Sehenswürdigkeiten in Patagonien: Meine Top-10-Highlights [mit Karte]

Stell dir vor, du stehst an der Spitze eines Berges in Patagonien, umgeben von schroffen Gipfeln und glitzernden Gletscherseen. Der Wind weht durch deine Haare und du fühlst dich frei wie ein Vogel. Der südlichste Zipfel Südamerikas, der sich über Chile und Argentinien erstreckt, ist ein Paradies für Abenteurer!

Wir nehmen dich hier mit auf eine Reise ans Ende der Welt und zeigen dir die spektakulärsten Sehenswürdigkeiten in Patagonien und Feuerland.

1. Perito-Moreno-Gletscher: Patagoniens Top-Sehenswürdigkeit

Der Perito-Moreno-Gletscher in der Nähe des bei Touristen so beliebten Örtchens El Calafate im argentinischen Teil Patagoniens ist DIE Top-Sehenswürdigkeit in der Region und im Nationalpark Los Glaciares.

Der Perito-Moreno-Gletscher (auch Bismarck-Gletscher oder Francisco-Gormáz-Gletscher) ist gigantisch. Mit einer Fläche von rund 250 Quadratkilometern ist der Perito-Moreno-Gletscher einer der größten Auslassgletscher des Südlichen Patagonischen Eisfelds. Täglich kommen Tausende Besucher, um dieses Patagonien-Highlight aus nächster Nähe zu bewundern.

Den besten Blick auf dieses Naturwunder hast du von den Aussichtsplattformen (auch für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer geeignet) am Ende des Gletschers, direkt an der Gletscherlagune. Hier gibt es mehrere Ebenen, von denen aus du einen grandiosen Blick auf die bis zu 70 Meter hohen Eistürme hast.

Mit etwas Geduld kannst du den Gletscher sogar kalben sehen. Es ist ein unvergessliches Erlebnis, wenn die tonnenschweren blauen Eisblöcke mit lautem Getöse ins Wasser des Gletschersees krachen und riesige Wellen erzeugen. Die besten Chancen auf dieses Naturspektakel hast du zur Mittagszeit, wenn die Sonne hoch steht und das Eis schmilzt.

Du kannst den Perito-Moreno-Gletscher auch vom Wasser aus beobachten. Sowohl vom Süden als auch vom Norden fahren Ausflugsboote an den Gletscher. Die Tickets solltest du vorab im Internet kaufen. Vor Ort gibt es mitunter Restplätze – allerdings kannst du nur mit Bargeld und ausschließlich mit Argentinischen Peso bezahlen.

Der Eintritt in den Nationalpark Los Glaciares kostet 5.500 Argentinische Peso (Stand: Februar 2023). Außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten ist der Park übrigens geschlossen und die Zugangsstraße ist gesperrt. Das ist besonders für Fotografen ärgerlich, die diese tolle Sehenswürdigkeit im schönsten Licht fotografieren wollen.

Tipp: Viele Touristen besuchen nur die Aussichtsplattformen. Sehr lohnenswert ist auch ein Abstecher zum Mirador Canal de los Témpanos, kurz vor dem Hauptparkplatz am Ende der Zufahrtsstraße (rechts abbiegen auf den großen Parkplatz). Hier bekommst du noch einen ganz anderen Blick auf dieses imposante Natur-Highlight.

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2. Die Wanderung zur Laguna de los Tres mit Fitz Roy

Die Laguna de los Tres am Fuße des imposanten, 3.406 Meter hohen Fitz Roy (auch Cerro Fitzroy oder Cerro Chaltén) ist die nächste Top-Attraktion im Nationalpark Los Glaciares in Argentinien, die du auf deinem Patagonien-Trip auf keinen Fall verpassen solltest.

Ganz ohne Schweiß bleibt dir diese tolle Patagonien-Sehenswürdigkeit allerdings verwehrt. Vom Örtchen El Chaltén führt ein Wanderweg durch die patagonische Bergwelt hinauf zu der malerisch gelegenen Gletscherlagune.

Vom großen Wanderparkplatz in El Chaltén führt der Weg zunächst steil nach oben. Bald schon genießt du tolle Blicke auf den Lauf des Rio de las Vueltas. Nach rund vier Kilometern (ein bis zwei Stunden Fußweg) erreichst du mit der Laguna Capri das nächste Highlight der Wanderung. Die nächsten Kilometer geht’s eher gemütlich daher durch den typischen Urwald in Patagonien.

