Was man in Dänemark machen kann
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Was kann man in Dänemark machen? 16 tolle Reisetipps

Dänemark ist wunderschön. Das wusste ich allerdings bis zu meinem ersten Besuch in diesem Land noch nicht. Die Nordseeküste und die Ostseeküste – beide haben ihren Charme. Dänemark hat uns verzaubert und verzaubert mit vielen tollen Sehenswürdigkeiten.

Aber was kann man in Dänemark überhaupt alles machen? Wir haben alle unsere Dänemark-Reisen Revue passieren lassen (Flo war das erste Mal als Kind in Dänemark) und verraten dir, was du auf deiner Dänemark-Reise unbedingt machen musst (neben der Erkundung der Top-Sehenswürdigkeiten in Dänemark natürlich). Viel Spaß mit unseren 16 Dingen, die du auf einer Dänemark-Reise unbedingt machen musst.

Aktualisiert am 03.03.2022
Die Reiseblogger Biggi Bauer und Florian Westermann

1. Durch die Dünen wandern

Wer nicht mindestens einmal durch die schönen Dünen gewandert ist, hat etwas verpasst. Einer der schönsten Dünenstrände ist in Henne (GPS: N 55 43.832, E 8 10.077 Google Maps). Der Sonnenaufgang dort war für mich ein richtiges Seelenerlebnis. Wir standen in Mitten der riesigen Dünen aus weißem Traumsand und erlebten, wie sich die Sonne als roter Feuerball in den Himmel schob.

Sobald die Sonne aufgegangen war, tauchte sie das Gras auf den Dünen in goldenes Licht. Diese Stimmung in den Dünen werde ich nicht mehr vergessen. Es war einfach nur traumhaft schön. Dieser Moment ist tief in meinem Herzen eingeschlossen. Die Sanddünen sind sehr wandelbar – und genau das gefällt mir daran. Die Natur verändert die Dünen täglich.

Nichts bleibt an einem Fleck. Bewegung ist gut. Stagnation für mich unerträglich. Daher haben mich diese schnell vergänglichen und beweglichen Dünen vermutlich auch so fasziniert und in ihren Bann gezogen.

Henne Strand mit den schönen Dünen
Der Henne Strand am Morgen

Am Spektakulärsten ist wohl die große Wanderdüne Råbjerg Mile (GPS: N 57 38.948, E 10 24.439 Google Maps) in der Nähe von Skagen. Die Düne gleicht einer weiten Wüste. Strukturen und Formen im Sand wurden von der aufgehenden Sonne angestrahlt. Auch dieser Moment war super schön.

Ich durfte barfuß durch den eisigen Sand laufen. Und um mich herum bewegte sich alles.

Die große Düne Råbjerg Mile
In der Wanderdüne Råbjerg Mile

Empfehlenswerte Reiseführer zu Dänemark

2. Drachensteigen

Mach mal kurz die Augen zu und denk zurück an deine Kindheit. Herbst, raschelnde, bunte Blätter, Stoppelfelder, Wind und in deiner Hand die Schnur für deinen Drachen. Ein Juchzer durchfährt deinen Körper und du fühlst dich frei, so als würdest du gerade selbst fliegen.

Wir haben uns in Dänemark dieses berauschende Gefühl aus der Kindheit zurückgeholt. Sowohl an der Nordsee, als auch an der Ostsee wehen starke Winde. Also haben wir im Supermarkt einen Drachen gekauft. Kein besonders teurer, aber immerhin einer zum Lenken.

Und am Grønnestrand (GPS: N 57 08.634, E 9 16.738 Google Maps), nahe der Heidemühle (Lyngmøllen), war es dann so weit. Wir packten unseren Drachen aus. Es kitzelte mich bereits im Nacken, als ich die Schnüre mit den Ösen verband. Bald würde dieser kleine Drachen in der Luft schweben – wie früher.

Unser Tipp: mach den typischen 8er-Kletter-Knoten um die Ösen, der hält superfest und löst sich garantiert nicht.

