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Rothenburg ob der Tauber Sehenswürdigkeiten: Meine Top-11-Highlights

Rothenburg ob der Tauber ist eine malerische Stadt mit spektakulären mittelalterlichen Sehenswürdigkeiten. Damit ist Rothenburg auch eine der schönsten Städte des Landes. Rothenburg liegt – wie der Name verrät – oberhalb des Flusses Tauber.

Die mittelalterlichen Stadttore, Türme und Brunnen sind alle erhalten. Das macht auch den Charme des Städtchens aus. Ich zeigen dir nun die wichtigsten Highlights der mittelfränkischen Märchen-Stadt.

1. Das Plönlein – das Wahrzeichen der Stadt

Es ist das Fotomotiv, das man von Rothenburg kennt: das Plönlein. Hierbei handelt es sich um einen wunderschönen Platz mit Brunnen. Dort steht auch ein kleines, schiefes Fachwerkhäuschen im Dreieck zweier sich kreuzender Straßen. Beide Straßen sind von Stadttoren und Türmen flankiert.

Er sieht schon toll aus, der malerische Brunnen mit uralten Fischboxen daneben. Hier wurden früher die Fische im Dorf aufbewahrt und gekühlt. Dahinter das malerische kleine, gelbe Häuschen, in dem vermutlich jeder sofort einziehen würde. Das Plönlein ist wohl die bekannteste Sehenswürdigkeit Rothenburgs.

Links blickst du auf den Siebersturm. Er führt in das sogenannte Spitalviertel. Rechts steht der Turm des Kobolzeller Tores. Das steht hier schon seit 1360 und führt direkt hinaus aus der Stadt und ins schöne Taubertal hinein.

Direkt in der Nähe des Plönleins befindet sich der Aussichtspunkt „An der Eich„. Hier hast du ebenfalls eine schöne Sicht auf die Stadt und das Tal.

Ist das Plönlein aber wirklich der schönste Ort der Stadt? Mit dem Brunnen, dem Fachwerkhaus in der Mitte und den beiden Türmen links und rechts ist das Plönlein definitiv ein tolles Fotomotiv. Uns hat das Plönlein sehr gut gefallen. Aber du wirst in der ganzen Stadt tolle Orte entdecken.


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2. Rundgang auf der Stadtmauer

In Rothenburg ob der Tauber kannst du auf der Stadtmauer laufen. Hierzu gehen von verschiedenen Stadttoren (es gibt insgesamt sechs Stück) an der Mauer aus Treppen nach oben. Insgesamt knapp vier Kilometer führt der Rothenburger Turmweg um die ganze Stadt herum. Besonders wegen dieser Attraktion ist Rothenburg heute weltbekannt.

Besonders am Morgen, wenn die aufgehende Sonne die Dächer der Stadt in wunderschönes, zartes Licht taucht. Oder am Abend zur Zeit des Sonnenuntergangs.

Von der Stadtmauer aus hast du nochmal eine ganz andere Perspektive auf die Stadt, in Hinterhöfe und entdeckst noch einmal ganz andere besondere Kleinode der mittelfränkischen Stadt.

Übrigens wurde Rothenburg ob der Tauber bereits im 16. Jahrhundert auf Grund der markanten und seltenen Stadtformation auch fränkisches Jerusalem genannt. Kein Wunder, so hat Rothenburg wirklich 42 Türme zu bieten.

Unser Tipp: Steige hinauf auf den Röderturm und gehe erst einmal nach rechts. Hier gelangst du zur schönen Gerlacherschmiede – ein tolles Fotomotiv. Dieses Haus ist besonders von oben sehr schön. Weiter geht es zur Wolfgangskirche. Schaue unbedingt in die Kirche hinein. Dann solltest du über die Mauer weiter zum Burggarten laufen. Denn von hier oben hast du einen tollen Blick auf die südliche Seite der Stadt.

3. Rothenburger Marktplatz mit dem imposanten Rathaus

Ein weiteres schönes Fotomotiv ist der Marktplatz Rothenburgs. Den erreichst du aber erst, wenn du in die Stadt hinein läufst. Zunächst führt dich dein Weg durch schöne lange Gassen, vorbei an traumhaften alten Häusern. Und dann öffnet sich vor dir plötzlich ein weiter, großer Platz. Der Marktplatz, an dem sich auch das Alte Rathaus befindet, ist von vielen Restaurants und Cafés gesäumt.

