Was ist ein Grauverlaufsfilter?
Grauverlaufsfilter (GND-Filter; aus dem Englischen für „graduated neutral density filter“) sind spezielle Filter, die man in der Fotografie verwendet, um die Belichtung zwischen verschiedenen Bildbereichen auszugleichen. Grauverlaufsfilter sind teilweise transparent und teilweise getönt. So kannst du den Himmel abdunkeln, während der Vordergrund hell bleibt.
Ich verwende GND-Filter gerne in der Landschaftsfotografie, um die Details sowohl im Himmel als auch im Boden zu bewahren. Dazu musst du den Filter so positionieren, dass der Übergang des Filters genau an der Schnittstelle zwischen hell und dunkel im Bild liegt.
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Warum Grauverlaufsfilter verwenden?
Grauverlaufsfilter waren lange Zeit ein unverzichtbares Werkzeug in der Landschaftsfotografie. Der klasssiche Anwendungsfall ist eine Landschaft bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang, wenn der Himmel sehr hell und der Vordergrund vergleichsweise dunkel ist.
Ohne Grauverlaufsfilter riskierst du, dass der Himmel überbelichtet und die Landschaft unterbelichtet wird. Mit dem Filter kannst du den Himmel abdunkeln und gleichzeitig die Details im Vordergrund bewahren. Das Ergebnis ist ein ausgewogenes Foto, das sowohl den Himmel als auch die Landschaft perfekt zur Geltung bringt. Dabei ist es aber unerlässlich, im RAW-Format zu fotografieren und die Datei in der Nachbearbeitung an deine Bedürfnisse anzupassen.
Heute ist das übrigens etwas anders. Ich selbst nutze meine Graufilter nur noch bei extrem starken Helligkeitsunterschieden. Zum einen verfügen Bildbearbeitungsprogramme wie Adobe Lightroom über einen digitalen Grauverlauf. Bei der Nachbearbeitung kannst du den Filtereffekt in den meisten Fällen gut simulieren.
Zum anderen sind moderne Systemkameras wahre Meister in Sachen Dynamikumfang. Damit ist die Fähigkeit gemeint, helle und dunkle Bilddteile auf einem einzigen Foto darzustellen. In Kombination mit der Nachbearbeitung sind Grauverlaufsfilter in vielen Fällen nicht mehr nötig.
Bei zu starken Kontrasten kannst du außerdem eine Belichtungsreihe anfertigen. Später werden die Bilder per Software zu einem perfekt belichteten Foto verrechnet. Einem guten High Dynamic Range Image (HDRI) sieht man nicht an, dass es aus mehreren Einzelaufnahmen besteht.
Lesetipp: Kamera-Kaufberatung
Was spricht gegen den Einsatz von Grauverlaufsfiltern?
Gegen den Einsatz von Grauverlaufsfiltern spricht zum einen der hohe Preis. Für ein vernünftiges Set mit drei GND-Filtern, dem Filterhalter und den nötigen Adapterringen kannst du 500 Euro oder mehr ausgeben. Zum anderen steigt das Gewicht deiner Fotoausrüstung.
Ein weiterer Punkt ist der Qualitätsverlust, der mit dem Einsatz von GND-Filtern einhergeht. Jeder Filter, egal wie hochwertig er gefertigt ist, mindert die Bildqualität. Dieser Effekt ist aber tatsächlich sehr gering. Zumindest dann, wenn du auf bekannte Filterhersteller setzt.
Arten von Grauverlaufsfiltern
Rund- oder Steckfilter
Man unterscheidet zwischen Rundfiltern zum Aufschrauben und Steckfiltern. Der Rundfilter wird auf das Objektivgewinde geschraubt. Der Steckfilter ist quadratisch oder rechteckig und wird in einen Filterhalter geschoben, der wiederum auf das Objektiv geschraubt wird.