Wir stapften also durch den Sand am Grønnestrand. Es war menschenleer, nur wir beide und unser Drachen waren da. Ich hielt den Drachen in den reissenden Wind, Flo wickelte die Schnüre ab. Und dann hielt ich den Drachen das erste Mal in die Luft. Das erste Mal wieder seit wohl 20 Jahren.

Ja, das dürfte hinkommen. Der Wind zerrte und zog an dem Stoff und ich rief: „bereit?“ „Bereit“, kam es von Flo zurück, der mindestens genauso aufgeregt war wie ich. Und los ging es: der Drachen war in der Luft. Wir mussten uns erstmal wieder ein wenig eingrooven, aber es funktionierte. Wir ließen am Grønnestrand einen Drachen steigen.

Immer weiter stieg er in die Luft, dazu brauste uns der Wind durchs Haar, färbte unsere Wangen rot und die Meeresluft kam dazu – herrlich. Wie zwei kleine Kinder strahlten wir um die Wette. Wir schrien begeistert auf, und spürten wieder das gleiche Gefühl wie früher: Freiheit und Stolz. Stolz, dass wir es schafften, den Drachen in der Luft zu halten. Ein erhabenes und gleichzeitig spaßiges Gefühl.

Das solltest du auf gar keinen Fall verpassen und gerade an der dänischen Küste sind die Windverhältnisse fürs Drachensteigen perfekt. Also mach es uns nach, geh in den Laden und kaufe einen Drachen. du wirst es lieben.

Drachensteigen in Dänemark am Strand
Ein absolutes Muss in Dänemark: Einen Drachen steigen lassen

Drachensteigen in Dänemark – das Video dazu

 3. Barfuß ins Meer gehen

Ja, bei rauen Winden und Temperaturen unter zehn Grad ist die Nordsee nicht gerade warm. Aber du bist doch nicht aus Zucker. Und was du auf gar keinen Fall verpassen darfst, ist, wie sich der Nordseesand zwischen deinen Zehen anfühlt. Gerade die Nordseeküste in Dänemark verfügt über traumhafte, lange weiße Strände mit ganz feinem Sand.

Der Wind im Haar, die Meeresbriese in der Nase – ich musste es einfach tun. Ich zog die Socken und Schuhe aus und lief ein wenig ins Wasser. Eiskalt war es, das muss ich zugeben. Aber auch ein tolles Gefühl. Schließlich war ich gerade die einzige, die barfuß im Meer stand. Niemand sonst traute sich das.

Jeder schaute mich eher bewundernd an – davon bin ich überzeugt. Und wenn nicht, dann hatte ich allen zumindest etwas voraus: ich spürte gerade mehr denn je die Natur. Und nach wenigen Minuten im Wasser, gewöhnte ich mich auch an die Temperatur.

Sand zwischen den Zehen, eine traumhafte Kulisse am Strand von Hvide Sande, das Rauschen des Meeres im Ohr und ich fühlte mich frei und der Natur so nah.

Barfuß am Strand
Man muss es einfach tun: Barfuß ins eiskalte Meer gehen

4. Ymer probieren

Allein schon der Name hat mich dazu gebracht, es zu kaufen. Und weil ich alles ausprobieren möchte, was für das Land, in das ich reise typisch ist, musste ich natürlich auch Ymer testen. Was Ymer ist? Das ist ein dänisches Produkt, das die Konsistenz von Joghurt hat, also durchaus dickflüssiger ist, aber wie Buttermilch, also sauer schmeckt.

Wer wie ich Fan von Buttermilch und Joghurt ist, der wird Ymer lieben. Und auch wenn die Verpackung nach Trinkjoghurt aussieht, lasse dich nicht täuschen. Wenn du ansetzt zu trinken, dann dauert es erstmal und dann hast du dickflüssigen Schlonz im Mund. Ymer hat einen hohen Proteinanteil und ist super für jeden,der viel Sport macht und auf eiweißreiche Ernährung achtet.

Ymer schmeckt pur, aber auch mit Müsli und Früchten. Und ich wette, man kann mit Ymer auch super leckere Kuchen backen. Ein Allround-Talent also. Ymer gibt es seit 1930 in Dänemark und es ist üblich, dass man Ymer mit gezuckerten Schwarzbrotkrümeln isst, die heißen dann Ymerdrys.

