Vilnius: Die besten Restaurants und Ausgehtipps

Vilnius ist nicht nur eine faszinierende Stadt mit einer reichen Geschichte, sondern auch ein echter Geheimtipp für Genussliebhaber. Egal ob urgemütlich oder doch etwas nobler – in Vilnius werden alle Geschmäcker bedient.

Wir haben uns erneut auf Genussreise nach Litauen begeben und die besten Restaurants, Bars und Cafés der Hauptstadt zusammengestellt. Natürlich wollen wir euch auch die bekanntesten, einheimischen Gerichte vorstellen. Viel Spaß mit den gastronomischen Highlights im Weltkulturerbe Vilnius.

Auf einen Blick: Das sind meine gastronomischen Highlights in Vilnius

  • Senoji Trobele: So fein schmeckt Litauen
  • Berneliu Uzeiga: Schmausen wie im Mittelalter
  • Snekutis: Der kultige Alleskönner: Brauerei, Bar und Restaurant in einem
  • Georgian House: Traditionelle georgische Küche im Herzen von Vilnius
  • Lokys: Mit Raffinesse, Stil und viel Lokalkolorit

Dieser Auszug aus meiner Liste der besten Restaurants in Vilnius hat hoffentlich deinen Appetit etwas angeregt. Neben zahlreichen kulinarischen Highlights verrate ich dir auch, wo du den spektakulärsten Rooftop und das beste Pfannkuchenlokal findest. Sollte ich dein Interesse am Baltikum geweckt haben, dann könntest du auch einen Blick in das wunderschöne Riga werfen. Viel Spaß!

Die Küche Litauens – bodenständig und ungeheuer lecker

Eines vorweg: Die traditionelle, litauische Küche zeichnet sich durch ihre bodenständige und einfache Natur aus. Verwendet wird dabei vor allem das, was die heimischen Böden und Wälder zutage fördern. Wer also viel Chi chi erwartet, der wird allenfalls in den Restaurants der Haute Cuisine fündig, deren Vertreter sich in Vilnius vor allem der Fusionsküche widmen. In den meisten anderen Speisestätten geht es hingegen weniger um aufwändige Verzierungen oder extravagante Zutaten, sondern vielmehr um Bodenständiges.

Der unangefochtene Star in den litauischen Küchen ist und bleibt die Kartoffel. Sie wird in unterschiedlichsten Varianten zubereitet – vom Kartoffelpüree bis hin zu Kartoffelpfannkuchen, oftmals mit Füllung oder einem deftigen Tip. Natürlich spielt auch Fleisch eine wichtige Rolle im Weltkulturerbe. Ganz oben auf der Liste steht hierbei das Schwein, gefolgt vom Rind. Ersteres wird nahezu komplett verarbeitet und daher solltest du dich nicht wundern, wenn du Schweineohren oder Schweinehuf auf der Speisekarte findest. Fast obligatorisch sind die gebratenen Grieben, die gerne im eigenen Saft über viele Speisen gegossen werden.  

Beliebte Fleischgerichte sind mit Sauerkraut geschmorte Schweinshaxe oder Skilandis, eine Presswurst aus Schinken, Speck und Schweineblase. Am liebsten aber kombiniert man in Litauen beides: Schwein und Kartoffel. Der wohl berühmteste Vertreter dieser Gattung ist der allseits beliebte Cepelinai. Die zumeist im Doppelpack servierten Kartoffelklöße beinhalten eine leckere Füllung mit Fleischfarce, die mit zerlassenem Speck übergossen und mit Schmand auf den Tisch kommt. Ein anderer beliebter Sattmacher ist der Kugelis, ein herzhafter Kartoffelauflauf mit viel Speck. Gewürzt werden die meisten Gerichte unter anderem mit Knoblauch – und das nicht zu knapp.

Erdig, deftig, gehaltvoll

Im Vergleich zu anderen baltischen Ländern spielt der Fisch auf der litauischen Speisekarte eher eine untergeordnete Rolle. Gewichtiger sind da schon Pilze und Gemüse, wie etwa Gurken und Sauerkraut, welches oft als Beilage oder in Eintöpfen serviert wird.

Ein weiterer markanter Teil des kulinarischen Erbes ist das Roggenbrot, das dank seiner dicken, schwarzen Kruste im Inneren über einen langen Zeitraum sehr saftig bleib. Ebenso werden saure Sahne (Romme) und Quark gerne als Beilagen gereicht.

Drei Klassiker dürfen natürlich nicht unerwähnt bleiben. Einmal der Saltibarsciai, eine kalte Rote-Bete-Suppe verfeinert mit saurer Sahne, Gurken, Dill und hart gekochten Eiern.

