1. Die Altstadt von Hannover
Wir starten mitten im Herzen von Hannover: der historischen Altstadt (Google Maps). Hier findest du zum Beispiel die charakteristischen Fachwerkhäuser, die das perfekte Postkartenmotiv sind.
Kurios ist, dass nur zwölf der hübschen Bauten hier gebaut wurden – sie überstanden die Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg, während dem Hannover weitestgehend zerstört wurde. Die restlichen Fachwerkhäuser stammen aus dem gesamten Stadtgebiet. Sie wurden nach dem Krieg abgetragen und in der Altstadt wiederaufgebaut. So bekommt man heute einen guten Eindruck, wie es hier früher einmal aussah.
Den besten Spot für ein Foto der Fachwerkhäuser findest du auf dem Holzmarkt. Hier steht übrigens auch das Leibnizhaus, das ebenfalls nach dem Krieg detailgetreu nachgebaut wurde. Dort hatte der berühmte Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz lange gewohnt, nach dem übrigens auch der bekannte Leibniz-Keks benannt wurde.
Auch das Historische Museum mit einer Dauerausstellung zur Stadtgeschichte Hannovers und weiteren Sonderausstellungen befindet sich auf dem Holzmarkt. Das Museumsgebäude ist außerdem in die mittelalterliche Stadtmauer integriert und schließt deren einzigen erhaltenen Wehrturm, den Beginenturm, mit ein.
Als einer der schönsten Plätze der Hannoveraner Altstadt gilt allerdings nicht der Holzmarkt, sondern der Ballhofplatz. Der sogenannte Ballhof wurde im 17. Jahrhundert als eine Sporthalle gebaut, später zum Versammlungsort umgewandelt und dient heute hauptsächlich als Bühne für das Junge Schauspiel Hannover. Ein besonderer Tipp auf dem Ballhofplatz ist das Teestübchen (Website), dessen historisches Innenleben sogar unter Denkmalschutz steht. Im Sommer kann man hier aber auch hervorragend draußen sitzen und das Plätschern des Ballhofbrunnens genießen.
Zwei weitere Wahrzeichen der Altstadt sind die Marktkirche und das Alte Rathaus. Beide stammen aus dem 14. und 15. Jahrhundert und sind exzellente Beispiele der damals typischen Norddeutschen Backsteingotik.
2. Der Rote Faden
Als nächstes begeben wir uns auf einen kleinen Rundgang entlang des Roten Fadens. Das ist eine Route, die auf 4,2 Kilometern zu insgesamt 36 Stationen in der Innenstadt von Hannover führt und die du bequem an einem Tag zu Fuß erkunden kannst. Zu erkennen ist sie am roten Streifen, der sich über den Boden entlang der Strecke schlängelt.
Viele der wichtigen Sehenswürdigkeiten in der Altstadt, die wir gerade schon kennengelernt haben, sind Teil des Roten Fadens: der Ballhof, das Leibnizhaus, das Alte Rathaus und die Marktkirche.
Eine besonders spannende Station ist außerdem das älteste Bürgerhaus. Es steht in der Burgstraße 12 (Google Maps) und hat den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden, sodass du heute die Fachwerkfassade von 1566 noch im Original bestaunen kannst. Ganz in der Nähe befinden sich auch die Kreuzkirche und die Duve-Kapelle, die ebenfalls Stationen des Roten Fadens sind.
Mit zum Roten Faden gehören zum Beispiel noch die Georgstraße und der Georgsplatz, das Wappenportal, das Laveshaus, das Wangenheimpalais, die Waterloosäule und das Opernhaus.
Hier ist das Niedersächsische Staatstheater (Website) zuhause. Das Mehrspartenhaus setzt sich zusammen aus Oper, Ballett, Orchester, Schauspiel und Theatermuseum – das Opernhaus als Spielstätte wird aber hauptsächlich von den ersten dreien genutzt. Eröffnet wurde es übrigens schon 1852 als Königliches Hoftheater.
Auch Museen wie die Galerie KUBUS und das Museum August Kestner sind Teil des Roten Fadens, ebenso wie modernere Sehenswürdigkeiten mitten im Zentrum. Dazu gehören beispielsweise die Galerie Luise und die beliebte Fußgängerzone am Kröpcke. Hier ist immer was los – schließlich ist die Kröpcke-Uhr, die als Zeitanzeige und Vitrine für Kunstausstellungen dient, einer der beliebtesten Treffpunkte der Stadt.
