Reisekosten für einen Island-Urlaub + Spartipps

Island ist mit seiner atemberaubenden Landschaft eines der beliebtesten Urlaubsziele der Welt. Allerdings ist Island auch ein sehr teures Reiseland.

Hotels, Restaurants und Mietwagen gehen richtig ins Geld. Wir verraten dir, was eine Reise nach Island kostet und wie du Island relativ günstig bereisen kannst.

Island ist kein billiges Reiseland

Island ist ein ausgesprochen teures Reiseziel. Während die Kosten für die Anreise im Rahmen bleiben, sind Unterkünfte, Mietautos und Restaurants auf der Vulkaninsel ausgesprochen teuer. Hier findest du eine Übersicht über die wichtigsten Reisekosten und außerdem ein paar Startipps, die deinen Island-Urlaub deutlich günstiger machen.

1. Das kostet der Flug nach Island

Von Deutschland aus ist Island problemlos mit dem Flugzeug zu erreichen. Ab Frankfurt beträgt die Flugzeit etwa dreieinhalb Stunden. In der Hauptsaison von Anfang Juni bis Ende August musst du für den Hin- und Rückflug mit 400 bis 600 Euro pro Person rechnen.

Hier zahlt es sich aus, frühzeitig zu buchen. Icelandair (Test: Icelandair Business Saga Class) bietet auf Flügen nach Kanada und in die USA an, auf Island einen Stopover mit bis zu sieben Nächten einzulegen.

Heißt: Wenn du nach Kanada oder in die USA fliegst (oder umgekehrt), kannst du bis zu sieben Nächte auf Island verbringen – und das ohne Aufpreis.


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2. Alternativ: Das kostet die Fähre nach Island

Du erreichst Island auch mit der Fähre (Smyril Line). Die Fahrt mit der Fähre nach Island macht Sinn, wenn du mit dem eigenen Auto, dem Wohnmobil oder dem Motorrad anreist und etwas mehr Zeit auf Island verbringen willst.

Die Fahrzeit ab der dänischen Hafenstadt Hirtshals mit Zwischenstopp auf den Färöer Inseln nach Seyðisfjörður im Osten Islands beträgt etwa 50 Stunden. Hinzu kommt der mehrstündige Aufenthalt auf den Färöer Inseln. Wer mag, kann hier auch einige Tage bleiben und seine Reise dann fortsetzen.

In der Hauptsaison musst du für das Fährticket (Hin- und Rückfahrt, zwei Personen plus normaler Pkw, günstigste 2er-Kabine) mit rund 2000 Euro rechnen.

In der Zwischen- und in der Nebensaison ist die Überfahrt deutlich günstiger. In den Wintermonaten ist das Fährticket inklusive der günstigsten Kabine schon ab rund 700 Euro zu bekommen. Reist du mit dem Camper an, solltest du sehr frühzeitig buchen, da der Platz auf der Fähre für größere Fahrzeuge begrenzt ist.

3. Das kostet der Mietwagen in Island

Wenn du Island nur kurz besuchst und etwa den Golden Circle Route fährst (ein bis zwei Tage) oder Island auf der Route 1 komplett umrunden willst (10 bis 14 Tage), reicht dir ein normaler Miet-Pkw ohne Allrad.

Für ein Fahrzeug der Golf-Klasse (Rundum-Sorglos-Versicherung ohne Selbstbeteiligung) musst du zur Hauptsaison von Ende Juni bis Mitte August mit etwa 120 Euro am Tag beim Mietwagen-Vermittler Billiger-Mietwagen* rechnen. In der Nebensaison (April/ Mai/ Anfang Juni und September/ Oktober) kostet ein Kompakt-Pkw ab etwa 70 Euro am Tag.

Willst du das isländische Hochland auf einer der sogenannten F-Straßen erkunden, benötigst du ein Fahrzeug mit Allradantrieb. Das lassen sich die Autovermieter gut bezahlen. Für ein Allrad-Fahrzeug in der Kompaktklasse musst du in der Hauptsaison mit mindestens 180 Euro am Tag rechnen. Brauchst du mehr Platz und etwa mit einem Toyota Landcruiser durchs Hochland düsen, zahlst du leicht 300 Euro am Tag.

Einen kompakten Allrad-Camper bekommst du mit einem guten Versicherungsschutz in der Nebensaison ab ca. 300 Euro am Tag. In der Hauptsaison zahlst du etwa 400 Euro am Tag.

