1. Masai Mara
Die Masai Mara ist wohl das bekannteste Naturreservat in Kenia. Und ich kann dir nur sagen: Es macht süchtig! Wenn du einmal dort warst, wirst du wiederkommen. Das etwa 1.510 Quadratkilometer große Naturschutzgebiet im Südwesten Kenias, das 1961 gegründet wurde, besticht durch seine gigantische Weite.
Wenn du im Jeep durch die Savannenflächen fährst, hast du das Gefühl, die Welt besteht nur aus purer Natur ohne jegliche Zivilisation. In der Ferne – stecknadel-groß – läuft eine Herde Elefanten durch das meterhohe saftige Gras. Die Dickhäuter können sich hier nach Herzenslust den Bauch voll schlagen – schließlich müssen sie pro Tag 200 Kilogramm Gräser und Blätter, um 250.000 Kilokalorien zu sich zu nehmen, die sie benötigen.
Nicht nur Elefanten, sondern alle Tiere der so genannten „Big Five“ bekommst du mit ein wenig Glück vor die Linse – also auch Leoparden, Büffel, Nashorn. Die Masai Mara besteht jedoch nicht nur aus der beeindruckenden Weite, sondern es gibt große Akazienwälder, sanfte grüne Hügellandschaften, Flussläufe und die wohl größte Ansammlung von Tieren in Kenia. Ein besonderes Schauspiel ist jedes Jahr im Herbst zu beobachten: Die große Wanderung der Weißbartgnus, die – getrieben von der Suche nach frischen neuen Weidegründen – im jährlichen Kreislauf von der Serengeti in Tansania ins fruchtbare Kenia wandern und dabei den Mara-Fluss überqueren.
Du kannst dir sicher vorstellen, was für ein grandioses Erlebnis es ist, drei Millionen Gnus bei dieser Migration zu erleben. Dann verwandelt sich die Savanne bis zum Horizont in ein dunkelbraunes Meer aus Gnus.
Du solltest dir zwei oder drei Tage Zeit nehmen, um die Masai Mara per Jeep zu erkunden. Dann kannst du auch abgelegenere Gebiete des Reservats durchfahren und hast genug Zeit, die Tiere zu beobachten. Vielleicht hast du ja auch das Glück, die „Tano Bora“ zu treffen – die „fünf Brüder“. Gemeint sind damit fünf Geparden, die seit einigen Jahren gemeinsam unterwegs sind und auch gemeinsam sehr erfolgreich jagen. Wenn Olpadan, Leboo, Olaretoni, Olarishani und Olonyok ganz dicht am Jeep vorbei schlendern, dass du sie fast berühren kannst, gibt das ein echtes Gänsehaut-Feeling.
Anreise zum Masai Mara National Reserve
Das Schutzgebiet ist etwa 250 Kilometer von Kenias Hauptstadt Nairobi entfernt. Du erreichst es mit dem Auto nach rund sechs Stunden. Es gibt aber auch viele Air- Safari-Flugverbindungen, die das Nationalreservat von Nairobi aus anfliegen. Eintrittspreis pro Tag: 80 US-Dollar
Übernachten
Nur fünf Minuten vom Gate des Reservates entfernt befindet sich das Mara Big Five Camp (hier Preise checken*). Es liegt am Talek-Fluss, der natürlichen Grenze zur Mara. Zwölf, im Safaristil eingerichtete Zelte in drei Kategorien stehen dir zum Übernachten zur Verfügung. Du bekommst Vollpension, inklusive Lunchpaket für den Tag.
Ein weiteres Camp, das Mara Ngenche Safari Camp (hier Preise checken*), befindet sich direkt an der Schnittstelle zweier Flüsse: Hier fließen Mara und Talek River zusammen. Die zwölf Luxus-Zelte samt eigenem kleinen Pool befinden sich direkt oberhalb der Flüsse. So hörst du immer die Flusspferde, die sich im Fluss aufhalten.
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2. Solio Schutzgebiet
Ein wahres Nashorn-Paradies erwartet dich im Solio Schutzgebiet – dem Rhino Sanctuary westlich des Mount Kenya. Kaum vorzustellen, dass das Schutzgebiet früher einmal eine Rinderfarm war. Nun hat es sich zu einem wahren Tierparadies entwickelt.
