1. People‘s Square
Ich starte meine Sightseeing-Tour am People‘s Square, dem kulturellen und politischen Zentrum von Shanghai. Um Shanghai zu erkunden, empfehle ich die Metro. Zu erreichen ist der People‘s Square mit den U-Bahn-Linien 1,2 und 8. Ein Rundgang durch den riesigen Park inmitten von Shanghai lohnt sich. Man kann den People’s Square durchaus ein wenig mit dem Central Park in New York, dem Tiergarten in Berlin oder dem Englischen Garten in München vergleichen.
Viele Shanghaier nutzen die Mittagspause, um unter den Bäumen und Palmen im Schatten ein Nickerchen zu machen. Zu bewundern gibt es im People’s Square etwa den Xishan Wasserfall. Nur wenig weiter gibt es ein Areal für Kinder mit Fahrgeschäften wie einer Achterbahn. Der Park ist wunderbar angelegt und lädt zum Entspannen auf einer der vielen schattigen Bänke ein. Es muss auch keiner hinter den Baum pinkeln – selbstverständlich gibt es öffentliche Toiletten, die auch noch kostenlos sind.
Zur Geschichte des People‘s Square: Vor der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 war der People’s Square eine Pferderennbahn. Glücksspiel und Perdewetten wurden im neuen China aber verboten und so wurde aus der Pferderennbahn der People‘s Square.
2. South Yunnan Road
Vom People‘s Square ist es nicht weit zur South Yunnan Road. Wer das ursprüngliche Flair Shanghais erleben will, ist hier genau richtig. In der South Yunnan Road liegt ein kleines Ladenlokal neben dem anderen. In den Schaufenstern hängen gebackene Enten und in kleinen Straßenküchen werden allerlei Fleischgerichte zubereitet. Vegetarier haben es in der South Yunnan Road aber schwer, zumal man den Verkäufern in der Regel nicht klarmachen kann, dass man kein Fleisch möchte.
3. Produktfälscher rund um den Yu-Garten
Mein nächstes Ziel ist der Yu-Garten – eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Shanghai. Schon in der näheren Umgebung ändert sich das Stadtbild. Die Straßen sind zum Teil für den Pkw-Verkehr gesperrt – achtet aber auf die Elektroroller – und Ramschläden bestimmen die Szenerie. Die 10 Yuan-Shops – umgerechnet etwa 1,40 Euro – sind der Hit.
Jeder Ladeninhaber will seinen Nachbarn mit grausiger Techno-Mukke aus den 90er-Jahren übertönen, so scheint es. In den Geschäften, wo vieles übrigens mehr als zehn Yuan kostet, gibt es Ramschware vom Feinsten. Wer absolut billiges und unnützes Zeug sucht, etwa um einen unbeliebten Verwandten zu „beschenken“, wird hier fündig.
Rund um den Yu-Garten tummeln sich aber auch die Produktfälscher. In den Schaufenstern und kleinen Läden findet man natürlich keine gefälschten Luxus-Taschen. Aber an jeder Ecke steht eine Person mit einem Katalog für Handtaschen und teure Uhren.
4. Yu-Garten mit dem Exquisite Jade Rock
Ich nähere mich dem Yu-Garten. Der Eintritt lohnt sich. Schön angelegte Wege durchziehen die gesamte Anlage. Immer wieder gibt es große Pavillons im chinesischen Stil zwischen Teichen zu bestaunen. In viele Pavillons kann man auch einen Blick reinwerfen.
Der Yu-Garten ist ein riesiges Areal mit unzähligen Verästelungen. Ein bis zwei Stunden sollte man mindestens einplanen, um den Yu-Garten zu erkunden. Das schöne ist auch, dass es in der Anlage recht ruhig zugeht.
Auf keinen Fall darf man den Exquisite Jade Rock verpassen – das Highlight des Yu-Gartens und einer von drei berühmten Steinen in der südlichen Region des Yangtze-Flusses. Der Jade Rock ist gut drei Meter hoch und hat 72 Löcher. Zündet man ein Räucherstäbchen an, quillt der Rauch aus allen 72 Löchern.
Außerhalb des Bereichs, der Eintritt kostet, stehen weitere Pavillons. Neben Geschäften gibt es hier zahlreiche Restaurants und Imbisse, an denen sich mitunter sehr lange Schlangen bilden. Hier geht es hoch her und die Menschen drängen durch die engen Gassen.
Außerhalb des Bereichs, der Eintritt kostet, stehen weitere Pavillons. Neben Geschäften gibt es hier zahlreiche Restaurants und Imbisse, an denen sich mitunter sehr lange Schlangen bilden. Hier geht es hoch her und die Menschen drängen durch die engen Gassen. Lange hält man das nicht aus.
5. Gucheng-Park
Nicht weit entfernt vom Yu-Park liegt der Bund. Der schnellste Weg führt durch den Gucheng-Park. Ein weiteres kleines Highlight in Shanghai. Viele Shanghaier und Touristen sitzen hier auf den Steinen und genießen den Blick auf die Skyline Shanghais. Der Rasen aber ist heilig – betreten verboten.
6. Uferpromenade Bund
Der Bund ist die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt. Auf der knapp drei Kilometer langen Uferpromenade wimmelt es nur so vor Menschen. Der Blick auf die Skyline mit dem markanten Oriental Pearl Tower, dem Shanghai World Financial Center und dem Shanghai Tower ist atemberaubend.