Ich rate von Rundfiltern zum Schrauben ab. Der Verlauf zwischen hell und dunkel befindet sich hier immer in der Mitte. Was aber, wenn der Horizont nicht durch die Bildmitte verläuft? Den Steckfilter kannst du im Gegensatz dazu je nach Situation so weit einschieben, wie nötig.
Unterschiedliche Verläufe
Grauverlaufsfilter gibt es außerdem in verschiedenen Ausführungen. Very Hard, Hard, Medium und Soft beschreibt den Verlauf des Übergans in der Filtermitte.
Bei Filtern mit einem harten Übergang ist der Verlauf zwischen hell und dunkel sehr abrupt. Solche Filter sind für Landschaften konzipiert, bei denen keine Bäume oder Berge in den Himmel ragen, etwa Wüsten oder Küsten. Die Soft-Versionen kommen mit einem sehr weichen Übergang zwischen hell und dunkel daher.
Ich persönlich nutze nur Grauverlaufsfilter mit einem relativ weichen Verlauf. Bei den anderen Filtern fällt mir der Übergang zu deutlich auf.
Daneben gibt es noch einen speziellen Grauverlaufsfilter – den „Reverse GND„. Der Grauverlauf beginnt hier nicht am oberen Rand des Filters, sondern in der Filtermitte. Nach oben hin wird der Filter wieder heller. Zum Einsatz kommt ein solcher Reverse GND, wenn die Sonne nah über dem Horizont steht und dieser Teil abgedunkelt werden soll. Obwohl ich einen Reverse GND besitze, arbeite ich extrem selten mit diesem speziellen Filter.
Unterschiedliche Filterstärken
Wie bei Graufiltern gibt es auch bei Grauverlaufsfiltern verschiedenen Stärken. Der schwächste Filter in der Stärke 0.3 dunkelt den Himmel um eine Blende ab. Daneben gibt es Filter in den Stärken 0.6, 0.9, 1.2 und 1.5. Du kannst die verschiedenen Filter übrigens kombinieren, wenngleich das einen leicht negativen Einfluss auf die Bildqualität hat.
Ich persönlich nutze Grauverlaufsfilter in den Stärken 0.6 und 0.9. Mehr brauche ich in Kombination mit einer dynamikstarken DSLM nicht (mehr).
Unterschiedliche Filtergrößen
GND-Steckfilter gibt es in den Größen 67mm, 75mm, 85mm, 100mm und 150mm. Für die meisten Fotografen das 100er System ideal. Filter in dieser Größe eignen sich für alle gängigen Objektive vom Telezoom bis hin zum Ultraweitwinkelobjektiv. Nur extreme Ultraweitwinkelobjektive verlangen nach einer teuren und klobigen Spezialhalterung und GND-Filter in der Größe 150mm.
GND-Filter aus Kunststoff und Glas
Die Preisrange bei Grauverlaufsfiltern ist enorm. Im Internet findest du günstige GND-Filter für unter 20 Euro, aber auch Filter, die weit mehr als 100 Euro kosten.
Günstige Grauverlaufsfilter bestehen in der Regel aus Kunststoff und erzeugen einen unschönen Farbstich. Besser, du lässt die Hände davon! Grauverlaufssfilter sollten immer aus optischem Glas gefertigt sein! Zu empfehlen sind hier unter anderem die die Firecrest-Reihe von Formatt Hitech, Haida, NiSi und Rollei.
Eine Ausnahme ist Lee. Die Grauverlaufsfilter der britischen Traditionsmarke bestehen aus Kunststoff, sind aber absolut farbneutral. Diese Eigenschaft lässt sich Lee aber teuer bezahlen.
Filterhalter und Adapterringe
Für die Steckfilter gibt es ganz verschiedene Filterhalter. Prinzipiell passen die Filter einer bestimmten Größe in der Regel in alle Filterhalter der jeweiligen Größe. Ein 100er Filter von Lee passt also in den 100er Filterhalter von Formatt Hitech und umgekehrt.