Achte bei der Buchung deines Mietwagens auf Island auf einen umfassenden Versicherungsschutz. Die Versicherung sollte alle Schäden inklusive Steinschlag, Reifen und Unterboden abdecken.

Einige Vermieter bieten vor Ort eine sehr teure Asche- und Sandsturmversicherung an (oft auch noch mit einer exorbitanten Selbstbeteiligung). Schäden durch Asche und Sand sind in der Regel nicht in der Vollkasko-Versicherung eines Mietwagens abgedeckt und leider sind großflächige Lackschäden nach nach Asche- und Sandstürmen auf Island nie auszuschließen. Wir selbst haben aber noch nie einen Asche- oder Sandsturm auf Island erlebt und in der Regel wird man auch Stunden vorher gewarnt und die Straßen werden gesperrt. Ein kleines Risiko bleit aber immer.

Tipp: Mit der Fähre kannst du viel Geld sparen

Bei den Mietwagenpreisen siehst du schnell: Bei längeren Reisen lohnt sich die Fähre. Zwei Personen zahlen für die Überfahrt (Hin- und Rückfahrt) mit einem kleinen Campervan (bis fünf Meter Länge; jeder weitere Meter kostet 220 Euro Aufschlag pro Strecke) inklusive 2-er Innenkabine zur Hauptsaison rund 3000 Euro.

Rechnest du Flug und Preis für einen kleinen Campervan (mit Allrad ab rund 400 Euro am Tag) auf Island zusammen, sparst du schon ab Tag sieben mit der Fähre Geld (der Wertverlust des eigenen Fahrzeugs ist dabei nicht berücksichtigt).

Deutlich günstiger wird die Überfahrt außerhalb der Hauptsaison. Je nach Jahreszeit kannst du mehr als die Hälfte sparen.

4. Spritkosten

Treibstoff ist in Island alles andere als billig. Der Liter Benzin kostet (Stand Juli 2022) etwa 2,20 Euro. Der Liter Diesel ist ähnlich teuer.

5. Das kosten Hotels in Island

Hotels sind auf Island sehr teuer. In der Hauptstadt Reykjavík musst du für eine einfache Unterkunft mit rund 100 Euro am Tag rechnen. Ein Drei-Sterne-Hotel ist kaum für unter 150 Euro am Tag zu bekommen.

Unterkünfte im Hochland sind ebenfalls teuer. Für ein Privat-Zimmer für zwei Personen im Kerlingarfjöll Mountain Resort an der F347 zahlst du am Tag mindestens 26.500 ISK (ca. 200 Euro) am Tag Euro. Gemeinschaftszimmer mit bis zu 20 Schlafplätzen sind deutlich günstiger. Die günstigste Variante ist natürlich das eigene Zelt.

Tipp: Mit dem Zelt sparst du viel Geld

Willst du wirklich Geld sparen, musst du Campen. Wildes Campen ist in Island nur noch in der Wildnis erlaubt (Radfahrer und Wanderer sind davon ausgenommen), Campingplätze sind aber deutlich günstiger als Hotels.

In der Regel zahlt man pro Nacht zwischen zehn und 15 Euro pro Person. Es gibt abseits der bekannten Routen sogar kostenlose Campingplätze (dafür ohne jeglichen Komfort).

6. Das kostet ein Campervan in Island

Wenn dir das Zelt zu wenig Komfort bietet (was ich bei dem rauen Wetter auf Island gut verstehen kann), kommt noch ein Campervan in Betracht. Das kleinste Modell für zwei Personen kostet zur Hauptsaison etwa 18.000 ISK (ca. 140 Euro) am Tag. Auch ein Dachzelt bietet mehr Komfort als ein klassisches Zelt.

Ein Allrad-Camper wie ein VW Bus 4Motion (den man auch im Hochland nutzen kann) kostet rund 50.000 ISK (ca. 380 Euro) am Tag. Glücklich kann sich ich schätzen, wer einen Bus mit Allradantrieb besitzt. Da lohnt es sich definitiv, die Fähre zu nehmen und das Hochland mit dem eigenen Fahrzeug zu erkunden.

Eine große Auswahl an (Allrad)-Campern in Island (auch im Winter) findest du bei CampEasy*.

7. Das kosten Restaurants in Island

Restaurants sind auf Island extrem teuer. Ein Stück Kuchen im Café kostet mindestens sieben Euro, es können aber auch zehn Euro sein. Für eine Pizza musst du zwischen 20 und 30 Euro rechnen. Ein Bier kostet mindestens zehn Euro.