Das Rathaus besteht aus zwei Gebäuden. Das ältere Gebäude aus dem 14. Jahrhundert in weiß mit einem markanten, hohen Turm. Und ein riesiger pompöser, brauner Bau aus dem 16. Jahrhundert. 220 Stufen führen hinauf auf den Rathausturm. Von dort oben hast du einen grandiosen Blick aufs Taubertal, natürlich den Marktplatz und in die Frankenhöhe. Das Rathaus und der Turm sind eine der Top-Sehenswürdigkeiten.

Neben dem Rathaus, quasi am Kopf des Marktplatzes, steht das Stadthaus. Hier ist heute der Rothenburg Tourismus Service untergebracht. Früher war hier die ehemalige Ratstrinkstube drin. Von 11 bis 15 Uhr ertönt zur vollen Stunde ein Glockenspiel und es öffnen sich zwei kleine Fenster neben der Uhr am Marktplatz.

Heraus kommen zwei Figuren, die tief mit der Stadtgeschichte verwoben sind. Nämlich der (gehasste) Eroberer Tserclaes Tilly mit seinem Stab und Altbürgermeister Nusch, der aus einem riesigen Becher trinkt. Hier wird die Geschichte vom „Meistertrunk“ nachgestellt.

Eine Geschichte, die allerdings nicht der Wahrheit entspricht. Während des 30-Jährigen Krieges (1618 bis 1648) eroberte Feldherr General Graf von Tilly im Jahr 1631 die Stadt. Einer Geschichte nach zog er in den Kaisersaal ein. Er befahl, alle Ratsherren an den Galgen zu hängen und die Stadt niederzubrennen. Der Kellermeister überreichte ihm einen Kelch, dengroße Ratspokal, mit bestem Wein – und Tilly trank von dem Wein.

Das stimmte Tilly um. Er zog sein Urteil unter einer Bedingung zurück. Wenn ein Ratsherr den riesigen Ratspokal leeren könne ohne abzusetzen, werde er die Stadt und die Ratsherren verschonen. Altbürgermeister Nusch setzte an und trank und trank und trank. Nach zehn Minuten war der Pokal leer und die Stadt gerettet. So entstand die Sage vom Meistertrunk. Eine tolle Geschichte, die sich so aber nicht zugetragen hat.

Am Marktplatz und am Grünen Markt findet immer zur Adventszeit Rothenburgs Weihnachtsmarkt statt. Er heißt Reiterlesmarkt und ist eine absolute Sehenswürdigkeit.

Tipp: Die Bäckereien Diller Schneeballträume und Zuckerbäckerei, beide direkt am Marktplatz gelegen, verkaufen ein traditionelles Gebäck aus Rothenburg, die Schneeballen. Das ist ein Mürbeteiggebäck mit verschiedenen Überzügen, etwa Puderzucker, Zimtzucker, Haselnusscreme oder Marzipan.

4. Burggarten

Warum heißt Rothenburg eigentlich Rothenburg ob der Tauber? Nun, spätestens im Burggarten kannst du das erkennen. Die Stadt liegt nämlich oberhalb des Flusses Tauber – also ob Tauber. Von den Mauern der Burg geht es steil hinab ins Taubertal. Vom Burggarten aus hast du nicht nur einen grandiosen Blick ins Taubertal, sondern auch auf den südlichen Teil der Stadt.

Besonders am Abend kannst du hier den Sonnenuntergang sowie den tollen Blick genießen. Dieser Ausblick sowie der schön gestaltete Garten zählen zu den wunderschönen Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Du kannst in die alte Blasiuskapelle hinenschauen. Draußen findest du einen schön angelegten Figuren-Garten vor, der die vier Elemente sowie die vier Jahreszeiten symbolisiert.

Das Burgtor mit dem imposanten Burgturm ist ebenfalls sehenswert. Hier siehst du auch noch das alte Mannloch. Das Burgtor war besonders sicher, weil es dahinter steil zur Tauber hinabging. Es ist auch das älteste Tor der Stadt.

