Sehenswürdigkeiten in Plauen: Meine Top-9-Highlights

Klein, beschaulich und wunderschöne Ecken – das bietet Plauen, übrigens die größte Stadt des sächsischen Vogtlandes und die fünftgrößte Stadt Sachsens. Nach Leipzig, Dresden, Chemnitz und Zwickau folgt bereits Plauen mit ihren schönen Sehenswürdigkeiten.

Für einen Stadtbummel empfehlen wir dir einen halben Tag. Dann kannst du die Stadt genießen und erkunden, im Restaurant oder Café sitzen und ins Museum gehen. Was du alles in Plauen entdecken kannst, dass zeigen wir dir jetzt auf unserem Rundgang durch die Stadt mit knapp 65.000 Einwohnern.

1. Altes Rathaus

Unser Highlight in Plauen ist das Alte Rathaus am schönen Altmark. Es ist groß, weithin zu sehen und der Renaissance-Giebel sowie die Kunstuhr sind bezaubernd. Urkundlich erwähnt wird es 1382. Es soll aber wohl noch älter sein. Nach einem Stadtbrand 1548 wurde der heutige Giebel gesetzt.

Auch die Kunstuhr ist bemerkenswert. Zu jeder viertel Stunde schlagen zwei Löwen einen Ton. Zur vollen Stunde bewegen sich zwei Männer in der Uhr. Der eine Mann schlägt den Ton, der andere bewegt imaginär den Mund, um die Stunde anzusagen.

Im Alten Rathaus findest du auch das oben bereits erwähnte Plauener Spitzenmuseum. Seit 1884 kannst du im Museum alte Maschinen für die Spitzenproduktion sowie Spitzenkleider, -decken und andere Gegenstände begutachten. Das Museum gibt es nur einmal in Deutschland.

Hinter dem Alten Rathaus befindet sich ein riesiger Gebäude-Komplex. Darin befindet sich das Neue Rathaus von Plauen. Es wurde 1922 fertiggestellt. Am Neuen Rathaus steht auch das Wende-Denkmal. Es wurde 2010 errichtet und gedenkt der Friedlichen Revolution 1989.

Unser Tipp: buche dir eine Stadtführung. Dann kannst du auch auf den 64 Meter hohen Rathausturm steigen und von oben auf Plauen blicken. Tickets bekommst du in der Tourist-Information. Alle Infos zu den Stadtführungen und auch zur Führung mit dem rollenden Gasthaus findest du auf der Website der Stadt. In einem alten Salonwagen fährst du mit einer Straßenbahn durch die Stadt und trinkst dabei ein Bier oder ein Glas Sekt.


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2. Johanniskirche

Das nächste Wahrzeichen und eine weitere Sehenswürdigkeit der Stadt ist die Johanniskirche. 1122 wurde sie geweiht und damit erstmalig erwähnt. Sie dürfte also älter sein. Graf Adalbert von Everstein ließ die Kirche unweit seiner Burg (siehe Malzhaus) errichten. Heute ist die Johanniskirche eine Hallenkirche im spätgotischen Stil. Bemerkenswert sind ihre zwei Haubentürme. Im Inneren kommt die riesige Kirche recht schlicht daher.

Die zweitälteste Kirche der Stadt ist übrigens die Lutherkirche. Sie entstand 1693 und ist eine der ältesten barocken Zentralkirchen Sachsens.

3. Friedensbrücke und Elstertalbrücke

So bescheiden und niedlich die Stadt Plauen daher kommt – so fährt sie mit einigen Superlativen auf. Zwei weitere, sehr wichtige Sehenswürdigkeiten sind die Friedensbrücke und die Elstertalbrücke. Die Friedensbrücke ist einer der größten steinernen Brückenbögen auf der ganzen Welt. Zudem hat sie den größten Bruchsteinbogen der Welt. Sie hat eine Spannweite von 90 Metern, ist 133 Meter lang und 18 Meter hoch. Sie überspannt den Fluss Syra und wird daher auch Syratalviadukt genannt.

