1. Yosemite Nationalpark
Der Yosemite Nationalpark, einer der spektakulärsten Orte des Planeten, ist weltbekannt und zieht jedes Jahr rund vier Millionen Besucher aus aller Welt an. Klar, dass der Yosemite Park eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Kalifornien ist. Bei unserem ersten Besuch im Yosemite Nationalpark waren wir völlig überwältigt von der Schönheit der Natur.
In dem Nationalpark gibt es zahlreiche schöne Orte, die du einfach gesehen haben musst. Mit etwas Glück kannst du hier sogar Bären sehen. Uns lief etwa eine kleine Bärenfamilie direkt vor die Kameralinse – ein unvergessliches Erlebnis.
Du kannst den riesigen Nationalpark mit einer Fläche von über 3000 Quadratkilometern ganz gemütlich mit dem Auto erkunden und von einem Highlight zum nächsten fahren. Schon die Aussichtspunkte direkt an der Straße sind atemberaubend.
Oder du erkundest den Nationalpark zu Fuß. Im Yosemite Nationalpark gibt es zahlreiche tolle Wanderungen. Die bekannteste und eine der anspruchsvollsten ist die Tour auf den 2693 Meter hohen Half Dome. Für die rund 24 Kilometer lange Wanderung mit über 1.400 Höhenmeter solltest du zehn bis elf Stunden reine Gehzeit ohne individuelle Pausen einplanen.
Zudem solltest du für die „Cables„, einem steilen und seilversicherten Steig auf dem Weg zum Gipfel des Half Dome, trittsicher und schwindelfrei sein. Feste Wanderschuhe sind Pflicht. Zudem solltest du die Wanderung auf den Half Dome nur bei gutem Wetter startet. Bei Regen, Eis und Schnee ist der Aufstieg nicht zu empfehlen. Bei Gewitterneigung solltest du den Aufstieg ebenfalls nicht wagen.
Für die Besteigung des Half Dome ist ein Permit (Genehmigung) nötig. Insgesamt werden am Tag nur 300 Permits vergeben (auf der Website des Nationalparks bekommst du alle Infos zu den Permits).
Neben der spektakulären Wanderung auf den Half Dome gibt es zahlreiche weitere tolle Wanderungen im Yosemite Nationalpark wie den Four Mile Trail vom Yosemite Valley zum Glacier Point oder dem Panorama Trail vom Glacier Point ins Yosemite Valley. Auch für Familien mit Kindern bietet der Nationalpark zahlreiche leichte Touren.
Der Eintritt in den Yosemite Nationalpark kostet 35 Dollar pro Fahrzeug (gültig wie in allen US-Nationalparks immer für sieben aufeinanderfolgende Tage). Besuchst du auf deiner Reise mindestens drei Nationalparks, lohnt sich der „America the Beautiful – National Parks and Federal Recreational Lands Annual Pass“ für 80 Dollar. Der personengebundene Pass ist zwölf Monate gültig und gewährt freien Eintritt in alle Nationalparks in den USA.
2. San Francisco
Schon als Kind liebte ich die Kultserie „Die Straßen von San Francisco“. Wie genial war es bitte, als ich das erste Mal selbst durch die Straßen von San Francisco schlenderte.
Die Stadt ist ganz anders die typischen Großstädte in den USA und für mich eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Kalifornien, die du auf keinen Fall verpassen solltest. Ohnehin bietet sich San Francisco als Ausgangspunkt für einen Roadtrip durch Kalifornien oder durch den Südwesten der USA an.
San Francisco begeistert nicht nur mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie der Golden Gate Bridge, der Lombard Street, dem Telegraph Hill oder dem Pier 39, einem Teil von Fisherman’s Wharf. Die Stadt zieht jeden Besucher mit ihren engen, von Wolkenkratzern gesäumten Straßen auf der einen Seite und den viktorianischen Häusern wie den Painted Ladies auf der anderen Seite in ihren Bann. Natürlich darf in San Francisco auch eine Fahrt mit den berühmten Cable Cars nicht fehlen.