Ich selbst habe sehr lange mit dem sehr guten Filterhalter von Lee gearbeitet. Inzwischen nutze ich aber den M10 Filterhalter von Haida.
Um den Filterhalter auf dem Objektiv zu montieren, benötigst du den entsprechenden Adapterring. Dieser wird auf das Objektiv geschraubt und dient als Befestigungspunkt für den Filterhalter. Dank der Adapterringe mit den unterschiedlichen Durchmessern kannst du den Filterhalter auf allen deinen Objektiven nutzen.
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So wendest du Grauverlaufsfilter richtig an
Die Anwendung der GND-Filter ist eigentlich selbsterklärend. Am besten schiebst du den Grauverlaufsfilter in den Filterhalter ein und schaust, was im Sucher bzw. auf dem Display passiert. Systemkameras zeigen den Effekt sofort. Bei einem weichen GND-Filter sollte der Verlauf sanft über den Himmel und den Vordergrund verlaufen. Bei einem harten GND-Filter sollte die Trennlinie exakt auf dem Horizont liegen.
Jetzt kannst du den Filter nach oben oder unten bewegen, bis du die gewünschte Abdunkelung des Himmels erreicht hast, ohne den Vordergrund zu beeinträchtigen. Bei komplexeren Szenen, wie etwa einer Berglandschaft, kannst du auch verschiedene Winkel und Positionen ausprobieren, um den bestmöglichen Effekt zu erzielen. Ein weiterer Tipp ist, den Filter leicht zu drehen. So kannst du dem Verlauf des Geländes folgen oder Helligkeitsunterschiede im Himmel ausgleichen.
Hallo,habe schon vielgelernt durch Deine Beiträge u. Videos zB Ammersee,Filter ND ,Bildgestaltung usw….Recht vielen Dank mach bitte weiter so.
Mit freundlichen Grüßen Hans R. / Nähe Boppard / Koblenz.
Moin. Ich habe bislang viel mit Belichtungsreihen gearbeitet und wenn man nicht mit den leider üblichen HDR Überkorrekturen arbeitet, kommen auch sehr gute Bilder heraus. Natürlich habe ich auch damit rumgespielt und eine andere Art von Kunst erzeugt – ist ja erlaubt.
Nun stehe ich aber vor der Anschaffung eines Filterhaltersets, um auch mit GND arbeiten zu können. Die große Frage, die sich mir hier stellt ist: wie benutzt du einen GND Filter bei einem Foto wie dem manarola-cinque-terre? Ziehst du ihn weit runter, ist die Stadt im Dunkeln. Lässt du ihn zu weit oben, ist der Himmel zu hell. GNDs haben ja immer eine Linie und passen sich leider nicht dem Horizont an (was bei Serienaufnahmen kein Problem ist). Da du geschrieben hast, dass du „einen“ GND verwendet hast gehe ich davon aus, dass es eben nicht 2 rotierte sind.
Also: wie gehst du an sowas ran? Welchen nimmt man da für gewöhnlich (soft, hard, medium) und wie setzt man ihn ein?
Bin für jeden Tipp dankbar :)
Hallo Karsten,
moderne Kameras haben ja extrem viele Reserven in den RAW-Dateien. Klar wird die Stadt abgedunkelt mit dem Filter – das helle ich aber später in Lightroom mit ein paar Klicks auf. Anders lässt sich dieses Problem nicht umgehen.
Ich arbeite durchaus auch mit zwei Verlaufsfiltern, wenn es die Situation erfordert. Aber auch hier helle ich später in Lightroom die entsprechenden Bereiche auf.
Ich selbst nutze nur Verlaufsfilter mit weichem oder mittelhartem Verlauf, weil man hier keine Kante im Bild sieht. Bei harten Verlaufsfiltern finde ich den Übergang – auch am Meer – zu hart.