Besonderes Highlight: Die große Anzahl an Rhinos. Denn wenn du in anderen Parks immer wieder nur darauf hoffst, Nashörner zu sehen, hast du hier eine 100-prozentige Chance dazu. Durch die große Nachfrage des Horns in Asien fallen die friedlichen Kolosse vielfach der Wilderei zum Opfer.
Doch hier werden die Breit- und noch selteneren Spitzmaulnashörner rund um die Uhr durch Ranger geschützt. So vergrößert sich ihre Anzahl in dem 70 Quadratkilometer großen Park weiter. In keinem anderen Park leben so viele Breitmaulnashörner wie hier. Sie sind an Safari-Fahrzeuge gewöhnt, sodass du die grauen Riesen beim Grasen beobachten kannst.
Mitten im Park befindet sich ein zauberhafter Akazienwald, der von einem Fluss durchzogen wird. Es ist ein wahres Paradies für Vögel, aber auch Wasserböcke, Impalas und sogar Leoparden kannst du hier entdecken. Du solltest mindestens zwei Tage einplanen. Game Drives in den Solio Park finden von der Rhino Watch Safari Lodge aus statt.
Anreise zum Solio Schutzgebiet
Von Nairobi rund vier Stunden Fahrt bis zur Rhino Watch Lodge.
Eintrittspreis pro Tag: 80 US-Dollar
Übernachten
Nur fünf Minuten vom Gate entfernt befindet sich die Rhino Watch Safarilodge (hier Preise checken*). Du kannst entweder in einem der Chalets oder im schicken Safari-Zelt mit eigener Veranda übernachten. Vom Pool oder vom neuen Restaurant- und Bargebäude aus schaust du direkt auf die schneebedeckten Berge des Mount Kenia. Weiteres Plus: Nachhaltiger Öko-Tourismus steht hier im Vordergrund. Inhaber Frank Wirth engagiert sich in unterschiedlichen Umweltschutzprojekten und kooperiert mit Forschungs- und Schutzprogrammen.
3. Aberdare-Nationalpark
Dicht und undurchdringlich – so musst du dir den Aberdare-Nationalpark in weiten Teilen vorstellen. Er befindet sich im Hochland rund 150 Kilometer nördlich von Nairobi auf einer Höhe von 2000 bis 4000 Metern über dem Meeresspiegel und wird auch Nyandarua-Nationalpark genannt.
Seinen Namen hat er von Lord Aberdare, einem ehemaligen Präsidenten der Royal Geographical Society, der diese Region entdeckt hat. Der 766 Quadratmeter große Nationalpark besteht aus der Aberdare Range, einer Bergkette vulkanischen Ursprungs. Diese erstreckt sich von Norden nach Süden.
Auch die östlich gelegenen bewaldeten Vorgebirge gehören noch dazu. So sind die Hänge größtenteils mit undurchdringlichem Regenwald und meterhohem Bambus bedeckt. Wasserfälle donnern hunderte Meter in die Tiefe, und auf den Hochmooren wachsen Riesenlobelien.
Unser erster Eindruck: Im Waldgebiet siehst du erst einmal nichts, noch nicht einmal einen großen Elefantenbullen. Es ist feucht, neblig und wir sind umgeben von undurchdringlichem Grün. So sind wir doch tatsächlich mit dem Jeep an einer Herde Elefanten vorbeigefahren, ohne sie überhaupt zu bemerken. Nur das Knacken der Äste und ihre Kommunikation untereinander, ein tiefes dumpfes Grollen, hat uns verraten, dass sie direkt neben uns sind. Wie in einem Regenwald üblich, ist diese Region von Nebel und Regen geprägt. Toll sind die Wasserfälle Karuru, Gura, Chania und Magura. Hier kannst du auch perfekt picknicken.
Die Tierwelt ist auch speziell. Mit ein wenig Glück siehst Du Busch- und Riesenwaldschweine und verschiedene Affenarten wie die schwarzweißen Colobus-Affen oder die Weißkehlmeerkatze. Du solltest einen ganzen Tag für den Nationalpark einplanen, denn die Jeeps sind in dem unwegsamen Gelände eher langsam unterwegs.
Anreise zum Aberdare-Nationalpark
Von Nairobi rund 150 Kilometer über Nyeri. Es dauert rund drei bis vier Stunden.
