Radreise Deutschland: Mit dem Fahrrad quer durch Deutschland von Süd nach Nord
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Mit dem Fahrrad durch Deutschland von Süd nach Nord

1700 Kilometer einmal quer durch Deutschland. Vom südlichsten Punkt Deutschlands, dem Haldenwanger Eck, fahren wir mit dem Fahrrad bis in den hohen Norden zum nördlichsten Punkt Deutschlands nach Sylt (List).

In 26 Etappen erreichen wir unser Ziel. Während der Tour fahren wir auf dem Iller-Radweg, dem Fulda-Radweg, dem Weser-Radweg und der North Sea Cycle Route. Dieses Erlebnis werden wir so schnell nicht mehr vergessen.

Alle Infos zur Tour, den Etappen und den Sehenswürdigkeiten findest du hier.

Aktualisiert am 31.01.2024
Die Reiseblogger Biggi Bauer und Florian Westermann

Eckdaten, Equipment und Infos

Diese Radreise war für uns die erste lange Radtour. Insgesamt waren wir 1700 Kilometer in 26 Etappen unterwegs. Für uns stand im Fokus viel von Deutschland zu sehen, tolle Städte zu entdecken und auf den schönsten Radwegen Deutschlands zu fahren.

Biggi und Flo mit ihren Fahrrädern nach der langen Radreise durch Deutschland am Sandstrand von Sylt
Geschafft! Wir sind am Meer – am nördlichsten Punkt Deutschlands. Insgesamt waren wir 1700 Kilometer auf dem Bike

Folgende Radwege sind wir gefahren:

  • Iller-Radweg
  • Fulda-Radweg
  • Weser-Radweg
  • Elbe-Radweg (Teilstrecken)
  • North Sea Cycle Route (Teilstrecken)

Wir sind die Radreise mit einem Cube Mountainbike und einem Cannondale Gravelbike gefahren.

Unsere Fahrradtaschen waren von der Firma Valkental. Mit dem Code PHOTOTRAVELLERS bekommst du im Valkental-Shop übrigens 10 Prozent Rabatt (zum Valktental-Shop*).

An Gewicht und Ausrüstung (inklusive Fotoausrüstung) hatte Flo etwa 14 Kilo Gepäck plus 1 Liter Wasser, Biggi hatte 10 Kilo Gepäck plus 3 Liter Wasser. Unsere Packliste findest du am Ende des Artikels.

Der Film: Radreise durch Deutschland von Süd nach Nord

Lehn dich zurück und genieße unsere Radreise durch Deutschland in 4K:

Etappe 1 – Start unserer Radreise am südlichsten Punkt Deutschlands

Fahrt hinein ins Rappenalptal - mystische Szenerie mit BergenWir fahren tiefer hinein ins Rappenalptal – das Allgäu ist wunderschön
Blick auf Berge und Wolken vom Haldenwanger EckDer Blick vom Haldenwanger Eck – Deutschlands südlichster Punkt
Biggi und Flo am Haldenwanger Eck - Deutschlands südlichster PunktGeschafft: Unser Startpunkt der langen Radreise ist das Haldenwanger Eck

Wir starten die erste Etappe unserer Radreise durch Deutschland in Oberstdorf im Allgäu. Das Ziel ist das Haldenwanger Eck (1.931 Meter). Es geht durch eine mystische Landschaft bis zur Stillach. Zunächst radeln wir einige Kilometer an der Stillach entlang. Schließlich queren wir den Gebirgsbach und dann geht es steil bergauf. Wir machen die ersten richtigen Höhenmeter auf dem Bike. 

Wir radeln jetzt hinein ins Rappenalptal. Der Weg in dieses malerische Seitental führt stetig bergauf. Wir fahren immer am Rappenalpenbach entlang. Über die asphaltierte Alpstraße geht es komfortabel mit dem Fahrrad bergauf. 

Nachdem wir die Fahrräder abgestellt haben, geht unsere Bike & Hike Tour zu Fuß weiter. Wer mehr Kraft in den Beinen hat, kommt noch bis zur Speicherhütte  auf 1.475 Metern.

Je höher wir kommen, desto atemberaubender wird die Aussicht. Wir blicken unter anderem auf die Höfats, den Hochvogel, das Rauheck und die Mädelgabel. Der Weg ist gut machbar, es gibt keine ausgesetzten Stellen. Lediglich gutes Schuhwerk ist nötig. Vor allem bei Regen werden die Felsen und Steine rutschig. 

Hier oben ist sehr wenig los. Hin und wieder queren Murmeltiere unseren Weg. Nach etwa 600 Höhenmetern erreichen wir das Haldenwanger Eck. Der Grenzstein 147 trennt Tirol, Vorarlberg und Bayern. Zudem markiert er die südlichste Stelle Deutschlands

Plötzlich lässt der Regen nach, die Wolken reissen auf und wir können erahnen wie schön es hier oben bei Sonnenschein sein muss. Der Blick ist atemberaubend. Für uns geht es jetzt auf dem gleichen Weg wieder hinunter in Richtung unserer Fahrräder. 

Kulinarik: An der Schwarzen Hütte kannst du einkehren und dir eine richtig leckere Brotzeit oder Kuchen gönnen.

Die Tour zum Haldenwanger Eck eignet sich perfekt mit dem Fahrrad. Ansonsten müsste man viele Kilometer zu Fuß auf Asphalt zurücklegen. Daher können wir Bike and Hike absolut empfehlen.

Der Kur- und Kneippkurort Oberstdorf ist absolut sehenswert. Wunderschöne Häuser bei spektakulärer Bergkulisse. Im Winter sind die Skigebieten Nebelhorn und Söllereck stark gefragt.

Etappe 1

Kilometer:48 Kilometer
Höhenmeter:1250 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Pension Drachenfels (hier Preise checken*)
Kulinarik:Schwarze Hütte (Google Maps), Weinstube Luitpold 11 (Google Maps)

Etappe 2: Oberstdorf nach Kempten

Der Iller-Radweg mit der Iller und den umliegenden Bergen aus der Luft
Durch diese schöne Landschaft führt uns der Iller-Radweg

Auf dem Iller-Radweg fahren wir nun die nächsten Tage mit den Rädern weiter. Mit tollem Ausblick auf die umliegenden Berge folgen wir der Markierung des Iller-Radwegs. Am Iller-Ursprung fließen die Trettach, Stillach und Breitach zum Gebirgsfluss Iller zusammen.

