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Sonnenaufgang in der Düne Råbjerg Mile
Råbjerg Mile – Dänemark oder Wüste?
Tief in der Nacht machen wir uns auf den Weg zur Wanderdüne Råbjerg Mile, rund zwölf Kilometer südlich von Skagen. Der Parkplatz (GPS: N 57 39.199, E 10 24.564 → Google Maps) liegt am Rande der riesigen Wanderdüne. Man kann der Straße einfach weiter folgen oder sich durch die Dünenlandschaft schlagen, was natürlich viel schöner ist. Wobei wir in der Dunkelheit natürlich noch nicht viel sehen. Wir sind gespannt, was uns erwartet. Wir kennen Råbjerg Mile bisher nur von Fotos – und die sehen vielversprechend aus.
Es wird Tag über der Düne Råbjerg Mile
Vom Parkplatz brauchen wir nicht lange, dann stehen wir schon inmitten der unendlich groß erscheinenden Wanderdüne. Vor uns tut sich ein riesiger Sandberg auf. Zum Fotografieren ist es in der Nähe des Parkplatzes wegen der vielen Fußspuren natürlich denkbar ungeeignet. Wir kämpfen uns den Sandhügel rauf und verschaffen uns einen Überblick über die Gegend. Bis zum Sonnenaufgang haben wir zwar noch viel Zeit, aber es dämmert schon langsam. Die Stirnlampe können wir getrost ausmachen. Wir stoßen auf die ersten unberührten Sandfelder. Die vom Wind geschaffenen Muster im Sand sind toll. Wüssten wir es nicht besser, könnte man meinen, in einer Wüste irgendwo in Afrika zu stehen. Wir wandern weiter hinein in die Wanderdüne. Die Fußspuren werden jetzt immer weniger. Zum fotografieren ist das perfekt. Wir bauen die Ausrüstung auf und warten auf den Sonnenaufgang, während sich der Himmel lila färbt.
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Ein unvergesslicher Sonnenaufgang
Nur noch wenige Sekunden, dann kommt die Sonne über den Horizont. Wir warten gespannt, was passiert. Da ist sie, die Sonne. Die ersten Lichtstrahlen verpassen dem feinen Sand wunderschöne Orangetöne. Biggi kann nicht anders und zieht die Schuhe aus, um die Zehen in den Sand zu stecken. Das hätte sie wohl besser nicht getan. Auch wenn es nicht so aussieht, der feuchte Sand ist zumindest gefühlt kalt wie Eis. Dafür muss sie jetzt Model stehen – oder besser gesagt springen.
Die Wanderdüne Råbjerg Mile aus der Luft
Mit dem Fahrrad durch Skagen
Wir bleiben noch eine ganze Weile in der Düne. Weit und breit ist kein Mensch zu sehen. Dabei ist es am Morgen einfach nur unbeschreiblich schön. Der Sonnenuntergang ist sicher auch super toll, hat aber den Nachteil, dass man sicher nicht ganz alleine ist. Hier gilt einmal mehr: Morgenstund hat Gold im Mund. Zurück in Skagen wartet schon Rita. Eine ältere Dame, die es faustdick hinter den Ohren hat. Es vergeht kein Tag, an dem sie nicht in die mitunter eiskalte Nord- oder Ostsee springt. Das hält fit und härtet extrem ab.
Das Wippfeuer – einer von fünf Leuchttürmen Skagens
Es gibt wohl keine bessere Möglichkeit, Skagen anzuschauen als mit dem Rad. Auf dem Weg zum ersten Stopp erzählt Rita schon jede Menge Interessantes über die Stadt und ihre Vergangenheit. Etwa, dass Skagen ab Ende der 1870er Jahre bis zur Jahrhundertwende ein internationaler Treffpunkt junger Künstler war. Wer sich für Kunst interessiert, sollte unbedingt ins → Skagens Museum, das wechselnde Kunstausstellungen zeigt. Und achtet bei eurer nächsten Dänemark-Reise unbedingt auf die Dächer. Dort, wo immer viel Wind geht, sind die Dachziegel mit Mörtel verfugt. Wäre auch blöd, wenn man sein Dach jeden Monat neu decken müsste. Wir machen Halt am ältesten Leuchtturm Skagens, dem Wippfeuer (Vippefyr) (GPS: N 57 43.609, E 10 36.489 → Google Maps). Das Wippfeuer ist kein Leuchtturm im herkömmlichen Sinne, sondern eine Konstruktion, in dem früher in einem Korb ein Holz- oder Kohlefeuer in die Höhe gehievt wurde. Das Wippfeuer wurde 1626 gebaut und war bis 1747 im Einsatz. Das, was man heute bestaunen kann, ist natürlich nur ein Nachbau. Das Original existiert nicht mehr. Abgelöst wurde das Wippfeuer 1747 übrigens vom Weißen Turm – einem echten Leuchtturm, der heute noch steht und der zu den fünf historischen Leuchttürmen Skagens zählt.
