Roadtrip durch Südafrika
Offiziell verläuft die Garden Route erst in der Provinz Westkap bei Mossel Bay und endet im Osten des Tsitsikamma Nationalparks. Der größte Teil der Garden Route führt entlang der Nationalstraße N2. Dieser Highway ist auch die am einfachsten zu bereisende Straße und ist somit bestens für Selbstfahrer geeignet, wie auch für Familien.
Solltest du in Kapstadt anfangen wollen, so wirst du bereits hier freundlich von den Menschen und der Kultur empfangen. Angefangen bei dem Besuch dieser wunderschönen bunten Metropole unterhalb des Tafelberges, folgt eine Vielzahl von Nationalparks und Küstenstädtchen.
Viele der Stopps auf der Garden Route haben einiges an Action, Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten zu bieten. Und das Beste ist: Auch wenn du wenig Zeit hast, lohnt sich diese Route! Natürlich gilt hier, je mehr Zeit du hast, desto besser. Aber mit insgesamt 10 bis 14 Tagen, lässt sich hier vieles erkunden. (Mehr dazu siehe: Zeitplanung.) Du solltest lieber mehr Zeit an wenigen Orten verbringen, als dich von Ort zu Ort zu hetzen. Nur so kannst du die Garden Route und deren Highlights am meisten geniessen.
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Route in 14 Tagen
Die „traditionelle“ Strecke der Garden Route führt, wie bereits erwähnt, von Kapstadt nach Port Elizabeth und wieder zurück. Genau diese Route kann man auch super in 14 Tagen abfahren. Möchtest du die Strecke von Port Elizabeth wieder zurück nach Kapstadt fahren, aber nicht genau den selben Weg, kann ich die Route R62 empfehlen, die mehr ins Landesinnere verläuft und auch „Wine Route“ genannt wird.
So brauchst du auf deinem Rückweg, nicht an den gleichen Orten vorbeifahren und kannst auch einen Teil der sogenannten ,Karoo’ erleben. Die ,Karoo’ ist eine Halb-Wüstenlandschaft östlich der Garden Route. Sie führt über Oudtshoorn und Barrydale, bis hin in die Weinlandschaften Paarl, Stellenbosch und Franschhoek.
Aber jetzt geht es erstmal los auf die Garden Route mit meinen Lieblingsstops, Aktivitäten, sowie Highlights, die man nicht verpassen sollte. Bei der richtigen Vorbereitung wird dir die Garden Route unheimlich Spaß machen. Ein kleiner Ruf der Freiheit.
1. Kapstadt
Kapstadt wird nicht umsonst als eine der schönsten Städte der Welt bezeichnet. Diese moderne, vibrierende und multikulturelle Stadt unterm Tafelberg erreicht das Herz vieler Touristen, die selbst vorher noch nie in einem afrikanischen Land Urlaub gemacht haben.
Ob eine Tour auf den Tafelberg, ein Besuch des Boo-Kaps mit seinen bunten Häusern, einen Bummel an der Waterfront, Sundowner am weißen Sandstrand in Camps Bay oder einfach einen entspannten Nachmittag in den hippen Bars verbringen. In Kapstadt ist alles möglich.
Mein Highlight ist ganz klar der Botanische Garten Kirstenbosch, der auf der Rückseite des Tafelberges liegt und auch als einer der schönsten Gärten der Welt gilt. Der Baumwipfelpfad, der sich 11 Meter über dem Boden durch die Baumkronen schlängelt, ist hier ein Musst-Do (Eintritt ca. 5 Euro)!
Zu meinen Kapstadt Besuchen, gehört ebenso immer eine Segeltour auf einem der Katamarane. Die Sundowner Tour ist ganz besonders schön. Hier segelt man dem Sonnenuntergang entgegen und kann vom Wasser aus eine ganz besondere Perspektive auf Kapstadt erhalten. Die Tour kostet circa 40 Euro pro Person und dauert etwa 2,5 Stunden. Sekt gibt es inklusive und man kann selber Snacks und Getränke mitbringen. Auch wenn dies ein bisschen mehr touristisch ist, wird dich die Magie des Sonnenunterganges vor Kapstadt absolut begeistern.
