Das musst du über die Tour zu Hunts Mesa wissen
Du hast Bilder von Hunts Mesa, gelegen an der Grenze zwischen Arizona und Utah, gesehen und dich in die atemberaubende Landschaft verliebt? Dann solltest du dir den Traum Hunts Mesa – für mich einer der schönsten Orte der Welt – auch erfüllen.
Dazu musst du wissen, dass das Monument Valley von den Navajo Indianern verwaltet wird und individuelle Touren durch das Monument Valley – mit Ausnahme des 13 Meilen langen Scenic Loop Drives – nicht möglich sind.
Willst du das Monument Valley und Hunts Mesa ausgiebig erkunden, benötigst du einen Navajo-Guide. Im Jahr 2012 kostete unsere Tour „nur“ 500 Dollar (für ein bis vier Personen). Die steigende Nachfrage nach Touren zu Hunts Mesa hat sich auf die Preise ausgewirkt. Aktuell liegt der Preis für die 18- bis 20-stündige Abenteuertour mit Übernachtung im Zelt bei 650 Dollar – pro Person wohlgemerkt.
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Unser Erfahrungsbericht
Unser Guide Duffy Holiday – ein waschechter Navajo – wartet schon auf uns. Zusammen mit Stacey, eine nette Amerikanerin, die dieses Naturspektakel ebenfalls erleben will, verladen wir unser Gepäck auf Duffys Chevrolet Suburban.
Bevor es losgeht, machen wir noch Stopp beim Trading Post. Wir laden etwas Grillzeug für den Abend ein. Mit Duffys aufgemotztem SUV brettern wir über den Highway, bevor es links auf eine Schotterpiste abgeht. Wir biegen noch einmal ab. Jetzt wird es richtig lustig. Unser höher gelegter Chevi Baujahr 1993, dessen Karosserie auf einem Lastwagen-Chassis, schluckt aber alle Unebenheiten anstandslos.
Eine echte Offroad-Piste
Der V8-Motor unseres Suburban schnurrt wie ein Kätzchen und bringt seine unbändige Kraft an alle vier Räder. Ob er schon einmal einen Platten auf der Strecke hatte, frage ich. „Ja, einige Male“, sagt Duffy. Angesichts der dicken Geländereifen wundert mich das.
„Aber mit den Achsen hatte ich noch nie ein Problem“, raunt Duffy vom Fahrersitz. Warum er das wohl erwähnt? Wir werden es bald erfahren. „Festhalten!“, ruft Duffy. Dann schaltet Duffy die Geländeuntersetzung zu und gibt Vollgas. Die Klimaanlage bleibt ab nun ausgeschaltet. Zu groß ist die Gefahr, dass der Motor überhitzt. Dafür reißen wir die Fenster auf.
Der Motor schnurrt wie ein Kätzchen und bringt seine unbändige Kraft an alle vier Räder. Wir brettern durch Tiefsand. Plötzlich reißt Duffy das Lenkrad nach links, wir driften im Kreis, bekommen eine ganze Ladung Sand ab und jagen einen steilen Sandhügel hinauf.
Anhalten, um die Landschaft zu genießen? Undenkbar! „Wir brauchen alles, was der Wagen unter der Haube hat“, sagt Duffy. Jetzt bloß keinen Fehler machen und stecken bleiben. Bis man hier ein Auto befreit, kann es schon einmal einen Tag dauern, warnt Duffy.
Hunts Mesa – ein kleines Abenteuer
Nach dem Tiefsand folgt eine steile Felspassage, die wir augenscheinlich unmöglich überwinden können. Doch Duffy lacht nur und fordert, uns weit nach vorne zu beugen. Duffy lässt sich von dieser Hürde nicht aufhalten. Die Strecke wird nicht besser, ganz im Gegenteil.
Ein Weg ist inzwischen überhaupt nicht mehr zu erkennen. Wir kämpfen uns durch eine einzige Felswüste. Es folgen wieder steile Passagen. Eine davon erklimmen wir erst im zweiten Anlauf. Dann geht es nah an einem steilen Abgrund vorbei. An einigen Stellen kommen wir ganz schön ins Schwitzen angesichts der steilen Abhänge, die wir uns hinaufkämpfen.
„Einem jungen Paar war das alles zu viel, die sind ausgestiegen und gelaufen“, erzählt Duffy. Nebenbei erfahren wir viele Details über die Geschichte der Navajo und erhalten eine Kostprobe von der Sprache und der Kultur der Ureinwohner. Ob wir Angst haben, fragt er. „Nein, wir genießen es“, sagen wir. Und das meinen wir ernst: Alleine die Offroad-Fahrt durch diese grandiose Landschaft ist das viele Geld wert.
