
Rio Sallagoni: Atemberaubender Klettersteig durch die Schlucht + Tipps
Der Rio Sallagoni Klettersteig nördlich des Bergsteiger-Mekkas Arco am Fuße des Castel Drena im Sarcatal zieht im Sommer täglich bis zu 1000 Klettersteig-Geher an. Kein Wunder: Die Via Ferrata führt imposant durch die enge Sallagoni-Schlucht.
Am Ende des spektakulären Klettersteigs wartet auf die "Bezwinger" neben einer Bar mit toller Aussicht das Castel Drena. Was du alles zum Rio Sallagoni Klettersteig wissen musst, verraten wir dir in diesem Beitrag.

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Wenn du schon öfter einen Klettersteig gegangen bist, dann brauchst du keinen Guide für den Rio Sallagoni Klettersteig. Für Neueinsteiger empfehlen wir aber dringend einen Guide. Denn der Steig ist nicht ganz ohne. Vor allem sollte man schwindelfrei sein. Der Guide kennt natürlich die Notausstiege aus der Schlucht und die Umgehungen der Seilbrücken.
Gleich zu Beginn gibt es einen Notausstieg. Danach musst du den Klettersteig allerdings beenden. Erst wieder an den Hängebrücken gibt es alternative Möglichkeiten, um nicht über die Hängebrücke balancieren zu müssen.
Das heißt: gleich zu Beginn solltest du nochmal in dich gehen, ob der Klettersteig passend für dich ist oder nicht. Safety first! Wenn du dich unwohl fühlst oder den Beginn zu anstrengend findest, dann solltest du lieber abbrechen.
Wir empfehlen dir die ortskundigen Guides von → Mmove. Mit ihnen kannst du klettern, wandern oder sogar Canyoning und Rafting machen.
Welche Ausrüstung brauche ich für den Klettersteig?
Drei ganz wichtige Utensilien sind essentiell, um einen Klettersteig zu gehen.
- stabiles Schuhwerk (Wanderschuhe)
- Klettersteigset (kannst du in Arco oder Riva del Garda ausleihen)
- Steinschlaghelm
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Wenn du diese drei Dinge hast, kann schon mal fast nichts mehr schief gehen. Jetzt wäre noch eine enganliegende, bequeme Hose gut, damit du nicht irgendwo hängen bleibst. Frauen sollten, wenn sie längere Haare haben, diese zusammenbinden, um ein perfektes Sichtfeld zu haben. Wenn du möchtest, kannst du dir auch Fitness-Handschuhe anziehen, dann vermeidest du eventuelle Blasen an den Händen.
Wichtiger Tipp: Am Klettersteigset befinden sich zwei Karabiner. Der eine Karabiner muss immer geschlossen sein, während du den anderen umsteckst. Somit bist du immer gesichert, obwohl ein Karabiner gerade nicht mit dem Seil verbunden ist.
Start der Klettersteig-Tour
Vom Wanderparkplatz in Drau (Google Maps) führt ein breiter Schotterweg durch Olivenhaine gemütlich zum Einstieg in die Via Ferrata. Nach zehn Minuten wird es ernst. Du hörst schon das Wasser in der Schlucht rauschen. Höchste Zeit, das Klettersteigset anzulegen und den Steinschlaghelm aufzusetzen.
Bevor du dich einklinkst: mach einen kurzen Abstecher in die Klamm hinein. Schon nach wenigen Metern steht du am Fuße eines imposanten Wasserfalls, den du auf dem Klettersteig in wenigen Minuten von oben sehen wirst.
Hier kannst du ein tolles Erinnerungsfoto machen. Wenn zudem viel los ist, kannst du hier am Beginn noch etwas Zeit überbrücken.
Der Einstieg
Der Rio Sallagoni Klettersteig führt dich über in den Fels geschlagene Stahlklammern sofort in die Höhe. Ohne die Stahlklammern wäre diese Passage nicht zu bewältigen. Wenige Minuten später stehen wir schon an dem Wasserfll, den wir bereits von unten aus der Klamm bewunderten.
Hier gibt es nur ein paar vereinzelte Klammern. Kleine Tritte im Fels bieten eine Trittfläche. Bei Nässe ist aber Vorsicht geboten. Der Fels ist durch die tägliche, massive Nutzung durch Kletterer stark abgerieben und wird vor allem bei Nässe sehr rutschig.
Gleich zu Beginn: Leichter Überhang
Der Steig führt immer tiefer in die enge Sallagoni-Schlucht. Bald folgt eine Stelle, an der du einen leichten Überhang meistern musst. Ganz wichtig: klammere dich nicht ans Seil, sondern arbeite mit der Kraft aus den Beinen.
Nach dieser Stelle gibt es den ersten Notausstieg. Wenn du bis hierher arge Probleme hattest, solltest du den Klettersteig jetzt besser verlassen. Das ist die letzte Möglichkeit, bis später die Seilbrücken kommen.

Wir sind im Paradies gelandet
Wenig später öffnet sich die Sallagoni-Schlucht. Wir erreichen eine große Oase mitten in der Schlucht. Wir kommen uns vor wie im Urwald. Wasser plätschert von den Wänden. Die Farben- und Pflanzenpracht ist überwältigend. Alles hier ist grün.
Unser Tour-Guide Andrea verrät, dass hier ein ganz spezielles Mikroklima herrscht. Es ist fast tropisch. Diese offene Schlucht hat etwas bezauberndes. Zudem findest du hier viele Fotospots.
Die nächsten Meter legen wir am Boden der Schlucht ohne Sicherung zurück. Wir spazieren durch diese kleine Oase.