8. Die Preise in Island im Supermarkt

Lebensmittel im Supermarkt sind deutlich teurer als in Deutschland, die Preise sind aber noch verkraftbar. Eier und Käse sind sehr teuer. Nudeln und Nudelsauce im Glas sind unser Tipp, wenn du dich günstig auf Island günstig verpflegen willst (da brauchst du natürlich einen Campingkocher). Pro Person und Tag solltest du für Lebensmittel aus dem Supermarkt mit mindestens zehn Euro rechnen.

Wasser zum Trinken und Kochen kannst du an vielen Campingplätzen kostenlos auffüllen, wenn du dort übernachtest.

Das kostet ein Island-Urlaub

Du siehst: Was dich deine Reise durch Island am Ende kostet, ist pauschal nicht zu beantworten. Es gibt zu viele Faktoren, die den Preis bestimmen. Trotzdem wollen wir einmal drei Beispiele durchrechnen:

Beispiel 1: Das kosten 14 Tage mit dem Miet-Camper auf der Ringstraße + Westfjorde

Zu zweit umrundet ihr die Ringstraße mit einem Abstecher auf die Westfjorde in 14 Tagen zur Hauptsaison (von Ende Juni bis Mitte August). Dafür mietet ihr euch einen kleinen Campervan (ohne Allrad). Dann kostet euch die Reise mindestens:

  • Flug: 2 x 400 Euro = 800 Euro
  • Campervan: 14 x 250 Euro = 3500 Euro
  • Treibstoff (1700 Kilometer): 280 Euro
  • Einfache Lebensmittel: 280 Euro
  • Camping-Plätze: 280 Euro

Diese Variante kommt auf 5140 Euro (2570 Euro pro Person bzw. auf 183 Euro am Tag pro Person). Nicht berücksichtigt sind Eintrittsgelder, Restaurant-Besuche oder Ausflüge, etwa auf einen Gletscher oder mit dem Boot zum Whale-Watching.

Beispiel 2: Das kosten 14 Tage auf der Ringstraße mit Pkw und Zelt in der Nebensaison

Deutlich billiger ist es, Island mit dem Zelt zu erkunden. Wie in Variante eins umrundet ihr die Ringstraße mit einem Abstecher auf die Westfjorde in 14 Tagen zur Nebensaison (April/ Mai/ Anfang Juni und September/ Oktober). Dafür mietet ihr euch einen Kompakt-Pkw, etwa einen VW Golf. Übernachtet wird auf Campingplätzen im eigenen Zelt. Dann kostet euch die Reise mindestens:

  • Flug: 2 x 300 Euro = 600 Euro
  • Pkw: 14 x 70 Euro = 980 Euro
  • Treibstoff (1700 Kilometer): 200 Euro
  • Einfache Lebensmittel: 280 Euro
  • Camping-Plätze: 280 Euro

Diese Variante kommt auf 2310 Euro (1155 Euro pro Person bzw. auf 83 Euro am Tag pro Person). Nicht berücksichtigt sind Eintrittsgelder, Restaurant-Besuche oder Ausflüge, etwa auf einen Gletscher oder mit dem Boot zum Whale-Watching.

Beispiel 3: Das kosten vier Wochen mit dem eigenen Allrad-Camper

Zu zweit wollt ihr ganz Island inklusive dem Hochland in vier Wochen mit dem eigenen kompakten Allrad-Camper (VW Bully o.ä.) erkunden. Um Geld zu sparen, fahrt ihr zur Nebensaison, etwa Mitte Mai.

  • Fähre: 2600 Euro
  • Treibstoff: (2500 Kilometer): 400 Euro
  • Einfache Lebensmittel: 560 Euro
  • Camping-Plätze: 560 Euro

Diese Variante kostet 4120 Euro (2060 Euro pro Person bzw. auf 74 Euro am Tag pro Person). Im Vergleich zu den ersten beiden Variante seid ihr vier statt zwei Wochen auf Island und könnt sogar das Hochland genießen. Einen Haken hat die Sache aber: Den Allrad-Camper musst du schon selber mitbringen.

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Autor:in
Florian Westermann ist Buchautor, Reisejournalist und preisgekrönter Profi-Fotograf.

2010 gründete er das Foto- und Reiseportal Phototravellers.de, auf dem er seine Expertise in über 400 Artikeln zu den Themen Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie teilt.

Hier findest du alle Artikel von Florian Westermann.
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