Höhlenexpedition im Altmühltal (Silberloch Essing): Das musst du wissen

Eine Höhlenexpedition ist ein unvergessliches Erlebnis. Wir meinen damit keinen gemütlichen Spaziergang durch eine ausgebaute Tropfsteinhöhle, sondern eine kleine Expedition mit Helm, Taschenlampe und viel Schlamm.

Die erste Höhlenexpedition unseres Lebens führte ins Altmühltal. Die Höhle, die wir erkunden, ist das Silberloch bei Essing, eine der imposantesten Höhlen der fränkischen Alb. Wie verraten dir, was dich auf diesem Mikroabenteuer erwartet.

Start unserer Höhlenexpedition im Altmühltal

Wir sind natürlich keine Höhlenforscher – wie du wahrscheinlich auch nicht – und würden uns nie ohne Guide tiefer in eine Höhle wagen. Auf unserem Abenteuer begleiten uns daher die Guides von Simply Outdoor.

Regenjacken und warme Klamotten standen auf der Packliste. Nichts davon brauchen wir bei strahlendem Sonnenschein auf unserer Höhlenexpedition. Insgesamt sind wir 14 Teilnehmer (zwei Frauen und zwölf Männer), die gespannt auf die Anweisungen der vier Höhlen-Guides warten. Die Gruppe wird in der Höhle übrigens aufgeteilt, damit es unter Tage schneller vorangeht.

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Der Eingang zur Unterwelt

Dann kann der Spaß beginnen. Nach einer kurzen Wanderung stecken uns die Guides in Overalls, wir legen die Klettergurte an und setzen die Helme auf. Die Ausrüstung wird natürlich gestellt. Von außen sieht die Höhe, das Silberloch, wenig spektakulär aus. Das Eingang zum Silberloch, in dem früher wohl Silber abgebaut wurde, ist nicht mehr als eine unscheinbare Spalte im Fels.

Schon kurz hinter dem Eingang zur Höhle wartet die erste Abseilstelle. Es ist nicht wirklich tief, vielleicht zwei, drei Meter. Wegen der nassen rutschigen Felsen sind wir aber alle froh, hier nicht ohne Seilsicherung zu klettern. Das wäre wohl auch ein Ding der Unmöglichkeit.

Nach dem ersten Abseilstück erreichen wir den ersten größeren Raum. Es hat schon einen Hauch von Abenteuer hier unter Tage. Wir kommen uns alle ein wenig wie echte Entdecker vor.

Die nächste Stelle in der Höhle ist schon schwieriger zu überwinden. Es geht gut drei Meter steil nach oben. Ein Seil hilft, Halt zu finden. Auch hier ist der Fels wieder extrem glatt. Was auf den ersten Blick einfach aussieht, ist für Ungeübte gar nicht so leicht. Unsere Guides bringen uns aber alle sicher nach oben.

Nach ein paar Metern in völliger Dunkelheit – nur unsere Stirnlampen spenden Licht – heißt es: Ab auf den Boden, Kopf einziehen und robben. Viel Platz ist nicht und der Durchgang ist bestimmt zehn, 15 Meter lang, bevor wir wieder einen größeren Hohlraum erreichen.

Der Geburtskanal

Das Highlight unserer Höhlenexpedition im Altmühltal ist der sogenannte Geburtskanal. Der Name könnte nicht passender sein. Der enge Geburtskanal führt steil nach oben, bestimmt zehn Meter weit. Wir quetschen uns, jeder einzeln, durch den winzigen Schacht, versuchen irgendwie auf dem nassen Fels Halt zu finden.

Ich verliere jegliches Zeitgefühl. Habe ich jetzt drei Minuten für den Geburtskanal gebraucht – oder waren es zehn? Wie auch immer, oben kommen wir in einen riesigen Raum mit imposanten Stalaktiten und Stalagmiten.

Wir alle fragen uns: Müssen wir durch den engen Geburtskanal etwa wieder nach unten? Kalter Angstschweiß rinnt mir über die Stirn. Das wird kein Spaß. Doch Entwarnung. Nach einer kurzen Pause in dem großen Raum seilen wir uns an anderer Stelle wieder ab. Es geht sicher sieben, acht Meter in die Tiefe. Wer nicht aufpasst, rutscht schnell an dem glitschigen Fels aus.

Wir kämpfen uns nun denselben Weg nach draußen, den wir hergekommen sind. Ohne unsere Guides wären wir in der Höhle komplett aufgeschmissen. Viele kleine Tunnel führen in unterschiedliche Richtungen. Ich wäre hier in der Dunkelheit hoffnungslos verloren, würde vermutlich nie wieder das Tageslicht sehen. Aber so kommen wir schließlich alle nach rund drei Stunden wohlbehalten draußen an.

Fazit: Lohnt sich die Höhlentour im Altmühltal?

Du fragst dich, ob sich die Höhlenexpedition im Altmühltal lohnt? Definitiv! Die Tour ist sehr beeindruckend, teilweise recht schweißtreibend und ist ein Tipp für alle, die ein kleines Abenteuer suchen.

Unsere Höhlen-Guides waren super nett und gut ausgebildet. Du wirst aber auch nicht durch die Höhle getragen. Blaue Flecken bleiben nicht aus und Platzangst ist hier völlig fehl am Platze. Für uns steht eins fest: Unsere nächste Höhlentour ist ausgemachte Sache!

Den genauen Standort des Silberlochs, gelegen zwischen Kelheim und Riedenburg, verraten wir dir hier nicht. Diese Höhlentour ist schließlich nichts für Anfänger – zumindest nicht ohne ortskundige Höhlenführer und der entsprechenden „Höhlenforscher“-Ausrüstung. Bei Interesse an der Höhlentour solltest du dich unbedingt einer Gruppenführung anschließen. Hier findest du übrigens die von uns gebuchte Tour. Wir haben die Höhlentour selbst bezahlt und empfehlen dir die Tour, weil es uns einfach mega viel Spaß gemacht hat.

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Autor:in
Florian Westermann ist Buchautor, Reisejournalist und preisgekrönter Profi-Fotograf.

2010 gründete er den Foto- und Reiseblog Phototravellers.de, auf dem er seine Expertise in über 400 Artikeln zu den Themen Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie teilt.

Hier findest du alle Artikel von Florian Westermann.
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