- das Wippfeuer (Vippefyr, 1626)
- der Weiße Turm (Hvidefyr, 1747)
- der Graue Leuchtturm (1858)
- der Rubjerg Knude Leuchtturm (Rubjerg Knude Fyr, 1900)
- der Skagen West Leuchtturm (Skagen West Fyr, 1956)
Der Hafen von Skagen
Vom Wippfeuer ist es nicht weit zum Skagen Havn, dem größten Fischereihafen Dänemarks. Wer in Skagen Urlaub macht, sollte unbedingt einmal durch den Hafen schlendern und sich die großen Schiffe anschauen. In dem Hafen legen sogar riesige Kreuzfahrtschiffe wie die fast 300 Meter lange Brilliance of the Seas an. ⭐ Tipp: Von Montag bis Freitag zwischen sieben und acht Uhr findet in dem Hafen die Skagen Fiskeauktion, eine Fischauktion, statt. Besucher sind herzlich willkommen, zuzuschauen, wie der frisch gefangene Fisch versteigert wird.
Die versandete Kirche
Vorbei an der Skagen Skipperskole und dem → Kystmuseet Skagen geht es weiter zur versandeten Kirche St. Laurentius (den tilsandede kirke) (GPS: N 57 42.822, E 10 33.041 → Google Maps) – eine Top-Sehenswürdigkeit in Skagen. Wir lassen die Straße hinter uns und fahren ein Stück einen sandigen Weg. Mit den dünnen Reifen unserer Fahrräder ist das gar nicht so einfach. Nach ein paar Minuten taucht auch schon der alte Kirchturm auf. Auf den ersten Blick schaut der Kirchturm eigentlich ganz normal aus. Erst bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass hier etwas nicht stimmt. Tatsächlich schaut nur der obere Teil des Kirchturms noch aus dem Sand. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts gebaut erreichten die Dünen das Bauwerk um 1770. Von dieser Zeit an mussten die Gläubigen zu jedem Gottesdienst den Eingang freischaufeln. Ein Vierteljahrhundert später gab man die Kirche schließlich auf. Das Kirchenschiff wurde abgerissen, der Kirchturm blieb aber als Seezeichen bewahrt und später weiß angemalt. Was sich sonst noch unter dem Sand findet, darüber kann nur spekuliert werden. Vermutlich würde man den Fußboden der Kirche und Gräber aus der damaligen Zeit finden.
Mit den dünnen Reifen unserer Räder ist auf dem Schotterweg Vorsicht angebracht. In der Ferne sieht man schon die versandete Kirche
Auf den ersten Blick schaut die versandete Kirche recht gewöhnlich aus. Ihr werdet aber den Eingang nicht finden
An der Westküste Skagens
Von der versandeten Kirche auf der Ostseite geht es auf die Westseite. Bevor wir die Nordsee erreichen, lassen wir unsere Räder stehen und laufen hinauf zu einer alten Bake (unbefeuertes Seezeichen) (GPS: N 57 43.511, E 10 31.224 → Google Maps) hoch über das alte Skagen (Gammel Skagen). Die Baken an der Küste wurden einst errichtet, um die Seefahrt in dem Gebiet zu erleichtern. Darüber hinaus hat man von hier einen wirklich tollen Blick über Skagen. Rita erzählt, dass die Häuser in der Gegend dem Untergang geweiht sind, weil die Dünen immer weiter wandern und sich das Meer eines Tages alles holt. In der Ferne sehen wir sogar ein verlassenes Haus, das bald im Meer versinken dürfte.
Der Abstecher zur Bake lohnt sich. In der Ferne erkennt man unter anderem ein Haus, das dem Meer bald zum Opfer fallen wird
Ruths Hotel gehört zu den Top-Adressen in Skagen. Gut zu erkennen sind hier die vermörtelten Dachziegel
Smørrebrød
Nach so viel Bewegung haben wir uns wirklich eine Pause verdient. Zu Mittag gibt es Smørrebrød (Smörrebröd). Das ist ein reich belegtes Butterbrot und in Dänemark ein traditionelles Mittagessen. Die Grundlage bildet Schwarzbrot, der Belag wird je nach Lust und Laune gewählt. Das hört sich jetzt vielleicht erst einmal … nun ja, nicht besonders aufregend an. Ein gutes Smørrebrød ist aber definitiv ein Hochgenuss, das mit einem Butterbrot so viel gemein hat wie Feuer mit Wasser. Eines der besten Smørrebrød-Restaurants in Skagen ist das → Dit Smørrebrød. Wir nehmen am einem kleinen Tisch Platz und bestellen bunt gemischt von der reichhaltigen Karte. Zu jedem Smörrebröd empfiehlt das Haus einen ganz speziellen Schnaps – da kann man schnell betrunken werden. Traditionell gibt es natürlich viele Gerichte mit Fisch, aber auch für Fleischfans und Vegetarier wird einiges geboten.