Der Iller-Radweg führt direkt an der Iller entlang. Immer wieder genießen wir den Blick auf den Fluss, der die Landschaft prägt. Wir fahren auf einem gut ausgebauten Schotterweg.

Schließlich erreichen wir Sonthofen. Ein Abstecher in die südlichste Stadt Deutschlands lohnt sich. Für uns führt der Weg weiter an der Iller entlang. Langweilig wird es auf dieser Etappe nie. Denn auf der Iller ist ganz schön was los. Rafting, Kajak – Wassersportler gibts hier viele. 

Ein Gebäude in der Altstadt von Sonthofen
Sonthofen war der nächste Stopp auf unserer Radtour

Unser nächster Stopp ist Immenstadt, eine ehemalige Haupt- und Residenzstadt. Hier erwarten dich wunderschöne Häusern aus unterschiedlichen Epochen.

Der Marktplatz von Immenstadt
Immenstadt verzaubert mit einer süßen Altstadt

Motiviert machen wir noch einen Abstecher an den Großen Alpsee, einem der schönsten Seen in Bayern. Der Große Alpsee ist der größte Natursee im Allgäu. Der See ist beliebt bei Ausflüglern und Wassersportlern und eignet sich super für Familien. 

Unsere Fahrräder am Großen Alpsee
Am Großen Alpsee legen wir eine kurze Pause ein

Über den Niedersonthofener See im Landkreis Oberallgäu führt uns der Weg wieder an der Iller entlang bis nach Kempten.

Kempten ist übrigens eine der ältesten Städte Deutschlands. Sie wird auch als „Hauptstadt des Allgäus“ bezeichnet. Kempten ist ehemalige Fürstabtei und Reichsstadt. Besonders sehenswert sind die Residenz und die Basilika St. Lorenz. 

Etappe 2

Kilometer:65 Kilometer
Höhenmeter:300 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Hotel Goldene Steig (hier Preise checken*)
Kulinarik:Alpensteig (Google Maps)

Etappe 3: Kempten nach Memmingen

Blick auf die Iller und den Iller-Radweg
Auf dem Iller-Radweg in Richtung Memmingen- idyllisch in der Landschaft

Auch auf dieser Etappe fahren wir fast ausschließlich an der Iller entlang. Es geht von Kempten nach Memmingen. Insgesamt können wir sagen, dass der Iller-Radweg wirklich schön ist. Nach 23 Kilometern erreichen wir ein Highlight der Etappe: den Iller-Durchbruch, Malerisch schlängelt sich hier die Iller durch die Landschaft.

Schließlich erreichen wir die historische Illerbrücke bei Illerbeuren. Die ehemalige Eisenbahnbrücke steht heute unter Denkmalschutz. Ein weiteres Highlight auf der Tour ist das schwäbische Bauernhofmuseum Illerbeuren. Es zählt zu den ältesten Freilichtmuseen in Deutschland. Das Museum gibt es bereits seit 1955. Neben sehr alten Traktoren, erfährst du hier viel über das Thema Bauernhof und siehst wunderschöne historische Gebäude.

Ein Verkaufsstand mit Keramikwaren im Schwäbischen Bauernhofmuseum Illerbeuren
Ein Besuch im Schwäbischen Bauernhofmuseum Illerbeuren lohnt sich

Wir erreichen endlich Memmingen, unser heutiges Etappenziel. Memmingen blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis in die Römerzeit reicht. Die Stadt wird auch als Tor zum Allgäu bezeichnet. Alle vier Jahre finden hier übrigens die Wallensteinfestspiele statt. Schaut euch unbedingt die historische Altstadt an. 

Etappe 3

Kilometer:57 Kilometer
Höhenmeter:340 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Hotel Weißes Ross (hier Preise checken*)
Kulinarik:Primo Piatto (Google Maps)

Etappe 4: Memmingen nach Ulm

Biggi und Flo bei Regen auf dem Iller-Radweg
An diesem Tag hatten wir Pech mit dem Wetter: Wir auf dem Iller-Radweg im Regen

In Memmingen startet die für uns letzte Etappe des Iller-Radwegs. Auch diesmal fahren wir ausschließlich an der Iller entlang. 

Ein Highlight auf der Tour ist etwa das Kloster Wiblingen. Imposant taucht es vor uns auf. Wir fahren an der langen Klostermauer entlang. Das Benediktinerkloster wurde 1093 gegründet und besitzt eine wunderschöne Bibliothek im Rokokostil. Die barocke Kirchenkunst in Oberschwaben ist bekannt. 

Das Kloster Wiblingen in Bayern
Das Kloster Wiblingen ist schon von außen äußerst imposant

Je näher wir Ulm kommen, desto mehr ist auf und an der Iller los. Ruderer, Wassersportler, Spaziergänger, Jogger. Und wir haben immer den riesigen Turm des Ulmer Münsters im Blick, übrigens eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in Deutschland. Er ist übrigens der höchste Kirchturm der Welt. Gleichzeitig ist es auch die größte evangelische Kirche in Deutschland. Natürlich schauen wir in die Kirche hinein. 

Schafe mit Schäfer vor dem Ulmer Münster
Geht es noch idyllischer? Unser erster Blick auf Ulm mit Schafen, Schäfer vor dem Ulmer Münster

Aktuell (Stand 2022) darf man leider den Turm des Ulmer Münsters nur bis 70 Meter besteigen. Aber auch aus 70 Metern Höhe haben wir einen gigantischen Blick auf die Stadt von oben. Die Marktstände unten sehen winzig aus. Das nächste Highlight ist das Ulmer Rathaus, das man auf keinen Fall verpassen sollte. Der Bau begann im 14. Jahrhundert.

Auch das Fischer-Viertel ist sehenswert – besonders das „Hotel Schiefes Haus“, aber auch alle anderen Gebäude sind super schön. Bei unserem Besuch fand übrigens gerade am Metzgerturm das internationale Donaufest statt. 