Nach neun Kilometern zieht der Wanderweg wieder deutlich an. Jetzt geht’s ans Eingemachte. Wer steile Anstiege (und Abstiege) nicht gewohnt ist, kommt hier schnell an seine Grenzen. Wanderstöcke sind mitunter eine große Hilfe. Es bietet sich aber an, den Umgang mit den Stecken im Vorfeld zu üben! Außerdem sind feste Wanderschuhe ein Muss.

Nach vier bis sechs Stunden ist das Ziel endlich erreicht: die Laguna de los Tres. Beim Anblick der Gletscherlagune mit den mächtigen Granittürmen des Fitz Roy im Hintergrund wird es dir die Kinnlade runterhauen!

Zeit, für eine lange Pause. Hier oben wird es mitunter sehr kalt und windig. Denk unbedingt an eine warme Jacke.

Tipp: Steig linkerhand auf den kleinen Hügel. Von hier hast du einen grandiosen Blick auf die Laguna de los Tres und die tiefergelegene Laguna Sucia. Der Wasserfall, den du von hier oben in der Ferne erahnst, lohnt sich indes nicht.

Insgesamt ist die Wanderung zur Laguna de los Tres knapp 22 Kilometer lang (Hin- und Rückweg). Dabei sind 920 Höhenmeter im Auf- und Abstieg zu überwinden.

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3. Die Isla Magdalena mit den Magellan-Pinguinen

Die Isla Magdalena (Monumento Natural Los Pingüinos) ist nicht mehr als eine karge Insel in der Magellanstraße. Und doch gehört die Isla Magdalena zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Patagonien.

Der Grund sind die vielen Magellan-Pinguine, die auf der Insel leben. Besucher haben eine Stunde Zeit, die Insel mit ihren watschelnden Bewohnern zu erkunden. Du erreichst die Pinguin-Insel ausschließlich im Rahmen einer geführten Tour ab Punta Arenas in Chile. Nach einer längeren Busfahrt steigt man in ein Boot um. Mit etwas Glück kannst du auf der Bootstour Delfine und Wale sehen.

Um die Isla Magdalena führt ein Wanderweg durch das Reich der Pinguine. Komm den süßen Tierchen aber bloß nicht zu nahe. Pinguine können Störenfrieden äußerst schmerzhafte Wunden zufügen. Halte immer mindestens zwei Meter Abstand!

Nach der Erkundung der Isla Magdalena geht’s mit dem Boot zur Isla Marta. Hier gibt es eine riesige Seelöwen-Kolonie. Pack unbedingt das Teleobjektiv ein, um die imposanten Tiere mit der Kamera einzufangen.

Es ist fast aussichtslos, die Bootstour zur Isla Magdalena und zur Isla Marta spontan in Punta Arenas zu buchen. Kauf das Ticket so früh wie möglich im Internet (hier buchen). Wir haben für den Ausflug 84.000 Chilenische Peso pro Person bezahlt (Stand: Februar 2023).

Fototipp: Die besten Pinguin-Bilder erzielst du auf der Isla Magdalena mit einem starken Teleobjektiv. Wir waren mit einer Brennweite von 100 bis 400 mm unterwegs (Vollformat). Hier findest du unsere Fotoausrüstung und hier kommst du zu unserem Online-Fotokurs.

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Pinguintour zu den Inseln Magdalena und Martaca. 130 Euro hier buchen*
Tagestour Wale, Pinguine, Gletscherca. 290 Euro hier buchen*

4. Der Mirador Base Las Torres (Mirador Torres)

Die Wanderung zum Mirador Base Las Torres im Torres del Paine Nationalpark ist wohl die bekannteste Wandertour in ganz Chile. Man könnte auch sagen: Jeder Chilene muss einmal im Leben am Fuße der imposanten Granittürme stehen. Dementsprechend voll ist es hier auch immer.

