1. Notre-Dame de Montréal
Das wohl abgefahrendste Gebäude ist die Kirche Notre-Dame de Montréal. Und ja, in Kanada heißen sehr viele große Kirchen nach dem französischen Vorbild aus Paris. In Montréal gibt es viele Kirchen. Wenn du dir aber eine unbedingt ansehen solltest, dann ist es die Notre-Dame.
Von Außen begrüßen dich die zwei gezackten Türme bereits aus der Ferne. Kein Wunder, denn sie sind 69 Meter hoch. Das Gebäude war bis 1928 auch das höchste der Stadt. Die Kirche wurde von 1823 bis 1843 gebaut. 1829 wurde die Notre-Dame eingeweiht und war damals die größte Kirche auf dem amerikanischen Kontinent. Die markanten Kirchtürme wurden erst später fertiggestellt.
Vor allem das Innere der Kirche ist absolut beeindruckend. Vorherrschender Baustil ist Gotik. Der Blick fällt sofort auf den halbkreisförmigen Altarraum. Das besondere sind die blauen Wände, die von Deckenleuchtern perfekt ausgeleuchtet sind und so diese atemberaubende Stimmung erzeugen.
Der Eintritt in die Kirche kostet sechs Dollar. Es finden rund um die Uhr kostenlose Führungen statt. Die kann ich nur empfehlen, weil man hier sehr viel erfährt. Wer die Augen vom pompösen Altar abwenden kann und sich umdreht, erblickt über dem Eingang eine pompöse Orgel. Sie stammt aus dem Jahr um 1891 und war die weltweit erste Orgel mit elektrischem Antrieb, wie wir in der Führung erfahren.
2. Mont Royal
Ein beliebtes Ausflugsziel ist der Mont Royal. Hier ist gefühlt am Sonntag die ganze Stadt unterwegs. Gutes Wetter vorausgesetzt. Vom Mont Royal hast du einen super Blick auf die Stadt.
Es ist vermutlich DER Sonnenuntergangsspot der Stadt. Der Mont Royal ist ein 233 Meter hoher Hügelzug, der durch vulkanische Bewegung entstanden ist. Von diesem kleinen Hügel leitet sich auch der Name der Stadt ab.
Wir kamen zum Eingang des Parks am George-Étienne-Cartier-Monument und dort ging richtig die Post ab. Trommler hatten sich hier zu den sonntäglichen Tam-Tams verabredet. Dabei versammeln sich zum Teil mehrere hundert Percassionisten – bei uns waren es eher 30 Stück – zum gemeinsamen Musizieren.
Es geht wohl gegen Mittag los und getrommelt wurde noch bis zum Sonnenuntergang. Jedenfalls fand direkt am Monument, das dort zu Ehren des bekannten Polikers steht, eine Jam-Session vom Feinsten statt. Wir mussten uns natürlich ein wenig den Beats hingeben. Allerdings war auch klar, dass die meisten Musiker und Tänzer schon einiges geraucht hatten.
Also spazierten wir weiter und fassten unser nächstes Ziel ins Auge: das „Gipfelkreuz“ auf dem Hügel, das Croix du Mont Royal. Vom Kreuz aus ging es zum Chalet du Mont-Royal. Direkt dort befindet sich auch eine Terasse von der aus du einen genialen Ausblick auf die Stadt hast.
3. St. Josephs Oratorium
Südwestlich am Mont Royal befindet sich das St.-Josephs-Oratorium. Es ist der größte Saktralbau Kanadas mit einer Höhe von 97 Metern. Der markante Kuppelbau ist eine Wallfahrtskirche.
Erbaut wurde das riesige Gebäude zwischen 1924 bis 1967. Jährlich sollen zwei Millionen Menschen das Gotteshaus aufsuchen. Vom Eingang aus, gelangst du ins Innere des großen Komplexes.
Vor dem Gebäude befindet sich ein schön angelegter Garten, auf den du von der Terrasse des Oratoriums einen tollen Blick hast. Über eine Rolltreppe im Inneren gelangst du dann auch in die Kirche hinein. Die Höhe ist beeindruckend. Ansonsten ist das Innere sehr modern gehalten.
4. Chinatown
Bevor es in Richtung der bekannten Kirche Notre-Dame geht, kannst du durch ein spannendes Viertel laufen. Chinatown liegt zwischen Centre-Ville und der Altstadt. Auf französisch heißt es Quartier chinois. Gleich am Eingang steht ein riesiges chinesisches Tor, um dir zu zeigen, dass jetzt ein neuer Stadtteil beginnt. Insgesamt findest du vier dieser Tore in Chinatown.
Früher lebten in dieser Gegend jüdische Einwohner der Stadt. Chinatown hat uns sehr gut gefallen. Von hippen, neuen Läden, bis hin zu witzigen Foodstores war alles dabei. Wir konnten sogar einer chinesischen Kampfkunst beiwohnen.