Mit ein wenig Übung geht dir die Filter-Fotografie schnell in Fleisch und Blut über :-)
Viele Grüße
Florian
Hallo Florian,
vielen Dank für deinen tollen Beitrag zu dem Thema Filter! Dieser ist sehr aufschlussreich und hat mir persönlich sehr weitergeholfen!!
Ich bin gerade dabei mir ein 150er Filtersystem zusammenzustellen und vielleicht haben Sie für mich einen Tipp.
Aus Kostengründen würde ich jedoch gerne erst einmal einen GND sowie einen ND Filter anschaffen, zum einen um ggfls. eben den Himmel und vorhandene Wolken abzudunkeln oder verlaufen zu lassen ( Thema Langzeitbelichtungen) sowie um auf den Aufnahmen ggfls. Gewässer zu glätten bzw. verlaufen zu lassen. Ich weiß das diese Frage nicht ganz leicht zu beantworten ist und das es auf die Lichtstimmung / Tageszeit ankommt ( vorzugsweise würde ich in der Dämmerung, sprich Sonnenaufgang / Sonnenuntergang fotografieren, ggfls. bei schlechtem Wetter wie evtl. Regen, Gewitter etc.).
Jetzt zu meiner Frage, wenn ich aktuell nur das Budget für einen GND Softfilter sowie für einen ND Filter hätte, welchen Filter würden Sie mir als Einstieg mit dem größten Nutzenfaktor empfehlen zu kaufen, sofern man dies so sagen kann :-)?!
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Viele Grüße
Sherab
Hallo Sherab,
das ist wirklich keine einfache Frage – weil es eben ganz auf den Einsatzzweck und die Situation ankommt.
Beim Verlaufsfilter würde ich einen 0.9 oder 1.2er nehmen. Beim Graufilter ist die Wahl schon schwerer, vermutlich würde ich da aber auf einen 1.8er nehmen und dann ausbauen mit einem 3.0er und einen 0.6er.
Viele Grüße
Florian
Hallo zusammen,
da ich mich auch zu der Fraktion „old school“ zähle, möchte ich gern eure Meinung/Erfahrung zu folgenden Filtern bekommen.
Ich möchte mir gerne die Sets von
Haida red diamond (hard und soft) zulegen.
Mit LEE, Nisi und Hitech hatte ich mich auch schon auseinander gesetzt, bin aber irgendwie bei Haida wieder gelandet. Die Rollei scheiden für mich aus und bei Kase erkenne ich die Vorzüge nicht, obwohl der Preis schon heftig ist.
Vielen Dank für eure Rückmeldung
Speziell geht es um die 100er für mein Irix 15mm und einem Canon 16-35mm
Hallo Johannes,
ich kenne die Red Diamond-Serie jetzt nicht, aber andere Haida-Filter. Ich denke, da machst du absolut nichts falsch.
Lee, Nisi und Hitech (aus Glas) sind auch alle sehr gut. Von der Qualität wirst du da nichts sehen. Ich nutze auch Rollei-Filter aus Glas, mit denen kann man auch sehr gut arbeiten. Was hält dich von Rollei ab?
Im Endeffekt kannst du mit den teuren Filtern aber nichts falsch machen. Wenn dir die Haidas gefallen und vom Preis passen, greif zu.
Viele Grüße
Florian
Deinen Artikel finde ich sehr informativ. Was mir aber fehlt, ist eine Aussage zu variablen Graufiltern (z.B. 1,5 bis 400). Gibt es da Qualitätseinbußen?
Hallo René,
habe ich ehrlich gesagt noch nie genutzt und auch noch nie etwas wirklich Positives drüber gelesen. Klar, es spart eventuell ein wenig Zeit, aber die Nachteile überwiegen klar. Du kannst meines Wissens nicht genau bestimmen, wie stark der Filter ist und dann kämpfen solche Filter wohl mit massiven Farbstichen.