Bei Einbruch der Dunkelheit läuteten die Glocken den Tag aus. Wer zu spät zurück in die Stadt kam, musste das Mannloch passieren. Und das war teuer. Daher kommt auch der Begriff Torschlusspanik. Denn jeder beeilte sich beim Glockenläuten, dass er schnell noch in die Stadt gelangte. Jetzt hast du noch eine versteckte Sehenswürdigkeit entdeckt.

Fragst du dich, warum es einen Burggarten, aber keine Burg gibt? Dann lies unbedingt unseren Tipp mit dem Nachtwächter-Rundgang durch Rothenburg. Hier findest du die Auflösung dieses Rätsels.

5. Kirche St. Jakob

Die St. Jakobskirche ist die größte Kirche der Stadt. Direkt vor ihr steht eine große Statue des heiligen Jakobs. Direkt an der Kirche vorbei führt übrigens der Jakobsweg durch die Stadt.

Ebenfalls von außen ist interessant, dass die Kirche über eine Straße gebaut wurde. Die Straße war nämlich schon vor der Kirche da. Daher baute man um die Straße herum. Fast 200 Jahre zog sich der Bau der Kirche in die Länge.

Ein Grund war, dass es nicht genug Steine gab. Von Nürnberg nach Rothenburg brauchte das Ochsengespann drei Tage, um Steine zu transportieren. Die Bürger der Stadt bedienten sich demnach an einer etwas außerhalb gelegenen Burg und verwendeten ihre Steine. Die Kirche ist über 700 Jahre alt.

Im Inneren der Kirche findest du insgesamt vier imposante Altare. Einer ist besonders eindrucksvoll. Der Heilig-Blut-Altar von Tilman Riemenschneider. Die Reliquie mit angeblich Blut von Jesu Christi befindet sich im Kreuz eingearbeitet in einer Bergkristallkapsel. Auf Grund dessen gelangen jährlich tausende Pilger in die Stadt, um diese religiöse Sehenswürdigkeit zu betrachten.

Der Hauptaltar ist ebenfalls imposant. Er heißt 12-Boten-Altar. Auf seinen Flügeln wird der Jakobsweg nach Santiago de Compostela abgebildet. Und du kannst die älteste Darstellung des Marktplatzes der Stadt entdecken. So ist hier die Ratstrinkstube noch vor dem Brand von 1501 dargestellt. Erkennbar an der gotischen Fassade.

Jetzt solltest du noch deinen Blick auf die Buntglasfenster des Gotteshauses richten. Diese sind geprägt von künstlerisch inszenierten Geschichten. Eine stellt die Flucht des jüdischen Volkes aus Ägypten dar. Zuletzt sei noch erwähnt, dass die mächtige Rieger-Orgel in St. Jakob eine der größten Bayerns ist.

6. Picknick an der Evangelischen Tagungsstätte Wildbad

Außerhalb der Stadtmauern Rothenburgs ob der Tauber, direkt nach dem Spitalviertel, gelangst du zu einem wunderschönen Park. Der gehört zur Evangelischen Tagungsstätte Wildbad. Hier kannst du nicht nur übernachten, sondern auch das kühle Nass der hier verträumt hinplätschernden Tauber sehen.

Das Wildbad war, wie der Name bereits vermuten lässt, ein Kurort. Der pompöse Bau stammt aus der Belle Époque Ende des 19. Jahrhunderts. Das Wildbad war ein luxuriöses Kurhotel. Mitte des 14. Jahrhunderts entsprangen Quellen an diesem Ort. Ihnen wurde heilende Wirkung nachgesagt. Somit errichtete man hier ein Kurbad. Prominente Gäste kamen zu Besuch.

Im 19. Jahrhundert verwässerten die heilenden Quellen. Der Ansturm an Kurbesuchern wurde geringer. Der mittelalterliche Bau muss einem Belle Époque-Bau weichen.

Heute gehört das Wildbad der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Insbesondere der Theatersaal ist sehenswert. Ich habe hier übrigens schon in der Schule in eben besagtem Theatersaal Theater gespielt. Ach ja, ein Picknick im Park ist ebenfalls sehr schön. Nach wie vor hat das Wildbad nicht an prunk eingebüßt und ist eine lohnenswerte Sehenswürdigkeit.