Daneben lockt die Koldunai: Kleine Teigtaschen, die mit verschiedenen Füllungen wie Fleisch, Pilzen oder Kartoffeln gefüllt sind. Sie werden oft mit Butter und Zwiebeln serviert. Und last but not least wird bei jeder guten Feier DER Kuchen schlechthin serviert: der hochaufgetürmte Baumkuchen Sarkotis – sensationell!

Diese 10 Gastro-Highlights in Vilnius solltest du nicht verpassen

Beim Spaziergang durch Vilnius wird schnell klar: an Einkehrmöglichkeiten herrscht kein Mangel. Im Gegenteil, die Gastrodichte sowohl in der Alt- als auch in der Neustadt bewegt sich auf einem rekordverdächtigen Niveau. Meine persönlichen Favoriten sollen dir etwas helfen auf der Suche nach den kulinarischen Highlights in Vilnius.

1. Senoji Trobele

Das Senoji Trobele (Website) zählt seit vielen Jahren zu den beliebtesten Restaurants der Stadt. Wen wundert’s, angesichts der leckeren Speisen und der liebenswert gestalteten Gasträume, in welchen diese serviert werden. Die Gerichte sind traditionell zubereitet und spiegeln die große Erfahrung der Köche wider. Das Senoji bietet eine breite Palette von Speisen, die sowohl Fleisch- als auch Fischliebhaber sowie Vegetarier zu höchsten Wonnen führen.

Als hervorragend darf getrost auch der äußerst kompetente Service bezeichnet werden. Kein Gericht, zu dem es keine passende Getränkeempfehlung gibt. Ein ganz großes Plus des Senoji: Hier wird größter Wert auf lokale Zutaten gelegt, allein um die Frische und Qualität der Gerichte zu gewährleisten.

2. Berneliu Uzeiga

Achtung, vom Berneliu gibt es gleich zwei Filialen in Riga, seit neuestem sogar eine in London. Wir empfehlen die Location auf der Flaniermeile Pilies Gatve. Wer den unaufdringlichen Eingang zum Kellergewölbe gefunden hat, der muss zunächst an einem Raubritter in Originalrüstung vorbei. Spätestens dann wirst du von der Größe und der historischen Ausstattung des Restaurants begeistert sein.

Das zuvorkommende und in Originaltracht gewandete Personal serviert bis spät in die Nacht üppige Hausmannskost inklusive selbstgebrautem Bier. Allein das Ambiente und umfangreiche Repertoire an litauischen Speisen machen das Berneliu zu einem Muss. Unbedingt probieren: Farmers Feast, was am Ehesten mit einer gegrillten Schlachtplatte plus einer Vielzahl an typischen Beilagen gleicht.

3. Snekutis

Zum Snekutis muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. Kaum eine internationale Zeitschrift hat nicht schon über diese ganz besondere Location in einer versteckten Seitengasse unweit des Rathauses berichtet. Snekutis ist ohne Frage die kultigste Location der Stadt, was wohl auch mit kauzigen Freigeist Valentas zu tun hat, der sich vor knapp 30 Jahren am Bierbrauen versucht hat. Mit Erfolg: Sorten wie das „Bärtige Männerbier“ oder „Hurrikan Anatoly“ (8,5 Prozent Alkohol) verhalfen ihm zum Durchbruch im Land der Hobbybierbrauer.

Heute werden im Snekutis nicht nur viele unterschiedliche Biersorten gezapft. Nein, es wird auch gekocht: äußerst lecker und zu den wohl günstigsten Preisen der Stadt. Wer sich also einen Platz an den gemütlichen Holztischen des Snekutis gönnen möchte, der sollte vorab lieber reservieren. Aber Vorsicht: Wer einmal sitzt, kommt nur schwer wieder auf.   

4. Georgian House

Wie der Name schon erahnen lässt, steht hier in erster Linie die georgische Küche auf dem Speiseplan. Und zwar vom Allerfeinsten. Egal ob Teigwaren, Schmorgerichte aus dem Tontopf oder Grillgerichte – hier erwartet dich osteuropäische Küche auf Top-Niveau. Allein die am senkrechten Eisen trapierten Lachs- und Fleischspieße sind ein Fest für die Augen und den Gaumen.

Eine Spezialität des Hauses sind Chinkali, wahlweise mit Fleisch oder Pilzen gefüllte Teigtaschen, zu denen das Personal eine eigene „Gebrauchsanweisung“ mit auf den Weg gibt. Natürlich werden im Georgian House auch vegetarische und vegane Gerichte zubereitet. Eine gute Weinkarte sowie der zuvorkommende Service runden das hervorragende Angebot ab. Auch hier sollte man vorher unbedingt reservieren.  

5. Lokys

Wer schon immer mal Biber kosten wollte, der wird in den gotischen Gasträumen des Restaurants Lokys (Website) fündig. Solltest du es nicht so mit dem Biber haben, kein Problem: auf der mitunter spannenden Speisekarte mangelt es nicht an Auswahl. Passend zum vornehmen Ambiente im Lokys präsentiert sich auch der Service. Zurückhaltend aber fachkundig wird dem Gast die umfangreiche Karte an Weinen und Destillaten nähergebracht und Details zu den Speisen vermittelt.