Wikipedia weiß darüber hinaus noch, dass das Buttermilch-artige Joghurtprodukt seinen Namen vom Eisriesen Ymir aus der nordischen Mythologie hat. Und dieser Riese ernährte sich wohl von der Urkuh Auðhumbla.

Ymer im Müsli
Mit Ymer schmeckt das Müsli noch besser

5. Whisky in Stauning testen

Wer keinen Alkohol mag, der lässt diesen Punkt aus. Alle anderen, die an Whisky interessiert sind, können wir nur empfehlen, sich die tolle Whisky-Distillery bei Stauning, (Whisky A/S Stauningvej 38, 6900 Skjern) im Westjütland, anzusehen. Wir haben dort eine exklusive Führung bekommen und waren begeistert.

Der Whisky, der dort erzeugt wird, ist sehr bekannt, sofort ausverkauft, sobald es ihn wieder im Handel gibt und sogar der dänische Prinz hat den Whisky getestet und gemocht. Der Stauning-Whisky ist einer der ersten Rye Whiskies (Roggenwhisky), der außerhalb von Nordamerika produziert wird. Dieser Whisky wurde drei Jahre lang in Bourbon-Fässern aus Eichenholz gelagert.

Darüber hinaus kann der Besucher auch noch zwei weitere Sorten testen und kaufen:  ein geräucherter Single-Malt-Whisky und ein nicht geräucherter (Traditional). Die Whisky-Fabrik wurde 2005 von neun Männern gegründet, die sich erst einmal hobbymäßig am Whisky-Brennen versuchten und ein solch hochwertiges Produkt herstellten, dass mittlerweile die ganze Welt davon beeindruckt ist.

Seit 2015 ist Diageo, einer der weltweit größten Hersteller alkoholischer Getränke, an Stauning Whisky beteiligt. Daher baut die Distillery gerade neue Produktionsstätten, um ihren Output zu erweitern. Wir durften alle drei Sorten testen und waren am meisten vom Rye-Whisky begeistert.

Die Distillery ist auf jeden Fall einen Besuch wert, weil man die Produktion aus nächster Nähe betrachten kann. Egal, ob man der eigens erfundenen Drehvorrichtung zusieht, wie sie die keimenden Körner umdreht, oder aber den gärenden, blubbernden Saft betrachtet. Allein schon der Geruch nach Whisky, der in der Luft steht, macht diesen Besuch zu einem außergewöhnlichen Erlebnis.

Der berühmte Stauning Whisky
Echte Liebhaber müssen den Stauning Whisky probieren

6. Fledermäuse im Kalkwerk aufspüren

In Stoholm befindet sich die größte Kalkgrube der Welt, die Mønsted Kalkgruber. Das alleine ist schon einen Besuch wert. Doch das Highlight wartet in den Tiefen des Kalksteins. Genauer in den dunklen Höhlen und Wänden. Denn das Kalkwerk ist die Heimat von rund 18.000 Fledermäusen.

Sie überwintern dort in den Gruben und mit etwas Glück könnt ihr sie entdecken. Flo und ich brachen also zu einer ganz besonderen Entdeckertour auf. Das Kalkwerk können wir nur empfehlen. Es ist wirklich beeindruckend.

Das Tolle: alle Besucher können sich in den Gruben frei bewegen und sie erkunden. Jeder der abzweigenden Wege ist spannend. Ach ja: In der Kalkgrube wird auch auch ein ganz spezieller Käse gelagert.

Mønsted Kalkgruben
Die Mønsted Kalkgruben waren die größte Kalkmine der Welt. In den Schächten leben tausende Fledermäuse

Was ihr auf jeden Fall machen solltet: schnappt euch eine Taschenlampe und geht auf Entdeckungsreise. Für den Winterschlaf ziehen sich die Fledermäuse eher in die unbeleuchteten Ecken, Höhlen und Vorsprünge zurück. Wer jedoch etwas Geduld hat und aufmerksam die Wände beleuchtet, der kann sie finden.