Aber nicht nur das: Der Mirador Base Las Torres ist auch Teil des bekannten W-Treks (und des längeren O-Treks). Der W-Trek ist nicht nur die berühmteste Wanderung in Chile, sondern in ganz Patagonien. Spätestens ab neun Uhr, wenn die Ausflugsbusse aus Puerto Natales eintrudeln, wird es brutal voll auf dem Wanderweg.

Jung und Alt quälen sich den endlosen Weg nach oben zu dieser imposanten Patagonien-Sehenswürdigkeit. Das macht die Wanderung mitunter sehr zäh. Starte die Tour daher möglichst früh, um den Massen zumindest beim Aufstieg aus dem Weg zu gehen.

Alternativ steigst du auf und übernachtest auf halber Strecke im Refugio Chileno. Von hier sind es nur noch rund zwei Stunden Aufstieg zum Mirador Base Las Torres. Das bietet sich besonders dann an, wenn du die Torres im schönsten Morgenlicht fotografieren willst (was sehr viele Wanderer machen, die den W-Trek laufen).

Zum Mirador Base Las Torres sind es vom Wanderparkplatz (am Informationszentrum für den W-Trek) hin und zurück rund 21 Kilometer. Dabei überwindest du 930 Höhenmeter im Auf- und Abstieg. Besonders das letzte Stück hinauf zur Gletscherlagune ist sehr steil. Denk unbedingt an warme Kleidung und feste Wanderschuhe!

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5. Die gewaltige Laguna Torre

Die Wanderung zur Laguna Torre im Nationalpark Los Glaciares ist ein Patagonien-Highlight, das du garantiert nie vergisst.

Belohnt wirst du am Ende der Wanderung mit einem einmaligen Blick über die Laguna Torre, in der riesige Eisschollen vom Gletscher treiben. In der Ferne ragen mächtige Felsnadeln in den Himmel. Du blickst hier auf den imposanten Cerro Torre. Der 3.128 Meter hohe Granitberg gilt als einer der schönsten und anspruchsvollsten Berge der Welt.

Der Cerro Torre erzeugt unter Bergsteigern Gänsehaut. Kaum ein Berg auf der Welt wartet mit so vielen Geschichten und Mythen auf. Die erste belegte Erstbesteigung gelang im Jahre 1974. Ein Vierer-Team des italienischen Kletterclubs „Ragni di Lecco“ schaffte es über die vereiste Westwand auf den Gipfel.

Die Geschichte des Italieners Cesare Maestri, der mit seinem tödlich verunglückten Kameraden Toni Egger angeblich bereits 1959 auf dem Gipfel stand, gilt heute als widerlegt. 1970 kehrte Maestri zurück und kämpfte sich mit einem Kompressor bis unter das riesige Eisfeld der Gipfelspitze vor (den Gipfel erreichte er aber wohl wieder nicht).

Der Kompressor steckt heute noch in der Felswand. Die „Kompressorroute“ gilt heute als eine der schwersten Klettertouren der Welt.

Reinhold Messner hat dem Cerro Torre ein ganzes Buch* gewidmet. Außerdem gibt es einen eindrucksvollen Film* über den Cerro Torre mit den leider tödlich verunglückten Extrem-Bergsteiger David Lama.

Die Wanderung zur Laguna Torre (Start in El Chaltén) ist mit insgesamt gut 18 Kilometern und 350 Höhenmetern (Hin- und Rückweg) nicht ohne Anstrengungen zu bewältigen. Auf deiner Patagonien-Reise ist die Laguna Torre aber ein absolutes Muss!

6. Die Mehrtageswanderung auf dem W-Trek (O-Trek)

Der W-Trek im Torres del Paine Nationalpark ist die bekannteste Wanderung in Patagonien und ein echtes Outdoor-Highlight. Je nach Variante bist du auf dem W-Trek vier bis sechs Tage unterwegs. Das „W“ steht übrigens für die Route, die du am Fuße der bekannten Cuernos wanderst.

Zu den Highlights des W-Treks gehören der Blick auf den Grey-Gletscher (Glaciar Grey), der Mirador Británico am Ende des Valle Francés (French Valley) und der oben bereits als Top-Sehenswürdigkeit erwähnte Mirador Base Las Torres.

Tipp: Die Wanderung durch das Valle Francés ist auch im Rahmen einer geführten Tour ab Puerto Natales buchbar (hier buchen*).