Daneben gibt es noch weitere Stationen auf dem Roten Faden, die zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Hannover zählen. Daher schauen wir uns folgende wichtige Touristenattraktionen im Anschluss nochmal genauer an: Das Neue Rathaus, die Aegidienkirche, die Markthalle, das Leine-Ufer und die Nanas.
Tipp: Ergänzend zum Roten Faden kannst du den Blauen Faden (Website) erkunden. Er führt durch den Stadtteil Calenberger Neustadt, der zum Bezirk Hannover Mitte gehört, und ist mit seinen 38 Sehenswürdigkeiten zwar nicht durch eine blaue Linie, aber durch Schilder gekennzeichnet.
3. Maschsee
Ein absolutes Must See in Hannover ist der Maschsee. Er ist rund 2,4 Kilometer lang, bis zu 530 Meter breit und wurde künstlich angelegt.
Geplant wurde der Maschsee schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts, um Überschwemmungen im Frühling zu vermeiden. Durchsetzen konnten das Bauvorhaben allerdings erst die Nationalsozialisten, die bis zu 1.650 Arbeiter unter schlechten Bedingungen das Becken für den See ausheben ließen.
Heute sieht man dem Maschsee diese Entstehungsgeschichte nicht mehr an. Er ist zum beliebten Hannoveraner Naherholungsgebiet geworden und zieht unter anderem viele Wassersportler an – immerhin werden hier zum Beispiel regelmäßig Drachenbootrennen, Segelregatten oder Ruderwettbewerbe veranstaltet.
Du kannst es aber auch gemütlicher angehen lassen und dir ein Kanu oder Tretboot mieten. Außerdem betreiben die hannoverschen Verkehrsbetriebe „üstra“ die sogenannte Maschseeflotte (Website), die hauptsächlich im Sommer in Form von vier Ausflugs- und Partyschiffen über den See schippert.
Baden kann man im Maschsee übrigens auch. Allerdings gehört ein Großteil des Maschseestrandbades am Südufer heute zum Spa- und Sport-Club Aspria (Website), das nur für Mitglieder zugänglich ist.
Eine super Alternative zum Sprung in den Maschsee ist die Umrundung auf dem 6 Kilometer langen Rundweg. Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Inlinern – die Strecke solltest du auf jeden Fall einmal zurücklegen. Unterwegs gibt es außerdem mehrere Cafés, Restaurants und Biergärten, die sich für einen Zwischenstopp anbieten und zum Verweilen einladen.
Dabei lernst du auch direkt die verschiedenen Gesichter des Maschsees kennen. Während das Ostufer nämlich hauptsächlich aus einer breiten Promenade und Flaniermeile gekennzeichnet ist, ist das Westufer deutlich ruhiger und naturbelassener. Hier kannst du weitere Gewässer, Wälder und schattige Plätzchen entdecken und dich vom Trubel am Ostufer entspannen. Ganz nebenbei hast du von hier noch einen hervorragenden Ausblick!
Ein echter Publikumsmagnet am Maschsee ist das Maschseefest. Es findet jedes Jahr im Sommer statt und verwandelt den See für drei Wochen in ein buntes Treiben mit Live-Musik, Kleinkunst und Gastronomie. Es gilt als Deutschlands größtes Seefest und lockt jährlich rund 2 Millionen Besucher an.
4. Neues Rathaus
Im Norden des Maschsees führt der Weg weiter in den Maschpark (Google Maps). Die 100 Hektar große Parkanlage ist die älteste der Stadt – sie besteht seit 1900.
Hier befindet sich mit dem Maschteich ein deutlich kleineres Gewässer, das aber der wohl spektakulärste Fotospot der Stadt ist. Hier spiegelt sich nämlich eines der imposantesten Gebäude von Hannover: das Neue Rathaus.
Dieses beeindruckende Wahrzeichen wurde von 1901 bis 1913 im sogenannten eklektizistischen Stil errichtet, wie zum Beispiel auch der Palacio de Cibeles im schönen Madrid. Die faszinierende Architektur setzt sich auch im Inneren fort – in der majestätischen Haupthalle kann man nur weiter staunen.
