Glymur: Wanderung zu Islands zweithöchsten Wasserfall [mit Karte]

Mit 196 Metern Fallhöhe gilt der Glymur am Ende des Fjordes Hvalfjörður als zweithöchster Wasserfall Islands. Bis zum Jahr 2011 war der Glymur offiziell sogar der höchste Wasserfall der Vulkaninsel. Der neue höchste Wasserfall ist der kaum zugängliche Morsárfoss. Damit ist der Glymur auch heute noch der höchste für Besucher leicht zu Fuß zu erreichende Wasserfall Islands.

Bei uns findest du alle Infos zur Wanderung zum Glymur inkl. Karte und GPS-Track zum Download.

Zusammenfassung Glymur

Schwierigkeit Mittelschwere Wanderung

Zeitangabe Gehzeit: 2 bis 3 Stunden

Weglänge Weglänge 5,8 Kilometer

Aufstieg Aufstieg 240 Höhenmeter

Abstieg Abstieg 240 Höhenmeter

Parkplatz Wanderparkplatz Botnsá (Google Maps)

Start der Wanderung zum Glymur

Von der Hauptstadt Reykjavík ist der Wanderparkplatz Botnsá nur rund eine Stunde entfernt. Hier startet die Wanderung zum Glymur, Islands zweithöchster Wasserfall. Der Wanderweg ist nicht zu übersehen und beginnt direkt am Ende des großen Parkplatzes.

Der Weg führt anfangs gemütlich durch flaches Gelände. Nach knapp 300 Metern wanderst du an der Gabelung geradeaus. Auch die nächsten drei Abzweigungen nach links, die auf die Nordseite des Wasserfalls führen, ignorierst du.

Pvottahellir Cave

Nach einer halben Stunde (1,3 Kilometer) macht der Weg einen Linksknick und führt dich in eine kleine Höhle, die Pvottahellir Cave. Die Höhle hat drei Ausgänge und ist ein schönes Fotomotiv. Von hier führt der Weg hinunter zum Fluss Botnsá, der am Wasserfall Glymur in die Tiefe stürzt. Hier bekommst du schon einen Eindruck von der Macht des Wassers.

Flußüberquerung

Ein mit einem Seil gesicherter Baumstamm führt trockenen Fußes über den recht flachen Fluss. Für einige Wanderer ist hier schon Schluss. Ein wenig Mut gehört schon dazu, über den Stamm zu balancieren.

Führt der Fluss nach starken Regenfällen zuviel Wasser, geht es hier nicht mehr weiter.

Seilversicherte Wegstücke

Nach der Flussquerung wandern wir oberhalb des Flusses, immer mit sicherem Abstand zur Schlucht, relativ steil nach oben. Einige Stellen des Wanderweges sind mit einem Seil gesichert.

Für völlig unerfahrene Wanderer ist das Seile eine große Hilfe. Wir haben einige Situationen erlebt, in denen Leute hier nahe eines Nervenzusammenbruchs standen.

Aber keine Sorge: Mit guten Wanderschuhen sind die seilversicherten Stellen eigentlich leicht zu schaffen. Einige Besucher sind hier aber tatsächlich mit Sneakern und Flipflops unterwegs. Ein wenig Kletterei gehört auf dem Weg zum Glymur und zurück eben doch dazu. Umso wichtiger sind Wanderschuhe!

Fantastische Blicke auf den Glymur

Nach etwa 45 Minuten (1,7 Kilometer) erreichst du den ersten Aussichtspunkt mit einem atemberaubenden Blick auf den Fluss und in die Schlucht mit dem tosenden Wasserfall am Ende.

Der Wanderweg führt stetig ansteigend immer weiter in Richtung Glymur. Ausgesetzte oder gefährliche Stellen gibt es nicht. Du wanderst immer in sicherem Abstand zum Abgrund. Du kannst aber natürlich ganz nah an die Abbruchkante rangehen. Dabei solltest du größte Vorsicht walten lassen.

Auf dem Aufstieg gibt es immer wieder kurze Abzweige zu Aussichtspunkten. Einige davon sind nicht ganz ungefährlich!