Das Hotel Schiefes Haus in Ulm
Das Schiefe Haus ist eines der ältesten Häuser in Ulm und heute ein beliebtes Hotel

Etappe 4

Kilometer:61,4 Kilometer
Höhenmeter:110 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Hotel Neuthor (hier Preise checken*)
Kulinarik:Hamoudi’s Falafel (Google Maps)

Etappe 5: Ulm nach Heidenheim

Die Iller mündet vor Ulm in die Donau. Daher fahren wir hier jetzt auch an der Donau entlang. Auf und an der Donau ist einiges los – Schiffe, Jogger, Spaziergänger und eben auch Radfahrer. Die heutige Tour bringt uns von Ulm nach Heidenheim.

Wir fahren jetzt einen Abschnitt des Donauradweges. Übrigens gibt es überall E-Bike-Ladestationen entlang der bekannten Radwege. 

Im Juli leuchten in Deutschland die goldenen Getreidefelder – Es macht einfach Spaß durch die Landschaft zu fahren. Wir kommen auf unserer Radreise durch wunderschöne Orte. Und was uns auch auffällt: Überall nisten Störche auf den Dächern. 

Eine Attraktion auf dieser Etappe ist das Lonetal. Hier erleben wir 200 Millionen Jahre Erd- und Menschheitsgeschichte. Seit 2017 ist das Tal UNESCO Welterbe. In riesigen Höhlen wurden Figuren aus Mammutelfenbein gefunden – sie zählen zu den ältesten Zeugnissen menschlicher Kultur. Ein Beispiel dafür ist etwa die Bocksteinhöhle im Lonetal. Sie gilt als ältester Siedlungskomplex des Neandertalers in Süddeutschland.

Die uralten Höhlen im Lonetal
Die uralten Höhlen im Lonetal zählen zum UNESCO Welterbe

Nach der Lone fahren wir an der Brenz weiter. Der Fluss fließt naturbelassen durch die Talwiesen. Dieser Abschnitt ist wirklich idyllisch. Es geht für uns vorbei an Felsformationen, immer mit Blick auf die Brenz. 

Blick auf die Brenz im Tal
Türkis-blau schlängelt sich die Brenz in Richtung Heidenheim

Nach diesem wunderschönen Abschnitt erreichen wir unser Etappenziel: Heidenheim. Hoch über der Stadt thront das Schloss Hellenheim. 

Die Altstadt von Heidenheim an der Brenz mit Schloss Hellenstein
Die Altstadt von Heidenheim mit dem Blick hinauf zu Schloss Hellenstein

Etappe 5

Kilometer:56 Kilometer
Höhenmeter:320 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Ecome Hotel (hier Preise checken*)
Kulinarik:Hummus und Co (Google Maps)

Etappe 6: Heidenheim nach Crailsheim

Nach einigen Kilometern auf der sechsten Etappe erreichen wir ein wunderschönes Kleinod in Deutschland: den Brenztopf. Hierbei handelt es sich um den Ursprung der Brenz.

Blick auf das türkis-blaue Wasser des Brenz-Topfs
Der Brenz-Topf ist der Ursprung der Brenz und mutet wie im Märchen mit seiner blauen Farbe an

Die Karstquelle in Königsbronn könnte einem Märchen entsprungen sein. Diese Farbgewalt hat uns sehr beeindruckt. Wir fanden den Ort wunderschön und können einen Besuch auf jeden Fall empfehlen. 

Unser Radweg führt uns weiter nach Aalen. Die um das Jahr 1246 gegründete Stadt hat uns sehr gut gefallen. 

Wir fahren an der Deutschen Limesstraße entlang. Am Wegesrand sehen wir Römerköpfe, die den Limes markieren. Hier geht auch der Limes-Radweg entlang – an der nördlichen Grenze des früheren Römischen Reiches. 

Nach 45 Kilometern tauchen die Türme der Stadt Ellwangen vor uns auf. Ellwangen ist eine Residenzstadt, die über 1250 Jahre alt ist. Ein Highlight ist die Vituskirche mit ihrem spätromanischen Bau aus dem 13. Jahrhundert. 

Blick auf den Brunnen in Ellwangen
Ellwangen ist eine alte Residenzstadt
Blick auf die Kirche von Crailsheim
Unser Etappenziel nach 71 Kilometern: Crailsheim

Nach 71 Kilometern erreichen wir Crailsheim.

Etappe 6

Kilometer:71,2 Kilometer
Höhenmeter:300 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Stadthotel Crailsheim (hier Preise checken*)
Kulinarik:Damaskus (Google Maps)

Etappe 7: Crailsheim nach Rothenburg ob der Tauber

Biggi mit dem Fahrrad an der Tauberquelle
Hier stehen wir am Ursprung der Tauberquelle – noch ist hier nur ein Rinnsal zu sehen

Von Crailsheim aus fahren wir durch die Natur direkt zum Ursprung der Tauber. Ersichtlich durch eine Markierung verändert sich das Rinnsal hier bald zu einem Fluss, der durch das liebliche Taubertal fährt.

Die Etappe ist von vielen Hügeln geprägt, die die Beine ordentlich beanspruchen. Wir sind sehr froh, als wir Rothenburg ob der Tauber erreichen, unser heutiges Etappenziel.

Blick auf Rothenburg vom Rathausturm aus
Eine der schönsten Städte Bayerns – Rothenburg ob der Tauber

Rothenburg ob der Tauber ist in unseren Augen eine der schönsten Städte Bayerns. Die mittelalterliche Altstadt verzaubert. Unzählige Fachwerkhäuser warten darauf fotografiert zu werden. Wir sind direkt bei Ankunft auf den Rathausturm gestiegen.

Blick auf die lange Stadtmauer Rothenburgs
Die imposante Stadtmauer Rothenburgs kannst du einmal komplett rumlaufen
Die Dächer in Rothenburg ob der Tauber
Endlich haben wir es auf den Rathausturm in Rothenburg ob der Tauber geschafft

Von oben blicken wir auf die Ziegeldächer der Stadt bis hin zur langen, imposanten Stadtmauer. Übrigens kannst du die komplette Stadtmauer einmal umrunden – es lohnt sich. Welche weiteren Sehenswürdigkeiten du in Rothenburg ob der Tauber anschauen solltest, erfährst du in unserem extra Artikel.