Du solltest unbedingt auch einen Blick auf die vier Stadtmodelle werfen, die hier aufgebaut sind. Sie zeigen, wie sich Hannover von 1689 bis heute verändert hat. Besonders eindrucksvoll wird dabei auch deutlich, wie groß die Schäden der Stadt im Zweiten Weltkrieg waren – 95 Prozent der Innenstadt wurden nämlich zerstört.
Das Highlight im Neuen Rathaus ist aber zweifelsohne der Ausblick vom Rathausturm, denn die Kuppel gehört zu den besten Aussichtspunkten Hannovers. Es gibt gleich mehrere Plattformen, die höchste von ihnen in fast 100 Metern Höhe. Von oben hast du nicht nur einen fantastischen Rundumblick auf die gesamte Stadt, sondern kannst bei gutem Wetter sogar bis zum Harz sehen.
Spannend ist vor allem auch der Weg bis zur Aussichtsplattform. Diesen legst du nämlich mit einem sogenannten Bogenaufzug zurück, der weltweit einzigartig ist. Er fährt nämlich nicht senkrecht nach oben, sondern in einem Neigungswinkel von 17 Grad. Dadurch entsteht horizontal gemessen ein Unterschied von sage und schreibe 8 Metern zwischen dem Start- und Endpunkt des Fahrstuhls!
Da immer nur maximal sechs Personen im Aufzug Platz haben, bilden sich häufig lange Warteschlangen. Manchmal wird deshalb sogar der Ticketverkauf vorübergehend gestoppt. Plane also genügend Zeit ein und sichere dir gegebenenfalls eines der ersten Tickets früh am Morgen. Die Kuppelauffahrt ist von 10 bis 17:30 Uhr möglich, unter der Woche sogar schon ab 9:30 Uhr. Für ein Ticket zahlst du 4 Euro.
5. Aegidienkirche
Der nächste Stopp auf dem Roten Faden ist die Aegidienkirche (Google Maps).
Sie wurde im 14. Jahrhundert gebaut und wie viele andere Gebäude in Hannover im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe zerstört. Allerdings wurde die Aegidienkirche nicht wieder aufgebaut, sondern blieb als Mahnmal für die Opfer von Kriegen und Gewalt stehen.
Im Jahr 1958 wurde dann doch noch eine kleine Änderung vorgenommen: der Turmstumpf erhielt nämlich einen Aufsatz mit einem Glockenspiel. Der charakteristische Kirchturm der Aegidienkirche ist dadurch heute schon von weitem erkennbar.
Apropos Glocke – eine weitere Besonderheit befindet sich unten im Turm. Dort steht die sogenannte Friedensglocke, die ein Geschenk der Partnerstadt Hiroshima war. Jedes Jahr am 6. August, wenn der Gedenkgottesdienst für die Opfer des Atombombenabwurfs auf Hiroshima abgehalten wird, ertönt auch die Friedensglocke.
Ebenfalls spannend ist der sogenannte Spartanerstein oder Siebenmännerstein. Er befindet sich and er südöstlichen Außenwand der Aegidienkirche und zeigt sieben betende Männer. Sie sollen angeblich an die Sage von „Hannovers Spartanern“ erinnern, die 1480 bei einem Angriff auf einen Wachtturm im Süden von Hannover verbrannt sein sollen. Diese Erzählung gilt jedoch als höchst umstritten. Zudem ist der Stein an der Aegidienkirche nur eine Kopie – das Original befindet sich im Historischen Museum Hannover.
Benannt wurde die Aegidienkirche, ebenso wie der nahegelegene Aegidienplatz, übrigens nach dem Heiligen Ägidius. Er war im Mittelalter einer der populärsten Heiligen Europas und gehörte zu den vierzehn Nothelfern.
6. Markthalle
Diese Top-Sehenswürdigkeit in Hannover solltest du dann besuchen, wenn du Hunger hast und dich nicht entscheiden kannst, was du essen möchtest. Denn in der Markthalle (Website) gibt es so gut wie alles – nicht umsonst nennt man sie auch „Bauch von Hannover“.
Schon 1892 wurde eine erste Markthalle an derselben Stelle eröffnet, um die Konditionen für die Bauern der Umgebung, die ihre Produkte in der Stadt verkaufen wollten, hygienischer zu gestalten.
Beim Entwurf dieser ersten Markthalle orientierte man sich an der französischen Galerie des Machines, in der die Pariser Weltausstellung 1889 stattgefunden hatte. Das Ergebnis war eine imposante Konstruktion aus Eisen und Glas mit detailreichen Verzierungen.