Die Pinguine am Strand in Simon’s Town am Boulders Beach, sind ein weiteres großes Highlight, denn wo sonst auf der Welt, sieht man Pinguine am Strand! Hast du noch mehr Zeit in Kapstadt, solltest du auch dem Kap der Guten Hoffnung einen Besuch abstatten. Es gilt als besonders beliebtes Fotomotiv. Der Tafelberg, der Boulders Beach, als auch das Kap der Guten Hoffnung liegen im Verbund des Nationalparks des Tafelberges. Hier muss man leider jedes mal Eintritt zahlen. (Tafelberg: Eintritt circa 14 Euro ohne Seilbahn, Boulders Beach: Eintritt ca. 9 Euro, Kap der Guten Hoffnung: Eintritt circa 18 Euro.)
2. Hermanus (Distanz Kapstadt – Hermanus: circa 117 Kilometer)
Die Strecke von Kapstadt nach Hermanus ist ein weiteres Highlight und ein Superlativ, da diese Küstenstraße mit dem Namen ,Chapman’s Peak’ als eine der schönsten Panoramastraßen der Welt gilt. Und ja! Dieser Küstenabschnitt wird dir den Atem rauben. Einige Buchten laden zum anhalten und fotografieren ein, was du auf jeden Fall in deinem Zeitplan einkalkulieren solltest.
Hermanus ist die Welthauptstadt der Whale-Watcher, und diese Bezeichnung ist nicht übertrieben. Denn das gesamte kleine Städtchen, direkt an der Küste, ist komplett auf die Walbeobachtungen eingestellt. Wenn du eine Reise zwischen Juli und November planst, kannst du mit großer Wahrscheinlichkeit auch wirklich Wale sehen, was leider auf den Boots-Touren (2-3 Stunden, circa 30 Euro) nicht versprochen werden kann.
Ich habe diese Tour bereits zweimal unternommen (September und Oktober) und hatte bei beiden Touren Glück. Möchtest du nicht mit dem Boot fahren, so kannst du auch von der Küste aus Wale mit dem Fernglas beobachten und dabei gemütlich auf der Bank, mit einem Glas Wein in deiner Hand sitzen.
Mein Tipp: Ende September/ Anfang Oktober findet in Hermanus das ,Hermanus Whale Festival’ statt. Dabei ist das ganze Städtchen in Aufruhr, um die Rückkehr der Südlichen Glattwale (englisch: southern right whales) zu feiern. Daher ist es angeraten, dass du deine Unterkunft früh genug buchst, da es hier relativ voll werden kann.
3. Südlichster Punkt – Cape Agulhas (Distanz Hermanns – Cape Agulhas: circa 150 Kilometer)
Wie irrtümlich oft angenommen, ist nicht das Kap der guten Hoffnung der südlichste Punkt Südafrikas, sondern der befindet sich in der Küstenstadt Cape (Kap auf Deutsch) Agulhas. Hier ist extra eine steinerne Tafel aufgebaut, die alle Besucher darauf hinweist, dass es nicht nur der südlichste Punkt Afrikas ist, sondern hier zwei Ozeane, der Indische Ozean und der Atlantische Ozean, aufeinander treffen.
Ein Spaziergang entlang der Küste lohnt sich definitiv, da du entweder den Leuchtturm besuchen kannst oder am Strand einigen Schiffswracks begegnen wirst. Ich würde Cape Agulhas als Stop-Over empfehlen. Da es hier „relativ“ wenig zu sehen gibt, lohnt sich eine Nacht nicht unbedingt. Für den Spaziergang am Strand und ein paar Bildern kann man circa zwei Stunden einplanen, was sich als guter Durchreise/Lunch-Stopp anbietet.