Blick auf die riesige St. Jakobs-Kirche in Rothenburg
Die riesige St. Jakobs-Kirche in Rothenburg siehst du von oben noch viel besser

Etappe 7

Kilometer:42,5 Kilometer
Höhenmeter:310 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Pension Plönlein (hier Preise checken*)
Kulinarik:Eiscafe Pizzeria Roma (Google Maps)

Etappe 8: Rothenburg ob der Tauber nach Veitshöchheim

Die Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern liegt genau an der Holdermühle
Die Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern liegt genau an der Holdermühle

Wir verlassen Rothenburg ob der Tauber und tauchen direkt wieder in die Natur und ins liebliche Taubertal ein. Wir kommen zum Beispiel in den Ort Creglingen.

Creglingen mit Blick auf die Tauber
Creglingen gehört zu Baden-Württemberg und liegt direkt an der Tauber

Die heutige Etappe führt uns auf dem Gaubahnradweg entlang. Hierbei handelt es sich um eine ehemalige Bahntrasse.

Durch idyllische Natur geht es für uns weiter – immer an der alten Bahntrasse entlang. Hin und wieder stehen auch noch alte Wagen oder Zugteile an der Strecke. 

Bald erreichen wir Ochsenfurt. Die unterfränkische Stadt zeichnet sich durch ihre uralten Stadttore und Türme aus. Die mittelalterliche Befestigungsanlage ist noch weitgehend erhalten. 

Von Ochsenfurt aus fahren wir direkt am wunderschönen Main entlang. Am Main weiden die schwarzen Rinder, die Dexter. Es erwarten uns noch viele weitere Tierarten auf diesem Abschnitt. 

Das Mainufer ist umgeben von ellenlangen Weinhängen. Wir genießen es an den Weinreben vorbeizufahren. 

Blick auf die Festung Marienberg hoch über Würzburg
Blick auf die Festung Marienberg hoch über Würzburg

Und dann taucht vor uns die Festung Marienberg oberhalb von Würzburg auf. Am Main entlang fahren wir direkt in die Innenstadt. Von weitem sehen wir die alte Mainbrücke. In Würzburg ist einiges los. Das ist – wenn man den ganzen Tag in der Natur unterwegs war, immer ein Kulturschock. Ein wenig Sightseeing machen wir natürlich. Würzburg ist bekannt für seine Gebäude im Barock- und Rokokostil. 

Auch der Blick von der alten Mainbrücke auf die Stadt ist herrlich. Hier kann man sich ein Gläschen Wein gönnen und die Stadt bewundern. Welche weiteren Sehenswürdigkeiten du in Würzburg entdecken kannst, erfährst du in unserem Artikel.

Der Radweg direkt am Main bringt uns noch in den nächsten Ort. Wir erreichen Veitshöchheim. Das Schloss Veitshöchheim war die ehemalige Sommerresidenz der Fürstbischöfe und später der Könige von Bayern. Der Rokokogarten ist absolut sehenswert. 

Etappe 8

Kilometer:38 Kilometer
Höhenmeter:290 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Hotel Wiener Botschaft (hier Preise checken*)
Kulinarik:Ratskeller Veitshöchheim (Google Maps)

Etappe 9: Veitshöchheim nach Rieneck

Der Radweg führt uns weiter am Main entlang. Wir kommen wieder durch kleine schöne Örtchen. Manchmal fühlen wir uns wie in einem Bilderbuch – mitten in Deutschland. 

Besonders die Steilhänge am Main beeindrucken uns. Oben wächst der Wein, unten sieht man, wo sich der Main in Tausenden von Jahren in die Landschaft gegraben hat. 

Blick auf dem Main vom Radweg
Wir fahren nun am Main entlang – hier ist es total idyllisch

Verwunschen – so könnte man die heutige Etappe nennen. Nach Himmelstadt erreichen wir relativ zügig – vorbei an den goldenen Feldern – Karlstadt. Hoch über dem Ort thront die Ruine Karlsburg. Die Stadt ist bekannt für das mainfränkische Weinbaugebiet. Die historische Stadt wurde um das Jahr 1200 gegründet. Karl der Große gilt als Namensgeber von Karlstadt.

Die Strecke am Main entlang ist wirklich schön – Schiffe begleiten uns des Weges. Unser nächster Stopp ist die Stadt Gemünden am Main. Drei-Flüsse-Stadt wird sie auch genannt. Die Sinn und die Saale münden hier direkt in den Fluss Main.

Blick auf die Saale mit blauen Booten
Die idyllische Saale mündet im Main bei Gemünden am Main

Die heutige Tour haben wir ein wenig kürzer gehalten. Wir erreichen bald unser Etappenziel Rieneck. Die Stadt im unterfränkischen Main-Spessart gibt es bereits seit dem Jahr 790. Eine Burg, wunderschöne Häuser und eine idyllische Umgebung erwarten uns hier.

Etappe 9

Kilometer:44,1 Kilometer
Höhenmeter:120 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Seehotel Gut Dürnhof (hier Preise checken*)
Kulinarik:Seehotel Gut Dürnhof (Google Maps)

Etappe 10: Rieneck nach Fulda

Auf der zehnten Etappe fahren wir von Rieneck weiter durch die schöne Natur. Nach fünf Kilometern erreichen wir Burgsinn. Hier fand man Siedlungsspuren, die auf das Jahr 2000 v. Chr. zurückgehen. Besonders sehenswert ist die Wasserburg Burgsinn. 

Wir fahren nun den offiziellen Fulda-Radweg, der – wie der Name schon sagt – an der Fulda entlang führt. Und die schlängelt sich idyllisch durch die Landschaft.

Biggi und Flo vor dem Dom zu Fulda
Nach 10 Tagen erreichen wir Fulda mit dem Dom zu Fulda

Nach 80 Kilometern erreichen wir die Stadt Fulda. Das Wahrzeichen ist der imposante Dom zu Fulda. Er ist die offizielle Grabeskirche des heiligen Bonifatius. Fulda ist übrigens die neunt-größte Stadt Hessens. Weitere Highlights sind das Stadtschloss Fulda und die schöne Innenstadt. 

