Sehenswürdigkeiten in Meißen: Meine Top-6-Highlights

Die Stadt Meißen ist international bekannt für das besondere Porzellan – das Meißener Porzellan. Seit 1708 wird es in der Stadt hergestellt und es war zudem das erste Porzellan in Europa. Doch neben der tollen Porzellan-Geschichte hat Meißen noch viele weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Die Stadt mit 28.000 Einwohnern darf sich Große Kreisstadt nennen. Die Albrechtsburg und der Dom zu Meißen dominieren das Stadtbild. Was du noch alles entdecken kannst, das erfährst du in unserem Artikel.

1. Albrechtsburg

Hoch oben thront sie über der Stadt – die Albrechtsburg von Meißen (auch Meissen geschrieben). Sie ist das älteste deutsche Schloss Deutschlands und die Top-Sehenswürdigkeit der Stadt. Allerdings verfügt sie auch über den wehrhaften Charakter einer Burg. Sie ist gleichzeitig die älteste Burganlage Deutschlands. So gibt es etwa Schießscharten im Kapellenturm. Dieser Turm der Burg ließ sich mit einem Zugtor schließen. Er ist der älteste Teil der Markgrafenburg, der bis heute erhalten ist. Die alte Burg wurde 1470 abgerissen und zur Albrechtsburg neu aufgebaut.

Um die Burg herum führt ein historischer Rundweg. Wir empfehlen dir auf jeden Fall eine Führung in der Albrechtsburg zu machen. Du erfährst hier sehr viel Wissenswertes über die Geschichte der Stadt Meißen.

Der Große Saal zeigt eine architektonische Meisterleistung. Eine neuartige Gewölbetechnik von Werkmeister Arnold von Westfalen überspannt den Saal. Vollendet wurde er 1480. Die beeindruckenden Wandbilder stammen aus dem 19. Jahrhundert. Zu sehen sind Szenen aus der Frühgeschichte der Burg. Den Großen Saal darfst du nur mit extra dafür bereitgestellten Filz-Schuhen betreten.

Ebenfalls sehenswert ist die Burgkapelle aus dem Jahr 1480. Besonders gefallen hat uns die besonders aufwändig gestaltete Ausstellung zum weißen Gold, dem Porzellan. Im 17. Jahrhundert war Porzellan aus China ein gefragtes Luxusgut. Kurfürst August der Starke (seine Statuen stehen in Dresden) sammelte leidenschaftlich Porzellan aus Asien. Er verpflichtet, oder besser zwingt den Goldmacher Johann Friedrich Böttger für ihn zu arbeiten. 1708 gelingt es dem am Hof angestellten Böttger das erste europäische Hartporzellan herzustellen.

Böttger war damals bekannt dafür, dass er angeblich Gold herstellen konnte. Die Versuche für die Porzellanherstellung erfolgten in der Albrechtsburg. Als die Schweden anrücken, werden Böttger und Mitarbeiter auf die Festung Königsstein gebracht. Der Durchbruch nach drei Jahren gelang dann auf der Jungfernbastei in Dresden.

1713 erreicht das Porzellan die weiße Farbe. Früher hatte man Kalk verwendet. Dann nahm man Feldspat her, was zur weißen Farbe führte. 1719 – da war Böttger bereits gestorben – gelang es das erste farbige europäische Porzellan herzustellen. In der Burg siehst du altes Porzellan, wunderschöne Porzellan-Öfen und vieles mehr. Es lohnt sich hier viel Zeit einzuplanen.

Die Albrechtsburg ist von März bis Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr und von November bis Februar von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt für Erwachsene kostet 10 Euro (Kombiticket Burg und Dom), die Fotogenehmigung kostet 2 Euro.