Das letzte Stück hinauf zu Hunts Mesa hat es noch einmal in sich. Selbst Duffys Geländewagen kommt an seine Grenzen. Aussteigen und Felsbrocken verrücken ist angesagt.
Atemberaubende Landschaft im Südwesten der USA
Auf Hunts Mesa angekommen fällt uns die Kinnlade herunter. Wir genießen einen unvergesslichen Blick auf das Monument Valley. Außer Duffy, Stacey und uns ist weit und breit keine Menschenseele. Wir sind absolut begeistert von dieser grandiosen Landschaft und der Stille.
Wir stehen vor der hunderte Meter hohen Steilkante und kommen uns so klein und unbedeutend vor. Langsam wird es Abend und die Sterne leuchten am Himmel. Wir versinken in Demut und genießen diesen unvergesslichen Augenblick.
Die Geister von Hunts Mesa
Spät am Abend gibt es ein leckeres Abendessen vom Grill, das Duffy mit einem Stück auf seiner Panflöte untermalt. Wir fordern eine Zugabe, aber Duffy verneint. Er möchte die Geister nicht verärgern und lacht dabei schelmisch. Natürlich hält er es keine fünf Minuten aus und gibt erneut ein Stück zum Besten. Was die Geister wohl dazu sagen? Heute Nacht scheinen sie es zu genießen – genau wie wir.
Am romantischen Lagerfeuer vergessen wir bei guten Gesprächen mit Duffy und Stacey, die uns zu sich nach Hause nach Maryland einlädt, unter klarem Sternenhimmel die Zeit. Tief in der Nacht krabbeln wir schließlich in unsere Zelte. Duffy bevorzugt es, unter freiem Sternenhimmel zu schlafen. „Das Feuer vertreibt die Mücken“, sagt er noch und macht es sich bequem.
Ein unvergesslicher Sonnenaufgang
Viel Schlaf bekomme ich nicht. Schließlich will ich den Sonnenaufgang nicht verpassen. Ich stehe wieder an der Abbruchkante und genieße diese atemberaubende Aussicht auf das Monument Valley. Für Fotografen lohnt sich diese Tour absolut.
Der Rückweg von Hunts Mesa
Obwohl wir für die Rückfahrt eine andere Route wählen, ist die Tour nicht weniger spektakulär. Für Duffy ist das Ganze ein Kinderspiel, wie er uns mit einem Lachen wissen lässt. Mit seinen Trucks ist er sonst auf ganz anderen Pfaden unterwegs. Wir glauben es sofort, so unbeschwert, wie er hinter dem Steuer sitzt.
Versteckte Double Arch im Monument Valley
Auf dem Rückweg stoppen wir an einer versteckten Double Arch. Wir sind beeindruckt. So etwas haben wir zuvor nur im Arches Nationalpark gesehen, wo sich allerdings unzählige Touristen tummeln. Hier sind wir ganz alleine.
Alte Navajo-Ruine
Wir machen auch Halt an einer alten Navajo-Ruine, die ein wenig an das bekannte „House on Fire“ erinnert. Hier dasselbe Bild: Wir sind weit und breit die einzigen Menschen. Wir können sogar in das Innere der Ruine klettern, die im Hang einer majestätischen Felswand liegt.
Auf unserer Fahrt passieren wir tiefe Sanddünen und beeindruckende Steilwände. Sogar Kühe mit ihren Kälbchen weiden friedlich an der Piste. Vorher schlittern wir aber noch einen Hang herab. Der ist so steil, dass kein Fahrzeug der Welt in der Lage ist, diesen in die andere Richtung zu passieren, sagt Duffy. Wir erreichen unseren Parkplatz. Der Abschied fällt nicht leicht, schließlich haben wir mit Tracey und Duffy einen unvergesslichen Trip erlebt.
Hunts Mesa: Definitiv einen Besuch wert
Wenn du im Südwesten der USA unterwegs bist, solltest du das Monument Valley nicht nur auf dem Scenic Loop Drive erkunden. Die Tour zu Hunts Mesa ist ein absolutes Highlight, das du garantiert nie wieder vergisst.
Wir können dir Duffy Holiday von Monument Valley Safari wärmstens empfehlen. Die Preise für die 18 bis 20-Stunden-Fototour sind in den letzten Jahren leider noch einmal kräftig gestiegen (aktuell 650 Dollar pro Person). Die Tour nagt zwar kräftig an der Reisekasse, ist aber jeden Dollar wert. Es gibt aber auch kürzere Touren ohne Übernachtung für 350 Dollar pro Person.
Video: Unser Hunts-Mesa-Abenteuer
Reiseführer für den Südwesten der USA
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