Ich stürze mich ins Getümmel und folge dem Bund nach Norden, während lange Lastschiffe und Sightseeing-Schiffe auf dem Huangpu-Fluss ihre Runden ziehen. Weiter nördlich ist der Blick auf Shanghais Skyline noch beeindruckender. Jetzt stehen Oriental Pearl Tower, Shanghai World Financial Center und Shanghai Tower optisch ganz dicht beieinander. Hier ist auch mehr los als weiter südlich.
Für Sicherheit ist gesorgt: Alle paar hundert Meter stehen Polizeifahrzeuge mit Überwachungskameras und auch auf dem Bund selbst patrouillieren Streifen.
Ein paar Minuten später stehe ich am Monument to the People’s Heroes – dem Denkmal für die Helden des Volkes. Hier ist es schon wieder ruhiger.
7. House of Roosevelt
Meine Reise durch Shanghai ist hier noch nicht zu Ende. Auf dem Dach des geschichtsträchtigen House of Roosevelt direkt am Bund befindet sich die Roosevelt Sky Bar, von der aus man einen herrlichen Blick auf den Bund und die Skyline genießt.
Lounge-Sessel laden zum Verweilen ein, während man an einem leckeren Cocktail schlürft. Besonders schön ist der Blick am Abend, wenn die Hochhäuser hell erstrahlen. Bei gutem Wetter und chilliger Lounge-Musik wird es hier oben trotz der Preise auf Westniveau brechend voll. Rund 100 Yuan kosten die Cocktails. Von Sozialismus ist Shanghai meilenweit entfernt. Der Ausblick ist es aber wert.
8. Nanjing Road
Mein nächstes Ziel auf meinen Shanghai-Trip ist das Shanghai World Financial Center auf der anderen Seite des Flusses im Stadtteil Pudong. Eine Möglichkeit, den Huangpu-Fluss zu überwinden, ist der Bund Sightseeing Tunnel. Hier bringt euch eine Bahn durch einen Tunnel auf die andere Seite des Flusses. Auf der Fahrt gibt es allerlei Lichteffekte zu bestaunen. Mit 50 Yuan (60 Yuan für Hin- und Rückfahrt) ist die Fahrt aber recht teuer.
Ich entscheide mich für die U-Bahn. Die Linie 2 hält einige hundert Meter entfernt in der Nanjing Road, eine der größten Einkaufsstraßen der Welt. Am Abend funkeln hier überdimensionale Werbetafeln an den Hausfassaden und tausende Menschen schieben sich über die Straße. Dabei gibt es immer wieder interessante und kuriose Geschäfte zu entdecken.
9. Shanghai World Financial Center
Die Metro bringt mich in wenigen Minuten auf die andere Seite des Flusses nach Pudong. Wer mag, macht hier einen Abstecher zum Fernsehturm Oriental Pearl Tower. Der mit 468 Meter dritthöchste Fernsehturm der Welt hat Aussichtsplattformen in 90, 263 und 342 Metern Höhe. Außerdem gibt es ein Restaurant in 267 Metern Höhe.
Den Eintritt für die Fahrt nach oben kann man aber auch anders anlegen – nämlich in der 100 Century Avenue Bar im Shanghai World Financial Center. Man erreicht den auffälligen Turm, der mit dem Loch an der Spitze an einen Flaschenöffner erinnert, in wenigen Minuten zu Fuß von Norden von der Metro-Station Lujiazui oder von Süden von den Metro-Stationen Dongchang Road oder Shangcheng Road.
Der Blick wandert unweigerlich nach oben. Mit 492 Metern ist das Shanghai World Financial Center schon beeindruckend. Der Shanghai Tower direkt daneben bringt es sogar auf 632 Meter.
Im 93. Stock betrete ich die stylische 100 Century Avenue Bar. Die teuren Cocktails (ca. 100 Yuan) sind lecker und der DJ legt fantastische Partymusik auf. Der Blick auf Shanghai ist grandios, aber wegen der Verstrebung nicht mit der Aussichtsplattform zu vergleichen, die es im Shanghai World Financial Center auch gibt. Ein Stockwerk unter der 100 Century Avenue Bar befindet sich ein Restaurant.
Der Zutritt zur Bar und zum Restaurant erfolgt über das Hyatt-Hotel. Die Lobby des Hyatt befindet sich in der 87. Etage. Einfach den Express-Fahrstuhl nehmen, der euch in 51 Sekunden in die Lobby katapultiert. Der Druck auf den Ohren ist normal.
In der 100 Century Avenue Bar endet meine Shanghai-Reise. Viel zu früh, da die letzte U-Bahn der Linie 2 auf die andere Seite des Flusses gegen 23 Uhr fährt und der Bund Sightseeing Tunnel schon um 22 Uhr schließt. Natürlich kann man sich auch ein Taxi nehmen und hoffen, der Fahrer bringt einen auf die andere Seite (vorausgesetzt, man hat dort sein Hotel).
Wo in Shanghai übernachten? Mein Hotel-Tipp
Übernachtet habe ich übrigens im Jing An Shangri-La (hier Preise checken*). Das Fünf-Sterne-Hotel ist der absolute Wahnsinn und liegt nah an der U-Bahn. In den riesigen Suiten (die klimatisierten Zimmer sind mindestens 42 Quadratmeter groß) erwartet euch ein gigantisches Bett mit einem atemberaubenden Blick auf Shanghai. Das Highlight war für mich aber die vollverglaste Regendusche mit Blick auf Shanghai.
Lohnenswert ist auch die Horizon Club Lounge im 55. Stock. In dem Bar-Restaurant wird auch das üppige Frühstücksbuffet aufgebaut. Es gibt noch zwei weitere sehr vorzügliche Restaurants im Jing An Shangri-La.
Shanghai-Reiseführer
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