Auch die Markthalle wurde leider im Zweiten Weltkrieg zerstört. Der Neubau erfolgte dann 1955 – leider in einem viel schlichteren Design als zuvor. Nichtsdestotrotz ist die Markthalle heute wieder belebter Treffpunkt geworden, in dem 73 Stände internationale Spezialitäten, diverse Getränke und Gerichte und frische Waren anbieten.
Eine schöne Geschichte zur Markthalle gibt es noch. Sie betrifft Karoline Duhnsen, die quasi fest zum Inventar der Markthalle gehörte. Sie reiste täglich aus dem Schaumburger Land an und verkaufte an ihrem Marktstand über 50 Jahre lang Fleisch- und Wurstwaren. Schon damals errichtete man ihr ein Denkmal vor dem Haupteingang der Markthalle, das dort noch heute steht.
7. Leine-Ufer
Mitten durch die Altstadt von Hannover fließt der Fluss Leine, weshalb die niedersächsische Hauptstadt oft scherzhaft als „Hannover an der Leine“ bezeichnet wird.
Besonders schön ist ein Abschnitt des Flusses, der entlang der alten Stadtmauer verläuft. Hier befindet sich auch das eindrucksvolle Leineschloss, in dem im 19. Jahrhundert die Könige von Hannover lebten. Heute befindet sich hier der Niedersächsische Landtag. Besonders hübsch ist die Ansicht des Gebäudes zusammen mit der Leineschlossbrücke und dem Alten Rathaus im Hintergrund.
Ein Stück weiter findest du die Außenmauer des Historischen Museums mit dem Beginenturm. Wie du ja bereits weißt, ist das der einzige erhaltene Wehrturm der alten Stadtmauer.
Am Abend kannst du hier ein Zitat von Gottfried Wilhelm Leibniz lesen: „Es gibt nicht Ödes, nichts Unfruchtbares, nichts Totes in der Welt, kein Chaos, keine Verwirrung, außer einer scheinbaren, ungefähr wie sie in einem Teiche zu herrschen schiene wenn man aus einiger Entfernung eine verworrene Bewegung und sozusagen ein Gewimmel von Fischen sähe, ohne die Fische selbst zu unterscheiden“.
Aber auch am Tag lohnt sich ein Besuch dieses coolen Ortes, da es hier viele gemütliche Cafés und Restaurants gibt. Und am Samstagvormittag solltest du hier sowieso vorbeischauen – denn dann findet das ganze Jahr über der berühmte Altstadt-Flohmarkt statt, der als ältester Flohmarkt in ganz Deutschland gilt.
Auf Höhe des Maschsees spaltet sich übrigens der Nebenfluss Ihme von der Leine ab. Dort, wo die Leine durch die Altstadt verläuft, bahnt sich die Ihme parallel dazu ein grüneres Band durch den Stadtteil Linden, über den es später noch mehr zu lesen gibt. Entlang der Ihme kannst du übrigens hervorragend Fahrrad fahren – unter anderem gelangst du so auf direktem Weg und ohne störende Autos zum Maschsee.
Ebenfalls in Linden findest du die Bar Strandleben (Website), die am Ihme-Ufer mit Sand, Liegestühlen und einer Beachbar eine grandiose Urlaubsatmosphäre geschaffen hat. Du kannst hier auch SUPs ausleihen und eine Runde auf dem Fluss drehen!
8. Die Nanas
Wenn du schon einmal am Leine-Ufer in der Altstadt bist, solltest du dir eine weitere bekannte Sehenswürdigkeit nicht entgehen lassen. Sie ist allerdings auch kaum zu übersehen, denn es handelt sich um die riesigen Nanas von Niki de Saint Phalle (Google Maps).
Die französisch-schweizerische Künstlerin wurde zwar in Paris geboren, war aber seit 2000 die bislang einziges Ehrenbürgerin von Hannover. Darüber freute sie sich so sehr, dass sie mehr als 400 ihrer Werke an das Sprengel-Museum in Hannover übergab, wo sie heute noch ausgestellt werden. Kurz zuvor hatte sie außerdem die Grotte in den Herrenhäuser Gärten gestaltet, über die du gleich noch mehr erfahren wirst.