7. Käthe Wohlfahrts Weihnachtsdorf

Ein Ort, an dem täglich Weihnachten ist, an dem es glitzert, die Kuckucksuhr schlägt und im Radio Weihnachtsmusik läuft. Bei über 30 Grad im Sommer durchaus befremdlich, oder? Dennoch lohnt sich ein Besuch in Käthe Wohlfahrts Weihnachtsdorf in der Herrngasse. Verkauft wird hier alles rund um das Thema Weihnachten.

Vom Schwibbogen aus dem Erzgebirge, riesigen Weihnachtspyramiden, Räuchermännchen sowie Christbaumschmuck, kannst du zu jeder Jahreszeit hier einkaufen.

Direkt neben dem Weihnachtsdorf befindet sich auch Käthe Wohlfahrts Weihnachtsmuseum.

Wie es zur Entstehung des Weihnachtsdorfes kam? Das Ehepaar Wohlfahrt lebte in Stuttgart. Dort hatte es ein Ehepaar aus den USA zu Weihnachten zu Gast. Die waren so begeistert von einer Spieldose aus dem Erzgebirge, dass Herr Wohlfahrt beschloss, ihnen eine ähnliche Dose zu besorgen. Weihnachten war allerdings schon wieder vorüber und Wohlfahrt machte einen Händler ausfindig. Der jedoch verkaufte nur zehn Stück der Dosen.

Die restlichen Dosen versuchte Wohlfahrt an weitere US-Familien zu verkaufen. Da er jedoch vor der Kaserne nicht verkaufen durfte, musst er sich eine andere Strategie überlegen. So begann das Ehepar Wohlfahrt an den Wochenmärkten diese Spieldosen zu verkaufen. Jedes Jahr kamen mehr Produkte dazu. Heute befinden sich in halb Deutschland Filialen, etwa in Berlin und in Bamberg. Aber auch im fernen Ausland findest du Käthe Wohlfahrt, zum Beispiel in Barcelona, in Brügge in Belgien und sogar in den USA.

8. Spitalbastei und gedeckte Brücke

Das Spitalviertel liegt an der äußeren Stadtmauer. Man lagerte früher das Spital und das Spitalviertel aus der Stadt aus, um die Pest einzudämmen sowie weitere Krankheiten zu vermeiden. Allerdings umgab man das Viertel ebenfalls mit einer Mauer zum Schutz.

Heute kannst du durch die Spitalbastei laufen. Dieses angelegte Rondell aus Torwällen mit Schießscharten, alten Kanonen und einem Blick hinunter ins Tal kannst du ebenfalls besichtigen.

Daneben befinden sich das schmucke Spitaltor sowie die gedeckte Brücke. Die Holzbrücke führt über den Stadtgraben und ist oben hin geschlossen, daher der Name „gedeckt“.

Die komplette Anlage ist sehr imposant und sehenswert. Danach geht es hinunter ins Taubertal.

9. Taubertal mit Doppelbrücke, Topplerschlösschen und Alpakas

Das Taubertal mit dem Fluss Tauber eignet sich perfekt für tolle Wanderungen. Wenn du noch ein wenig Kraft hast, dann kannst du durch das Spitaltor laufen und mit uns noch einen kleinen Abstecher ins Taubertal machen. Hast du Lust?

Wir laufen zunächst durch die Evangelische Tagungsstätte Wildbad und von hier aus direkt an der Tauber entlang. Wir kommen zu der berühmten Doppelbrücke (Google Maps). Hier wurden zwei Brücken aufeinander gebaut. Ihre Doppelbögen geben ein schönes Fotomotiv ab. Zudem hast du hier einen tollen Blick auf die mittelalterliche Stadt Rothenburg mit all ihren Sehenswürdigkeiten und Türmen. Vom Burggarten der Stadt aus kannst du die über 600 Jahre alte Brücke ebenfalls sehen.

Wir wandern weiter auf der – wenig befahrenen – Straße. Es dauert nicht lang und wir kommen an eine große Wiese mit Alpakas. Diese lustigen Gesellen erfreuen Kinder wie Erwachsene gleichermaßen.