Auf dem W-Trek übernachtest du in einfachen Unterkünften in den Refugios, in Miet-Zelten oder im eigenen Zelt auf den ausgewiesenen Campingplätzen. Wegen der hohen Nachfrage solltest du die Unterkünfte so früh wie möglich buchen. Mit etwas Glück und der richtigen Agentur sind auch spontane Buchungen wenige Tage im Voraus möglich.

Die Landschaft auf dem W-Trek mit den tollen Aus- und Fernblicken wird dich verzaubern. Was uns weniger gefallen hat, sind die Menschenmassen (auch am Abend in den Unterkünften), die auf dem W-Trek unterwegs sind.

Die Mehrtageswanderung auf dem W-Trek ist leider ausgesprochen teuer. Zumindest dann, wenn du ohne eigenes Zelt unterwegs bist und du in den Unterkünften isst. Für den W-Trek musst du für Unterkünfte und Verpflegung mit rund 1.200 Euro bis 1.600 Euro pro Person rechnen.

Der O-Trek

Mehr Ruhe findest du auf dem rund 130 Kilometer langen O-Trek (der aber auch den W-Trek umfasst), den wir in acht Tagen gewandert sind. Viele der landschaftlichen Highlights findest du aber auf dem W-Trek.

Der O-Trek ist noch teurer als der W-Trek. Für Unterkünfte und Verpflegung musst du auf der achttätige Tour mit 1.600 bis 2.600 Euro pro Person kalkulieren. Deutlich günstiger wird es nur mit eigenem Zelt und eigener Verpflegung. Ohne Reservierung (Refugio oder Zeltplatz) kannst du den O-Trek übrigens nicht wandern. Die Ranger kontrollieren jeden Wanderer, ob er eine Reservierung vorweisen kann!

7. Der Grey-Gletscher

Die nächste Patagonien-Sehenswürdigkeit, die wir dir sehr ans Herz legen, ist der Grey-Gletscher (Glaciar Grey) im Torres des Paine Nationalpark – ein echtes Postkartenmotiv. Wanderst du den W-Trek oder den O-Trek, kommst du dem riesigen tiefblauen Eisfeld auf dem oft windigen Wanderweg sehr nahe.

Sehr gut lässt sich der Grey-Gletscher auch mit dem Boot erkunden. Die Tickets bekommst du im Hotel Lago Grey (spätestens eine Stunde vor Abfahrt; Website). Die Anlegestelle erreichst du nur zu Fuß. Für den mühsamen Weg am Schotterstrand entlang musst du 30 bis 60 Minuten einplanen.

Die Bootsfahrt zum Grey-Gletscher ist ein absolutes Highlight in Patagonien. Das Boot fährt alle drei Zungen des riesigen Gletschers an. Vom Deck aus hast du einen atemberaubenden Blick auf die mächtigen blauen Eismassen.

Mit 85.000 Chilenischen Peso pro Person ist der Halbtagesausflug leider nicht ganz günstig (immerhin ist ein leckerer Pisco Sour inklusive). Die einfache Fahrt zum Refugio Grey (75.000 Chilenische Peso) ist nur für Wanderer interessant, die den W- oder O-Trek laufen. Buchst du die Rundfahrt, darfst du leider nicht Aus- oder Zusteigen.

Pack unbedingt deine dicksten Klamotten ein, die du dabei hast. Nur so kannst du die Fahrt auf dem Boot auf dem Deck auch genießen. Natürlich kannst du auch ins Innere des Boots – draußen ist der Fun-Faktor aber ungleich größer.

8. Der Aussichtsberg Loma Del Pliegue Tumbado

Der 1.520 Meter hohe Loma Del Pliegue Tumbado im Nationalpark Los Glaciares ist ein Aussichtsgipfel der Extraklasse. Klar, dass du diesen magischen Ort auf keinen Fall verpassen darfst.

Vom Wanderparkplatz in El Chaltén geht’s immer recht gemütlich aufwärts. Schon bald lässt du den Ort hinter dir und tauchst tief in die patagonische Landschaft ein. Du durchquerst einen Canyon, genießt tolle Fernblicke und wanderst durch den typischen Urwald. Mit viel Glück siehst du auf der Wanderung vielleicht sogar einen Puma.