Die Nanas sind die Markenzeichen von Niki de Saint Phalle. Die bunten, voluminösen Frauenkörper strahlen Lebensfreude, Weiblichkeit und gute Laune aus. Der Begriff „Nana“ kommt übrigens aus dem Französischen und steht für eine moderne, selbstbewusste und erotische Frau.
Die drei Nanas am Leine-Ufer heißen Sophie, Caroline und Charlotte. Sie sind aus Polyester und stehen dort seit 1974. Inspiriert wurden die Namen übrigens von Kurfürstin Sophie, Charlotte Buff und Caroline Herschel. Begeistert waren die Hannoveraner anfangs nicht von den Skulpturen, doch mittlerweile sind sie zum Wahrzeichen der Stadt geworden und aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken.
Später entwickelte sich rund um die Nanas, die den Grundstein dafür gelegt hatten, sogar die sogenannte Skulpturenmeile. Auf über einem Kilometer zwischen dem Niedersächsischen Landtag und dem Königsworther Platz befinden sich heute entlang der viel befahrenen Straße acht Kunstwerke von internationalen Künstlern.
9. Herrenhäuser Gärten
Im Westen von Hannover versteckt sich eine absolute Top-Sehenswürdigkeit, die du auf jeden Fall besichtigen solltest. Es geht um die Herrenhäuser Gärten (Website), eine wahrlich spektakuläre Gartenanlage, die sich aus vier unterschiedlichen Parks zusammensetzt.
Am bekanntesten und wohl auch am spektakulärsten ist der Große Garten. Er geht zurück auf das Jahr 1638, als Herzog Georg von Calenberg hier einen Obst- und Gemüsegarten anlegen ließ. Wenig später folgten ein großer Lustgarten und das Herrenhäuser Schloss.
Weitere Tourismusattraktionen in dem beeindruckenden Barockgarten, die über die Jahre hinzugekommen sind, sind die Große Kaskade, der Irrgarten, die zwei Tempel von Louis Remy de la Fosse, die 80 Meter hohe Große Fontäne und die Grotte. Diese wurde von Niki de Saint Phalle gestaltet, die du ja gerade schon kennengelernt hast.
Mit deinem Ticket für die Herrenhäuser Gärten erhältst du aber nicht nur Zugang zum Großen Garten und dem Museum, das sich heute im Herrenhäuser Schloss befindet, sondern auch zum Berggarten. Diesen solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen, denn er ist einer der ältesten botanischen Gärten in ganz Deutschland.
Hier findest mehr als 11.000 verschiedene Pflanzen, unter anderem die größte Orchideensammlung Europas. Imposante Gebäude wie der Bibliothekspavillon oder das Welfenmausoleum sorgen für Abwechslung. Wem das noch nicht reicht, der ist im Sealife-Aquarium bestens aufgehoben, das sich ebenfalls auf dem Gelände im alten Regenwaldhaus befindet.
Sowohl der Georgengarten als auch der Welfengarten sind öffentliche Stadtparks. Im Georgengarten findest du zum Beispiel das Wilhelm-Busch-Museum, den Leibniztempel und die beeindruckende Herrenhäuser Allee, während der Welfengarten ein äußerst prächtiges Universitätsgebäude beherbergt. Mehr dazu findest du später bei der Sehenswürdigkeit „Welfenschloss“!
Tipp: In den Herrenhäuser Gärten finden regelmäßig tolle Veranstaltungen statt. Insbesondere der Große Garten lockt mit Events wie dem Kleinen Fest im Großen Garten, den KunstFestSpielen Herrenhausen oder dem Internationalen Feuerwerkswettbewerb zahlreiche Besucher an.
10. Stadtwald Eilenriede
Wusstest du, dass Hannover die grünste Stadt Deutschlands ist? Das liegt an den vielen Parks und Grünflächen, die sich hier befinden.
Am bemerkenswertesten ist definitiv die Eilenriede (Google Maps) – Europas größter Stadtwald innerhalb einer Großstadt. Mit 6,4 Quadratkilometern ist die Eilenriede sogar größer als der berühmte Central Park in New York, der „nur“ 3,4 Quadratkilometer misst.
Durch die grüne Lunge von Hannover führen unzählige Wege mit Teichen, Liegewiesen, Spielplätzen, Waldgaststätten und sonstigen Ausruhmöglichkeiten. Kein Wunder also, dass der Stadtwald Eilenriede ein Paradies für Familien mit Kindern, Spaziergänger, Jogger und Radfahrer ist.