Flauschige, verkehrt herum hängende kleine Tierchen, die wir als äußerst süß empfunden haben. Und keine Angst: die Fledermäuse sind harmlos und hängen einfach nur an den Wänden ab. Sie lassen sich auch nicht groß beirren. Also sucht sie und bestaunt diese wunderbaren Wesen.

Wenn sie übrigens nicht im Winter an der Decke der Kalkminen hängen, fressen sich die Fledermäuse im Frühjahr und Sommer auf ganz Jütland durch das Insektenangebot. Fledermäuse sind übrigens die einzigen fliegenden Säugetiere.

Eine Fledermaus in Dänemark
Eine Fledermaus in den Mønsted Kalkgruben

7. Bernstein suchen

Wir wissen nicht, ob wir echten Bernstein gefunden haben. Das ist jedoch auch Nebensache beim Bernsteinsuchen. Denn, wer am Strand entlang läuft und den Sand nach Bernstein ansucht, vergisst spätestens jetzt, welche To Dos er an diesem Tag oder nach seinem Urlaub hat. Der Kopf wird völlig frei, man stolpert fast schon unbeholfen durch Sandmulden.

Man richtet den Blick gar nicht mehr geradeaus, sondern hält fieberhaft nach den Steinen Ausschau, die zum Teil wertvoller als Gold sein können. Und wer die richtigen Steine findet, hat einen Hauch von Gold in der Hand. Echter Bernstein ist durchsichtig und sieht aus wie flüssiges Gold, das erstarrt ist.

Doch was ist Bernstein genau? Bernstein ist ein fossiles Baumharz. Genauer von Bernsteinkiefern, die vor 50 Millionen Jahren im Süden Skandinaviens vorkamen. Wird ein Baum „verletzt“ so tritt aus der Wunde Harz aus. Wer schon mal in Harz gefasst hat, weiß, dass Harz äußerst klebrig ist und sehr schwer wieder zu entfernen ist. Bei besonderem Bernstein wurden beim Austreten des Harzes Insekten eingeschlossen.

Weil Harz so extrem klebrig ist, blieben die Insekten darin kleben. In Millionen von Jahren wurden diese Bäume und das Harz vom Meer überspült. So gelangte Bernstein ins Wasser und damit auch an die Strände von Dänemark.

Wer also Glück hat, kann an den Stränden der dänischen Nord- oder Ostsee fündig werden. Wir haben uns natürlich auch bemüht, besondere Steine zu finden. Ob es sich jetzt um milchigen Bernstein oder aber Quarz-Steine handelt, wissen wir leider nicht. Im Zweifel kann man noch einen Salz-Test durchführen. Gibt man viel Salz ins Wasser, sollte echter Bernstein darin schwimmen.

Aber wie schon eingangs erwähnt: auch wenn du keinen richtigen Bernstein findest, es macht total Spaß, sich gegenseitig zu challengen. Vor allem, wenn man sich gegenseitig seine Ausbeute zeigt und jeder denkt, dass er wirklich Bernstein gefunden hat. Probier es aus. Es wird dir Spaß machen.

Bernsteine auf Handfläche
Bernstein oder nicht, das ist hier die Frage

8. In Grenen in der Nordsee und in der Ostsee stehen

Grenen – ebenfalls ein magischer Ort (GPS: N 57 44.685, E 10 38.919 Google Maps). Das ist sozusagen der Zipfel Dänemarks, an dem die Nordsee mit der Ostsee zusammenläuft. Und das sieht man dort sogar. Von links kommt die raue Nordsee und von rechts rollt die Ostsee an. Genau in der Mitte schwappen sie ineinander. Und genau dieser Punkt ist denkwürdig.

Wann hat man schon die Möglichkeit, mit dem einen Fuß in der Nordsee und mit dem anderen Fuß in der Ostsee zu stehen? Genau – eigentlich nur dort. Und deshalb solltest du das machen. Also hinlaufen, Schuhe ausziehen und dann rein in das kühle Nass. Vielleicht erwischst du ja einen traumhaft schönen, sonnigen Tag. Dann macht die Kälte auch fast nichts mehr aus.