Eintrittspreis pro Tag: 30 US-Dollar
4. Tsavo East
Links und rechts der Hauptstraße A 109, die Mombasa und Nairobi verbindet, befindet sich der größte Nationalpark Kenias: Der Tsavo Nationalpark wurde am 1. April 1948 mit einer Gesamtfläche von 21.812 Quadratkilometern eingerichtet. Er ist also etwa so groß wie unser Bundesland Hessen. Doch ein Jahr später erfolgte aus administrativen Gründen die Teilung in Tsavo-East- und Tsavo-West-Nationalpark. Und ich kann dir auch sagen, dass sich beide Bereiche extrem voneinander unterscheiden.
Tsavo East ist mit 11.747 Quadratkilometern etwa 2.000 Quadratkilometern größer als der westliche und ein wahres Elefantenparadies. Es handelt sich dabei um die größte Elefantenpopulation in ganz Kenia, und nicht selten kannst du 80 oder mehr dieser Kolosse auf einmal bestaunen. Besonders bekannt sind die „Roten Elefanten von Tsavo“, die ihre Farbe der roten Erde im Nationalpark verdanken. Wenn sie Staub- oder Schlammbäder zum Schutz ihrer empfindlichen Haut vor der Sonne und gegen Parasiten nehmen, färbt sich ihre Haut in ein kräftiges Rot.
Der Nationalpark ist durch halbwüstenartige Steppen und durch Gras- und Buschsavannen geprägt. Sie wechseln sich mit Felsschluchten und Akazienwäldern ab. Entlang der Flüsse Voi, Mbololo oder Galana kannst du Flusspferde und Krokodile beobachten. Und wenn du Glück hast, siehst du bei einer Safari den schneebedeckten Gipfel des Kilimanjaro.
Doch der höchste Berg Afrikas im Nordosten Tansanias ist meist in Wolken gehüllt. Du solltest mindestens zwei Tage einplanen, um die Tiere in Ruhe zu beobachten und die besondere Atmosphäre in dich einzusaugen, denn der Park ist wirklich riesig. Und bist du einmal dort angekommen, willst du eigentlich gar nicht mehr weg.
Anreise zum Tsavo East
Von der Küste südlich und nördlich von Mombasa dauert die Anreise mit dem PKW etwa vier bis fünf Stunden. Wenn du von Nairobi kommst, musst du mit sechs Stunden Fahrtzeit rechnen. Du kannst aber auch mit der Eisenbahn, dem Madaraka-Express fahren, der täglich mehrmals zwischen Nairobi und Mombasa pendelt. Du steigst nach rund drei Stunden – von Mombasa oder Nairobi kommend – an der Bahnstation Mtito Andei aus. Dort wird dich dann ein Safarijeep in deine Unterkunft bringen.
Für dich als Parkbesucher stehen dann mehrere Eingangstore stehen zur Verfügung: Trog Manyani Tor, Voi Gate, Buchuma Tor und Sala Gate.
Du kannst auch mit dem Flugzeug direkt in den Nationalpark fliegen, denn es gibt einige Landebahnen nahe der Lodges im Park, die von Safari-Fliegern bedient werden. Info: www.scenicairsafaris.com/
Eintrittspreis pro Tag: 30 US-Dollar
Übernachten
Eine gigantische Übernachtungsmöglichkeit bietet sich dir in der Salt Lick Safari Lodge (hier Preise checken*) unweit des Tsavo East Nationalparks. Es handelt sich dabei um eine auf Stelzen gebaute Lodge in den Taita Hills. Sie bietet dir optimale Tierbeobachtungen, denn zum künstlich angelegten Wasserloch wandern die großen Elefantenherden ebenso wie Giraffen, Zebras und andere Tiere.
5. Tsavo West
Tsavo West ist der „kleinere Bruder“ im Vergleich zu Tsavo East, aber nicht weniger interessant für dich. Denn er begeistert dich mit einer komplett anderen Landschaft und Vegetation. Die Landschaft ist vulkanisch geprägt und viel feuchter und deshalb auch grüner.
Zwar siehst du aufgrund der sehr dichten Vegetation viele Tiere nicht auf den ersten Blick, aber wenn du dir Zeit nimmst, kannst du nicht nur Elefanten oder Zebras, sondern auch Strauße und Giraffen beobachten. Und mit ein wenig Glück laufen dir sogar Leoparden oder die seltenen Afrikanischen Wildhunde über den Weg.
Du solltest unbedingt zu den Shetani-Lavafeldern fahren. Der Ausbruch hat vor rund 200 Jahren stattgefunden, und noch immer ist der breite und lange Lavafluss quer durch den Park sichtbar. Das tiefe Schwarz hebt sich ganz deutlich vom üppigen Grün ab. Du darfst hier sogar aus dem Jeep aussteigen und über das Lavafeld wandern.