Wenn jemand andere Infos hat, gerne her damit :-)
Viele Grüße
Florian
Vielen herzlichen Dank für die Info. Nun werde ich mir mal den Kopf darüber zerbrechen welche ich mir zum testen leisten werde. ;-)
Schöne Grüsse
Roland
Hallo Florian
Bin auf eure interessante Seite gestossen und hab diesen Artikel mit den Grauverlaufsfiltern gespannt gelesen. Gerne würde ich mir ein paar Filter zulegen um das auszuprobieren. Jetzt bin ich dran abzuschätzen was ich kaufen sollte. Was mir nicht ganz klar ist: wie genau funktioniert das mit dem simulieren eines Reverse-Filters? D.h. wie müssen diese zwei Filter (1x hart und 1x soft) ineinandergeschoben werden? Und ist das Ergebnis dann wirklich Vergleichbar mit einem echten Reverse-Filter?
Weiterhin viel Spass beim Fotografieren und freundliche Grüsse
Roland
Hallo Roland,
also die beste Lösung ist natürlich der Reverse-Filter. Aber ich nutze das zum Beispiel fast überhaupt nicht, weil du es eben relativ gut mit zwei Filtern immitieren kannst. Zwei Filter bedeuten aber natürlich auch eine erhöhte Gefahr von Lensflares und eine etwas geringere Qualität. Jedes Glas vor dem Objektiv mindert ja ein wenig die Qualität.
Du kannst zwei harte Filter nutzen, einen harten und einen weichen oder sogar zwei weiche Filter (das mache ich so und ja, auch das klappt). Auf alle Fälle sollte der harte Filter nicht zu stark sein, 0.3 oder 0.6 – nicht mehr.
Der eine Filter wird normal eingeschoben, der andere falsch herum. Es gibt da keine Regel, welcher Filter „richtig“ herum eingeschoben wird und welcher „falsch“ herum. Das kommt wirklich immer auf die Landschaft und das Licht an. Ich habe das noch einmal im Artikel etwas ergänzt.
Viele Grüße
Florian
Hallo Florian
Vielen Dank für deine sehr schnelle Antwort. Das hat jetzt Licht ins Dunkel gebracht. Ich habe dein E-Book 101 Fotografien mit den wirklich tollen Fotos angeschaut. Du erwähnst da „leichte“, „mittlere“ und „starke“Grauverlaufsfilter welche du jeweils verwendet hast. In welchen Bereichen siedelst du „leicht“, „mittel“ und „stark“ an?
Hi Roland,
Gut dass du fragst, das sollte ich in einer Neuauflage noch besser erklären.
Leicht ist im Bereich 0.3/0.6, Mittel 0.9 und stark 1.2 und mehr
Viele Grüße
Florian
Hallo Florian,
hast du auch eine Empfehlung oder Erfahrungen für Klemmhalterungen für Objektive die kein Filtergewinde besitzen wie zum Beispiel das Sigma 12-24mm aus der Art Serie.
Mit freundlichen Grüßen
Lukas
Hi Lukas,
da kannst du den Haida 150mm Filterhalter nehmen.
Viele Grüße
Florian
Hallo Florian
Erstmal herzlichen Dank für eure Tips zu den Filtern. Sehr anregend und macht Lust auf mehr….
Nun da ich keinen Plan habe von Filterfotografie folgende Frage: Kann man Schraub uns Steckfilter gleizeitig verwenden, ohne Gefahr der Vignetierung etc?
Natürlich würde ich gerne nur mit Steckfiltern arbeiten. die Vorteile sind klar. ABER Preis und zusätzliches material erschrecken mich.
Mein Gedanke ist der, dass ich nur den Verlaufsfilter als Steckfilter nimm und die anderen Filter zum schrauben. Macht das Sinn?
https://www.rollei.de/rollei-rechteckfilter-mark-ii-starter-kit-100-mm-26280-de-eur in diesem Kit wird ja auch Schraub und Steck angeboten glaub ich.