Etappe 10

Kilometer:80 Kilometer
Höhenmeter:730 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Altstadthotel Arte (hier Preise checken*)
Kulinarik:Cafè Glück (Google Maps)

Etappe 11: Fulda nach Bad Hersfeld

Blick auf einen Teil des Fuldaradwegs
Der Fuldaradweg führt durch das idyllische Mitteldeutschland

In Fulda genießen wir das erste Franzbrötchen auf unserer Tour. Der heutige Streckenabschnitt führt uns erneut an der Fulda entlang. Dabei fahren wir zum Teil ganz nah an Störchen vorbei. Die imposanten Tiere können bis zu 80 Zentimeter groß werden und haben eine Flügelspannweite von bis zu 2 Metern. Hier, außerhalb von Fulda, gibt es viele Störche.

Der Fuldaradweg führt immer an der Fulda entlang. Die Fulda ist hier ein ruhiges und meditatives Gewässer. Hin und wieder sieht man jemanden mit dem Kajak auf der Fulda fahren. 

Unsere heutige Etappe ist landschaftlich schön, birgt aber auch keine wirklichen Highlights. Wir sind dankbar für ein paar Sonnenstrahlen und wärmere Temperaturen. 

Über eine Brücke fahren wir über die Fulda und es geht hinein in den Kurpark Bad Hersfeld mit dem Kurbad. Schließlich kommen wir direkt zur Stiftsruine Bad Hersfeld. Die Kirchenruine gilt als größte romanische Kirchenruine in Europa.

Im Jahr 2022 finden genau, als wir in der Stadt ankommen, die 71. Bad Hersfelder Festspiele, die stattfinden. Bad Hersfeld wird wegen seiner Festspieltradition auch das Salzburg des Nordens genannt. Wir schauen uns natürlich als nächstes die Innenstadt mit wunderschönen Häusern an. 

Etappe 11

Kilometer:53 Kilometer
Höhenmeter:200 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Hotel Sleep and Go (hier Preise checken*)
Kulinarik:Café Landlust (Google Maps)

Etappe 12: Bad Hersfeld nach Melsungen

Heute fahren wir den in unseren Augen schönsten Abschnitt des Fulda Radwegs. Von Bad Hersfeld geht es zunächst oberhalb der Fulda durch den Wald.

Auf einer Radreise am Fluss entlang kommt man in einen fast schon meditativen Modus. Das plätschern des Flusses und die sich im Takt hebenden Beine lassen einen über vieles nachdenken und reflektieren. Die Schönheit der Natur können wir richtig genießen.

Die Strecke führt uns direkt hinein in das wunderschöne Rothenburg an der Fulda mit seinen Märchen-Figuren. Über 300 Fachwerkhäuser findest du in der Stadt.

Neben den wunderschönen Fachwerkhäusern besticht Rothenburg an der Fulda mit einer alten Stadtmauer und vielen Figuren. Die Stadt existiert schon seit dem Jahr 1248. Die meisten Fachwerkhäuser stammen aus dem Jahr 1800. Wir können einen Besuch in einer der schönsten Städte in Hessen auf jeden Fall empfehlen. 

An der Fulda entlang fahren wir bis zum nächsten Highlight der Strecke. Wir gelangen zum Kloster Haydau. Die Klosteranlage ist rund 800 Jahre alt.

Flo auf der Fahrradseilbahn über die Fulda
Wusstest du, dass das hier die einzige Fahrradseilbahn in Deutschland ist?

Über die einzige Fahrradseilbahn in Deutschland müssen wir uns über die Fulda kurbeln. Das ist ganz schön kräftezehrend, aber natürlich auch ein tolles Erlebnis.

Fuhren wir bisher links von der Fulda, radeln wir nun auf der rechten Seite entlang. Bald erreichen wir unser heutiges Etappenziel: die Bartenwetzerstadt Melsungen.

Erneut erwarten uns wunderschöne Fachwerkhäuser. Das Rathaus zählt zu den schönsten Rathaus-Fachwerkhäusern in Deutschland. Auf das Rathaus können die Melsunger zu Recht stolz sein. Aber auch der Rest der Altstadt mit seinem Schloss und den wunderschönen Häusern kann sich sehen lassen. Wir lassen uns ein wenig durch das süße Städtchen treiben. Der Bartenwetzer auf der Bartenwetzerbrücke steht für die alte Tradition der Holzfäller. Erneut hat uns der Fulda-Radweg in einen schönen Ort geführt. 

Etappe 12

Kilometer:59,3 Kilometer
Höhenmeter:200 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Centrinum Altstadt-Hotel
Kulinarik:Reginella Rosticceria (Google Maps)

Etappe 13: Melsungen nach Hannoversch Münden

An der Fulda entlang fahren wir heute bis in die Dokumenta-Stadt Kassel. Zunächst kommen wir an der Blumeninsel vorbei und fahren dann weiter zur Schwaneninsel. Vom Staatspark Karlsaue aus radeln wir auf die imposante Orangerie in Kassel zu.

Das Orangerieschloss mit seiner gelben Fassade und den schönen Eckpavillons ist auf jeden Fall sehenswert. Wir fahren jetzt weiter am Fulda-Ufer in Kassel entlang. Über die Drahtbrücke geht es hinüber auf die andere Seite. Später genießen wir nochmal einen schönen Blick zurück auf Kassel. 

Nun kommt der, wie wir meinen, schönste Abschnitt des Fulda-Radwegs. Denn bei Fuldatal macht die Fulda eine imposante Schleife und ist riesig. Der Radweg führt direkt an der Fulda-Schleife entlang. 

Unser heutiges Etappenziel ist Hannoversch Münden, die Drei-Flüsse Stadt. Der Weserstein markiert die Stelle, an der sich Fulda und Werra küssen, um als Weser weiter zu fließen. 

Das Rathaus von Hannoversch Münden ist überaus beeindruckend. Selbst Alexander von Humboldt sagte, Hannoversch Münden sei eine der am schönsten gelegenen Städte der Welt. Uns faszinieren die Details an den einzelnen Häusern. Wir bummeln durch die Stadt und lassen uns treiben. Auch Doktor Eisenbarth – ein zu seiner Zeit äußerst bekannter fahrender Wundarzt, lebte in Hannoversch Münden. Hier lohnt sich auf jeden Fall ein Besuch.