Ein Stück laufen wir weiter und gelangen zum Topplerschlösschen (Google Maps). Das kann auf Anfrage besichtigt werden. Ein ehemaliger Bürgermeister von Rothenburg, Heinrich Toppler, hat sich das Türmchen als Sommerresidenz bauen lassen. Direkt an der Tauber gelegen, unterhalb der Stadt. Wirklich sehr sehenswert.

Direkt nach dem Schlösschen führt eine Brücke über die Tauber. Diese queren wir, steigen auf zum Burggarten und erreichen so wieder die Stadt.

Tipp: Lohenswert ist eine Fahrradtour durchs Taubertal. Der bekannte Radweg „Liebliches Taubertal“ etwa führt auf 102 Kilometern von Rothenburg bis nach Wertheim. Du kannst natürlich jederzeit umkehren – oder die Tour auf mehrere Tage aufteilen und mit dem Zug zurück fahren. Neben dem Radweg „Liebliches Taubertal“ gibt es etwa den „Altmühltal Radweg“ (von Rothenburg über Treuchtlingen nach Kelheim) oder den Radweg „Burgenstraße“ (von Mannheim nach Bayreuth). In Rothenburg gibt es mehrere Fahrrad-Verleiher und Ladestationen für E-Bikes. Außerdem bieten einige Hotels Leihräder an. Taxi Ebert bietet auch einen Rad-Rücktransport an.

10. Lass dich Treiben

Schlendere durch die schöne Altstadt und genieße die tolle Atmosphäre. Du wirst an jeder Ecke schöne Fotomotive finden. Besonders toll ist die Stimmung am Morgen, wenn es in den engen Gassen noch nicht ganz so voll ist.

11. Führung mit dem Nachtwächter

Ich empfehle dir die Führung mit dem Nachtwächter. Du erfährst viel zur Geschichte der Stadt. Der Nachtwächter zeigt dir auch noch das ein oder andere versteckte Highlights.

So erfährst du, dass der Nachtwächter früher nicht viel verdiente. Er bekam nur einen Gulden Lohn – was sehr wenig war. Wer eine große Familie ernähren wollte, musste tagsüber noch arbeiten. Die Arbeit des Nachtwächters war nicht nur wenig angesehen, sondern auch gefährlich. Die Menschen fürchteten die Nacht und er war im Bunde mit der Nacht. Das konnte kein ehrenhafter Mensch sein. 

Seine Aufgaben waren unter anderem die Straßenlaternen zu entzünden, Signal zu geben, wenn es brannte, darauf zu achten, dass die Türen der Häuser geschlossen waren. Bis 1920 war der Nachtwächter in Rothenburg ob der Tauber tätig.

Mit dem Nachtwächter auf Tour erfährst du auch den einen oder anderen Geheimtipp und einige spannende Geschichten.

So etwa wurde die staufische Reichsburg – du erinnerst dich an den Burggarten ohne Burg – damals laut offizieller Darstellung von einem schweren Erdbeben zerstört. Allerdings, und das ist das Verblüffende, wurde wirklich nur die Burg von dem Erdbeben zerstört. Alle anderen Häuser in der Stadt überstanden das Erdbeben.

Ein Wunder? Nein! Im 14. Jahrhundert brauchte man viele Steine, um neue Häuser zu errichten. Die damaligen Burgherren waren aber schon lange auf Kreuzzug (und dort alle getötet worden) und so bedienten sich die Rothenburger schließlich. Die wertvollen Steine der schon lange leerstehenden Burg konnte man gut für den Aufbau der Stadt gebrauchen.

Als eines Tages (offenbar viele Jahre später) tatsächlich jemand kam, um nach dem Rechten zu sehen, war der doch sehr verwundert. Wo war die einst so prächtige Burg? Die Stadtoberen ließen sich die Geschichte mit dem Erdbeben einfallen – und der Gesandte schluckte diese Version der Geschichte. Am 18. Oktober 1356 gab es übrigens tatsächlich ein starkes Erdbeben – allerdings im weit entfernten Basel.

Heute noch kannst du überall in der Stadt, an Türmen, Toren und Häusern die sogenannten Staufischen Buckelquader erkennen. Das sind genau die Steine, die aus der Burg abgetragen wurden.