Ein weiteres Highlight in San Francisco ist ein Besuch der Insel Alcatraz mit dem gleichnamigen US-Bundesgefängnis, das 1963 nach mehreren Fluchtversuchen und aufgrund hoher Betriebskosten geschlossen wurde.
Wie in jeder Stadt in den USA gibt es ein extremes Gefälle zwischen steinreich und bitterarm – und das wird auf den Straßen sichtbar. Wenn du das erste Mal in San Francisco oder einer anderen US-Metropole unterwegs bist, sticht dir die Armut sofort und unvergesslich ins Auge.
Hier findest du alle unsere Top-Sehenswürdigkeiten in San Francisco.
3. Mono Lake
Mein erster Gedanke am Mono Lake war: Wow, ich bin auf einem anderen Planeten gelandet. Der Mono Lake gehört nicht umsonst zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in dem Golden State. Insbesondere Fotografen sind von den märchenhaften Sonnenaufgängen und Sonnenuntergängen am Mono Lake regelrecht verzaubert.
Spektakulär sind die imposanten Kalktuff-Formationen am Ufer des Sees. Um dieses einmalige Naturwunder zu schützen, klettere bitte auf keinen Fall auf die fragilen Gebilde.
Der Mono Lake liegt übrigens in der Hochwüste Kaliforniens und ist ein sogenannter Natronsee. Das Wasser ist sehr salzhaltig, gleichzeitig aber auch sehr alkalisch. In dem außergewöhnlichen See gibt es sogar Lebensformen wie Salzkrebse und Salzfliegen. Aber auch Vögel leben an dem See.
Im Jahr 2010 sorgte eine Meldung für Aufsehen, wonach Forscher in dem See ein Bakterium entdeckt haben, das Arsenat statt Phosphat in die DNA einbauen kann. Damit hätte die Geschichte der Evolution wohl neu geschrieben werden müssen. Später wurde die These allerdings widerlegt.
Gut für Fußfaule: Vom kostenpflichtigen Parkplatz sind es nur ein paar Minuten Fußweg zu den bekannten Kalktuff-Formationen.
4. Highway One
Der Highway One (eigentlich California State Route 1 oder CA 1) ist DIE Traumstraße in Kalifornien. Auf dem Streckenverlauf des Highway One, der zum Teil direkt an der Pazifikküste verläuft, liegen die Großstädte San Francisco und Los Angeles. Viele Urlauber planen genau diesen Streckenabschnitt für ihren Roadtrip durch Kalifornien oder durch den Westen oder Südwesten der USA ein.
Die California State Route 1 ist insgesamt 1055 Kilometer lang und verbindet die Interstate 5 in Dana Point bei Los Angeles mit der Kleinstadt San Juan Capistrano nördlich von San Francisco. Auf dem Streckenverlauf liegen neben San Francisco und Los Angeles recht bekannte Orte wie Newport Beach, Santa Monica, Malibu, Santa Barbara und Monterey.
Eine Sehenswürdigkeit für sich ist das bekannte Hearst Castle. Das schlossartige Anwesen mit Meerblick liegt in der Nähe von San Simeon und wurde in den 1920er Jahren vom Zeitungsverleger William Randolph Hearst erbaut.
Der schönste Abschnitt des Highway 1 liegt zwischen Morro Bay und Monterey. Hier führt der Highway One an der Steilküste von Big Sur entlang. Für die Fahrt von Los Angeles nach San Francisco mit dem Auto auf dem Highway 1 musst du etwa acht Stunden reine Fahrzeit einplanen. Mit einigen Stopps und Ausflügen an den Top-Highlights solltest du aber eher mit zwei bis drei Tagen für den Highway One rechnen. An der Strecke gibt es zahlreiche Campingplätze. Aber natürlich kannst du auch in einem Hotel übernachten.