Der Glymur

Nach etwa einer bis eineinhalb Stunden (knapp drei Kilometer) stehst du direkt am Glymur. Viele Wanderer legen hier eine längere Rast ein und genießen den Ausblick. Der eisige Wind kann hier oben brutal sein. Trotz Sonnenschein sind winddichte Outdoor-Klamotten Pflicht auf der Wanderung.

Zwei Varianten für den Rückweg

Je nach Wasserstand gibt es nun zwei Möglichkeiten, abzusteigen. Etwas oberhalb des Wasserfalls kannst du den Fluss furten, also durchqueren. Sehr zu empfehlen sind Wasserschuhe und Wanderstecken! Auf der anderen Seite der Schlucht führt ein leichter Wanderweg zurück zum Parkplatz.

Führt der Fluss aber viel Wasser, solltest du auf eine Querung verzichten. Dann bleibt dir nur der Abstieg auf dem gleichen Weg, den du hinauf gewandert bist.

Das musst du über die Wanderung zum Glymur wissen

Die Wanderung zum Glymur ist traumhaft schön und ist mit der richtigen Ausrüstung und etwas Trittsicherheit auch für Anfänger machbar, zumal die Rundtour mit sechs Kilometern und nur 240 Höhenmetern auch nicht besonders lang ist. Voraussetzung sind feste Wanderschuhe. Zudem solltest du eine dicke Jacke im Wanderrucksack dabei haben und nur bei gutem Wetter loslaufen. Bei Nässe oder gar Schnee raten wir von der Tour ab.

Lesetipps: Sehenswürdigkeiten in Island & Wasserfälle in Island

Interaktive Karte zur Wanderung + GPS-Track

Hier findest du die Karte zur Wanderung zum Glymur. Hier kannst du außerdem den GPS-Track zur Wanderung zum Glymur downloaden.

Wanderführer für Island

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Autor:in
Florian Westermann ist Buchautor, Reisejournalist und preisgekrönter Profi-Fotograf.

2010 gründete er das Foto- und Reiseportal Phototravellers.de, auf dem er seine Expertise in über 400 Artikeln zu den Themen Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie teilt.

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Kommentare

  1. Eine sehr tolle Übersicht von Wasserfälle in Island! Island ist mein Lieblingsland für Wasserfälle. Dieses Jahr hatte ich eine Reise geplant, aber leider …

    Mein Lieblingswasserfall ist Háifoss und Granni!!

    Ich habe eine Website mit Wasserfällen und habe jetzt ungefähr 200 Wasserfälle in Island auf meiner Website: http://www.europeanwaterfalls.com/countries/iceland/ (Englisch).

    P.s. seit 2017 ist Morsarfoss die höchste Wasserfall Islands

    Antworten
  2. Beeindruckende Bilder und jede Menge nützlicher Tips. Ich schwelge gerade in Erinnerung an meinen Islandaufenthalt 1996.

    Vielleicht könnt ihr ja auch etwas mit einem Gedankenanstoss von mir anfangen: „An einer windgeschützten Stelle in Meeresnähe ….. wie immer ohne Salz.“ Finde den Fehler ;-)

    lg aus Österreich

    Antworten
  3. Island steht auch noch ganz oben auf meiner Reiseliste! Bei den Fotos will ich am liebsten direkt meinen Rucksack packen, Kamera und Stativ noch rein und los gehts ;) Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr!

    Viele Grüße,
    Tim

    Antworten
    • Hi Christian,

      ja, viel Spaß dabei, das lohnt sich! Leider ist Island inzwischen sehr überlaufen… Erwartet also nicht zuviel Ruhe… Die findet man wohl nur noch im Hochland, dazu braucht man aber ein entsprechendes Fahrzeug oder man ist sehr hart im nehmen und wandert drauf los :-)

      Viele Grüße
      Florian

  4. Tolle Berichte und geniale Fotos. Die Tipps zum Fotografieren sind perfekt. Danke dir dafür. Ein toller Bericht, der die Schönheit Islands auf atemberaubende Weise schildert.

    Antworten

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