Wobei wir auch hier erstmal ganz alleine in die Fluten gewatet sind. Erst später haben sich ein paar andere ebenfalls getraut, die Schuhe auszuziehen.

Am besten ist es natürlich, wenn du bewusst an diese Stelle gehst. Dir die Haare vom Wind zerzausen lässt und spürst, wie die Wellen von links und rechts gegen deine Beine schwappen. Du stehst schließlich in Mitten eines Naturschauspiels.

Flo steht im Meer in Grenen
Grenen ist die Nordspitze Jütlands. Hier kommen Nordsee und Ostsee zusammen

Wenn du etwas Glück hast, siehst du in Grenen sogar eine Robben-Kolonie. Aber bitte Abstand halten. So süß und zutraulich die Robben auch wirken – sie sind Raubtiere. Wenn sie möchte, kann so eine Robbe auch einen Schweinswal töten.

An Land wirken sie zwar behäbig, aber kommt man ihnen zu nahe, zeigen sie deutlich, dass ihnen das nicht passt. Zudem gilt natürlich immer: Lebensraum und Grenzen nicht überschreiten. Manch ein Tourist will unbedingt ein Selfie mit der Robbe aus nächster Nähe machen – lass es. In die Natur sollte man nicht eingreifen. Du kannst auch ohne nah ranzugehen tolle Bilder machen.

Robbe im Abendlicht
In Grenen hat sich eine kleine Robben-Kolonie niedergelassen

9. Regenbogen jagen

Wir haben bereits am zweiten Tag Dänemark den Namen „Land der Regenbogen“ verliehen. Auf Grund des schnell wechselnden Wetters, verging kein Tag ohne Regenbogen. Wunderschön zeichneten sich die bunten Farben am Himmel ab – und dann galt es schnell zu sein, denn lange hält solch ein Naturschauspiel ja nicht an.

Da kam es schon mal, dass ich „halt an!“ rief und Flo einen Platz zum parken suchen musste. Schließlich kann man sich Hochlandrinder-Kälbchen mit Regenbogen nicht entgehen lassen, oder?

Aber auch am Strand, über den bekannten Bunkern oder einfach mitten über Sanddünen – überall konnten wir die Regenbogen sehen. Umso schöner, wenn man es schafft, auch ein Foto davon zu machen. Also wachsam sein und flexibel bleiben. Dann bekommst du auch ein tolles Regenbogenbild zustande.

Regenbogen am Strand
Sonne und Regen wechseln sich oft ab – Dänemark ist daher auch das Land der Regenbogen

10. Immer eine zweite Garnitur trockene Anziehsachen dabei haben…

… inklusive Unterhose. Ja, jetzt lachst du noch. Normalerweise packt man für Kinder eine zweite Ausrüstung an Kleidung ein. Die Möglichkeit, dass aus einem T-Shirt ein Flecken-Kunstwerk wird, ist ja doch sehr hoch bei den kleinen Dreikäsehochs.

In Dänemark empfiehlt es sich auch für die Erwachsenen, eine zweite Ausrüstung parat zu haben. Unterwäsche inklusive. Warum? Das Wetter ist einfach unberechenbar. So gern wir im Wind standen und so wenig Probleme wir mit kleinen Regenschauern hatten.

Aber wenn der Wind stark bläst und es zusätzlich anfängt, stark zu regnen, ist man in Sekundenschnelle – und ich übertreibe nicht – klatschnass. Bis auf die Unterhose. Entweder lautet die Devise: Egal wie das Wetter sich verhält, immer im Ganzkörper-Regenoutfit rumlaufen, was bisweilen schon recht peinlich werden kann. Oder aber es riskieren. Das haben wir einmal am Strand gemacht. So schnell konnten wir gar nicht schauen, standen wir klatschnass von Kopf bis Fuß im Sand.

Die Regenausrüstung war seither unser ständiger Begleiter. Ich kann dir nur dringend eine richtig gute Regenjacke empfehlen. Denn ohne sie ist man in Dänemark aufgeschmissen. Genauso hilft die Regenhose gegen Sandsturm, in den man bisweilen in Dänemark geraten kann. Wer allerdings auf Sandpeelings steht, der lässt die Regenkleidung einfach weg.