Der Marktplatz von Hannoversch Münden
Das ist der schöne Marktplatz mit dem Rathaus und einem Element des Kunstprojekts Wasserspuren

Etappe 13

Kilometer:66,2 Kilometer
Höhenmeter:220 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Hotel im Anker (hier Preise checken*)
Kulinarik:Zimt & Zucker (Google Maps)

Etappe 14: Hannoversch Münden nach Höxter

Von Hannoversch Münden aus fahren wir nun an der Weser entlang. Dieser Abschnitt zählt sowohl noch zur letzten Etappe des Fulda-Radwegs, als auch schon zur ersten Etappe des Weser-Radwegs. Der Weser-Radweg ist rund 520 Kilometer lang und führt bis nach Cuxhaven. 

In Bursfelde entdecken wir ein Kloster. Die ehemalige Benediktinerabtei, das Kloster Bursfelde, ist einen Besuch wert, wenn du in der Gegend bist. 

Das barocke Hugenottenstädtchen Bad Karlshafen mit seinen weißen Häusern
Das barocke Hugenottenstädtchen Bad Karlshafen mit seinen weißen Häusern hat uns sehr beeindruckt

Heute erwarten uns auf der Strecke sehr viele Anstiege, eine davon von 25 Prozent Steigung. Anstrengend, aber die Abfahrt war dafür umso schöner und ziemlich flott erreichten wir Bad Karlshafen. Das barocke Hugenottenstädtchen ist auch ein Soleheilbad. Die weißen Häuser am Hafen sind sehr hübsch – hier hat es uns gut gefallen. 

Hiermit endet die letzte Etappe des Fulda-Radweges. Für uns geht es allerdings noch weiter bis nach Höxter.

Der Radweg führt uns a der Weser entlang. Wir sind schon auf die kommenden Etappen gespannt und freuen uns. Denn der Weser-Radweg soll besonders schön sein, sagt man. Ob das stimmt? 

Einige Kilometer weiter sehen wir das weiße Schloss Fürstenberg auf einem Hügel. Darunter fließt die Weser entlang. Im Schloss könnt ihr euch die 270-jährige Tradition der Porzellanmanufaktur Fürstenberg ansehen. 

Wir erreichen jetzt unser Etappenziel Höxter. Die erste Siedlung entstand wohl im Jahre 822. Es ist wirklich bemerkenswert, welch alte, schöne Städte wir in Deutschland haben und jetzt auf unserer Radreise entdecken. Übrigens eroberte einst Karl der Große den damals strategisch wichtigen Ort.

Etappe 14

Kilometer:72 Kilometer
Höhenmeter:340 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Hotel Corveyer Hof (hier Preise checken*)
Kulinarik:Ritmo Tapas Bar (Google Maps)

Etappe 15: Höxter nach Hameln

Nur wenige Kilometer von der Innenstadt Höxters entfernt liegt das UNESCO Welterbe Schloss Corvey. Ein Sohn Karl des Großen, Ludwig der Fromme, gründete im Jahre 822 die Benediktinerabtei. Kloster Corvey war im frühen Mittelalter eines der bedeutendsten Klöster in Europa. Noch heute finden sich im Kloster archäologische Relikte der Karolingerzeit.

Wir fahren weiter an der Weser entlang. Der nächste Ort, den wir erkunden, ist Holzminden. Holzminden ist bekannt als „Stadt der Düfte und Aromen“ Überall in der Stadt finden finden sich Duft-Behälter, an denen man riechen kann. 

Nach Holzminden radeln wir weiter an der Weser entlang. Bei Polle sehen wir die Burg Everstein aus dem Jahr 1200. Sie heißt auch die Burg von Aschenputtel. 

Schafe direkt am Weser-Radweg
Schafe direkt am Weser-Radweg

Weiter geht es in das nächste Städtchen. Nach knapp 50 Kilometern erreichen wir die Münchhausenstadt Bodenwerder. Sie ist Geburtsort und war Wohnsitz des bekannten Lügenbarons Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen. Eine seiner berühmtesten Erzählungen dreht sich darum, dass Münchhausen auf einer Kanonenkugel über eine belagerte Stadt reitet.

Für uns geht es an Windmühlen vorbei bis wir endlich unser heutiges Etappenziel, die Stadt Hameln erreichen. Bald schon sehen wir die bekannte Rattenbrücke von Hameln. Oben auf der Brücke sitzt eine vergoldete Ratte. Die Stadt ist bekannt für die Sage vom Rattenfänger von Hameln. Die allseits bekannte Geschichte stammt aus dem Jahr 1284.

Blick auf die Weser umgeben von der Rühler Schweiz
Der Weserradweg führt durch die Landschaft der Rühler Schweiz

Vom Rattenfängerhaus aus folgen wir einfach dem Symbol der Ratte, das uns zu den schönsten Sehenswürdigkeiten bringt. Die Figur des Rattenfängers darf natürlich nicht fehlen. Hameln bietet viele prachtvolle Fachwerkhäuser und Steinhäuser. Die meisten stammen aus der Epoche der Renaissance. Wir waren dann in einem der ältesten Fachwerkhäuser der Stadt – im Pfannekuchenhaus – Abendessen. 

Etappe 15

Kilometer:76,3 Kilometer
Höhenmeter:180 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Mercure Hotel Hameln (hier Preise checken*)
Kulinarik:Pfannekuchenhaus (Google Maps)

Etappe 16: Hameln nach Minden

Wir merken langsam, dass wir in den Norden gelangen. Die ersten Menschen, die uns entgegen kommen, rufen uns ein munteres „Moin“ entgegen. In den Bäckereien duftet es nach Franzbrötchen. Und überhaupt wird die Umgebung nordischer.

Der KIrchturm der Kirche St. Nikolai von Rinteln vom Weser-Radweg aus
Der KIrchturm der Kirche St. Nikolai von Rinteln vom Weser-Radweg aus

Vorbei an Backsteinhäusern bringt uns der Weserradweg auf dieser Etappe in den ersten schönen Ort, nach Rinteln. Hier lohnt sich ein Stopp, da die Altstadt mit tollen Fachwerkhäusern gut erhalten ist. Der Marktplatz mit den schönen Fassaden ist ein Highlight.  