4. De Hoop Nature Reserve (Distanz Cape Agulhas – De Hoop Nature Reserve: 110 Kilometer)
Stellt man sich das Paradies vor, so kommt das De Hoop Nature Reserve dem ganzen schon sehr nahe. Endlose weiße Sanddünen treffen hier auf wunderschönes blaues Wasser, teilweise an dunklen felsigen Klippen, unter einem noch schöneren blauen Himmel. Das Landschaftsschutzgebiet gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe und soll um die 240 verschiedenen Vogelarten beherbergen.
Neben der vielfältigen Vegetation (circa 1500 Pflanzenarten, davon einige sehr selten oder im Bestand gefährdet), kannst du dort das einzigartige Feuchtgebiet ,De Hoop Vlei’ sehen. Wenn du zur richtigen Zeit hier bist, kannst du auch im ,De Hoop Nature Reserve’ Wale beobachten. Der Eintritt ins ,De Hopp Nature Reserve‘ beträgt circa 3 Euro. Es ist sicherlich eine gute Idee, hier eine Übernachtung einzuplanen.
5. Mossel Bay (Distanz De Hoop Nature Reserve – Mossel Bay: 252 Kilometer)
Nur wenige wissen, dass es hier das zweit beste Klima der Welt gibt, das nur noch von Hawaii überholt wird. Da das ,De Hoop Nature Reserve’ nicht weit entfernt liegt, könntest du auch hier eine Übernachtung im legendären Santos Express Zug buchen und für das ,De Hoop Nature Reserve’ einen Tagesausflug planen. Mossel Bay wird oft ein wenig unterschätzt und größtenteils nur als Zwischenstopp auf der Durchreise benutzt, was absolut in Ordnung ist.
Möchtest du nur einen Zwischenstopp machen, kann ich das Kaai 4 Braai Restaurant empfehlen, das direkt am Meer liegt und seinen ganz eigenen Charm hat. Braai ist das südafrikanische Wort für Barbecue. Hier werden viele Speisen direkt am Feuer zubereitet. Mit den Füßen im Sand und dem Kopf Richtung Sonne und Meer, lädt dieser außergewöhnliche Platz zum Entspannen ein. Mossel Bay wäre nicht Mossel Bay, wenn du nicht wenigstens einmal das traditionelle Muschelgericht probieren würdest. Magst du es etwas gediegener, befindet sich nebenan die Oyster Bar, in dem es Austern Shots mit Tabasco und Vodka gibt.
Da die Garden Route Game Lodge nur circa 20 km entfernt von Mossel Bay liegt, bietet sich hier die Möglichkeit, eine Big 5 Safari zu unternehmen. Die Garden Route Game Lodge liegt in Albertinia, einem Malaria freiem Gebiet. Das Reservate bieten Tagestouren oder Übernachtungen an. Die 4-Sterne-Unterkunft ermöglicht es dir, Nashorn, Löwe, Büffel, Leopard und Elefant aus nächste Näher betrachten zu können. Natürlich hast du nicht immer das Glück wirklich alle der Big 5 zu sehen, aber ein professioneller Guide wird dir die Wildtiere Südafrikas auf deinen Safaris näher bringen. Übernachten kannst du dort in einem traditionellen Holzchalet. Ein atemberaubender südafrikanischer Sternenhimmel ist hier inklusive.
In meinem Artikel habe ich dir die schönsten Nationalparks in Südafrika zusammengefasst. Schau gerne vorbei.
6. George und Wilderness (Distanz Mossel Bay – George: 53 Kilometer)
Die wunderschöne Stadt George liegt etwas im Landesinneren und bietet ebenso eine Vielfalt an verschiedenen Aktivitäten, wie verschiedene Wassersportarten, Reiten, Mountainbiking oder Wandern an. Eine besonders schöne Wanderung ist die Tour zum Map-of-Africa-Viewpoint, die dir eine atemberaubende Sicht auf das Tal rund um den Kaaimans River bietet.