Seilbrücke Nummer 1
Am Ende dieser grünen Oase wartet die erste Seilbrücke auf uns. Hier kommen einige Klettersteiggänger an ihre Grenzen. Denn jetzt wird es wackelig.
Du kletterst hinauf zur Brücke. Jetzt klinkst du die Sicherung links und rechts ein und balancierst auf dem Stahlseil. Zugegeben, es ist schon eine sehr wacklige Angelegenheit. Aber für uns ist es ein riesiger Spaßfaktor. Wir setzen zwar vorsichtig und langsam den Schuh vor den anderen, aber es macht sehr viel Spaß.
So arbeiten wir uns in luftiger Höhe auf die andere Seite des Baches hinüber. Wenn du dir diese Stelle nicht zutraust, kannst du die Seilbrücke rechts an der Felswand umgehen.
Ein neuer Wasserfall
Der Klammsteig führt uns nun zunächst gemütlich ohne Sicherung weiter aufwärts. Bald erreichen wir einen weiteren großen Wasserfall. Hier wird es wieder Zeit, das Klettersteigset einzuklinken. Der Weg direkt neben dem imposanten Wasserfall ist steil und rutschig.
Hier musst du ein wenig aufpassen. Vor allem führt der Weg manchmal über rutschige Steine ohne Sicherung. Für bergerfahrene Menschen ist das kein großes Problem. Wir weisen jedoch daraufhin, dass der Steig mitunter nicht ohne ist.
Klammern im Fels vereinfachen den Aufstieg. Es folgen einfaches Gehgelände und eine zweite Seilbrücke.
Dirket nach der nächsten Seilbrücke gibt es einen zweiten Notausstieg. Falls dir jetzt alles zu viel ist oder du sehr k.o. bist, hast du hier erneut die Möglichkeit, den Rio Sallagoni Klettersteig zu verlassen.
Der letzte Aufstieg
Wir bleiben in der Schlucht, die sich bald wieder verengt. Zum Teil laufen wir hier direkt durch das klare Wasser des Baches. Größere Felsstufen überwinden wir leicht dank der Metallklammern im Fels.
Wichtig: Ab jetzt gibt es kein Sicherungsseil mehr auf dieser Passage des Klettersteigs. Wir kommen aber auch nicht mehr in Höhen, als dass das wirklich gefährlich wäre. Trittsicherheit ist aber auf alle Fälle gefragt – denn auch bei Stürzen aus niedriger Höhe drohen ernste Verletzungen.
Dieser Teil der Via Ferrata ist ganz anders als der erste Abschnitt, aber nicht weniger spektakulär. Erst beim Ausstieg aus der engen Klamm kommt ein letztes Mal das Klettersteigset zum Einsatz. Dann erblicken wir das imposante Castel Drena. Am Fußende der alten Burganlage gibt es eine kleine Bar mit tollem Ausblick.
Der Weg zurück
Hast du eine organisierte Tour gebucht, wirst du vermutlich am Castel Drena mit dem Shuttle abgeholt. Die Alternative ist der Abstieg zum Parktplatz. Dazu folgst du dem Wanderweg unterhalb des Castel Drena.
Dieser führt in etwa 30 Minuten zurück zum Ausgangspunkt. Der Weg führt über Stock und Stein und quert einige Male die Straße. Auch hier gilt: Bei Nässe ist Vorsicht geboten.
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Vor einer Reise lohnt es sich ein wenig Lektüre vorab durchzustöbern. Wir haben für dich sehr gute Guides zum Thema Klettern für deinen Urlaub in der Region Garda Trentino.
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Das musst du über den Rio Sallagoni Klettersteig wissen
Der Rio Sallagoni Klettersteig ist ein relativ einfacher Sport-Klettersteig, der aber nicht für absolute Anfänger geeignet ist. Die Via Ferrata ist vom Schwierigkeitsgrad zwischen A und B einzustufen, stellenweise hat der Klettersteig aber auch C-Gelände.
Für Kinder ist der Rio Sallagoni Klettersteig übrigens nicht geignet. Dazu ist das Sicherungsseil zu hoch angebracht und die Trittstufen sind zu weit auseinander.
Zur Ausrüsung gehören zwingend feste Wanderschuhe, ein Klettergurt mit Bremse (KS-Set) und ein Steinschlaghelm. Klettersteig-Handschuhe sind nicht unbedingt nötig, aber zu empfehlen. Ein Erste-Hilfe-Kit gehört in jeden Rucksack.
- Länge: ca. 600 Meter
- Höhenmeter: 150 Meter
- Gehzeit: ca. 1½ bis 2 Stunden (im Sommer und an den Wochenenden mitunter lange Wartezeiten)
- Schwierigkeitsgrad: B-C
- Geeignet für: Alle, die schon ein paar Mal einen Klettersteig begangen haben und mit der Technik vertraut sind
- Nicht geeignet für: Absolute Klettersteig-Anfänger und Kinder (es ist eine Mindestkörpergröße von 1,40 m empfohlen)
- Beste Jahreszeit: März – Oktober
Wir hoffen, dass du Spaß hattest an unserem Artikel zum Rio Sallagoni Klettersteig. Vielleicht hast du ja auch Lust den Klettersteig zu gehen? Wir können ihn auf jeden Fall empfehlen. Er hat uns sehr viel Spaß gemacht.
Die Rio Sallagoni Schlucht ist v.a. an heißen Tage sehr zu empfehlen, wenn man am Cima Capi und am Cima SAT „durchgebraten“ werden würde.