Sonnenuntergang mit Robben an der Nordspitze Grenen
Am Nachmittag verschlägt es uns nach Grenen, auch Skagens Gren genannt. Das ist die Nordspitze Jütlands und Dänemarks. Außerdem treffen hier Nord- und Ostsee aufeinander. Klar, dass Grenen zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Skagen gehört. Entsprechend viel ist auch auf dem (kostenpflichtigen) Parkplatz (GPS: N 57 44.353, E 10 38.003 → Google Maps) los. Bis zum äußersten Zipfel brauchen wir zu Fuß eine knappe halbe Stunde. Man kann entweder einem breiten Einschnitt in den Dünen folgen, den auch die Traktoren mit ihren Anhängern befahren, um Besucher direkt an die Nordspitze zu fahren. Schöner ist natürlich der Weg am Strand mit der Meeresbrandung. In der Ferne sehen wir schon zahlreiche Besucher am äußersten Zipfel. Aber warum dieser Auflauf? Bald wissen wir, warum. Da hat sich doch tatsächlich eine kleine Robben-Kolonie breitgemacht. Die Tiere lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen und genießen das Sonnenbad am Strand. Einige Touristen wollen ein allzu nahes Selfie mit den Robben. Die quittieren das mit drohenden Lauten. Nein, beißen lassen sollte man sich besser nicht von den niedlich aussehenden Tieren. Robben sind kräftige Raubtiere und können sogar kleine Wale töten – und ja, theoretisch können sie auch einen Menschen töten, wie uns ein befreundeter Meeresbiologe später erzählt.
Die Robben lassen sich von den vielen Menschen nicht aus der Ruhe bringen, wenn man etwas Abstand einhält
Sie schauen ja niedlich aus. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um Raubtiere handelt
Mit beiden Füßen in der Nord- und Ostsee
Wir ziehen die Schuhe aus und waten ins eiskalte Meer. An den Wellen kann man genau erkennen, wo Nord- und Ostsee aufeinander treffen. Unserem Beispiel folgen einige andere Besucher. Ein Grenen-Bild im Meer gehört einfach dazu. Am Abend leert sich der Strand von Grenen langsam. Wir bleiben noch bis nach Sonnenuntergang. Wie oft hat man schon die Möglichkeit, frei lebende Robben zu sehen.
Nützliche Links
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Unsere Dänemark-Reise im Überblick
Tag 1 Henne | Tag 2 Filsø-See, Kærgård und der Nationalpark Wattenmeer | Tag 3 Hvide Sande, Lyngvig Fyr und Stauning Whisky | Tag 4 Ringkøbing, Søndervig und Bagges Dæmning | Tag 5 Mønsted Kalkgruber und Slettestrand | Tag 6 Thorup Strand und Rad-Tour zu den Svinklovene | Tag 7 Der Leuchtturm von Rubjerg Knude | Tag 8 Råbjerg Mile, Radtour durch Skagen und Grenen | Tag 9 Christiansfeld, Haderslev und Schloss Gråsten
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⭐ Dieser Reisebericht entstand im Rahmen einer Pressereise mit → VisitDenmark. Auf den journalistischen Inhalt hat das keinen Einfluss.
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Wer einen Urlaub bei unseren Nachbarn im Norden plant, sollte vielleicht auch einen Besuch von Grenen einplanen, dem Platz wo Nord- und Ostsee aufeinander treffen. Direkt an der Nordspitze Dänemarks. Genau genommen ist nicht Grenen sondern der ein paar Meter weiter westlich gelegene Skagen Nordstrand der nördlichste Punkt Jütlands (und somit auch Dänemarks). Auch die genaue Lage und die Form der äußersten Landzunge kann sich abhängig von Strom- und Windverhältnissen täglich ändern. Die Sandzunge ist daher ein beliebtes Ausflugsziel – für Urlauber und Einheimische gleichermaßen. Ich empfehle den wunderbaren Strandspaziergang am Ostseestrand entlang: Dabei kann man sich herrlich den Wind um die Nase wehen lassen, barfuß im kristallklaren Wasser laufen und sogar seltene Tiere wie z.B. Seesterne finden! Nach etwa 20-30 Minuten Fußmarsch erreicht man dann die äußerste Spitze der Landzunge – hier ist Dänemark zu Ende! Und man kann deutlich erkennen, wie hier die Wellen von Nordsee (von links) und Ostsee (von rechts) aufeinandertreffen. Da das Wasser an dieser Stelle sehr flach ist, kann man auch einige Meter ins Meer hineinwaten. Es ist ein tolles Gefühl, wenn einem das Wasser von beiden Seiten um die Beine strudelt und man mit einem Fuß in der Nordsee und mit dem anderen Fuß in der Ostsee steht
Ja, wir waren dort auch im Wasser – es ist echt toll, wenn mitunter auch sehr kalt
Absolut tolle Aufnahmen….Vor allem die Robben! Ich war vor einigen Jahren auch dort, es war klasse. Natur pur, viel Sand, Sonne und Wind. Die Photos aus den Dünen wirken fast wie von einem anderen Planeten. Klasse! Werde die Region dort auch bestimmt wieder besuchen!
Hallo Birgit,
ja, es hat uns auch echt super gefallen :-) Mit den Robben, das war natürlich super Glück und echt ein Highlight :-) Am liebsten würden wir uns gleich wieder ins Auto setzen und losdüsen
Liebe Grüße
Flo