5. Death Valley Nationalpark
Ich erinnere mich noch gut: Mit dem klimatisierten Mietwagen ging es damals von Las Vegas in den Death Valley Nationalpark. Als ich die Tür öffnete, traf mich fast der Schlag. Noch nie stand ich an einem heißeren Ort. Der Hitzerekord im Death Valley wurde 2020 mit 54,4 Grad erreicht – der Klimawandel lässt auch im Death Valley grüßen.
Im Death Valley Nationalpark, der immerhin 13.650 Quadratkilometer umfasst (fast die Fläche von Schleswig-Holstein), gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die du auf keinen Fall verpassen solltest.
Zu unseren Top-Highlights im „Tal des Todes“ gehören das Badwater Basin, das 85,5 Metern unter dem Meeresspiegel liegt, der farbenfrohe Zabriskie Point, die Mesquite Flat Sand Dunes und der Ubehebe Crater. Diese Spots kannst du problemlos mit dem Mietwagen ansteuern.
Eine weitere Top-Attraktion sind die wandernden Felsen auf der Racetrack Playa. Der Zugang ist nur außerhalb der Regenperioden im Death Valley erlaubt. Zudem ist die Straße dorthin reifenzehrend. Hier ist ein Jeep mit Geländereifen die beste Wahl.
Es gibt einen Jeep-Verleih im Death Valley. Die Fahrzeuge müssen aber weit im Voraus gebucht werden. In der Racetrack Playa ist das Übernachten übrigens verboten – und natürlich solltest du die bekannten Felsen an Ort und Stelle lassen. Leider gibt es immer wieder Deppen, die meinen, die Felsen als Souvenir mit nach Hause nehmen zu müssen. Du kannst dir sicher vorstellen, dass es dann bald keine wandernden Felsen im Death Valley mehr gibt.
Warum die Felsen im Death Valley wandern und Spuren in die Erde ziehen, ist noch heute ein Geheimnis. Inzwischen gilt als sicher, dass der Wind eine große Rolle bei der Bewegung der bis zu 350 Kilo schweren Felsen spielt. Der Wind alleine kann die Felsbrocken aber nicht bewegen. Eine Theorie besagt, dass eine Eisschicht den Widerstand erheblich reduziert. Eine andere Theorie vermutet Bakterien, die eine Gleitschicht bilden.
Du kannst im Death Valley übrigens auf einem der vielen Camping-Plätze übernachten. Wir haben es ausprobiert. Wenn du bei Hitze Probleme mit dem Schlafen hast, wirst du im Sommer im Death Valley kein Auge zumachen.
Der Eintritt in den Death Valley Nationalpark kostet 30 Dollar pro Fahrzeug. Denk auch hier an die Möglichkeit, den America the Beautiful für 80 Dollar zu kaufen und viel Geld in den Nationalparks zu sparen.
6. Sequoia Nationalpark & Kings Canyon Nationalpark
Sequoia National Park
Zwei weitere Top-Sehenswürdigkeiten in Kalifornien sind der Sequoia Nationalpark und der benachbarte Kings Canyon Nationalpark mit ihren Mammutbäumen.
Der bekannteste Riesenbaum im Sequoia Nationalpark ist der General Sherman Tree im sogenannten Giant Forest. Der Baum ist 84 Meter hoch – also fast schon ein kleiner Wolkenkratzer – und hat am Boden einen Stammdurchmesser von knapp zehn Metern. Der Umfang beträgt sage und schreibe mehr als 30 Meter. Ein anderer bekannter Baum ist der General Grant Tree mit einem Stammdurchmesser am Boden von fast 13 Metern.
Die imposanten Riesenbäume wiegen übrigens das Vielfache eines Jumbo-Jets. Damit sind Sequoias die größten Pflanzen der Welt. Die ältesten Bäume in dem Nationalpark sind vermutlich über 3000 Jahre alt. Durch den Klimawandel macht sich leider ein Borkenkäfer an den uralten Bäumen zu schaffen. Hoffen wir, dass noch viele Generationen dieses Naturwunder erleben können.