Bitte belehr mich doch. :)
danke und Grüsse Beni
Hi Beni,
ja, es gibt durchaus Möglichkeiten, beides zu kombinieren. So ein „Misch-Masch“ haben immer Mal wieder einige meiner Kursteilnehmer dabei. Ich persönlich mag es aber nicht so sehr. Mit Steckfiltern ist man einfach besser unterwegs, was die Bedienung angeht. Das Problem mit der Vignettierung kann je nach System und Objektiv durchaus auftreten, das kommt aber wirklich drauf an. Kritisch wird es natürlich bei Ultraweitwinkelobjektiven. Es gibt unter anderem Filterhalter (wie der Link zu Rollei), da kann man etwa Grau- und Polfilter mit dem Steckfilter kombinieren. Aber das ist ja auch wieder ein in sich geschlossenes System, wenn du verstehst, was ich meine.
Also mein Rat ist und bleibt: Steckfilter sind durch kein System zu überbieten. Aber klar, Alternativen gibt es sicher.
Viele Grüße
Florian
Hallo Florian,
ich habe heute begonnen, mich mit Filtern auseinanderzusetzen und dein sehr informativer Artikel hat mir einen sehr guten Überblick gegeben. Obwohl ich ziemlich Computeraffin bin, kann ich deine Meinung total nachvollziehen, dass für einen Fotografen die Computerbearbeitung eher der Optimierung dienen sollte, als der Zusammensetzung „schlechter“ Fotos.
Viele Grüße
Martin
Hi Martin,
genau, das ist Ansichtssache. Ich arbeite nach wie vor gerne mit Filtern. Beides hat seine Daseinsberechtigung :-)
Viele Grüße
Florian
Hallo Florian,
ich bin ein totaler Fotografie-Neulig und habe gar keinen grossen Erfahrungen. Durch deine Homepage habe ich schon viel gelernt. Ich habe eine Frage zu den Filtern. Welchen Filterhalter, Adapter, Filtergrösse brauche ich für meine Sony Alpha 7II? Zur Zeit benutze ich (leider) nur das Kit-Objektiv (muss noch sparen um mir ein Weitwinkel anzuschaffen). Ich sehe da noch gar nicht durch.
Vielen Dank
Hi Anne,
in der Regel nutzt man das 100er System (die Filter sind also 100mm bzw. 10cm breit) und halt den entsprechenden Adapter. Welchen Adapter du genau brauchst (also welchen Durchmesser), das steht auf dem Objektiv (nicht auf der Kamera!) und kann unterschiedlich sein. So ein Adapter ist einfach ein Metallring, der aufs Objektiv geschraubt wird und auf den dann der Filterhalter geklippt wird. So gibt es zB Adapter für 55mm Durchmesser oder 72mm. Heißt also, du brauchst eben einen Filterhalter und je nachdem, welche Objektive du nutzt, die entsprechenden Adapter. Wenn du Glück hast, brauchst du sogar nur einen Adapter (wenn die Objektive alle den gleichen Durchmesser vorne haben).
Liebe Grüße
Flo
Bin durch Zufall auf deinen Artikel getoßen.
Bin gerade dabei mich mit Filter in der Landschaftsfotografie zu beschäftigen und einzuarbeiten. Den einen oder anderen Filter habe ich mir schon zugelegt.
Ein paar Filter stehen noch auf meiner Wunschliste, die jeden Monat aber etwas kleiner wird.
Danke
Hi Christian,
das ist super! Wenn du noch Fragen zu Filtern hast, immer her damit
Viele Grüße
Florian
Danke für diesen guten Artikel!
Es ist sicherlich vor allem eine Frage der persönlichen Präferenzen beim Fotografieren. Auf Langstreckenwanderungen, wo jedes Gramm zählt, ist meine Präferenz jedoch eindeutig: HDR. Da es bei sorgfältiger Handhabung eigentlich nichts gibt was man anstatt mit einer HDR-Belichtungsreihe und entsprechender Bildbearbeitung mit Grauverlaufsfiltern fotografieren müsste, erspare ich mir das zusätzliche Gewicht.
