.

Checke alle Daten

Bis zu einer Fließgeschwindigkeit von 70 Cubic Feet Per Second (CFS) gilt die Wanderung als gut machbar. Ab 70 CFS wird die Tour durchaus anstrengend. Ab 150 CFS oder bei Unwetterwarnungen werden die Narrows offiziell für Wanderer gesperrt. Die aktuellen Daten bekommst du im Besucherzentrum oder hier auf der Website der United States Geological Survey.

Außerdem solltest du den Wetterbericht und die Flash Flood Information vor jeder Tour gewissenhaft checken. Beachte bitte, dass eine Sturzflut auch trotz gewissenhafter Vorbereitung völlig unerwartet über dich hereinbrechen kann. Die Wanderung durch einen Slot Canyon ist immer mit einem Risiko behaftet.

Noch mehr Infos findest du auf der Website des National Park Service.

Start der Wanderung durch die Narrows

Die Wanderung durch die Narrows beginnt an der Bushaltestelle Temple of Sinawava (Google Maps). Im Zion Canyon fahren kostenlose Shuttle-Busse. Für den Individualverkehr sind große Teile des Zion Canyons gesperrt. Von der Bushaltestelle geht es zunächst gemütlich auf einem breiten Wanderweg (auch geeignet für Kinderwagen und Rollstühle) rund 1,5 Kilometer zum Eingang in den spektakulärsten Teil des Zion Canyon. Schon dieser Teil der Wanderung lässt erahnen, was bald auf dich zukommt.

Nach einer halben Stunde endet der breite Wanderweg am Gateway to the Narrows. Um ein Gefühl der Narrows zu bekommen, kannst du hier mit oder ohne Schuhe (das tut aber höllisch weh) ein Stück weit durch den Virgin River in den Canyon laufen und wieder umdrehen. Viele Besucher machen nur ein paar Bilder im Wasser und kehren nach 50 oder 100 Metern wieder um.

Oder du entscheidest dich für das große Abenteuer und machst dich mit der entsprechenden Ausrüstung auf den beschwerlichen Weg zur Wall Street, der imposantesten Stelle der Narrows. Die steilen Wände des Zion Canyon ragen hier rund 600 Meter in den Himmel und lassen kaum Sonnenlicht zum Boden durchdringen. Die Wall Street ist an der schmalsten Stelle nicht breiter als sechs, sieben Meter.

Durch die Fluten des Virgin River

Wir entscheiden uns für das Abenteuer. Mit Sack und Pack kämpfen wir uns gegen den Strom des Virgin River nach Norden – und haben einen Heidenspaß dabei. Je weiter wir vordringen, desto näher rücken die Canyonwände zusammen – absolut beeindruckend, zumal wir hier am Morgen fast alleine unterwegs sind.

Bei guten Verhältnissen stehst du bis zu den Oberschenkeln im Fluss. Bei einer höheren Fließgeschwindigkeit (ab ca. 70 Cubic Feet Per Second) versinkst du zum Teil bis zur Brust in den Fluten. Spätestens jetzt sind der Dry Bag und sehr viel Ausdauer unerlässlich. Nur mit dem Wanderstock gelingt es, im Wasser das Gleichgewicht zu halten. Wer hier ohne Wanderstock unterwegs ist, wird das eine oder andere Mal im kalten Wasser landen.

Der Orderville Canyon

Wir folgen dem Virgin River Kurve um Kurve. Der Weg scheint kein Ende zu nehmen. Immer wieder watest du durch das Wasser und querst den Virgin River. Nach zwei bis drei Stunden (vier Kilometer ab Start der Wanderung am Temple of Sinawava) erreichst du eine Gabelung.

Rechts geht es in den Orderville Canyon. Ohne Permit darfst du eine Viertelmeile bis zu einem kleinen Wasserfall in den Orderville Canyon wandern. Dahinter ist die Schlucht nur noch für Wanderer mit Canyoning-Permit (mehr Infos auf der Seite des NPS) zugänglich.

Die Wall Street ist das Highlight der Narrows-Wanderung

Hinter dem Abzweig zum Orderville Canyon nach vier Kilometern beginnt der spektakulärste Teil der Narrows: die Wall Street. Die Wände ragen steil in die Höhe und stehen extrem nah beieinander. Wie weit du letztendlich in die Wall Street-Sektion wanderst, bleibt dir überlassen.

Es lohnt sich auf alle Fälle, zumindest 400 Meter bis zum Floating Rock zu wandern. Der Floating Rock ist ein imposanter Fels, der in der Mitte des engen Canyons liegt. Keine Sorge, den Floating Rock kannst du nicht übersehen.

Zwei mit Farnen bewachsene Felsen im Virgin River markieren des Ende der Wall Street. Hier öffnen sich die Wände des Canyons. Ohne Permit darfst du noch bis zum Campingplatz Big Spring (vier bis fünf Stunden, ca. acht Kilometer ab Start der Tour) wandern. Für das Gebiet dahinter benötigst du ein Permit.

Interaktive Karte zur Wanderung + GPS-Track

Hier findest du die Karte zur Wanderung durch die Narrows. Hier kannst du außerdem den GPS-Track zur Wanderung durch die Narrows downloaden. Hinweis: Komoot zeigt die Höhenmeter falsch an. Auf der Wanderung gibt es keine Anstiege.

Weitere Varianten für die Narrows

Die hier vorgestellte Wanderung ist nur eine von drei Möglichkeiten, die Narrows zu erkunden. Folgende Touren gibt es:

  • Wanderung vom Temple of Sinawava in die Narrows, auf gleichem Weg zurück (wie hier vorgestellt)
  • Start an der Chamberlain’s Ranch, kompletter Abstieg durch den Canyon an einem Tag (27 Kilometer; privater Shuttle (ca. 300 Dollar) und Permit benötigt)
  • Start an der Chamberlain’s Ranch, kompletter Abstieg durch den Canyon an zwei Tagen mit Übernachtung auf einem der Campingplätze im Canyon (27 Kilometer; privater Shuttle (ca. 300 Dollar) und Permit benötigt)

Das Backpacking Permit für die lange Tour durch die Narrows kannst du hier beim NPS online buchen.

Zu den weiteren Highlights im Zion Nationalpark gehören die Wanderung durch auf Angels Landing und die Wanderung durch den Echo Canyon zum Observation Point.

Reiseführer für den Südwesten der USA

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Autor:in
Florian Westermann ist Buchautor, Reisejournalist und preisgekrönter Profi-Fotograf.

2010 gründete er das Foto- und Reiseportal Phototravellers.de, auf dem er seine Expertise in über 400 Artikeln zu den Themen Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie teilt.

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