Untrennbar verbunden mit dem Sequoia Nationalpark ist Hale Tharp. Der Goldsucher und Viehzüchter gilt als erster nicht-indianische Siedler, der den Riesenwald im 19. Jahrhundert, lange vor der Gründung des Nationalparks, betrat. In einem ausgehöhlten Riesenmammutbaum errichtete Tharp eine Baumwohnung, die heute als Tharp’s Log bekannt ist.
Wenn dir Kalifornien doch zu weit weg ist: Auch in einigen Parks in Europa findest du Sequoias. Die Mammutbäume sind aber nicht ganz so riesig wie ihre Schwestern und Brüder (wenn es dich interessiert: Sequoias sind sowohl weiblich wie auch männlich) in den USA.
Kings Canyon National Park
In unmittelbarer Nähe zum Sequoia Nationalpark liegt der weniger bekannte Kings Canyon Nationalpark. Der Nationalpark ist ein tolles Ziel für Naturliebhaber, Wanderer und Bergsteiger. Mit 2500 Metern ist der von Gletschern geschaffene Kings Canyon in der Sierra Nevada das tiefste Tal Nordamerikas.
Im Nationalpark Kings Canyon liegt der Mount Whitney, mit 4421 Metern der höchste Berg der USA außerhalb Alaskas. Die Besteigung des Mount Whitney gehört zu den größten Alltags-Abenteuern in Kalifornien. Neben anspruchsvollen Routen führen auch gut ausgebaute Wege auf den Gipfel, die allesamt ein Permit erfordern.
Der Normalweg beginnt am mit dem Pkw erreichbaren Whitney Portal – hier gibt es auch einen Campingplatz – rund 21 Kilometer westlich von Lone Pine. Um den Gipfel zu erklimmen, solltest du ausdauernd sein. Die Wanderung summiert sich auf rund 36 Kilometer und 2000 Höhenmeter. Für einen Tagesmarsch ist das recht viel. Mit einer entsprechenden Genehmigung kannst du am Outpost Camp oder Trail Camp übernachten. Du solltest in der Region immer ein Auge auf Wetterumschwünge (vor Sonnenaufgang aufbrechen) und Bären haben.
Tipp: Wenn du im Norden Kaliforniens, fast an der Grenze zu Oregon, unterwegs bist, bietet sich ein Besuch im Redwood Nationalpark mit seinen imposanten Küstenmammutbäumen an.
7. Channel Islands Nationalpark
Hast du schon einmal vom Channel Islands Nationalpark gehört? Der Channel Island Nationalpark ist nur den wenigsten Touristen in Kalifornien bekannt. Insgesamt bilden fünf Inseln vor der Küste Südkaliforniens (insgesamt gibt es acht Inseln) den abgelegenen Nationalpark, den du mit dem Boot (Fähren fahren ab Ventura und Oxnard) oder mit dem Kleinflugzeug erreichst.
Der Nationalpark wird aufgrund der großen Artenvielfalt oft mit den Galápagos-Inseln verglichen. Im Nationalpark selbst gibt es einige erlebnisreiche Wanderwege. Außerdem kannst du den Nationalpark mit dem Kanu (mit der Santa Barbara Adventure Company) erkunden – Abenteur pur. auf den Inseln bist du auf dich gestellt. Es gibt keine Unterkünfte und auch keine Kioske mit Verpflegung. Zum Übernachten gibt es sehr einfache Campingplätze. Denk daran, genug Essen und insbesondere Wasser mit auf die Inseln zu bringen. Du und die Natur, das ist hier das Motto. Dafür kostet es nichts, die Inseln zu betreten.
8. Joshua Tree Nationalpark
Auch der Joshua Tree Nationalpark sollte auf keiner Reise durch Kalifornien fehlen. Wie der Name schon sagt: Hier wachsen Tausende Josuabäume in einmaliger Kulisse. Vieele schöne Spots entdeckst du direkt an der Straße. Es gibt auch tolle Wanderungen, die dich tiefer in dieses Naturwunder eintauchen lassen.