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2. Dom zu Meißen

Direkt neben der Albrechtsburg steht der majestätische Dom zu Meißen – die nächste wichtige Sehenswürdigkeit, die du nicht verpassen darfst. Auch St. Johannis und St. Donatus genannt. Zusammen mit der Burg, dem Bischofsschloss und der Dompropstei bildet er das Burgberg-Ensemble. Im Inneren wie Außen dominiert die Gotik. Im Inneren findest du eine äußerst reiche Ausstattung. Die wertvollste der sächsischen Kirchen.

Bereits 968 stand an dem selben Ort eine kleine Kapelle. Kaiser Otto I. gröndete hier das Bistum Meißen. Von 1260 bis 1410 wurde dann schließlich die Hallenkirche, wie sie heute hier steht, fertiggestellt. 1903 und 1909 folgten dann noch die riesigen, 81 Meter hohen Turmspitzen der Westfassade.

Die Fürstenkapelle im Dom wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Sie diente als Grabstätte für die Wettiner. So stehen das Grab Friedrich des Streitbaren, erster Kurfürst sowie weitere Angehörige in der Kapelle. Die Grabsteine stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert aus Nürnberg.

3. Stadtbummel durch Meißen

Blick auf alte Häuser und den Dom in Meißen
Klein, aber fein – so lässt sich Meißen gut beschreiben

Von der Albrechtsburg und dem Dom aus lohnt sich ein Spaziergang über die Burgmauern hinunter in die Stadt. Es erwarten dich malerische, kleine Gassen, schöne Häuschen und weitere besondere Sehenswürdigkeiten. Etwa läufst du an der ersten katholischen Kapelle vorbei. Sie wurde 1787 nach der Reformation in einem der Häuser eingerichtet. Die ersten Meißner Katholiken waren – wie erwartet – Beschäftigte in der Porzellan-Manufaktur. Die Gemeinde wurde nach dem Heiligen St. Benno benannt.

In der Straße Frauenkirche 12 steht das Innungshaus der Tuchmacher von 1523. 1873 wurde es von Vincenz Richter erworben und steht in dessen Familienbesitz. Im Inneren kannst du eine kleine Ausstellung begutachten. Du wirst hier eine Folterkammer sowie Folterwerkzeuge der ehemaligen Meißner Gerichtsämter vorfinden.

Übrigens findet sich noch heute das Tuchmachertor in der Stadt. Es liegt hinter der Frauenkirche. Neben der Frauenkirche findest du auch das historische Restaurant Vincenz Richter. Hier solltest du unbedingt hineinblicken. Denn die Einrichtung ist sehr urig.

Etwas außerhalb, auf dem Afraberg, steht die älteste Kirche Meißens: St. Afra. Sie war zudem auch die älteste Kirche Sachsens. Erste urkundliche Erwähnung fand sie 984. Die heutige Kirche ist auf die ältere aufgebaut worden.

Ebenfalls sehenswert sind die kleinen Porzellanläden in der Innenstadt, die natürlich Meißner Porzellan verkaufen. Die Porzellan Manufaktur Meissen liegt dagegen etwas außerhalb der Stadt. Sie gibt es seit 1710. Im manufaktureigenen Bergwerk nahe der Stadt wird das Kaolin abgebaut. Es steht für die weiße Farbe des Porzellans. Das Kunsthandwerk wird heute noch von Hand gefertigt. Zur Manufaktur gehören noch ein Museum, Schauwerkstätten, ein Café und ein Store.

4. Frauenkirche

Den besten Blick auf die Stadt hast du vom Turm der Frauenkirche aus. Sie steht am Marktplatz der Stadt und ist ebenfalls eine wichtige Sehenswürdigkeit. Vom Turm aus schaust du auf die Albrechtsburg und den Dom sowie über die Dächer der Stadt. Aufgrund des tollen Blicks, hatte der sogenannte Türmer die Aufgabe der Brandwache über die Stadt. Später mussten die Türmer auch den Dienst des Stadtpfeifers übernehmen.