Möchtest du es gemütlich angehen lassen und die Gegend etwas aus dem Auto heraus bewundern, dann bietet sich der Mantagu-Pass an. Auf dem Rückweg kannst du den Outeniqua-Pass nehmen. Exotischer wird es auf der Seven-Passes-Road. Wie der Name schon sagt, erwarten dich sieben Pässe entlang von Schluchten, Wäldern und Tälern.
Wilderness ist eine tolle Küstenstadt im Westkap, mit einem 8 Kilometer langen, weißen Sandstrand und vielen kleinen Lagunen. Geprägt von Backpackern und Naturliebhabern, herrscht in Wilderness eine ganz besondere Atmosphäre. Am Touws River beginnt der Garden-Route-Nationalpark. Dieser Nationalpark besteht seit 1964 und vereint rund 80 Kilometer Küstenlinie. Er reicht bis zum Osten des Tsitsikamma Gebietes. Auch in Wilderness gibt es wunderschöne Wanderwege oder Kanutouren, die du vor Ort buchen kannst. Vogelbeobachtungen stehen hier ganz oben auf der Aktivitätenliste. Also Fernglas raus und Augen auf!
7. Knysna (Distanz George – Knysna: 63 Kilometer)
Knysna (gesprochen: Nei-sna) ist eine schöne Stadt entlang der N2 und ein besonderer Bestandteil der Garden Route, denn auch hier schlängelt sich der Garden-Route-Nationalpark weiter fort. Knysna ist bekannt für seine blaue Lagune und seine gefährliche Hafeneinfahrt, die zu einer der gefährlichsten der Welt gehört.
Es sind nicht nur die beeindruckende Klippen von Knysna Heads, sondern auch die weniger als 200 Meter Breite Einfahrt, die ein echtes Kunststück für jeden Kapitän bedeuten. Im Hintergrund steigen die imposanten Outeniqua-Berge auf, die dafür sorgen, dass Knysna ganzjährig ein mildes Klima hat und du sogar im Winter im Indischen Ozean baden kannst.
Knysna beherbergt einen der größten verbliebenen Urwälder, sodass eine Wanderung entlang des Knysna Forest Trails absolut empfehlenswert und sehenswert ist. Das Featherbed Nature Reserve bietet eine tolle Bootsfahrt über die Lagune an, die übrigens eine Süßwasser Lagune ist. Anschließend geht es im offenen Jeep durch das Reservat.
Hoch oben hast du eine besondere Aussicht über die Lagune und die Stadt. Touren gibt es ab 15 Euro. Eine besondere Übernachtungsmöglichkeit bietet eines der vielen Hausboote in der Lagune, die dort fest vor Anker liegen. Etwas waghalsig und für Abenteurer geeignet, bietet diese außergewöhnliche Unterkunft die Möglichkeit, die Lagune etwas intensiver vom Wasser aus zu erleben.
8. Plettenberg Bay (Distanz Knysna – Plettenberg Bay: 31 Kilometer)
Plettenberg Bay liegt in der Provinz Westkap und ist ein Paradies für Surfer und Wasserratten. Plettenberg ist eine kleine Schönheit, worüber die Bewohner auch ein wenig stolz sind. Denn besonders wegen der weitläufigen Sandstrände, wird Plettenberg von den Touristen geliebt. Der Strand Keurboomstrand, der im Nord-Osten liegt, zählt zu den schönsten Stränden Südafrikas.
Aber auch der Look Out Beach und der Central Beach sind wahre Schönheiten. Da ist es kein Wunder, dass viele Plettenberg als Badestopp einlegen. Ob Surfen, Paddling, Schnorcheln oder Tauchen. Die Optionen scheinen unendlich. Eine besondere Wanderung kannst du im Robberg Nature Reserve unternehmen. Das ist eine meiner Lieblingswanderungen in Plettenberg. Die Tour auf der Halbinsel Robberg, führt dich vorbei an imposanten Dünen, Klippen und den nicht ganz so gut riechenden, dafür aber umso süßer anzusehenden Robben.
