Zusammenfassung Angels Landing
Mittelschwere Bergwanderung
Gehzeit: 3 bis 4 Stunden
Weglänge 6,9 Kilometer
Start der Wanderung auf Angels Landing
Startpunkt der Wanderung auf Angels Landing ist die Bushaltestelle The Grotto. Um den Besucherandrang im Zion Nationalpark zu bewältigen, ist die Zufahrt in den Zion Canyon von Mitte März bis Ende November für Privat-Pkw gesperrt. Seit dem Jahr 2000 fahren Shuttlebusse vom Visitor Center in Springdale und bringen die Besucher tiefer in den Nationalpark.
Von der Haltestelle wechseln wir die Straßenseite und laufen über eine Brücke, die über den Virgin River führt. Nach der Brücke halten wir uns rechts und folgen dem West Rim Trail.
Der breite Wanderweg führt ein paar Minuten gemütlich am Ufer des Virgin River entlang. Dann führt der Weg fort vom Ufer und steigt erstmals leicht an. Bald schon schlängelt sich der betonierte Weg spektakulär in Serpentinen eine Felswand nach oben.
Nach einer halben Stunde erreichen wir den Refrigerator Canyon (1,8 Kilometer). Bäume spenden am Mittag Schatten. In den Sommermonaten steigen die Temperaturen im Zion Nationalpark schon einmal über 40 Grad. Da tut Abkühlung gut.
Walter’s Wiggles und Scout’s Overlook
Nach 2,5 Kilometern folgt der anstrengende Teil der Wanderung: Walter’s Wiggles. 21 Serpentinen führen uns aussichtsreich steil nach oben. Der Wanderweg ist auch hier betoniert und erfordert nicht mehr als etwas Kondition.
Scout’s Overlook: ab hier gilt die Permit-Pflicht
Nach einer Stunde stehen wir schon am Aussichtspunkt Scout’s Overlook (2,8 Kilometer) auf etwa 1.600 Metern. Von hier oben hast du schon einen tollen Blick in den Zion Canyon.
Von hier geht es auf einem versicherten Steig weiter zum Gipfel von Angels Landing. Für diesen Teil der Wanderung benötigst du allerdings ein Permit. Ein Schild warnt vor den Gefahren. Seit dem Jahr 2000 gab es hier 18 tödliche Unfälle. Davon lässt sich aber kaum jemand abhalten. Jung und alt, fit und unfit – alle wollen hinauf zu Angels Landing.
Gratwanderung auf Angels Landing
Höhenangst solltest du auf dem Steig, der jetzt folgt, nicht haben. Wir haben aber auch Menschen gesehen, die definitiv Höhenangst hatten – und wenig Spaß hatten bzw. sogar ihr Leben riskiert hatten! Wer hier ein ungutes Gefühl hat, sollte umkehren. Ein falscher Schritt endet hier tödlich. Mit Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und festem Schuhwerk ist der Steig aber zu meistern.
Der Weg führt zunächst über eine relativ steile Flanke nach oben. Eine Kette sorgt für etwas Sicherheit, wobei hier eigentlich noch keine Gefahr droht. Wer hier schon Probleme hat, sollte umkehren. Danach gewinnen wir schnell an Höhe und steigen immer weiter auf.
Der mit einer Kette versichterte Steig verläuft stellenweise in luftiger Höhe und ist keinen Meter breit. Auf der Seite geht es mehrere Hundert Meter senkrecht in die Tiefe.
An der Schlüsselstelle wird es dann richtig schmal. Links und rechts fallen die Felswände etwa 450 Meter senkrecht ab. Eine Kette entschärft auch diese Stelle.
Der Weg schlängelt sich danach immer weiter nach oben. Hier und da müssen wir die Hände zu Hilfe nehmen. An engeren Stellen müssen wir immer wieder warten und den Gegenverkehr durchlassen.
Der Gipfel von Angels Landing
Auf den letzten Metern verläuft der Weg dann wieder über Felsen. Der Abgrund ist in sicherer Entfernung. Nach knapp zwei Stunden erreichen wir den Gipfel von Angels Landing.
Der Blick in den Zion Canyon ist unvergleichlich. Platz für eine gemütliche Brotzeit gibt es genug. Auf dem Gipfel wirst du auch einige Streifenhörnchen sehen. Die sind ganz schön frech. Füttern ist zum Wohle der Tiere übrigens verboten.
Der Rückweg
Zurück geht’s auf dem gleichen Weg. Der Abstieg gestaltet sich recht unproblematisch, wenn du beim Aufstieg keine größeren Probleme hattest.
Unser Video zur Wanderung auf Angels Landing
Das musst du zur Wanderung auf Angels Landing wissen
Um die Besuchermassen in den Griff zu bekommen, hat die Verwaltung des Zion Nationalparks ein Permit-System (zur Permitvergabe) für die Wanderung auf Angels Landing eingeführt. Ohne Permit darfst du nur bis zum Scout’s Overlook wandern.
Es gibt die sogenannte Seasonal Lottery, bei der du bis zu sieben Daten und Uhrzeiten mehrere Wochen im Voraus angeben kannst. Die Permits werden per Losverfahren vergeben. Für spontane Trips gibt es eine Day-before Lottery, bei der du dein Glück einen Tag vor der geplanten Wanderung versuchen kannst.
Die Wanderung auf Angels Landing ist eine schöne Halbtagestour. Starte so früh wie möglich, um der Hitze aus dem Weg zu gehen. In den Sommermonaten sind 40 Grad und mehr keine Seltenheit (Wasser und Sonnenschutz mitnehmen!). Bei schlechten Wetterbedingungen (Regen, Eis, Schnee, Sturm, Gewitter) herrscht auf der Wanderung Lebensgefahr!
Gute Wanderschuhe sind ein Muss. Bis zum Scout’s Overlook ist der Weg zwar betoniert. Auf dem Grat brauchst du aber Gripp. Einige „Abenteurer“ machen sich mit Joggingschuhen oder Sneakern auf den Weg hinauf auf Angels Landing. Das erhöht das Absturzrisiko enorm.
Wer Höhenangst hat, sollte die Gratwanderung meiden. Es geht an vielen Stellen mehrere Hundert Meter senkrecht in die Tiefe. Die einzige Sicherung sind dicke Stahlketten, an denen du dich festhalten kannst.
Für erfahrene Wanderer ist die Wanderung auf Angels Landing ein wunderbares Erlebnis. Wir haben auf dem Gipfel kleine Kinder und Menschen jenseits der 70 gesehen.
Und woher kommt eigentlich der Name Angels Landing? „Nur ein Engel könnte dort landen“, soll der Methodisten-Pfarrer und Abenteurer Frederick Fisher 1916 bei der Erforschung des Zion Canyons gesagt haben. Zehn Jahre später wurde der Wanderweg übrigens als Erweiterung des bestehenden West-Rim-Trails hinauf zum Gipfel gebaut.
Zu den weiteren Highlights im Zion Nationalpark gehören die Wanderung durch die Narrows und die Wanderung durch den Echo Canyon zum Observation Point.
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Interaktive Karte zur Wanderung + GPS-Track
Hier findest du die Karte zur Wanderung auf Angels Landing. Hier kannst du außerdem den GPS-Track zur Wanderung auf Angels Landing downloaden.
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