Ebenfalls spannend: Nach dem kometenhaften Aufstieg Rothenburgs folgten nach der Eroberung durch Tilly und seine Truppen (1631) Jahrzehnte des Niedergangs. Die einst so reiche Reichsstadt verkam über eine sehr lange Zeit zu einem unbedeutenden Provinznest. Die Stadt war arm, sehr arm sogar.

Das ist heute unser Glück. Niemand konnte oder wollte zu dieser Zeit in Rothenburg investieren. Die alten Häuser aus dem Mittelalter blieben stehen, es wurde nichts abgerissen oder neu gebaut. Heute erfreuen sich jedes Jahr rund zwei Millionen Besucher an der bestens erhaltenen Altstadt, die für uns zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Deutschland gehört.

Spannende Museen in Rothenburg ob der Rauber

Auch für Kulturfans hat die Stadt viel zu bieten. Folgende Museen solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen. Besonders spannend fanden wir das Kriminalmuseum mit den Folterinstrumenten. Gruselfaktor inklusive.

Kriminalmuseum – es ist Europas größtes Museum zur Rechtskunde. Im mittelalterlichen Kriminalmuseum erfährst du alles rund um die Bestrafung eines Verbrechens im Mittelalter bis hin zur Neuzeit. Neben der Eisernen Jungfrau kannst du in dem privat geführten Museum auch eine Sammlung an Schandmasken ansehen sowie Streckbänke, Daumenschrauben und weitere Foltergeräte sehen.

RothenburgMuseum – hier erfährst du viel zur Geschichte Rothenburgs und kannst dort verschiedene Exponate aus unterschieldichen Epochen betrachten. Auch die große Waffenkammer ist sehenswert.

Käthe Wohlfahrts Weinachtsmuseum – du hast noch nicht genug von Weihnachten und den vielen Produkten aus dem Weihnachtsdorf? Dann solltest du unbedingt das Museum dazu anschauen. Hier werden Produkte aus den Jahren 1870 und 1950 gezeigt. Sehr spannend.

Historiengewölbe mit Staatsverlies im Folterkeller – unterhalb des Rathauses befindet sich ein Folterkeller. Im dazugehörigen Museum erfährst du ein wenig über die Stadtgeschichte. Ein kleines, feines Museum.

Ausflugstipps rund um Rothenburg ob der Rauber

Frankentherme Bad Windsheim – in diesem großen Thermalbad kannst du in einem angelegten Salzsee relaxen und auch der Sauna- und Wellness-Bereich ist toll.

Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim – Franken vom Mittelalter bis hin zur Neuzeit entdecken. Ein Besuch lohnt sich. Über 100 Gebäude, Bauernhöfe, Handwerkerhäuser, Mühlen und vieles mehr kannst du hier besichtigen.

Brombachsee – der See zählt zu den schönsten Seen in Franken. Der Stausee liegt mit dem Auto etwa eine Stunde südöstlich von Rothenburg. Erst 2000 wurde er offiziell eingeweiht. Am Großen Brombachsee befinden sich zwei Segelhäfen, fünf Freizeitanlagen mit Badestränden, Sportmöglichkeiten und Restaurants sowie ein FKK-Sandstrand bei Enderndorf.

Wo in Rothenburg ob der Tauber übernachten? Meine Hotel-Tipps

Wir haben in der Altfränkischen Weinstube (hier Preise checken*) übernachtet und können sowohl die Unterkunft wie auch das Restaurant sehr empfehlen.

Im Hotel Herrenschlösschen (hier Preise checken*) übernachtest du nicht nur direkt am Marktplatz, sondern kannst auch die hauseigene Gourmetküche genießen.

Im Hotel Burghotel, (hier Preise checken*) in einer Seitenstraße nahe des Burgtores in der Klostergasse befindet sich dieses Kleinod. Wunderschöner Charme, eine aussichtsreiche Terrasse und eine tolle Einrichtung sorgen für Erholung und Wohlfühlen.

Reiseführer für Rothenburg ob der Tauber

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Biggi Bauer ist Reisejournalistin, Video-Creatorin, Social-Media-Expertin und Mitgründerin des Foto- und Reiseportals Phototravellers.de.

Nach Stationen beim Radio, Fernsehen und in großen Verlagshäusern teilt sie ihr Wissen hier auf dem Blog in über 300 Artikeln zu den Themen Reisen, Wandern und Outdoor.

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