11. Sich gegen den rauen Wind stemmen

Es ist schon ein Erlebnis, wenn der Wind so stark bläst, dass man keine Luft mehr bekommt und die Haare sehr gut verstecken muss, weil man sonst ständig Strähnen durch die Luft und ins Gesicht winden sieht. Der Wind blies an einem Tag so stark, dass ich nicht fähig war, geradeaus zu laufen.

An einem Spot wie in Slettestrand, wo der Wind in den Dünen richtig Tempo gewinnen kann, fühlt man sich plötzlich ganz klein. Dass die Natur gewaltig sein kann, das wissen wir ja, aber an diesem Ort war der Wind orkanartig. Die Wolken formierten sich ständig neu und der Himmel sah dramatisch aus.

Über eine Stunde harrten wir im Sturm aus – und fühlten uns glücklich. Flo schoss traumhafte Bilder. Allerdings musste er die Kamera oft genug vor Regenschauern schützen. Und der Regen im Sturm fühlt sich auf der Haut an wie Hagel – eine ganz neue Erfahrung.

Bei richtig starken Böen kann man sich in den Wind legen, als würde man sich in einen Sessel fläzen – man fällt einfach nicht um. Und obendrein macht es auch noch sehr viel Spaß, sich die perfekte im-Wind-liegen-Position anzueignen. Also sei kein Frosch und stelle dich dem Wind.

Sturm an der Küste
An der Küste kann der Wind so stark sein, dann man sich bequem zurücklehnen kann

12. Smørrebrød essen

Die Dänen frühstücken reichhaltig und mittags gibt es Smørrebrød (Smörrbröth gesprochen) – jedenfalls wurde uns das so gesagt. Natürlich wird nicht jeder Däne mittags Smørrebrød essen. Dennoch: Dieses Nationalgericht – oder besser dieses Mittags-Vesper – sollte man sich nicht entgehen lassen.

Smörrebröd ist eigentlich das uns bekannte Butterbrot, das die Dänen aber ganz schön aufpoliert haben. Vom Brot ist bei diesen aufgehäuften Leckereien meist nicht mehr viel zu sehen. Eher biegt sich die dünne Vollkornbrotscheibe unter der dick aufgedeckten Last.

In Skagen lud uns  VisitDenmark ins bekannte Restaurant  Dit Smørrebrød ein. Wir durften die tolle Leckerei testen. Zu jedem Smørrebrød wird dem Gast ein bestimmter Schnaps empfohlen. Auch Vegetarier kommen beim Smørrebrød auf ihre Kosten.

Zu äußerst starkem Käse wird ein ebenso etwas stärkerer, würziger Schnaps gereicht, während zum gebackenen Camembert mit süßen Preiselbeeren ein eher milder Kurzer kombiniert wird. Für Fisch-Fans gibt es Hering mit Zwiebeln und Gürkchen, oder gebackenen Hering mit süßen, eingelegten Zwiebeln.

Auch die Beläge mit Schweinefleisch oder Schinken sind auf den Broten nicht zu verachten. Die Kombinationen sind vielfältig, sehr lecker und perfekt kombiniert. Ei mit Garnelen und Remoulade dürfte daher auch ein Klassiker unter den Bestellungen sein.

Mit drei Smørrebrød ist der Magen dann doch sehr gut gefüllt und dank des Schnaps breitet sich eine wohlige Wärme im Körper aus. Eine Couch ist nach diesem Imbiss definitiv zu empfehlen.

Smørrebrød - typisch angerichtet mit Schnaps dazu
Wer in Dänemark Urlaub macht, muss Smørrebrød probieren

13. Eine Mountainbike-Tour machen

Wer nur ein paar Tage Zeit hat, um das schöne Land Dänemark zu besuchen, kann die Natur auch mit dem Mountainbike erkunden. Es gibt sehr viele ausgewiesene Mountainbike-Trails in Dänemark. Mit unserem Guide John machten wir uns auf den Weg zu einem schönen Aussichtspunkt.