Das Prädikat „gehoben“ darf sich im Übrigen auch das Küchenteam ans Revers heften, das sowohl klassische als auch neuinterpretierte Gerichte der litauischen Küche von exzellenter Güte auf die Teller zaubert. Und das zu bezahlbaren Preisen. Top!

6. Alaus Bibliotheka

Die Alaus Bibliotheka (deutsch: Bier-Bibliothek) ist ein herausragendes Beispiel für Kreativität in der Gastronomie. Der Ursprung dieses einzigartigen Ortes geht auf das Jahr 2012 zurück, als der litauische Bierliebhaber Vidmantas Cicelis die Idee hatte, eine Bibliothek und einen Bierladen zu kombinieren.

Im außergewöhnlichen Flair des historischen Gebäudes kann man nicht nur 300 verschiedene Biersorten verkosten, sondern auch allerhand Wissenswertes über die Herstellung des Gerstensaftes erfahren – wie in einer Bibliothek eben. Eine tragende Rolle nehmen hierbei die Barkeeper ein, die ihr enormes Wissen gerne mit den Gästen teilen. Und wer sich gar nicht entscheiden kann, der wird beim Probierset fündig.

Der Ort ist heute ein beliebter Treff von Einheimischen und Touristen und am Abend meisten sehr gut besucht. Hingehen!

7. Pirmas Blynas

Achtung: Spezialtipp! Das Pirmas Blynas (Website) ist anders als die anderen – und das gleich in mehrerlei Hinsicht. Es beginnt schon mit der sehr speziellen Lokalität, einer historischen Kirche aus dem Jahr 1768, in der das Lokal untergebracht ist. Auf der Speisekarte stehen vor allem delikate Pfannkuchen in allerlei Variationen sowie eine Suppe des Tages.

Die Speisen werden von Menschen mit Behinderungen gebacken und serviert. Das ist auch der Grund, weshalb das Pirmas im Jahr 2018 die Auszeichnung „Soziales Gewerbe Litauens“ erhielt. Eine vorherige Reservierung ist dringend angebracht.

8. The Old Green Grill House

Das „alte grüne Grillhaus“ (Website) hält genau das, was der Name hergibt. Von außen wirkt das Gebäude wie eine aus der Zeit gefallene Holzhütte mitten in der Stadt. Beim Betreten des Lokals vollzieht man einen Zeitsprung in längst vergessene Epochen, als etwa moderne Baustoffe noch nicht verfügbar waren.

Das Ambiente ist der Knaller. Dunkles Holz, schwere Möbel und offene Kamine prägen die große Gaststube. Die Lounge-Zimmer im Obergeschoss mit ausladenden Ledercouches, edlen Teppichen und stilecht dekorierten Klinkerwänden sind speziellen Events vorbehalten – und den Freunden von noblen Zigarren. Die Küche zeigt sich ebenfalls in Topform und lockt mit baltischen Klassikern – frisch und kreativ zubereitet. Der Service ist zuvorkommend und die Preise sind nicht überteuert. Empfehlung!

9. Café Montmartre

Ein Stück Pariser Flair vermittelt dieses charmante Café, das nur ein paar Schritte vom wunderschönen Rathaus entfernt liegt. Der Duft von frischen Croissants und Kaffee legt sich wie ein Schleier über die stilvolle Deko und vermittelt ein Glücksgefühl, wie es wohl auch Gott in Frankreich oft erlebt hat.

Bei Calette Gourmande du Montmartre oder Croque Monsieur Maison lässt es sich trefflich schlemmen. Übrigens: Das Montmartre kann auch Hauptgerichte – und wie! Bei einem himmlischen Confit de Canard oder den Moules du Chef vergisst man beinahe die köstlichen Frühstücksvariationen. Mein Lieblings-Café in Vilnius.

10. Skybar

Das Beste kommt zum Schluss – zumindest, wenn es um die Aussicht und den Glamour-Faktor geht. Beides sind in der Skybar (Website) unschlagbar. Vom rundum verglasten Rooftop (85 Meter hoch gelegen) des Radisson-Hotels – früher übrigens ein mit allen abhörtechnischen Anlagen ausgestatter KGB-Turm – genießt man heute einen traumhaften 360-Grad-Blick auf die litauische Hauptstadt. Das Niveau der Cocktails und Speisen bewegt sich ebenfalls in luftiger Höhe. Gönn dir!

Vilnius-Reiseführer

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Steffen Eidam ist Journalist, Reiseblogger und Marketing-Artist.

Er nimmt dich hier auf dem Blog mit zu seinen Lieblingsregionen in Europa und speziell in Griechenland.

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