Außerdem solltest du unbedingt zu den Mzima Springs fahren. Du darfst das Gebiet nur mit einem Ranger betreten. Die Trinkwasserquelle, die durch Schmelzwasser des Kilimanjaro gespeist wird, füllt einen kleinen See. Hier kannst du Flusspferde, Krokodile und Meerkatzen beobachten. Im See befindet sich ein Unterwassergebäude. Durch dessen Fenster kannst du die Seebewohner im Wasser beobachten. Allerdings ist dieses Gebäude schon etwas älter und die Scheiben zerkratzt und milchig.
Weiteres Highlight ist der Poacher’s Lookout: Ein Aussichtspunkt, von dem aus du in die Weite des Tsavo West schauen kannst und aus dem Staunen sicherlich nicht mehr heraus kommst. Wenn dann der Guide im Jeep bei Sonnenuntergang noch die Filmmusik von „Jenseits von Afrika“ ertönen lässt, bekommst auch du wahrscheinlich feuchte Augen vor lauter Rührung.
Eintrittspreis pro Tag: 30 US-Dollar
Anreise zum Tsavo West
Von der Küste südlich und nördlich von Mombasa dauert die Anreise mit dem PKW etwa vier bis fünf Stunden. Wenn du von Nairobi kommst, musst du mit sechs Stunden Fahrtzeit rechnen. Du kannst aber auch mit der Eisenbahn, dem Madaraka-Express fahren, der täglich mehrmals zwischen Nairobi und Mombasa pendelt. Du steigst nach rund drei Stunden – von Mombasa oder Nairobi kommend – an der Bahnstation Mtito Andei aus. Dort wird dich dann ein Safarijeep in deine Unterkunft bringen.
Übernachten
Du bist bestens im Severin Safari Camp (hier Preise checken*) aufgehoben. Wenn du nachts in einem der 27 Zelte, Junior Suiten oder Suiten liegst, kannst du hören, wie eine Herde Zebras ganz dicht vorbeizieht. In der Ferne hörst du die Hyänen heulen und Löwen brüllen. Hier bist du wirklich in der Wildnis angekommen. Einen Zaun gibt es nicht. So bringen dich abends auch die Masai-Guides in dein Camp zurück. Aber ein wenig Luxus tut auch gut: Du kannst am Pool chillen oder eine Massage buchen.
Übrigens: es gibt auch die Kitani Cottages, acht Selbstversorger Cottages für bis zu drei Personen.
Buchtipp: Tsavo Trilogy
Die Tsavo Trilogy – drei auf Englisch verfasste Hardcover-Bücher sind dem dem einmaligen Ökosystem des Tsavo Nationalparks gewidmet. In den drei Bänden Stories Book, Nature & Landscape Book und Travel Log Book erfährst du alle wichtigen Informationen rund um diesen außergewöhnlichen Nationalpark und seine Geschichte.
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6. Lake-Nakuru-Nationalpark
Knapp 160 Kilometer nordwestlich von Kenias Hauptstadt Nairobi entfernt, erwartet dich der Lake-Nakuru-Nationalpark. Im Mittelpunkt des mit 188 Quadratkilometern eher kleinen Nationalparks befindet sich Nakuru-See, der dem Park seinen Namen gab.
Seine Besonderheit: Er gehört zu einem der alkalischen Sodaseen im östlichen Ostafrikanischen Grabenbruch, dem Rift Valley. Er ist die Heimat von Hunderttausenden von Flamingos, denn sie ernähren sich von den Spirulina genannten Algen und von den Kleinstkrebsen, denen sie auch ihre pinke Farbe verdanken. Wenn du Glück hast, kannst du bis zu zwei Millionen Flamingos auf einmal an diesem Gewässer erleben. Übrigens gehört der See seit 2011 zum UNESCO-Weltnaturerbe.
Aber du kannst natürlich noch andere Tiere beobachten, zum Beispiel Nashörner. Aufgrund vom permanenten Rund-um-die-Uhr-Schutz durch Ranger ist die Population von Breit- als auch den selteneren Spitzmaulnashörnern in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter angewachsen. Mehr als 50 Säugetierarten durchstreifen das Gelände, und du kannst bei einer Safari auch Büffel, die vom Aussterben bedrohten Rothschildgiraffen, Wasserböcke und Nilpferde sehen.