Eine weitere Attraktion auf dieser Etappe des Weser-Radwegs ist der Werre-Weser-Kuss. Hier fließt die Werre in die Weser.

Direkt bei Porta Westfalica thront das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Hang des Wittekindsberges über der Weser und ist weithin sichtbar.

Nach 70 Kilometern erreichen wir unser Etappenziel Minden. Die Stadt wurde um das Jahr 800 gegründet und besticht mit tollen Hausfassaden. Wir sind wirklich baff wie viele tolle Städte wir auf unserer Tour entdecken dürfen. 

Etappe 16

Kilometer:70 Kilometer
Höhenmeter:170 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Lindgart Hotel (hier Preise checken*)
Kulinarik:Dell Amore (Google Maps)

Etappe 17: Minden nach Nienburg

Blick auf das Wasserstraßenkreuz bei Minden
Das Wasserstraßenkreuz bei Minden ist absolut imposant

Am Morgen fahren wir bei Sonnenschein an der Weser entlang und gelangen zum Wasserstraßenkreuz Minden. Genauer wird der Mittellandkanal am Wasserstraßenkreuz in fast 400 Meter langen Trogbrücken über die Weser geführt. Der Kanalspiegel befindet sich 13 Meter über dem Spiegel der Weser. 

Für uns wird es heute spannend. Denn wir kommen an einigen Schleusen vorbei, was wir ja so aus dem Süden Deutschlands nicht kennen und auch nicht täglich sehen können. Auf der Etappe ist jedenfalls einiges für uns geboten. Besonders spannend ist für uns die Schachtschleuse Minden.

Der Weg führt uns weiter durch Petershagen. Die ehemalige Bischofsstadt hat einige Storchennester auf den Dächern zu bieten. Daher nennt sich die Stadt auch selbst die Hauptstadt der Störche.

Nach einigen Kilometern kommen wir zum Scheunenviertel Schlüsselburg. Um die Gebäude mit der Ernte vor Hochwasser zu schützen, wurden um das Jahr 1600 auf der höchsten Erhebung einige Scheunen gebaut. 

Später fahren wir durch Stolzenau. Hier feiern wir ein kleines Jubiläum. Auf unserem Tacho steht die 1000-Kilometer-Marke.

Nach 73 Kilometern erreichen wir unser heutiges Etappenziel: die Spargelstadt Nienburg. Der Kirchturm der Martinskirche ist 72 Meter hoch. Auch in Nienburg erwarten uns wieder viele Fachwerkhäuser. Der Spargelbrunnen steht für den Ruf der Stadt als Spargelstadt. 

Etappe 17

Kilometer:63 Kilometer
Höhenmeter:110 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Hotel zum Kanzler
Kulinarik:Kanzler’s Genusswirtschaft (Google Maps)

Etappe 18: Nienburg nach Verden

In Nienburg fahren wir am Hafen der Stadt entlang und wieder an der Weser. Unser erster Ort, den wir erreichen ist Drakenburg. In Drakenburg stand früher ein großes Rittergut. Nach einem verheerenden Brand im 30-Jährigen Krieg blieb nur das Hoftor im Renaissancestil, das Prachtportal von Drakenburg, übrig. Drakenburg besteht nur aus Backsteingebäuden und ist einen Abstecher wert. Ebenfalls spannend fanden wir die riesigen Zielscheiben an den Häusern. Sie zeigen, dass hier ein Schützenkönig wohnt. Das hat in Niedersachsen Tradition. 

In Schweringen überqueren wir die Weser mit einer kleinen Fähre. Hier kommen wir mit den Einheimischen ins Gespräch. Mit der Fähre zu fahren ist ganz normal. 

Blick auf die Weser von der Fähre Schweringen aus
Ein Highlight: Mit der Fähre in Schweringen überqueren wir die Weser

Die Etappe auf dem Weserradweg bringt uns nach Hoya. Hier fahren wir durch den Ort. 

Übrigens gibt es am Weserradweg immer tolle Pausenplätze mit Unterstellmöglichkeit bei schlechtem Wetter. 

Zum Glück haben wir ja nie schlechtes Wetter ;-)

Wir gelangen an die Aller und hier wartet bereits unser Etappenziel auf uns: Wir sehen Verden von der Aller aus. Die Reiterstadt Verden überzeugt uns mit schönen Fachwerkhäusern. Vor allem der Verdener Dom ist sehenswert. Hier gibt es auch eine Legende zum „Steinernen Mann“.

Nachdem wir den Dom auch im Inneren besichtigt haben, schlendern wir durch die Stadt. Übrigens hat hier auch Wilhelm Busch, der Autor von Max und Moritz, einige Zeit verbracht. 

Tipp: Wenn ihr ein gutes Fahrradgeschäft auf dem Weser-Radweg sucht, können wir euch „Aller-Räder“ in Verden wirklich empfehlen. Die Jungs haben Flos Gangschaltung wieder repariert. So konnten wir ohne Probleme weiter fahren.

Etappe 18

Kilometer:56,1 Kilometer
Höhenmeter:80 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Akzent Hotel Höltje (hier Preise checken*)
Kulinarik:Diers Kaffee (Google Maps)

Etappe 19: Verden nach Bremen

Von Verden aus gelangen wir zunächst ein kurzes Stück an der Aller entlang, um dann wieder bald parallel zur Weser mit dem Rad zu fahren.

Nach einem Stopp im Örtchen Achim geht es vorbei an kleinen Dorf-Ständen, bis uns der Weserradweg ins Bremer Industriegebiet führt. Vorbei geht es an eigentümlichen Kunstwerken, bis wir aus dem Industriegebiet herauskommen und direkt am Fluss, am Bremer Weserwehr ankommen. 

Der Radweg führt uns weiter in Richtung Innenstadt auch am Bremer Weser-Stadion vorbei. 42.000 Fußballfans passen hier rein.  

Und dann haben wir es geschafft: wir sind in Bremen. Das Rathaus gehört seit 2004 zum UNESCO Welterbe. Es zählt zu den bedeutendsten Bauwerken der Backsteingotik in Europa. Der Bremer Dom erstrahlt im Stil der Romanik und Gotik. Am Marktplatz findest du auch die berühmten Bremer Stadtmusikanten. Durch die Böttchergasse laufen wir weiter hinein ins schöne Schnoorviertel. In Bremens ältestem Stadtteil schlendern wir durch die engen Gassen und schauen uns die kleinen putzigen Häuser an. 