Nach rund sieben Kilometern lässt du den Wald hinter dir. Jetzt wird es karg und windig. Dafür ist die Aussicht grandios. Und oft kreisen einige Andenkondore über deinem Kopf. Den ersten Aussichtspunkt mit einem fantastischen Blick auf die Laguna Torre (unsere Top-Sehenswürdigkeit Nummer 5) erreichst du nach knapp neun Kilometern (drei bis vier Stunden Gehzeit).

Wenn du jetzt noch magst, nimmst du den ungefährlichen, aber sehr steilen (!) Aufstieg zum Loma Del Pliegue Tumbado in Angriff. Der Lohn der Mühe ist ein gigantischer 360-Grad-Rundumblick. Die Highlights sind natürlich die Laguna Torre mit dem mächtigen Cerro Torre im Hintergrund. Außerdem hast du einen grandiosen Blick auf den Fitz Roy.

Die schöne Wanderung auf den Loma Del Pliegue Tumbado ist insgesamt knapp 19 Kilometer lang (Hin- und Rückweg). Dabei sind knapp 1.100 Höhenmeter zu überwinden.

9. Der abgelegene Serrano-Gletscher

Der Serrano-Gletscher im Nationalpark Bernardo O’Higgins (Parque Nacional Bernardo O’Higgins) ist ein weiteres Patagonien-Highlight, das du unbedingt gesehen haben musst.

Der mit 35.000 Quadratkilometern größte Nationalpark Chiles ist nur per Boot zu erreichen (hier buchen*). Die Touren zu diesem Naturwunder starten am Morgen in Puerto Natales. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Bus steigst du in Puerto Bories in den Katamaran um.

Mit dem Boot geht’s nun stundenlang durch die imposante patagonische Welt der Fjorde, die sehr an die Landschaft in Norwegen erinnert. Vom Bootsdeck aus sammelst du auf dem „Fjord der letzten Hoffnung“ (Fiordo de Última Esperanza) unvergessliche Eindrücke.

Das erste Highlight der Bootstour ist der Balmaceda-Gletscher (Glaciar Balmaceda). Von hier ist es mit dem Boot nicht mehr weit zum absoluten Highlight des Ausflugs: dem Serrano-Gletscher (Glaciar Serrano). Hier legt das Boot auch an.

Wer mag, wandert mit einem Guide etwa eine halbe Stunde an der Laguna Serrano entlang. Am Ende des leichten Wanderweges erhaschst du einen grandiosen Blick auf den unvorstellbar großen Gletscher, der große Teile des 2.250 Meter hohen Monte Balmaceda bedeckt.

10. Die Catedral de Mármol

Als letzte Top-Sehenswürdigkeit in Patagonien wollen wir dir die Catedral de Mármol vorstellen. Hier handelt es sich um ein imposantes Höhlensystem, entstanden durch die Erosion der Kalksteinküste durch das Wasser des riesigen Lago General Carrera (auch Lago Buenos Aires).

Leider sind die Marmorhöhlen im Lago General Carrera sehr weit entfernt von den anderen bekannten Patagonien-Sehenswürdigkeiten in Punta Arenas, Puerto Natales (rund 15 Stunden Fahrzeit), El Calafate und El Chaltén (jeweils rund 13 Stunden Fahrzeit). Um dieses Highlight zu erkunden, brauchst du also viel Zeit. Zwei oder drei Wochen in Patagonien reichen da kaum aus.

Bringst du diese Zeit mit, erwartet dich ein einzigartiges Naturwunder, dass du mit dem Boot erkunden kannst. Die Boote starten in Puerto Río Tranquilo. Einige Touren starten auch von Puerto Sánchez aus.

Leider waren wir selbst nicht bei der Catedral de Marmol. Aber was nicht ist, kann ja noch werden :-)

Patagonien-Geheimtipp: Pali Aike Nationalpark

Wir wären nicht die Phototravellers, wenn wir nicht noch einen Patagonien-Geheimtipp für dich hätten: der Nationalpark Pali Aike begeistert mit einer tollen Vulkanlandschaft und zahlreichen Wildtieren wie Pumas, Guanakos, Nandus, Flamingos und Kondore.

Zudem ist der Pali Aike Nationalpark wenig bekannt und kaum besucht – ein Abstecher lohnt sich sehr! Der Nationalpark erinnert an die Kanaren, etwa an Lanzarote oder Teneriffa.