Natürlich, unter anderen Umständen kann es viel Spaß machen mit analogen Filtern zu arbeiten.
Hallo Christian,
klar, wenn es auf jedes Gramm ankommt, kann so ein Filterset schon lästig sein! Auf der anderen Seite: Einen Pol- und Graufilter braucht man in der Regel eh, da tun die zwei Verlaufsfilter auch nicht weh.
Viele Grüße
Florian
Euer Graufilter scheint wahnsinnig schwer zu sein!
In der Tat! Wenn du meine 150er Filtertasche mit den großen Glasfiltern nimmst, die wiegt locker n Kilo. Ist ein Liter Wasser .-)
Wow Florian, was für ein Graufilterkompendium. So viel Content for free im Internet. Danke dafür. Aha, mein billiger Filter ist es also, aber beim teuren Fotohändler gekauft, jetzt ist alles grünstichig… ich bekomme ständig die Werbung für die Rollei Rechteckfilter eingeblendet, noch sind sie mir zu teuer. Ich habe jetzt mal nach einem Test gesucht und bin von deinem Beitrag über die Rolleifilter hierher gekommen. Wenn ich das mit den Graufiltern nochmal ernsthaft angreife, werde ich die Seite wohl noch öfter aufrufen. Danke nochmal und bis bald wieder. Markus
Hi Markus,
ja, das ist ärgerlich. Wenn man beim Filterkauf spart, zahlt man garantiert doppelt. Da bist du aber nicht der erste, keine Sorge .-)
Die Filter werden aber kaum billiger werden.
Viele Grüße
Florian
Hi !
Danke für den sehr gelungenen und fundierten Beitrag.
Ich habe eine Frage bezüglich des Lee Filter Systems an der 16-50 mm Kitlinse der Alpha 6000. Normalerweise benutze ich an Nikon FX das 100 mm System und bin nun auf der Suche nach einem Adapterring für 40,5 mm. Auf Deinem Bild meine ich, einen solchen Adapter zu erkennen … wo hast Du den bekommen ? Ich finde nur Adapter für das Seven5 System und ich würde ungern neue Filter kaufen.
Vielen Dank und viele Grüsse
Carsten
Hi Carsten,
das ist ein wenig improvisiert und nicht ganz kompatibel zueinander, erfüllt aber seinen Zweck, wenn man ein wenig aufpasst. Wir sind gerade in Schottland unterwegs, wieder zuhause kann ich dir aber genau sagen, welcher Hersteller das ist
Viele Grüße
Florian
Danke Florian – das ist sehr nett. Ich habe gerade mal nen billigen Step-up Adapter von 40,5 auf 77 bestellt und werde es mal damit testen. Ich hoffe, dass es nicht zu sehr vignettiert. Mal sehen.
Ich wünsche Euch noch sehr viel Spass – die nordischen Länder zu dieser Jahreszeit sind einfach toll.
Viele Grüsse
Carsten
Hi Carsten,
okay, ich bin mal gespannt, was du berichtest. Du kannst deine Erfahrungen gerne hier posten, das hilft sicher auch anderen Lesern.
Ich nutze bei der Alpha 6000 den „Formatt Hitech 40.5mm Standard Adapter für Modularhalter Hitech 100mm“ – so heißt das Teil bei Amazon, und dazu den Lee Filterhalter. Das ist etwas wackelig, geht aber.
Viele Grüße
Florian
So – erster Test mit dem Step-up Adapter von 40,5 mm auf 77mm. Daran dann den 77mm WW Adapter von Lee und den Filterhalter. Das Ergebnis ist so lala – es vignettiert stark bei 16 mm – da ich aber in Lightroom die Objektivkorrektur sowieso verwende, um die starke tonnenförmige Verzerrung rauszubekommen ist das Ergebnis zufriedenstellend. Bei der Kitlinse versuche ich sowieso die 16 mm zu meiden. Die Verbindung der Adapter mit den Filtergewinden ist aber sehr schön fest – da wackelt nix. Für mich also momentan die Lösung, meine 100er Filter an der Alpha 6000 weiterzuverwenden.