Nichtsdestotrotz ist die Eilenriede nach wie vor auch die Heimat vieler unterschiedlicher Waldtiere. Neben den verschiedensten Vogelarten gehören dazu unter anderem Hasen, Füchse, Rehe, Fledermäuse und Marder.
Der Name „Eilenriede“ geht übrigens auf die ursprüngliche Bezeichnung „Ellernried“ zurück, was so viel wie „sumpfiger Erlenwald“ bedeutet. Entstanden ist der Stadtwald um 1371, als zwei Herzöge das Gebiet an die Bürger von Hannover verschenkten.
Mein Lieblingsort im Stadtwald Eilenriede ist das sogenannte Rad. Das ist ein großes Rasenlabyrinth, in dessen Mitte eine prächtige Linde steht. Es existiert bereits seit 1642, wurde aber erst 1932 an seinen jetzigen Standort verlegt. Der Ursprung solcher Labyrinthe liegt in der altgermanischen Zeit, als dort rituelle Tänze zur Versöhnung mit den Naturgewalten veranstaltet wurden. Heute gibt es in Deutschland nur noch vier solche Anlagen.
11. Landesmuseum Hannover
Als Nächstes geht es ins Niedersächsische Landesmuseum Hannover (Website), das sich unmittelbar zwischen dem Neuen Rathaus und dem Maschsee befindet.
Es ist das größte staatliche Museum in Niedersachsen und versteht sich als „WeltenMuseum“. Das bedeutet, dass die Ausstellungsstücke in drei Welten bzw. Sammlungen unterteilt sind.
Zuerst geht es in die „NaturWelten“, die den naturkundlichen Teil des Landesmuseums bilden. Dort sind sowohl lebendige Tiere als auch Skelette und andere Präparate ausgestellt. So können insbesondere auch junge Besucher in alle möglichen Lebensräume aus Gegenwart und Vergangenheit eintauchen.
Die „MenschenWelten“ widmen sich der Geschichte der Menschheit, Kultur und Zivilisation. Die Ausstellungsstücke stammen hier vor allem aus den Bereichen Archäologie und Ethnologie, sodass die Entwicklung von der Evolution bis in die Neuzeit erlebbar gemacht wird.
Zuletzt gibt es noch die „KunstWelten“, die anhand von Gemälden, Graphiken und Skulpturen aus der Zeit vom Mittelalter bis ins frühe 20. Jahrhundert einen Überblick über die Kunst der vergangenen Jahrhunderte geben.
Daneben gibt es immer wieder wechselnde Sonderausstellungen sowie ein Kupferstich- und Münzkabinett. Durch diese Vielseitigkeit ist das Landesmuseum auch eine tolle Anlaufstelle für junge Leute und eine super Option bei schlechtem Wetter.
12. Erlebnis-Zoo
Besonders bei Kindern ist die folgende Sehenswürdigkeit sehr beliebt. Es geht um den Erlebnis-Zoo Hannover (Website).
Seit seiner Eröffnung im Jahr 1865 finden hier über 2.000 Tiere aus mehr als 180 Arten ein Zuhause. Auf einer Fläche von 22 Hektar soll der natürliche Lebensraum der Tiere bestmöglich nachgebildet werden.
Zum besonderen Erlebnis-Konzept gehört auch der rund fünf Kilometer lange Entdeckerpfad durch den Zoo. Außerdem sind die Gehege möglichst naturnah gestaltet, sodass die Besuchenden die Tiere oft ohne Gitter oder durch Panorama-Fenster betrachten können.
Darüber hinaus ist der Erlebnis-Zoo Hannover in verschiedene spannende Themenwelten eingeteilt. Es gibt zum Beispiel die Yukon Bay, eine kanadische Schlucht- und Flusslandschaft mit Eisbären, Wölfen und Seelöwen. Oder den indischen Dschungelpalast mit Elefantenanlage, Tempelaffen und Tigern.
Es gibt allerdings auch heimische Tiere: auf „Meyers Hof“ können Schafe, Ziegen und Rinder auf großen Weiden oder im Stall besucht werden. Auch historische Fachwerkhäuser und Bauernhöfe gehören hier mit zum Ensemble.