9. Tsitsikamma (Distanz Plettenberg Bay – Tsitsikamma: 65 Kilometer)
Der Tsitsikamma Nationalpark, der auch zum Teil zum Garden Route Nationalpark gehört, ist einer meiner absoluten Lieblingsplätze in Südafrika, wenn nicht auf der ganzen Welt! Das Tsitsikamma Gebiet, wird dich mit seinen weiten Feldern auf denen Kühe vor den riesigen Bergen grasen, ein wenig an Deutschland erinnern.
Nur wenige Meter weiter fangen die Wälder an, die eine riesige Artenvielfalt an Fauna und Flora vereinbaren und wo die Outeniqua Bäume in vollem Glanz erstrahlen. Bei den Big Trees gibt es einen tollen Wanderweg (hier muss man einen kleinen Eintritt zahlen), der dich zu einer der größten Baumarten Südafrika führt.
Diese Bäume können bis zu 45 Meter Höhe erreichen. Das lohnt sich definitiv und egal wie oft ich schon dort war, mich begeistern diese Riesen immer wieder. Trotzdem findest du im Tsitsikamma auch den Ozean und viele weitere Möglichkeiten aktiv und abenteuerlustig zu sein. Die Suspension Bridge, im Tsitsikamma Nationalpark solltest du dir nicht entgehen lassen. Dort kannst du verschiedene Aktivitäten wie Wildwasserrafting oder Kanutouren buchen. Suchst du mehr Adrenalin, kannst du dich in schwindelerregender Höhe von der höchsten Bungee-Brücke der Welt, von der Bloukrans Bridge, stürzen.
Das Tsitsikamma Gebiet ist ein absolutes Highlight auf deiner Garden Route Reise und sollte gebührende Aufmerksamkeit bekommen. Hier kannst du locker eine ganze Woche verbringen. Ich würde dir mindestens zwei Übernachtungen empfehlen.
Ein kleiner Insider-Tipp ist meine Lieblings-Käse-Farm, die Fynboshoek Cheesefarm. Dieses bisher noch gut geheim gehaltene Schmuckstück, versteckt sich unter großen Bäumen an einem See und in wilder Natur, sodass du hier wirklich die Seele baumeln lassen kannst. Hier kann man für ca. 15 Euro ein tolles Mittagessen genießen. Alle Zutaten kommen aus eigener Produktion, entweder aus dem eigenen Garten oder der eigenen Käseproduktion.
Die direkt angrenzende kleine Villa, kann 4 Personen beherbergen. Eine Übernachtung kostet hier ca. 55 Euro. Es gibt kein Strom, was die Übernachtung zu einem ganz besonderem Erlebnis werden lässt. Hier habe ich mich gefühlt wie vor 100 Jahren und konnte wirklich abschalten.
10. Jeffreys Bay (Distanz Tsitsikamma – Jeffreys Bay: 106 Kilometer)
Obwohl Jeffreys Bay nicht die größte Stadt ist, ist Jeffreys Bay DER Begriff für alle Surfer dieser Welt. Aufgrund der besten Wellen (einige sind bis zu drei Meter hoch), trifft sich hier die Elite und solche, die surfen lernen wollen. Das gibt dem kleinen Städtchen eine besonders hippe und coole Atmosphäre. Kleine trendige Bars, Surf Shops, Outletcenter und leckere Restaurants mit Seafood – das findest du in Jeffreys Bay.
Jeffreys Bay ist es wert, um hier ein Stopp einzulegen. Wenn du es nicht so mit Wasser hast, kannst du dich auch mit anderen Aktivitäten, wie Sandboarding oder Volleyball beschäftigen. In Jeffreys Bay gibt es coole Hostels, die auch in Punkto Sauberkeit überzeugen. Wenn du gerne Gemeinschaft mit Menschen pflegst und auf Komfort verzichten kannst, solltest du definitiv eines der Hostels buchen.