Die Frauenkirche wurde 1205 erstmalig urkundlich erwähnt. Damals stand geschrieben: Kapelle der Heiligen Maria am Markt. 1547 schlug ein Blitz in den Turm ein. Er zerstörte die Spitze. Seither hat die Frauenkirche einen achteckigen Turmaufsatz. 1549 wurde der Turmknopf mit Wetterfahne. vergoldet

Die Meißner Frauenkirche besitzt ein Porzellanglockenspiel. 37 Glocken spielen täglich seit 1929 5 Choräle vom Turm aus. Dazwischen verstummten die Glocken. Seit 2004 sind sie nach aufwändiger Restauration wieder in Meißen zu hören.

5. Tradition: der Meißner Fummel

Wenn du durch Meißen läufst, siehst du im Schaufenster der Konditorei Zieger Meißen den sogenannten Meißner Fummel. Das ist eine Art Blätterteig-Gebäck. Ein großer, aufgeblasener Fladen, der mit Puderzucker bestäubt ist, wartet auf Kundschaft.

Die Geschichte dahinter soll sich 1710 wie folgt zugetragen haben: Zwischen Dresden und Meißen verkehrte regelmäßig ein sächsischer Kurier des Kurfürsten von Sachsen. Der Kurier war dafür bekannt etwas über den Durst zu trinken. Auf deutsch gesagt war er wohl oft betrunken. Der Kurfürst befahl daher der Bäckerzunft zu Meißen ein leicht zerbrechliches Gebäck herzustellen, das der Kurier nach seinem Besuch von Meißen dem Kurfürst vorzeigen sollte. So war der Meißner Fummel geboren.

6. Ausflugstipp Schloss Moritzburg

Eine Stunde von Meißen entfernt liegt das bekannte Schloss Moritzburg. Das aus dem 18. Jahrhundert stammende Schloss steht auf einer künstlichen Insel und sieht vor allem aus der Luft großartig aus. Der um das Schloss verlaufende See bietet Fotografen die perfekte Spiegelung für ihr Motiv.

Ich rate dir, eine Führung zu machen und dir die großen Prunksäle der Sehenswürdigkeit anzusehen. So siehst du den Billardsaal, Speisesaal, Steinsaal und Monströsensaal. Gleich in der Eingangshalle kannst du uralte Galakutschen bestaunen. Kein Wunder, dass das Schloss mit seiner Kutschenausstellung auch im Film „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ zu sehen ist.

Wo in Meißen übernachten? Unsere Hotel-Tipps

Wenn du mit dem Camper einen Deutschland Roadtrip machst, dann habe ich gute Nachrichten für dich. In Meißen hast du einen grandiosen Wohnmobilstellplatz direkt am Fluss Elbe mit Blick auf die oben auf dem Berg thronende Albrechtsburg. Klingt das nicht super? Den Caravan Parkplatz findest du leicht (Google Maps).

Am anderen Flussufer liegt das imposante Dorint Parkhotel Meißen (hier Preise checken*). Von deinem Hotelzimmer aus hast du einen grandiosen Blick auf die Albrechtsburg bei Nacht. Buche dir unbedingt ein Zimmer mit Blick auf den Fluss und die Burg. Direkt in der Innenstadt steht das Hotel Goldener Löwe (hier Preise checken*). In dem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert kannst du feudal im Restaurant speisen.

Sehr gute Bewertungen hat die Pension An der Porzellan-Manufaktur (hier Preise checken*). Die Pension an der Porzellan-Manufaktur liegt direkt am Elbradweg. Ab hier kannst du von Hamburg bis zur Tschechischen Republik alle Radwege bestreiten.

Meißen-Reiseführer

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Biggi Bauer ist Reisejournalistin, Video-Creatorin, Social-Media-Expertin und Mitgründerin des Foto- und Reiseportals Phototravellers.de.

Nach Stationen beim Radio, Fernsehen und in großen Verlagshäusern teilt sie ihr Wissen hier auf dem Blog in über 300 Artikeln zu den Themen Reisen, Wandern und Outdoor.

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