Besonders beliebt ist auch die afrikanische Savannenlandschaft. Als absolutes Highlight gilt die Sambesi-Bootsfahrt, die auf einem nachgebildeten Fluss unter anderem an den Gehegen der Flamingos, Flusspferde, Giraffen und Antilopen vorbeiführt.
13. Welfenschloss
Die nächste Sehenswürdigkeit ist ein kleiner Insider-Tipp, denn es handelt sich dabei um das Hauptgebäude der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover. Aber warum sollte ein Uni-Gebäude trotzdem ganz oben auf deiner To-Do-Liste in Hannover stehen?
Ganz einfach: die Leibniz Universität ist in einem Schloss untergebracht. Und zwar nicht nur in irgendeinem Schloss, sondern im ehemaligen Welfenschloss (Google Maps).
Es wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts an der Stelle eines anderen Lustschlosses erbaut, um der königlichen Familie als Sommerresidenz zu dienen. Als das Königreich Hannover jedoch im Jahr 1866 durch die Preußen zerstört wurde, konnte das Schloss nie zu seinem ursprünglichen Zweck genutzt werden. Schon 1879 bezog daher die Universität ihr neues Quartier.
Auch der Welfengarten, der sich als Parkanlage an das Welfenschloss anschließt, ist absolut sehenswert. Er ist Teil der Herrenhäuser Gärten, über die ich die später noch mehr berichten werde. Hier kannst du dich vom anstrengenden Sightseeing erholen, die Sonne genießen oder vor der prächtigen Kulisse picknicken.
Die namensstiftenden Welfen sind übrigens eines der ältesten noch existierenden Hochadelsgeschlechter in Europa – es gibt sie schon seit dem 8. Jahrhundert. Eine bildliche Anspielung auf die Welfen findest du zum Beispiel am Haupteingang des Welfenschlosses, den eine Statue von Heinrich dem Löwen ziert. Er war ein wichtiger Herzog aus dem Geschlecht der Welfen, der im 12. Jahrhundert gelebt hatte.
14. Lister Meile
Zum Schluss zeigen wir dir noch ein paar geheime Ecken von Hannover, denn es geht in zwei trendige Stadtviertel abseits der Innenstadt. Genauer gesagt erstreckt sich unser erstes Ziel, die Lister Meile (Google Maps), sogar über drei verschiedene Stadtviertel – Mitte, Oststadt und List.
Die Einkaufsstraße ist ein echter Hotspot und ein beliebter Ort zum Flanieren, Spazieren und Shoppen. Insgesamt ist sie knapp 1,6 Kilometer lang.
Gesäumt wird die rot gepflasterte Lister Meile von schönen Gebäuden im Jugendstil, in denen zahlreiche Läden, Cafés und Bars untergebracht sind. Eins der Highlights ist Feinkost Da Toni (Website), ein italienischer Laden mit allerlei Köstlichkeiten, bei dem man auch gemütlich draußen auf der Lister Meile sitzen und ein Gläschen Vino genießen kann.
Auf der Lister Meile finden auch regelmäßig Veranstaltungen statt. Beliebt sind vor allem das Lister-Meile-Fest im Juni und der jährliche Weihnachtsmarkt. Donnerstags gibt es hier außerdem einen schönen Wochenmarkt.
15. Linden-Limmer
Last but not least: der Stadtbezirk Linden-Limmer (Google Maps). Die hippe Gegend ist der perfekte Mix zwischen multikulturellem Lebensstil, studentischer Mentalität und besonderen Charakteren.
Hier gibt es vor allem gute Bars, süße Cafés und ausgefallene Läden. Das beste Beispiel ist der Lindener Schmuckplatz (Google Maps). Hier findest du den Second-Hand-Laden „Durch die Blume“, bei dem du ganz nebenbei gute Musik und leckere Drinks genießen kannst. Direkt nebenan ist das beliebte Café „Corner“, bei dem du unbedingt den Cappuccino mit Hafermilch und die selbstgemachte pikante Tomatenmarmelade probieren solltest.
Gleich um die Ecke liegt die zentrale Limmerstraße. Hier ist immer was los, besonders wenn am Abend in den Kiosken ein gekühltes Wegbier bereitsteht. Es gibt in Hannover sogar einen eigenen Namen dafür, mit einem Bier auf der Limmerstraße zu flanieren: man nennt das hier „limmern“.