Im Nordosten, am Stadtrand, steht ein weiteres Superlativ, die Elstertalbrücke. Sie ist die zweitgrößte Ziegelbrücke der Welt. An der Stadtgrenze Plauens liegt sie zwischen dem Ortsteil Jößnitz und Jocketa. Errichtet wurde sie 1846, als die Sächsisch-Bayerische Eisenbahn gebaut wurde.

Die Alte Elsterbrücke ist die älteste Brücke Sachsens. Erstmalig wurde sie 1244 erwähnt. Sie erhielt den lateinischen Namen Pons lapideus, also steinerne Brücke. Das Besondere: genau an dieser Brücke trafen sich zwei in Deutschland bedeutende Handelsstraßen, nämlich die aus Nürnberg kommende Frankenstraße und die Handelsstraße aus Augsburg.

Wusstest du, dass in Sachsen die größte Ziegelstein-Brücke der Welt steht? Das ist nämlich die Göltzschtalbrücke im sächsischen Vogtlandkreis. Das Viadukt hat 98 Bögen, ist riesig und das Wahrzeichen des Vogtlands. Sie überspannt das Tal der Göltzsch – wie ihr Name schon sagt.

4. Altmarkt

Direkt am Alten Rathaus befindet sich der Altmarkt. Als wir in Plauen waren, fand einer der unzähligen Wochenmärkte statt. Daneben finden hier Themenmärkte und Feste ihre Ausrichtung. Etwa das Plauener Spitzenfest wird hier abgehalten und auch der Plauener Weihnachtsmarkt stellt hier seine Buden auf.

Auf dem Markt findest du auch den König-Albert-Brunnen. Die Sehenswürdigkeit hat ihren Namen daher, dass hier früher, noch vor dem Krieg, ein Reiterstandbild König Alberts stand.

5. Malzhaus

Ein ganz besonders schönes Haus steht auf einem Hang in Plauen. Fußläufig nur wenige Minuten vom Altmarkt entfernt. Das Malzhaus. 1200 stand genau an der Stelle des Malzhauses eine Burg. Sie gehörte dem Grafen von Everstein. Die brannte jedoch ab.

1730 auf den Grundmauern der Burg errichtet, entstand das Malzhaus. Daneben wurde ein Brauhaus errichtet. Heute ist das Malzhaus eine Sehenswürdigkeit und ein Kulturzentrum. Darin befindet sich eine Galerie. Außen findest du um das Gebäude auch einige Kunstinstallationen. Im Inneren ist auch noch ein Nostalgiekino eingebaut und es gibt eine Open-Air-Bühne.

Jährlich findet hier der Plauener Folkherbst statt. Dabei wird der Eiserne Eversteiner (ein Folkmusikpreis) vergeben – in Anlehnung an den früheren Namen der Burg. Übrigens gab Rio Reiser im Malzhaus am 24. Mai 1996 sein letztes Konzert.

6. Vogtland Museum

Ganz in der Nähe vom bereits erwähnten Malzhaus befindet sich das Vogtlandmuseum. Da sich um Plauen einige Superlative des Vogtlands tummeln, solltest du dir diese Sehenswürdigkeit nicht entgehen lassen. Zudem befindet sich das Museum in ehemaligen Wohn- und Geschäftshäusern aus der Textilzeit. Sie sind alle denkmalgeschützt und in der bekannte Nobelstraße angesiedelt. Im Vogtlandmuseum erfährst du alles über die Geschichte des Vogtlandes und natürlich über die Stadt Plauen.

Der riesige Gebäudekomplex wurde im Louis-seize-Stil sowie im Empirestil erbaut. Im Inneren befindet sich auch ein riesiger Festsaal, der sich über die gesamte erste Etage zieht. Errichtet wurde das Haus bis 1789 vom Baumwollwarenhändler Johann Gottfried Baumgärtel.

1809 war der Marschall Bernadotte in dem Bürgerhaus zu Gast. Er wurde später Karl XIV. Johann, König von Schweden. Auch der König von Westfalen Jerome Bonaparte war hier. 1812 weilten hier Kaiser Napoleon I. und seine Gemahlin Marie-Louise. 1813 war König Friedrich August I. von Sachsen in einem der Gebäude.