In dem kleinen Besucherzentrum zeigen dir die Ranger alle Highlights des Nationalparks. Bist du mit dem Camper unterwegs, kannst du sogar in dem Nationalpark übernachten. Zugang hast du allerdings nur zu den regulären Öffnungszeiten (außerhalb der Öffnungszeiten versperrt ein verschlossenes Tor die Zufahrt).

Extra-Tipp: Feuerland und Ushuaia

Feuerland – mit dem Auto nur mit der Fähre zu erreichen – wird oft zu Patagonien gezählt. Allerdings bildet die Magellanstraße die südliche Grenze von Patagonien. Feuerland gehört also nicht zu Patagonien.

Durch die räumliche Nähe kombinieren viele Touristen Feuerland mit Patagonien. Der bekannteste Ort auf Feuerland ist Ushuaia auf argentinischer Seite. Ushuaia galt lange als die südlichste Stadt der Welt.

Heute gilt Puerto Williams in Chile auf der Isla Navarino als südlichste Stadt der Welt. Ob Puerto Williams mit etwas mehr als 2.000 Einwohnern aber wirklich schon eine Stadt ist, darüber darf gestritten werden.

Fest steht: Mit knapp 70.000 Einwohnern darf man Ushuaia, gelegen am Fuße hoher Berge, getrost als Stadt bezeichnen. In Ushuaia starten auch die Kreuzfahrten in die Antarktis.

Mit dem Nationalpark Tierra del Fuego gibt es auch einen echten Besuchermagneten. Zu den bekanntesten Highlights im Nationalpark Tierra del Fuego gehören die Fahrt mit dem Tren del Fin del Mundo (Ticket buchen*) und das südlichste Postamt der Welt (von der Antarktis einmal abgesehen).

Die bekannteste Sehenswürdigkeit außerhalb des Nationalparks Tierra del Fuego ist die Laguna Esmeralda, die du nach einer rund eineinhalbstündigen Wanderung erreichst. Außerdem solltest du unbedingt eine Bootsfahrt zur Isla Martillo mit den vielen Pinguinen buchen.

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Video: Unsere Patagonien-Highlights

YouTube Video

Karte mit allen Sehenswürdigkeiten in Patagonien und Feuerland

Auf unserer interaktiven Karte findest du die schönsten Sehenswürdigkeiten und wichtigsten Orte in Patagonien, eine der schönsten Regionen der Welt, und Feuerland auf einen Blick. Die Highlights findest du in den weitgehend unerschlossenen wilden Anden im Westen. Der Osten Patagoniens ist geprägt von unendlichen Weiten.

Patagonien-Reiseführer

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Florian Westermann ist seit über 20 Jahren Journalist und Profi-Fotograf.

2010 gründete er das Online-Reisemagazin Phototravellers. Nach seiner Zeit in großen Verlagshäusern teilt Florian heute seine Expertise hier auf dem Blog in über 400 Artikeln zu Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie.

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Kommentare

  1. Hallo Ihr Beiden,
    Beim Lesen Eures tollen Reiseberichtes und den grandiosen Bildern steigt unsere Vorfreude auf Patagonien. In 3 Wochen geht es los. Was uns noch Kopfzerbrechen macht ist wieviel Bargeld wir mitnehmen sollen und was was kann man nur mit Bargeld zahlen?
    Danke schon mal für Eure Antwort.

    Liebe Grüße und viel Spaß mit tollen Eindrücke auf Euren
    weiteren Reisen.

    Christine

    Antworten
    • Hallo Christine,

      das kommt darauf an!

      In Chile kann man sehr viel mit Karte zahlen (wobei deutsche Karten wohl aus technischen Gründen mitunter nicht akzeptiert werden – den Fall hatten wir leider recht oft. Wir haben aber auch mehrere Karten und eine ging immer). In Chile könnt ihr in den Städten mit der Kreditkarte auch überall Bargeld am Automaten abheben. Wir haben hier keine Euro gewechselt.