Viele Grüße
Carsten
Hi Carsten,
cool, vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Da wird sich der ein oder andere Leser sicher freuen, wenn er diese Zusatzinfos noch hier bekommt :-)
Viele Grüße
Florian
Hallo,
Eine Frage: Lässt sich das Steckfiltersystem von Haida an der Sony A6000 wirklich verwenden? Bei dem Kit-Objektiv bei Amazon sehe ich auf den Bildern kein Schraubgewinde vorne. Falls doch wieviel mm hat es?
VG
Hi Torsten,
ja, das System lässt sich an der Sony verwenden. Das Kit-Objektiv hat ein Gewinde mit Durchmesser 40,5mm. Wenn du bei den kleinen Objektiven bleibst, könntest du sogar zb das Seven5 Micro Filter-System von Lee benutzen mit einer Filtergröße von 75mm
Viele Grüße
Florian
Moin Moin,
ich habe mich gleich nach der ersten Nutzung meines ND Filters in diesen verliebt.
Es ist wirklich toll, welche Gestaltungsmöglichkeiten und Effekte sich einem dadurch eröffnen.
Gruß
Flo
Hi Flo,
ja, das geht den meisten so, mit einem ND Filter zaubert man schon schöne Effekte :-)
Viele Grüße
Flo
Ich denke, dass die Wahrheit wie so oft irgendwo in der Mitte liegt.
Ich habe keine Probleme, bei schwierigen Lichtverhältnissen eine Belichtungsreihe zu machen. Schließlich nutzt der ambitionierte Fotograf seine Technik um möglichst optimale Ergebnisse zu erzielen. Ohne einen Rechner geht es heute nicht mehr, warum sollte ich plötzlich vor der HDR-Berechnung zurückschrecken?
Philosophisch betrachtet würde deine Ablehnung dieser Technik Sinn machen, wenn du einen vollen analogen Workflow hast. Den hast du aber nicht, sondern „schreckst“ vor einer bestimmten Art der Bildbearbeitung zurück. Ob das jetzt Sinn macht, sollte aber jeder für sich selbst entscheiden und da gibt es kein ganz richtig oder ganz falsch.
Ich nutze beide Techniken bei meinen Landschaftsaufnahmen, oftmals auch in einer Aufnahme. Wenn es am frühen Morgen lange vor Sonnenaufgang die Belichtungssituation erfordert, stecke ich meine Filter drauf und mache auch teilweise schon Belichtungsreihen mit dem Filter. Spätestens wenn dann die Sonne zu sehen ist, kommt der Filter aber wieder runter. Denn nachdem ich mir schon einige Sonnenaufgänge „zerschossen“ habe, mache soviel Störfaktoren wie möglich weg, die zwischen Sonne und Sensor liegen. Damit fahre ich relativ gut.
Belichtungsreihen haben zumindest dann keinen Sinn, wenn der Wind habe gelegene Flora in Bewegung bringt. Und sie haben noch einen gewaltigen Vorteil:
mache einmal bei dunklen Bedingungen eine gute Belichtungsreihe und mache einen OneShot. Dann schau dir das Rauschen in den dunklen Bereichen an …. bei der Belichtungsreihe wirst du dann bekehrt sein – zumindest bei einem guten HDR-Programm!
Es grüßt
Jochen
Hi Jochen,
genau, beides hat seine Daseinsberechtigung und klar kann man auch beide Techniken anwenden, warum nicht. Filter und HDR haben beide Vor- und Nachteile, wie du ja auch schreibst. Man muss einfach das für sich richtige finden. Wichtig ist am Ende, dass der Spaß nicht zu kurz kommt.
Viele Grüße
Florian