11. Port Elizabeth und Addo Elephant Park (Distanz Jeffreys Bay – Port Elizabeth: 80 Kilometer)
Port Elizabeth hat einen Flughafen, von dem man die Garden Route auch beginnen oder beenden kann. Eines muss man zu Port Elizabeth wissen: hier ist es immer windig! Was manchmal ein wenig die Strandlaune an den doch sehr schönen Stränden, wie den Humewood Beach oder den Summerstrand Beach, erschweren kann. Also bevor es zum Strand geht, besser einmal das Wetter und den Wind checken!
Port Elizabeth ist aber ein sehr guter Ausgangspunkt für weitere Safari Abenteuer. Das luxuriöse 5-Sterne Reservat Shamwari Game Reserve zum Beispiel durfte schon einige Stars und Sternchen beherbergen. Pro Nacht, pro Person kann man hier locker mit über 1.000 Euro kalkulieren. Wer sich zutraut selber Ranger zu spielen, für den eignet sich der Addo Elephant Nationalpark.
Der Addo Elephant Nationalpark ist der größte Nationalpark im Ostkap und der einzige, der nicht nur die Big 5, sondern auch die Big 7 (inklusive Wal und Hai) beherbergt. Er liegt circa 1,5 Stunden von Port Elizabeth entfernt. Du kannst den Park als Selbstfahrer erkunden, was sehr sicher ist. Möchtest du lieber einen Guide dabei haben, um dich auf die Tiere besser konzentrieren zu können, kannst du auch im Park eine geführte Safari-Tour im offenen Jeep buchen. I
Im Park selber gibt es auch die Möglichkeiten zu übernachten, verschiedene private Lodges oder direkt vom Addo Elephant Park, bieten auch für jeden Geldbeutel eine passende Unterkunft.
Rückweg über die R62
Möchtest du nicht den selben Weg zurücklegen oder einen Flug zurück nach Kapstadt nehmen, so kannst du dich über die R62 zurück nach Kapstadt begeben. Dort erwartet dich eine etwas andere Landschaft, wie du sie bisher an der Küste gesehen hast. Die R62 führt durch die Halb-Wüstenlandschaft Kleine Karoo. Sie verläuft entlang der Städte Montagu, Calitzdorp, Oudtshoorn und Joubertina. Im Grunde verbindet sie Port Elizabeth mit Kapstadt, nur nicht entlang der Küste sondern ins Landesinnere, was eine gute Abwechslung darstellen kann.
Solltest du dich für diese Route für den Rückweg entscheiden, darfst du diese beiden Stopps nicht verpassen:
Oudtshoorn
Früher war Oudtshoorn das Zentrum für die Straßenfarm-Industrie. Deswegen findest du hier viele Straußen-Farmen. Viele sind eher touristisch und ob man auf einen Strauß reiten möchte oder nicht, sollte hier jeder selber entscheiden. Generell kann man viel über die Aufzucht und Verwendung von Straußen lernen und auch die Unterkünfte sind teilweise wirklich toll.
Wenn du Oudtshoorn auf deiner Reiseroute stehen hast, solltest du unbedingt auch die Cango Caves besuchen. Diese Höhlen werden zu den schönsten Höhlensystemen der Welt gezählt. Dort werden zwei verschiedene Touren angeboten. Eine normale Rundtour (Heritage Tour, circa 10 Euro) und eine Action-Tour (Adventure Tour, circa 13 Euro), die deine Belastbarkeit in Sachen Klaustrophobie testen wird.
Tipp: Buche für Oudtshoorn eine Meerkat-Tour. Die süßen Erdmännchen werden dein Herz im Sturm erobern. Zwar musst du früh aufstehen, aber diese niedlichen Tiere wirst du so schnell nicht mehr vergessen.