Ich fuhr meinen ersten Mountainbike-Trail und hatte wahnsinnig viel Spaß dabei. Es war klasse, durchs Gestrüpp zu brettern, über rutschige Wurzeln zu schlittern und durch Schlamm zu fahren. Die fetten Reifen unserer Bikes wurden auch mit sandigem Untergrund locker fertig.

John zeigte sich als harter Hund und trug kurze Radlerhosen. Diese sommerlichen Gefühle konnte das Wetter bei uns nicht wecken. Aber die Sonne zeigte sich während der Tour und somit kamen wir begeistert an unserem Aussichtsspot an, in Svinklovene (GPS: N 57 08.845, E 9 17.911  Google Maps).

Nachdem wir die grandiose Aussicht genossen und den tückischen Wind uns durch die Haare haben pfeifen lassen, bekamen wir von John noch Holunderlimonade angeboten. Zurück ging es ebenfalls über Mountainbike-Trails. Da die Trails echt Spaß gemacht haben, werden wir bestimmt bald wieder diese Art von Ausflug machen.

Mountainbike im Wald
Mit dem Mountainbike durch den Wald ist ein tolles Vergnügen für die ganze Familie
Unser Guide John im Sturm bei Svinklovene
Mit John am Aussichtspunkt Svinklovene

Video: Mit dem Bike über Stock und Stein

14. Einen Leuchtturm besteigen

An der Küste waren Leuchttürme schon immer essentiell. Sie retten Leben. Zudem hat man von ihnen einen traumhaften Ausblick aufs Meer und das Umland. Insgesamt drei Leuchttürme entdeckten wir in Dänemark für uns. Der Lyngvig Fyr (GPS: N 56 02.988, E 8 06.223 Google Maps) verzauberte uns sowohl am Morgen, als auch am Abend.

Wir hatten beide Male Glück und durften einen traumhaften Sonnenaufgang und einen ebenso schönen Sonnenuntergang erleben. Dieser Leuchtturm steht mitten in Sanddünen. Ein Extra-Tipp: schaue dir den Leuchtturm auf jeden Fall auch von Innen an.

Direkt nach dem Eingang musst du nach oben schauen. Von dieser Perspektive aus ergibt sich ein tolles architektonisches Bild. Eine blaue Schnecke zieht sich nach oben.

Treppenhaus im Lyngvig Fyr
Das Treppenhaus im Lyngvig Fyr

Der Ausblick vom Lyngvyg Fyr ist traumhaft. Man hat einen wunderschönen Blick auf die Dünen und das Meer, aber auch auf den Fjord auf der anderen Seite. Der Wind dort oben kann allerdings ganz schön stark werden. Wir haben uns hin und wieder richtig in den Wind stemmen müssen. Die Aussicht macht den rauen Wind allerdings wieder wett.

Ebenfalls schön ist der Skagen Gra Fyr (GPS: N 57 44.133, E 10 37.808 Google Maps). Er befindet sich in Skagen, in der Nähe von Grenen. Er steht direkt am Meer mit schön angelegten Buchten. Die Buchten dienen dazu, dass das Meer die Dünen nicht auffrisst und der Leuchtturm ins Wasser zu fallen droht.

Da hat der Rubjerg Knude Fyr (GPS: N 57 26.932, E 9 46.469 Google Maps) weniger Glück. Der an dem bekannten Ort Lokken gelegene Leuchtturm wird wohl in einigen Jahren ins Meer stürzen. Seit 1900 kündigte der Leuchtturm an der höchsten Stelle der Küste Seefahrern an, wo Land zu finden war.

Damals lag der Rubjerg Knude Fyr 200 Meter von der Küste entfernt. Allerdings fraß sich das Meer näher an den Leuchtturm heran. Jetzt liegt der Turm nur noch 30 Meter vom Küstenrand entfernt. Seit 1968 ist der Betrieb des Leuchtturms eingestellt. Bedeutet für dich: wenn du in Dänemark bist, mustt du unbedingt ein Foto dieses Turms machen, denn bald gehört sein Anblick möglicherweise der Vergangenheit an.

