Der erste Eindruck
Wer das Gitzo Traveler GT1545T mit seinen vier Beinsegmenten das erste Mal in Händen hält, wird sofort den Unterschied zu günstigeren Modellen anderer Hersteller sehen und spüren. Nicht, das günstigere Carbon-Stativ schlecht wären. Das Gitzo-Stativ ist in Sachen Verarbeitung und Haptik aber einfach eine andere Liga.
Bei dem exorbitanten Preis darf man das allerdings auch erwarten. Zudem ist das Stativ mit 42,5 cm sehr kompakt. Zusammen mit dem Stativkopf 82TQD wiegt die Kombi exakt 1450 Gramm. Das Stativ sieht deutlich robuster und schwerer aus, als es ist.
Jeder, der das Stativ in die Hand nimmt, ist über das geringe Gewicht überrascht. Sehr praktisch finde ich den von Gitzo getauften „Traveler G-Lock“ Schließmechanismus. Dieser lässt sich stets schnell und einfach lösen und feststellen. Der Stativaufbau und der Abbau werden damit zum Kinderspiel.
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Mit dem Gitzo Traveler GT1545 auf Reisen
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Traveler – der Name ist Programm. Mit dem kompakten Packmaß und dem geringen Gewicht ist das Gitzo Traveler GT1545T ein Reisestativ par excellence. Das Stativ passt ohne Probleme in den Koffer oder in den Rucksack. Die Stativbeine sind wie in dieser Klasse üblich einzeln abklappbar (Beinanstellwinkel: 25 und 70 Grad).
Der (natürlich austauschbare) Kugelkopf trägt auch eine schwere Vollformatkamera. Gitzo selbst empfiehlt Objektive von 135 mm bis maximal 200 mm Brennweite. Aber auch ein relativ leichtes 400 mm-Objektiv habe ich immer ohne Probleme genutzt.
Der Kugelkopf hat übrigens keine Friktionseinstellung, mit der die Kugelgängigkeit (schwer oder leicht) eingestellt werden kann. Bei anderen Stativköpfen ist das mit einer schweren Kamera ein sehr wichtiger Aspekt.
Ohne eine Feststellschraube (Friktionseinstellung) knickt eine schwere Kamera einfach weg, sobald man den Haltemechanismus löst. Nicht so beim Stativkopf 82TQD, der so exakt und butterweich einzustellen ist, das die Friktionseinstellung zu meiner Überraschung überflüssig ist.
Das Gitzo Traveler GT1545 im Einsatz
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Trotz des kompakten Packmaßes und des geringen Gewichts ist das Gitzo Traveler GT1545T extrem stabil. Wind und Wasser machen dem Stativ nichts aus, die Kamera sitzt immer bombenfest. Da wackelt und ruckelt nichts. Selbst wenn das Stativ auf seine maximale Arbeitshöhe von 163 cm ausgefahren wird, ist das ganze noch erstaunlich stabil.
Nach einem Jahr im Einsatz – unter anderem war das Stativ mit in Nepal – sieht das Stativ, natürlich bei entsprechender Pflege, fast aus wie neu. Kein Rost, keine Abnutzungen und auch die Schrauben sitzen wie am ersten Tag. Zudem lassen sich die Beine einfach auseinanderbauen und bei Bedarf reinigen, etwa wenn das Stativ feinem Wüstensand oder Salzwasser ausgesetzt war.
Der Stativkopf 82TQD verfügt über eine Wasserwaage, leistet super Arbeit, ist extrem leichtgängig und natürlich Arca-Swiss kompatibel.
Eine Extra, das mir sofort aufgefallen ist: Ein Alleinstellungsmerkmal bei dem Stativkopf ist das System, das ein nachrutschen der Kamera nach dem Feststellen verhindert. Anders als bei vielen Kugelköpfen anderer Hersteller wird die Kugel bei Gitzo von zwei gegenüberliegenden Seiten gehalten. Eine perfekte Lösung, die natürlich Geld kostet.
Das Gitzo Traveler GT1545 – kaufen oder nicht?
Kaufen oder nicht? Wenn Geld keine Rolle spielt ist die Antwort eindeutig: ja! Das Gitzo Traveler GT1545T mit dem Stativkopf 82TQD koste lange mehr als 1000 Euro – für dieses Geld gab es schon eine hochwertige Kameraausrüstung. Inzwischen ist das Stativ mit Kugelkopf für 500 bis 600 Euro zu haben.
Das Gitzo Traveler GT1545T richtet sich damit klar an Profifotografen oder an sehr ambitionierte Hobby-Fotografen. Das Stativ (mit Stativkopf) ist sehr kompakt (42,5 cm), leicht (1450 Gramm) und bietet doch eine maximale Arbeitshöhe von 163 cm. Solche Werte sucht man in anderen Preisklassen vergebens. Hinzu kommt, dass das Stativ extrem verwindungssteif und erstklassig verarbeitet ist.
Wer keine Kompromisse eingehen will, greift beim Gitzo zu. Und wer etwas recherchiert, wird das Stativ auch günstiger bekommen. Aktuell ist das Stativ mit Stativkopf wie schon erwähnt für 500 bis 600 Euro zu bekommen.
Wenn dir das Gitzo zu teuer ist: Es gibt bereits recht gute Stative für unter 100 Euro (zu meiner Stativ-Übersicht) – aber natürlich können die es nicht mit dem Gitzo aufnehmen. Für viele Anwendungen ist das aber auch gar nicht nötig.
Ganz wichtig auch: Gitzo stelle natürlich Ersatzteile für das Luxus-Stativ zur Verfügung. Zu bestellen sind die Gitzo-Ersatzteile auf Gitzospares. Der Versand erfolgt sehr zügig, das habe ich bereits getestet.
Pro
- Kleines Packmaß (42,5 cm)
- Geringes Gewicht (1450 Gramm)
- Sehr große Arbeitshöhe (163 cm)
- Extrem stabil und verwindungssteif
- Erstklassige Verarbeitung
- Der Schließmechanismus arbeitet schnell und zuverlässig
- Der Kugelkopf 82TQD ist leichtgängig und hält auch schwere Kameras ohne Probleme
- Durch eine spezielle Technik rutscht die Kamera mit dem Kugelkopf 82TQD nach dem Justieren nicht mehr nach (sehr wichtig bei Teleobjektiven)
- Gitzo stellt jedes Teil als Ersatzteil zur Verfügung, die Ersatzteilpreise halten sich für Gitzo in Grenzen
Kontra
- Teuer
- Ein Kälteschutz-Handgriff fehlt (optional erhältlich)
- Aufhängung für einen Rucksack nur optional von einem Dritthersteller zu bekommen (hier bestellen*)
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