Winelands
Rund um Stellenbosch, Paarl und Franschhoek bist du im Weinparadies angekommen, in den Winelands. Hier erwarten dich unzählige schicke, urige und historische Weingüter, mit exzellentem Wein und tollen Verköstigungsmöglichkeiten. Besonders beeindruckend ist die zauberhafte und anmutige Landschaft.
Grüne Weinberge und Wiesen mit dicken Weinreben unter der Sonne Südafrikas, werden dir eine ganz besondere Art der Entspannung und Erholung bieten. Bei vielen Weingütern kannst du auch übernachten, oder es werden weitere Aktivitäten wie eine Weintour, Picknick, Führungen oder Wanderungen durch die Weinberge angeboten.
Besonders schön, ist das Waterford Wine Estate. Dort fühle ich mich immer ein wenig wie in Italien. An Sonntagen und gutem Wetter ist es ratsam vorab zu buchen. Mit der Wine Tram, einer kleinen doppelstöckigen Bahn, kannst du die Landschaft und Umgebung noch besser erkunden und dich ohne Auto von Weinfarm zu Weinfarm fahren lassen. Die Hop-On/Hop-Off Tour kannst du ab Franschhoek erleben und kostet ca. 32 Euro.
Beste Reisezeit
Da in den Monate März und April in Südafrika der Herbst anfängt, sind die Temperaturen mild und nicht allzu warm. Die beste Reisezeit für die Garden Route sind die Monate September und Oktober, da hier zwar ab und zu mit einigen Regenschauern zu rechnen ist, aber die Temperaturen zwischen angenehmen 15 und 25 Grad liegen.
Wer es wirklich heiß mag, der sollte die Monate November bis Januar ins Auge fassen. Doch da gerade im Dezember in Südafrika Ferienzeit (Sommerferien) ist, muss man mit einigen Urlaubern mehr auf den Straßen rechnen. Ebenso können einige Unterkünfte bereits ausgebucht sein, sodass du am besten ein halbes Jahr im Voraus buchst, solltest du in den südafrikanischen Sommermonaten reisen wollen.
Vorbereitungen
Du kannst bereits von Deutschland aus, ein Mietauto ganz bequem über einen Internetanbieter buchen. Für die Garden Route benötigst du kein Allradauto, es sei denn, du möchtest besondere Aktivitäten oder Unterkünfte besuchen, wo ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass du ein Allradauto benötigst. Ansonsten ist ein normales Auto absolut ausreichend.
Schau dir die Route an. Wo möchtest du übernachten und welche Aktivitäten oder Highlights möchtest du sehen? Erstelle eine Prioritäten Liste und plane, was du unbedingt sehen möchtest und welche Sehenswürdigkeiten oder Aktivitäten eine Option wären. Entlang der Garden Route gibt es unzählige Stopps, daher ist eine grobe Vorauswahl definitiv zu empfehlen.
Generell ist es ratsam, immer ein wenig mehr Zeit für die Strecke einzuplanen, als Google Maps oder Navigationssysteme angeben. Erstens benötigt man immer etwas länger und zweitens, wenn du doch mal ungeplant irgendwo halten willst, sollte das deinen Zeitplan nicht durcheinander bringen.
Wenn es um das Gepäck geht, solltest du hier auf alles vorbereitet sein, da die Temperaturen extrem schwanken können. Ist es tagsüber warm und sonnig, kann es durchaus in der Nacht ungemütlich kalt werden. Du solltest also von kurzen Sachen bis hin zu einer Mütze und einer dickeren Jacke alles dabei haben. Mein Tipp: Zwiebelprinzip geht immer!
Ebenso darf in deinem Gepäck eine Kamera nicht fehlen. Gerade an den Küstenabschnitten sind traumhaft schöne Buchten, an denen du anhalten und atemberaubende Fotos schießen wirst. Für die gesamte Garden Route plus Aktivitäten ist die Anschaffung einer guten Kamera absolut empfehlenswert, da auch ein gutes Handy, aufgrund der Weiten der Landschaften, schnell an seine Grenzen kommt.