Vor dem Museum wurde die Skulptur Vater und Sohn aufgestellt. Beide stehen auf einem aufgeklappten Buch.

Der Eintritt für Erwachsene kostet 7 Euro. Das Kombiticket inklusive der Galerie e.o. plauen kostet 12 Euro. Das Kombiticket „Kulturgenuss“ (Vogtlandmuseum, Galerie e.o. plauen & Fabrik der Fäden) kostet 24 Euro.

7. Nonnenturm

Der Nonnenturm in Plauen ist der letzte erhaltene Eckturm der alten Stadtbefestigung. Den Namen trägt er auf Grund eines nahe gelegenen Klosters der Schwestern der dritten Regel zur Buße des heiligen Dominikus. Vermutlich wurde der Turm um 1200 errichtet. Früher hatte er eine Höhe von 30 Metern. Durch den Straßenbau wirkt er heute kleiner.

8. Vogtland-Theater

Das Theater Plauen-Zwickau ist ein pompöser Bau, der mit seinem Säulen-Eingangsbereich an ein griechisches Bauwerk erinnert. Es trug früher den Namen Vogtland-Theater. 2000 fusionierten die Städte Plauen und Zwickau ihre Einrichtungen und es entstand dieses Theater.

Von Musiktheater, Schauspiel, Orchester, Ballett und Puppentheater wird hier dem Zuschauer viel geboten. 1898 wurde das Theater eröffnet. Die erste Aufführung war die Jungfrau von Orléans von Friedrich Schiller.

9. Plauener Spitze

Plauen blickt auf eine lange Handwerksgeschichte zurück. Im Mittelalter war Plauen ein wichtiger Handelsplatz. Im 18. Jahrhundert kristallisierte sich ein besonderer Handwerksstandort heraus: die Stoff- und Textilindustrie. Heute kannst du die Geschichte dazu im Plauener Spitzenmuseum erleben.

Im Jahr 1702 etwa wurde die Plauensche-Weißwaren-Instustrie gegründet. In dem Fabrikhaus war eine Baumwollweberei untergebracht. Wenn dich das Thema interessierst, kannst du dir auch die Schaustickerei Plauen im Stadtteil Reusa ansehen. In einem alten Fabrikantenwohnhaus stehen historische Maschinen. Hier finden Schauvorführungen an Groß- und Kleinstickmaschinen statt.

Übrigens gibt es in der Stadt noch viele Wohn- und Fabrikgebäude aus der Zeit. Ein Highlight in diesem Zusammenhang ist das Weisbachsche Haus. Aber auch die Weberhäuser an der Elster sind schön anzusehen.

Wo in Plauen übernachten? Meine Hotel-Tipps

Im Dornröschen schläfst du in der alten Torschließer-Stube. In der Pension und Hotel Matsch übernachtest du in der ältesten Gastwirtschaft Plauens. Offenbar ist das Hotel ein wenig in die Jahre gekommen. Dennoch versprüht es noch seinen urigen Charme. Ebenfalls direkt in der Innenstadt befindet sich das City-Hotel (hier Preise checken*). Neben der tollen Lage ist das Preisleistungsverhältnis super.

Etwas außerhalb, 1,5 Kilometer vom Altmarkt entfernt, aber mit Top-Bewertungen findest du das Martin Boutique Hotel (hier Preise checken*). Das 4-Sterne Parkhotel Plauen (hier Preise checken*) befindet sich in einem frisch renovierten, nostalgischen Gebäude aus dem Jahr 1868. Das Hotel Alexandra (hier Preise checken*) verfügt über einen tollen Wellnessbereich.

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Biggi Bauer ist Reisejournalistin, Video-Creatorin, Social-Media-Expertin und Mitgründerin des Online-Reisemagazins Phototravellers.

Nach Stationen beim Radio, Fernsehen und in großen Verlagshäusern teilt sie ihr Wissen hier auf dem Blog in über 300 Artikeln zu den Themen Reisen, Wandern und Outdoor.

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