Vor einem Getränkeladen stand eine große Schlange an Menschen an. Sie waren alle scharf auf die speziellen Getränke im Geschäft. Wir dagegen steuerten auf den total schrägen Laden daneben zu. Hier sahen wir riesige Mochis als Angry Birds oder andere Tierformen.
Natürlich mussten wir eine dieser Leckereien auch testen. Direkt daneben fanden wir die Auslage einer chinesischen Bäckerei sehr spannend. In Chinatown gab es jedenfalls sehr viel interessantes zu sehen.
5. Mile End
Wenn du ins ursprüngliche Montreal schnuppern möchtest, dann bist du im Mile End genau richtig. Dort findest du die typischen Treppen-Aufgänge in die kleinen Häuschen. Jede Straße birgt ein neues Kleinod, das du erkunden kannst. Die Cafés und Restaurants dort sind alle individuell und du findest weniger Ketten.
Uns hat dieses Viertel ganz besonders gut gefallen. Ebenfalls beeindruckend ist die Church of St. Michael and St. Anthony. Heute finden hier vor allem polnische Gottesdienste statt, im Wechsel mit englischen Diensten. Erbaut wurde sie 1914.
Das Highlight in Mile End ist der bekannte Bagel-Laden St-Viateur Bagel Shop. Der Laden ist weltweit bekannt, war auch schon oft in der Zeitung. Die Artikel kannst du im Laden bewundern. Was das kleine Geschäft jedoch ausmacht, ist die Tatsache, dass du direkt zuschauen kannst, wie die Bagel gemacht werden.
Der Laden hat 24 Stunden geöffnet und es wird rund um die Uhr gebacken. Ein Bäcker steht an einem riesigen Klotz Teig, aus dem er die Teilchen für die einzelnen Bagel abtrennt. Der andere formt sie, fügt die verschiedenen Geschmacksorten zu, gibt sie auf ein Brett und schiebt sie in den Ofen. Hier bekommst du die Bagel also frisch aus dem Ofen.
Sie schmecken super gut. Als Upsell gibts im Store Frischkäse und was du sonst auf dem Bagel haben möchtest zu kaufen. Ein Bagel kostet um die 95 Cent. Übrigens: der bekannte Sänger Leonard Cohen ging hier ein und aus.
6. Old Harbour – der alte Hafen
Der alte Hafen Montréals ist ebenfalls spannend. Hier steht ein Riesenrad, auf dem du einen grandiosen Blick auf die Stadt hast. Uns war es zwar zu teuer, dennoch fahren viele mit dem Fahrgeschäft.
Daneben findet sich in einer alten Hafenhalle ein Indoor-Spielplatz, es gibt eine große Zipline, die vor allem für Kinder super spaßig ist. Damit fliegst du über den ganzen Park. Dazu gibt es hier noch einen Kletterpark. Kleine Stände verkaufen Kleidung und Accessoires – also die ganze Familie kommt hier zum Zug.
Am Zipfel der kleinen Insel befindet sich der Uhr-Turm (Clock-Tower) und daneben ein kleiner, künstlich angelegter Strand. Hier wird im Sommer viel los sein. Aber auch im Herbst sieht es toll aus. Die Bäume in dem Park färben sich bunt, überall sind Enten und Gänse zu sehen.
7. Notre-Dame-de-Bon-Secours Chapel
Die Notre-Dame-de-Bon-Secours Chapel ist eine der ältesten Kirchen Montréals. Sie wurde 1771 auf den Ruinen der früheren Kirche gebaut. Sie ist die Seemanns-Kapelle. Die Kirche suchten die Seemänner zum Beten auf.
Sie dankten der Mutter Gottes für eine gute Überfahrt oder baten um selbige. Vom Hafen aus sieht die Kirche daher noch beeindruckender aus, als von der Straße aus. Denn eine riesige Statue der Mutter Gottes zeigt aufs offene Wasser hinaus, tront über dem Hafen. Die Kirche wird auch die Sailors‘ Church genannt.
8. Freizeitpark La Ronde
Wenn du am alten Hafen Montréals stehst, blickst du auf zwei kleine Inseln. Die eine ist die Île Notre-Dame, die andere die Île Sainte-Hélène. Bei letzterer an der Nordspitze steht der La Ronde. Ein riesiger Freizeitpark. Das Areal mit mehreren Achterbahnen stammt von der Firma Six Flags.
Diese ist börsennotiert und bekannt dafür auch die größten Adrenalin-Junkies zufriedenstellen zu können. Im Freizeitpark findet im Sommer auch der Feuerwerkwettbewerb L’International des Feux Loto-Québec statt.
9. MAC Musée d’art contemporain de Montréal
In Montréal gibt es wahrlich viele Museen. Es sind über 35 Stück, die du besuchen könntest. Wir haben uns das MAC Musée d’art contemporain de Montréal angesehen. Es zeigt zeitgenössische Kunst.
Bereits der Platz vor dem Museum ist sehr künstlerisch gestaltet. Verschiedene Wasserspiele sorgen dafür, dass hier viele Familien unterwegs sind. Die Kunstauswahl hat es uns sehr angetan.
Montreal-Reiseführer
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