Ebenfalls in der Limmerstraße befindet sich das Apollokino aus dem Jahr 1908, eines der ältesten Vorstadtkinos Deutschlands. Gegenüber befindet sich versteckt in einem Innenhof das Buchdruckmuseum Hannover (Website), in dem die in Vergessenheit geratene Tradition erlebbar gemacht wird.
Wahrzeichen von Linden sind „Die drei warmen Brüder“. Das sind die Schornsteine des Heizkraftwerks, die am Abend bunt angestrahlt werden und ein super Fotomotiv abgeben.
Wenn du mal in Linden-Limmer bist, solltest du am besten einfach durch die Straßen spazieren und dich treiben lassen. Wahlweise kannst du dich auch auf dem Wasser treiben lassen – denn durch den Stadtteil fließt die Ihme, über die wir vorhin schon berichtet haben (bei der Sehenswürdigkeit Nummer 7, dem Leine-Ufer).
Oder du bleibst an Land und fährst den Radweg am Ihme-Ufer entlang. Hier befindet sich übrigens auch das Kulturzentrum Faust (Website), das regelmäßig Konzerte und sonstige Veranstaltungen ausrichtet und einen zauberhaften Biergarten besitzt.
Was kann man noch in Hannover machen?
In Hannover findet nicht nur das größte Seefest in Deutschland, das Maschseefest, statt, sondern sogar das größte Schützenfest der Welt. Es existiert schon seit dem Jahr 1529 und wird Anfang Juli auf dem Schützenplatz ausgetragen. Dort werden auch das Frühlings- und das Hannoversche Oktoberfest veranstaltet.
Das war’s aber noch nicht mit den Superlativen – Hannover ist nämlich auch eine der führenden Messestädte Europas und verfügt über das weltgrößte Messegelände. Hier finden zum Beispiel die IdeenExpo, die Interschutz oder die Hannover-Messe statt.
Wo in Hannover übernachten: Meine Hotel-Tipps
Das prizeotel Hannover-City (hier Preise checken*) ist ein sehr modern und stylish entworfenes Design-Hotel. Die zentrale Lage in der Innenstadt sowie der Preis machen das Hotel zu einem unschlagbaren Angebot in Hannover.
Nur 300 Meter von der Staatsoper Hannover entfernt liegt das Kastens Hotel Luisenhof (hier Preise checken*). Das 5-Sterne-Superior-Hotel bietet Wellness mitten in der Innenstadt.
Wenn du ein Hotel in der Nähe des ehemaligen Expo-Geländes, der TUI Arena, dem zoologischen Garten Erlebnis-Zoo und den Konzerthallen suchst, solltest du das H+ Hotel Hannover (hier Preise checken*) für deinen Städtetrip in Hannover buchen.
Direkt am Maschsee findest du das Courtyard by Marriott Hannover Maschsee (hier Preise checken*). Neben der zentralen Lage kannst du wählen zwischen 4-Sterne-Zimmer und 5-Sterne-Suiten.
Ausflugstipps im Hannoveraner Umland
Hannover ist ja an sich schon eine tolle Stadt, doch das ist noch lange nicht alles. In der Umgebung gibt es nämlich weitere interessante Orte und Sehenswürdigkeiten, die du bei einem Tagesausflug entdecken kannst.
Zu den beliebtesten Naherholungsgebieten gehört zum Beispiel das Steinhuder Meer. Das ist der größte See in Nordwestdeutschland, den es seit der Eiszeit gibt und der etwa 30 Kilometer von Hannover entfernt liegt. Hier gibt es wunderschöne Natur, einen Rundwander- und Fahrradweg und leckeren Fisch. Auch eine Fahrt mit dem Segelboot zur kleinen Insel Wilhelmstein ist ein absolutes Highlight.
Ein beeindruckendes Ausflugsziel ist auch die Herzog August Bibliothek. Sie befindet sich rund 80 Kilometer südöstlich von Hannover in Wolfenbüttel und zählt zu den wichtigsten Forschungsstätten für die Kultur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit.
Mein Favorit für einen Kurztrip ist aber definitiv das Schloss Marienburg. Die historische Sommerresidenz von König Georg V. von Hannover thront majestätisch auf einem bewaldeten Berg rund 30 Kilometer südlich des Stadtzentrums. Doch nicht nur von außen bezaubert das Schloss – auch das Innere des Prachtbaus ist einfach magisch.
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