Aktuell kann man den Rubjerg Knude Fyr aber noch besteigen und eine tolle Aussicht genießen.

Der bekannte Lyngvig Fyr
Der Leuchtturm Lyngvig Fyr im Abendlicht
Blick vom Lyngvig Fyr
In Dänemark gibt es viele Leuchttürme – einige lassen sich auch besteigen. Hier der Blick vom Lyngvig Fyr

15. Bunker am Strand erkunden

Entlang der Nordseeküste Jütlands erstreckt sich ein gigantisches Relikt aus vergangener Zeit. Diese Zeit ist allerdings nicht mit Ruhm behaftet. Im Zweiten Weltkrieg wurde in Dänemark von den Deutschen eine Küstenverteidigungsanlage errichtet.

Rund 2000 Beton-Bunker befinden sich an den dänischen Stränden. Wir haben viele davon angeschaut und haben die Zeugen vergangener Zeit auf uns wirken lassen. Viele der Bunker sind noch in gutem Zustand und laden dazu ein, auf Erkundungstour zu gehen. In manchen der Betonklötze kann man wirklich noch herumlaufen und mit der Taschenlampe die Wände erhellen.

Einige Bunker haben sogar noch intakte Treppen an der Außenseite, an denen man auf das Bunkerdach steigen kann. Viele Bunker sind jedoch auch von den Dünen verschluckt worden. Nur noch Ecken ragen heraus und erinnern an die Ungetüme. Einige hängen an den Dünenrändern und drohen, auf den Strand zu kippen.

Andere stehen bereits ins Meer und das Salzwasser frisst sich langsam seinen Weg durch die Wände. Die Bunker bieten eine hervorragende Kulisse für Fotografen. Also schausie dir an.

Bunker am Strand
Viele Bunker versinken langsam im Sand oder im Meer
Bunkeranlage am Strand
Eine der rund 2000 Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg

16. Brunsviger essen

Ach ja – es war soooo lecker. In einem super schönen Café an einer Mühle setzten wir uns in die Sonne und genossen das herrliche Wetter. Dazu gönnten wir uns einen Kaffee und ein großes Stück Brunsviger. Brunsviger? Was das ist? Es ist das leckerste Gebäck Dänemarks. Genauer: Brunsviger schmeckt wie Dampfnudel, überzogen mit braunem Zucker.

Mein erster Bissen lockte mir ein breites Grinsen ins Gesicht. Dieser fluffige Teig, der leckere, lockere Geschmack. Als erstes dachte ich an den Geschmack von Dampfnudeln. Die Kombination mit braunem Zucker schmeckt mit dem Hefeteig einfach grandios.

Zunächst wird der Teig in einer dafür passenden Form oder auf dem Blech gebacken. Nach kurzer Zeit verteilt man an verschiedenen Stellen eine Mischung aus Zucker und Butter über den Teig. Ich war hin und weg von dieser Süßigkeit.

Brunsviger - ein typisch dänischer Hefekuchen
Brunsviger ist unglaublich lecker
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8 Kommentare

  • Schade, dass hier nur Ziele die entweder im Westen oder im Norden des Landes liegen schmackhaft gemacht werden. Als Reisende, die auf dem Weg nach Schweden sind und auf der Durchreise in Dänemark auch was schönes sehen/erleben wollen ist hier leider nichts dabei. Aber nichts desto trotz sehr schön geschrieben und auch schöne Empfehlungen abgegeben. Danke

  • Danke Biggi für die vielen Tipps, wir reisen demnächst nach Dänemark, mit Euren Tipps bekommt man einen super Überblick! Viele Grüße, Eva von ayurveda-soulfood.de

  • Oh wie wunderbar. Ich habe schon auf euren ersten Dänemark-Artikel gewartet. Super tolle Tipps wiedermal und wow, was ihr wieder alles erlebt habt. Danke für die ersten tollen Eindrücke! Sieht ja wunderschön aus!

    • Hi Sandra,

      schön, dass dir der Artikel gefällt, es war auch echt eine tolle Reise. Wir können Dänemark sehr empfehlen, wenn man einfach mal abschalten und genießen will :-)

      Liebe Grüße
      Flo

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