Eintrittspreis pro Tag: 35 US-Dollar
Anreise zum Nakuru National Park
Auf der Nakuru-Nairobi-Road durch das Rift Valley sind es etwa 160 Kilometer. Für die Fahrt solltest du 2,5 bis drei Stunden einkalkulieren.
Es gibt aber auch eine Landebahn für kleine Flugzeuge im Süden des Parks.
Übernachten
Die Sarova Lion Hill Game Lodge (hier Preise checken*) hat 67 Zimmer, davon sind drei Suiten.
7. Samburu-Nationalreservat
Langsam verschwindet das Schwarz der Nacht, und die Konturen von Bäumen und Büschen vor einem heller werdenden Himmel zeichnet sich ab. Einem Scherenschnitt gleich, steht direkt vor meinem Zelt am Ufer des Ewaso Nyiro-Flusses eine Elefantenkuh mit ihrem Jungen. Das dumpfe Grollen, das den Beiden zur Verständigung dient, ist laut und deutlich zu hören. So sitze ich still auf der Veranda meines Zeltes und genieße den Augenblick.
Ich wünschte, die Zeit würde stillstehen und der Moment niemals enden. Keine Frage – dieser Ort ist magisch. Und wenn du dich entscheidest, nach Kenia zu reisen, solltest du unbedingt ein paar Tage ins Samburu Nationalreservat. Das 165 Quadratkilometer große Naturschutzgebiet in Zentralkenia ist anders als alle anderen Parks und Reservate des Landes. Es befindet sich in Samburu County rund 350 Kilometer nördlich von Nairobi und geprägt von großer Trockenheit.
Trockenes Buschland und offene Grasflächen sind vorherrschend. Dort triffst du oft auf Geparden. Aber auch andere Tiere, die in sehr trockenen Gebieten gut zurechtkommen, leben hier. So kannst du beispielsweise die Oryx-Antilopen hier beobachten, deren Gesicht aussieht wie eine afrikanische Maske. Auch das Gerenuk, die auch als Giraffenantilope bekannt ist, kannst du hier live erleben.
Durch ihren langen Hals kommt sie an höher gelegene Zweige als das Impala oder die Grantgazelle. Und manchmal steigt sie sogar auf die Hinterbeine, um an frisches Grün heranzukommen. Der Fluss ist das Lebenselixier aller Tiere hier. Du musst eigentlich nur an seinem Ufer sitzen und warten, wer alles vorbeikommt, um zu trinken. Besonders beeindruckend sind die Elefantenherden mit ihren Jungtieren, die täglich hierherkommen.
Ich habe das große Glück, auch eine Leopardin mit ihren zwei Jungen zu sehen. Zuerst spielen sie miteinander im Gras, bevor sie sich dann kurz vor Sonnenuntergang auf einen Baum zurückgezogen haben, um ihre Beute zu vertilgen und zu chillen.
Eintrittspreis pro Tag: 70 US-Dollar
Übernachten
Das Elephant Bedroom Camp (hier Preise checken*) ist ein wahrhaftes Paradies. Die exklusive Zeltanlage befindet sich direkt am Ewaso Nyiro-Fluss und trägt ihren Namen zu Recht. Denn die Früchte der Doum-Palmen, die hier wachsen, sind echte Lieblingssnacks der Elefanten. So kommen die Elefantenbullen regelmäßig ins Camp, um die Bäume zu schütteln und dann die süßen Leckerbissen zu vertilgen. Als ich dort war, besuchte uns der Elefantenbulle Obama im Camp. 14 luxuriös eingerichtete Zelte samt kleinem privatem Pool auf der Veranda warten auf dich.
Deine persönliche Reise buchen: Hast du Interesse an einer Reise, möglicherweise einer Rundreise, kannst du dich entweder unter www.tourmare.de oder bei www.kenya-wildlife-safari.com informieren. Du kannst eine E-mail an info@tourmare.de oder an whales@gmx.net schreiben, und das erfahrene Reiseteam stellt dir deine persönliche Reise zusammen.
Geheimtipp: Biosphere Expeditions
Möchtest du nicht nur Urlaub machen, sondern auch aktiv helfen? Dann solltest du Teil einer Expedition für mehr Arten- und Naturschutz in Kenia werden. Und zwar im Enonkishu Conservancy.