Eine der beliebtesten Wanderungen im Joshua Tree Nationalpark führt dich ins Hidden Valley. Die Rundtour ist nur etwa einen Kilometer lang und ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. Hier hatten früher übrigens Viehdiebe ihre Beute versteckt. Daher auch der Name Hidden Valley.
Sehenswert ist auch der Cholla Cactus Garden, in dem Tausende Kaktusse wachsen. Ein kurzer Rundweg führt durch dieses einmalige Gebiet.
Ein weiteres Highlight ist der Aussichtspunkt Keys View. Von hier oben hast du einen tollen Blick auf den San Andreas Graben, die berüchtigte Erdbebenfalte, auf der Los Angeles und San Francisco erbaut wurden.
Der Skull Rock erinnert an einen Totenschädel und ist ein beliebtes Fotomotiv. Die riesigen Felsen erinnern übrigens stark an die Alabama Hills westlich vom Death Valley, einem Geheimtipp auf deiner Reise durch den Golden State.
Im Nationalpark gibt es zahlreiche Campingplätze. Du solltest aber früh reservieren. Der Joshua Tree Nationalpark ist insbesondere an den Wochenenden immer gut besucht.
Der Eintritt in den Joshua Tree Nationalpark kostet 30 Dollar pro Fahrzeug.
9. Lassen Volcanic Nationalpark
Ein weiteres Highlight für jeden Naturliebhaber ist der 1916 gegründete Lassen Volcanic National Park in Nordkalifornien. Rund um den zuletzt zwischen 1914 und 1921 aktiven Vulkan Lassen Peak erwartet dich eine einmalige Vulkanlandschaft.
In dem schönen Nationalpark findest du kristallklare Bergsee, imposante Panoramen, blubbernde Schlammtöpfe und heiße Quellen. Der Park ist leicht mit dem Auto zu erkunden. Der Lassen Volcanic Highway führt von Norden nach Süden durch den Nationalpark. Auf der 48 Kilometer langen Strecke wirst du mit zahlreichen tollen Ausblicken belohnt.
In dem Nationalpark gibt es zahlreiche lohnenswerte Wanderungen. Zu den Outdoor-Highlights gehört die beliebte Tour auf den Gipfel des Lassen Peak. Hin und zurück sind gut acht Kilometer und 800 Höhenmeter zu meistern. Entlang der Wanderung entlang eines Flusses wirst du im Frühjahr und im Sommer farbenprächtige Wildblumen und mit etwas Glück auch Wildtiere sehen.
Der Eintritt in den Lassen-Volcanic Nationalpark kostet 30 Dollar pro Fahrzeug.
10. Geisterstadt Bodie
Die Geisterstadt Bodie – heute ein State Historic Park – gehört für mich ebenfalls zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Kalifornien. Bodie war einige Jahre eine florierende Goldgräberstadt. Heute zieht Bodie als eine der besterhaltenen Geisterstädte in den USA mit rund 170 mehr oder weniger erhaltenen Gebäuden Touristen aus aller Welt an.
Auf eine lange Geschichte blickt Bodie nicht. Die Stadt wurde 1859 während des großen kalifornischen Goldrausches gegründet und 1932 nach einem Großbrand, der fast alle Häuser zerstörte, aufgegeben. Dank der trockenen Luft in der Region sind viele Gebäude, Gerätschaften und Autos gut erhalten (zumindest die, die nicht dem Feuer zum Opfer fielen).
Ein Besuch in Bodie ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Es macht einfach Spaß, zwischen den alten Hütten auf Erkundungstour zu gehen und sich vorzustellen, wie das Leben hier früher wohl war. Einige Gebäude kannst du sogar betreten. Sehr beeindruckt war ich von der Einrichtung in den Häusern – Gänsehautfeeling pur.