      In Argentinien schaut es etwas anders aus. Hier muss man viel öfter mit Bargeld zahlen. Bargeld bekommt man auch hier am Automaten. Je nach Kreditkarte gibt es hier aber massive Unterschiede beim Wechselkurs. Wir hatten das Glück, mit unserer Karte den guten Kurs für den sogenannten „Dollar Blue“ zu bekommen (auch beim Bezahlen im Geschäft). Vor Ort gibt es aber auch Geschäfte (Restaurants, Apotheken etc), die Euro zum guten „Dollar Blue“-Kurs in Peso umtauschen.

      Auf unserer Reise hatten wir maximal 300 Euro Bar dabei. Aber wie gesagt, es kommt echt drauf an. Und ganz wichtig: Die einzige Tankstelle in El Chalten nimmt nur Bargeld (Peso).

      Viele Grüße
      Florian

  2. Hallo Zusammen

    Ich konnte Eure interaktive Karte von Patagonien nicht finden. Kann es ein dass der Link nicht mehr funktioniert?

    gruss und Danke
    Stefan

    Antworten
    • Hallo Stefan,

      ja, die haben wir gerade deaktiviert, weil wir ein paar Sachen in Bezug auf die Ladezeit optimieren. Ich hoffe, die Karten gehen bald wieder :-)

      Viele Grüße
      Florian

  3. Hallo ihr Beiden,

    vielen Dank für euren tollen Bericht und die vielen schönen Bilder! Das macht Lust auf Patagonien.
    Kann man auch mit dem Auto & Zelt überall stehen? Wie ist es in den Nationalparks?
    Vielen Dank und viele Grüße

    Antworten
    • Hallo Tine,

      danke dir! In Chile und Argentinien darfst du – außer in den Natioanlparks – theoretisch überall stehen. Theoretisch deshalb, weil es auch sehr viele Zäune gibt, die du natürlich nicht ignorieren kannst! In den Nationalparks musst du auf die Campingplätze.

      Viele Grüße
      Florian

  4. Hallo ihr Beiden,
    vielen lieben Dank für eure ausführliche Doku und den phantastischen Bildern.
    Könntet ihr mir bitte den Zeitraum nennen, in dem ihr unterwegs ward? Dann kann ich auch abschätzen, wie viel Zeit ihr für diese tolle Reise hattet und in welcher Saison. Ich hätte auf Februar/März getippt ;)
    Und ich wollte noch fragen, ob ihr auch ein paar organisatorische Auskünfte geben könntet?
    Seit ihr von Dtl nach Santiago de Chile oder Buenos Aires geflogen? Oder seit ihr ganz anders eingestiegen? ;)
    Eure Doku beginnt ja am Moreno Gletscher, wo ihr erst wieder in den Norden nach El Chalten und dann wieder in den Süden fahrt… Da habt ihr mich ein bisschen abgehängt ;)

    Die Reise mit einem Camper ist echt gar keine schlecht Idee. Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Hattet ihr diesen geliehen, wenn ja, wo?

    Ich freue mich über eure Antwort.
    LG aus Hamburg :)
    Manja

    Antworten
    • Hallo Manja,

      insgesamt waren wir sechs Wochen unterwegs. Uns das auch noch sehr intensiv mit nur wenigen Stunden Schlaf täglich. Wir haben aber natürlich viel mehr gesehen als „nur“ diese Top-10-Highlights. Zu entdecken gibt es wirklich viel.

      Wir sind nach Santiago de Chile geflogen und dann weiter nach Punta Arenas. Hier haben wir uns einen Campertruck bei Holiday Rent gemietet. So ist man halt super flexibel, zumal man in Chile und Argentinien fast überall stehen darf mit dem Camper.

      Viele Grüße
      Florian

  5. Ja, Patagonien steht auch auf meiner Liste, sehr schöne Beschreibung und Bilder. Der Gletscher ist beeindruckend, und doch viel kleiner als der Vatnajokull, auch den kennt ihr, 1000 qm, ca. 800 m Eisdicke, immer noch.
    Liebe Grüße

    Antworten
    • Hallo Franziska,

      das kommt darauf an, wie man rechnet. Nimmt man das gesamte südliche Eisfeld in Patagonien, ist das mit über 16.000 Quadratkilometern doppelt so groß wie der Vatnajökull mit 8.000 Quadratkilometern. Die Auslassgletscher sind aber natürlich kleiner.

      Viele Grüße
      Florian

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