Das 1.700 Hektar große Gebiet des Enonkishu Conservancy, das sich rund 240 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Nairobi befindet, war schon lange kein Lebensraum für Wildtiere mehr. Es handelt sich hierbei um eine Pufferzone zwischen dem berühmten Mara-Serengeti-Ökosystem und der Zivilisation.
Touristen entdecken das Gebiet für sich und unterstützen Enonkishu durch ihre Eintrittsgelder in das Schutzgebiet. Tag für Tag sind Jeeps mit Urlaubern unterwegs, um vor allem das Gepardenweibchen mit ihrem sechsköpfigen Nachwuchs zu sehen. Die Chance ist groß, da das Muttertier die Jeeps als Schattenspender nutzt.
Sie hat verstanden: In der Nähe der Menschen ist sie mit ihrem quirligen Nachwuchs sicher vor Löwen oder Hyänen. Aber nicht nur die Gepardenfamilie, sondern auch die großen Elefantenherden, Giraffen und Leoparden haben das Gebiet für sich zurückerobert. So können Tierbeobachtungen aus nächster Nähe gemacht werden.
Wer seine Urlaubszeit sinnvoll gestalten möchte, kann Teilnehmer der nächsten Natur- und Artenschutzexpeditionen sein und Naturschutz hautnah erleben und unterstützen. Infos unter: www.biosphere-expeditions.org
Kenia-Reiseführer
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Danke Chris, ein hervorragender Artikel über die Crème de la Crème der kenianischen Naturschutzgebiete. Glückwunsch!
Vielleicht noch ein paar Anmerkungen zu Besuchszielen und Übernachtungsmöglichkeiten, die du nicht aufgeführt hast:
Masai Mara: Ich kann das Entim Camp sehr empfehlen. Es stimmt, dass es aufgrund seiner Lage im Herzen des Reservats im Einzugsgebiet der Mara teurer ist als die Lodges, die außerhalb des Parks liegen. Dafür hat man aber im August und September die Gnuherden vor den Toren des Zeltes. Der Preis ist mehr als angemessen. Sehr zu empfehlen! Es ist wichtig zu wissen, dass die Masai Mara in der Zeit der Überfahrten im August und September ernsthafte Überfüllungsprobleme hat. Außerhalb der Saison ist der Park jedoch sehr ruhig und man haben die Tiere (aber nicht die Gnus) ganz für sich allein.
In Laikipia empfehle ich neben das erwähnte Solio auch das Laikipia Wilderness Camp in einer privaten Konzession. Laikipia bietet ein einzigartiges Safarierlebnis in Kenia, bei dem Wandersafaris mit Pirschfahrten auf der Suche nach z.B. seltenen Wildhunden kombiniert werden.
Wenn du eine Lodge mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis in Laikipia suchst, solltest du El Karama in der gleichnamigen Konzession in Betracht ziehen. El Karama bietet Zugang zu einer Region, die reich an Wildtieren ist, und das zu einem für Kenia eher günstigen Preis.
Wenn man Wildtierbeobachtung mit anderen Aktivitäten wie Kamelsafaris kombinieren möchte, ist das Tumaren Camp ebenfalls in Laikipia eine ausgezeichnete Wahl.
Wenn man etwas Anspruchsvolleres sucht, empfehle ich die Desert Rose Lodge am Ufer des Turkana-Sees. Allein der Flug mit dem Flugzeug ist spektakulär. Desert Rose ist zweifelsohne eine der abgelegensten Lodges mit der spektakulärsten Lage in Afrika.
Nicht auf deiner Liste steht der Amboseli-Park, berühmt für die Giraffen vor dem Mount Kilimanjaro. Ich bin nicht so überzeugt von diesem Park, da er etwas überlaufen ist, besonders in der Hochsaison von Juli bis September. Aber in der geschlossenen privaten Conservancy der Chyulu Hills kann man die schönsten Aussichten auf den Kilimanjaro ohne die Horden von Touristen genießen. Das hier liegende Satao Elerai Camp ist eine ausgezeichnete Option zu einem sehr guten Preis.
Ich hoffe, dass diese Kommentare für diejenigen hilfreich sind, die eine hochwertige Kenia-Route abseits der ausgetretenen Pfade zusammenstellen möchten.
Schöner Artikel! Danke für den kompakten und doch sehr anschaulichen Überblick über die Nationalparks!! Ich bin in 2 Wochen wieder in Kenia und freue mich auf 2 Wochen Fotosafari!!
Hallo Peter,
wir wünschen dir viel Spaß und gutes Licht.
Viele Grüße
Florian