Zur Blütezeit 1880 gab es 65 Saloons und zahlreiche Bordelle in der Stadt. Rund 10.000 Einwohner zählte Bodie damals. Sogar ein Bahnhof, ein Chinesenviertel, mehrere Brauereien und natürlich verschiedene Kirchen waren in Bodie angesiedelt. Zudem war Bodie ein Paradies für Gesetzlose. Morde und Überfälle waren in Bodie an der Tagesordnung und brachten der Stadt den Ruf als eine der gefährlichsten Städte im Westen des Landes ein. Bodie war genau das, was man sich heute unter dem Wilden Westen vorstellt.
Die Goldmine wurde bis in die 1960er Jahre betrieben. Hier werden heute Führungen angeboten.
Der Eintritt in den Bodie State Historic Park kostet 8 Dollar pro Person.
11. Lake Tahoe
Zu den schönsten Orten in Kalifornien gehört für mich auch der Lake Tahoe (bis 1862 Lake Bigler). Der riesige See, gelegen an der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada, begeistert mit imposanten Granitfelsen am Ufer und glasklarem Wasser.
Bekannt ist der Lake Tahoe im Sommer für seine wunderschönen Strände und im Winter für die Skigebiete ringsum. Zudem gibt es rund um den See mehrere State Parks. Im Norden sind das der Lake Tahoe-Nevada State Park, im Südwesten der Emerald Bay State Park und der D. L. Bliss State Park und im Westen der Sugar Pine Point State Park.
Übrigens lebt in dem an seiner tiefsten Stelle mehr als 500 Meter tiefen See Legenden zufolge das Seeungeheuer Tessie. Als Westernfan dürfte dir der Lake Tahoe eventuell bekannt sein, schließlich spielt die Westernserie Bonanza (1959–1973) in der Region.
12. Los Angeles
Los Angeles liebt oder hasst man – etwas dazwischen gibt es meist nicht. Anders als wir ist unsere Autorin Bessima etwa ein großer Fan der Stadt der Engel. Sehenswert ist der Großraum Los Angeles alle Male, auch wenn man mit der Stadt nicht warm wird. Bist du mehr Naturliebhaber als Städtefan, machst du aber besser einen weiten Bogen um Los Angeles und die umliegenden Städte.
Zu den Top-Sehenswürdigkeiten in L.A. gehören der Hollywood-Schriftzug, der Walk of Fame, Beverly Hills mit dem Rodeo Drive, das Griffith-Observatorium, die futuristische Walt Disney Concert Hall, der bekannte Muscle Beach in Venice (den viele als Enttäuschung mit finsteren Gestalten bezeichnen) und der kilometerlange Strand in Long Beach mit dem einstigen Luxuskreuzer RMS Queen Mary. Auch das Örtchen Malibu hat es, wohl auch wegen des gleichnamigen Kokoslikörs, zu Weltruhm geschafft.
Außerdem ist der Großraum Los Angeles die Heimat zweier weiterer weltberühmter Sehenswürdigkeiten: die Universal Studios Hollywood und das Disneyland Resort in Anaheim.
In vielen Hollywood-Produktionen wird Los Angeles als super gefährlich dargestellt. Und ja, es gibt gefährliche Gangs im Großraum Los Angeles. Auch Obdachlosigkeit und bittere Armut sind in Los Angeles allgegenwärtig – viel schlimmer als in jeder deutschen Großstadt. Die Gefahr, an einem der Touristenspots in einen Bandenkrieg zu geraten, tendiert aber gegen null. Allerdings gibt es tatsächlich Viertel, die du als Tourist besser meidest, selbst mit dem Auto. Wenn du dir unsicher bist: Frag am besten im Hotel nach – dort hat man garantiert einige gute Sightseeing-Tipps für dich.
Eine Sache, die du an Los Angeles definitiv hassen wirst, ist der unglaubliche Verkehr. L.A. verfügt über keinen öffentlichen Personennahverkehr, der diesen Namen verdient. Dafür drängen sich rund um die Uhr Hunderttausende oder gar Millionen Autos auf den breiten Highways. Lange Staus gehören in L.A. zum Alltag. Hast du nur ein oder zwei Tage für die Monstermetropole, wirst du womöglich ziemlich gestresst und enttäuscht sein.
Kalifornien-Reiseführer
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