Steckdosen Adapter (Konverter der südafrikanischen Steckdosen zu den deutsche Steckern), Taschenlampe, Fernglas, Reiseapotheke, Sonnencreme und Moskito-Schutz, sollte ebenfalls in deinem Gepäck zu finden sein. Unterkünfte kannst du prima und ohne Probleme über bekannte Buchungsplattformen buchen.
Tipps für Selbstfahrer
Wenn du dein Mietauto am Flughafen oder bei der Mietwagen-Firma entgegen nimmst, schaue dir die bisher angegebenen Schäden am Auto gut an und füge Schäden hinzu, die dir auffallen, sollten sie auch noch so klein und unbedeutend sein. Achte auf jeden Fall auf eine Rundum-Versicherung für dein Auto, inklusive Reifen und Windschutzscheibenabsicherung. Gerade Steinschläge können leider häufiger vorkommen.
Was ich auf keinen Fall empfehlen kann, sind Autofahrten im Dunkeln. Generell ist die Garden Route eine sichere Strecke, jedoch solltest du Fahrten im Dunkeln wirklich vermeiden. Gerne sind auf den Straßen neben Ziegen und Kühen, auch zahlreichen Fußgänger unterwegs. Bereits bei Tageslicht ist Vorsicht geboten, sodass Nachtfahrten zu einer ganz schönen Belastung werden können.
Wichtig: Lasse nie Gepäck und Wertgegenstände sichtbar im Auto zurück. Während der Fahrt und gerade an den Ampeln ist es ratsam, immer die Türen zu verriegeln. Sei generell achtsam und schaue dich um. Hältst du dich an diese simplen Regeln, steht einem entspannten Urlaub nichts im Wege. Die meisten Menschen in Südafrika sind Touristen gegenüber sehr freundlich und hilfsbereit.
Zeitplanung
Wie bereits schon am Anfang erwähnt, ist die Garden Route ein dankbares Reiseziel auch für Urlauber mit weniger Zeit. Generell sollte man bei der Planung beachten, dass manchmal weniger mehr ist. Plant man nicht so viele Stopps ein, kannst du mehr und intensiver deine Umgebung erkunden und vielleicht auch ein paar Insider-Tipps entdecken.
Planst du die Garden Route von Kapstadt nach Port Elizabeth zu unternehmen, solltest du für diese Strecke eine ideale Zeit von 7-10 Tagen einkalkulieren. Möchtest du danach wieder die Strecke nach Kapstadt zurücklegen und vielleicht eine andere Strecke fahren oder andere Stopps machen, solltest du mindestens zusätzliche 5 Tage einplanen.
Immerhin legst du zwischen Kapstadt und Port Elizabeth eine Einfache Fahrt von circa 800 Kilometern zurück. Insgesamt bedeutet das, dass du bei einer Urlaubszeit von mindestens 14 Tagen bereits einen guten Überblick über die Garden Route sowie über das Land Südafrika bekommst. Ich finde persönlich, dass 21 Tage optimal sind, um einfach länger an einem Ort bleiben zu können, oder auch mal bei schlechterem Wetter flexibler bei der Umplanung sein zu können.
Generell ist die Garden Route nicht nur die beliebteste Route, sondern auch mit Abstand eine der Schönsten. Die Vielfalt des Landes wird dich absolut begeistern und die teilweise leeren und endlosen Straßen, werden deine Gedanken auch auf eine Reise schicken.
Südafrika ist ein Land vieler Superlativen, welche dir auf der Garden Route begegnen werden. Kombiniert mit der Kultur des Landes und den unheimlich freundlichen Menschen, der Sonne, den endlosen Sandstränden und dem freien Lebensgefühl, steht dem nichts im Wege, dass dieser Roadtrip, vielleicht zur Tour deines Lebens wird.
Südafrika-Reiseführer
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