Die Fassade des Bremer Rathauses
Das Alte Rathaus in Bremen ist ein architektonischer Prachtbau

Welche Sehenswürdigkeiten in Bremen absolut sehenswert sind, erfährst du in unserem Artikel. Was du mit Kindern in Bremen erleben kannst, liest du im anderen Artikel.

Etappe 19

Kilometer:46 Kilometer
Höhenmeter:110 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Radisson Blu Hotel Bremen (Website)
Kulinarik:Radisson Blu Hotel The Lobby

Etappe 20: Bremen nach Nordenham

Mit Etappe 20 verlassen wir Bremen und fahren wieder direkt an der Weser hinaus aus der Stadt. 

Schließlich kommen wir zum ersten Highlight der Etappe: zur WeserSide Gallery. Auf einer Hochwasserschutzwand bewundern wir riesige Graffiti in einer Freiluftgalerie. Die Wand verläuft einen Kilometer entlang des ehemaligen Flughafengeländes.

Am Deich mit Schafen und Reetdächern folgen wir dem Radweg. In einem Strandkorb mit Weserblick machen wir eine Pause. Danach führt uns der Weser-Radweg durch kleine Orte. Rechts von uns ist immer der Deich mit Schafen, links sind schöne Häuser. 

Nach etwa 35 Kilometern erreichen wir ein Melkhus. Die grünen Häuser stehen für eine Erfrischung mit hauseigenen Produkten direkt vom Hof. Flo gönnt sich gleich einen Milchshake. 

Wir radeln noch ein wenig am Deich entlang und dann erreichen wir das Huntesperrwerk. Immer zur vollen Stunde wird die Brücke herunter gelassen und Fußgänger und Radfahrer können sie passieren. 

Nachdem wir über die Weser gefahren sind, radeln wir noch in den Ort Elsfleth mit seinen Kränen am Weserufer. Erste Siedlungen gab es hier bereits im Jahre 860. Früher gehörte Elsfleth zu den größten deutschen Reedereiplätzen. 

Der nächste Ort, den wir erreichen ist Brake. Gegenüber schauen wir auf den Badestrand der Insel Harriersand. Hier sehen wir viele große Binnenschiffe und Frachter, die vorbeifahren. In Brake stehen übrigens die höchsten Siloanlagen Europas.

Unsere Tour führt noch einen Ort weiter. Wir erreichen die Weserterrassen Nordenham. Hier ist einiges los. Der Strand ist lang und lädt zum plantschen ein. 

Unser heutiges Etappenziel ist Nordenham – die Stadt lebte im 19. Jahrhundert vom sogenannten Ochsenpier. Bis in Jahr 1877 wurde von hier aus Vieh nach England transportiert. 

Etappe 20

Kilometer:74 Kilometer
Höhenmeter:110 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Hotel Lohmann
Kulinarik:Cafè Lohmann (Google Maps)

Etappe 21: Nordenham nach Cuxhaven

Von Nordenham fahren wir in Richtung Blexen Fähranleger. Und dann geht es auf die Weserfähre. Hier oben im Norden ist die Weser riesig. Große Schiffe fahren an uns vorbei. Schon nach wenigen Minuten sehen wir das Panorama von Bremerhaven. Wir sind an der größten deutschen Stadt an der Nordseeküste.

In Bremerhaven angekommen, fahren wir mit den Rädern direkt zum Alten Hafen. Hier befinden sich unzählige spannende Museen. Eines der großen Museen ist das Deutsche Schifffahrtsmuseum im Alten Hafen. Hier erfahrt ihr alles über nationale und regionale Geschichte und überhaupt alles rund um die Schifffahrt. 

Das Klimahaus ist vor allem für Familien toll. In dem Museum gibt es einiges zu entdecken. Wir machen eine mini-Weltreise in die unterschiedlichsten Länder und klimatischen Bedingungen. War auf jeden Fall interessant. 

Im Deutschen Auswandererhaus erfährst du alles über die Geschichte der Menschen, die von Bremerhaven aus nach Amerika aufbrachen.

Von den großen Schiffen am Alten Hafen fahren wir weiter in den Neuen Hafen. Auch spannend: hier werden die großen Frachter mit Neuwagen beladen, die dann weltweit verschifft werden. Auch die letzte Kneipe vor New York lassen wir uns nicht entgehen. Mittags ist noch nicht viel los. Wir fanden die Kneipe richtig urig. 

Weniger schön ist der Abschnitt des Industriehafens. Hier ist es laut, es fahren viele LKWs, dafür gibt es aber auch einiges zu sehen. 

Und auf einmal radeln wir auf dem Deich und vor uns sehen wir das erste Mal das Meer. Genauer schauen wir auf die Helgoländer Bucht. 

Wir sind sprachlos. Das erste Mal sehen wir das deutsche Wattenmeer. Es ist ein unglaubliches Gefühl so weit gekommen zu sein. Von den Bergen ans Meer. Eine faszinierende Geschichte, die wir noch gar nicht fassen können. 

Eine Zeit lang fahren wir endlos am Deich entlang. Manchmal können wir das Meer sehen, manchmal nicht, weil der Deich dazwischen ist. Leichtigkeit – so könnte man das Gefühl auf diesem  Abschnitt bezeichnen. Wir sind überwältig von einem Glücksgefühl. Erstmals glauben wir, dass wir unser Ziel wirklich erreichen können. 

Am Sahlenburger Strand scheinen Himmel und Meer ineinander zu verschwimmen. Man kann gar nicht erkennen wo der Himmel anfängt und das Meer endet. Endlose Weite.

Und dann dieser Duft – wenn ihr die Dünenrosen riechen könntet. Der betörende Geruch macht einen fast schwindlig. Zum Teil sieht man auch schon die riesigen Hagebutten am Strauch. 

Von einem Aussichtsturm schauen wir hinaus aufs Meer. Wir erreichen den Strand Duhnen mit seinen gelben Strandkörben. Bald sind wir am Strand Kugelbake. Hier steht das Wahrzeichen von Cuxhaven. Die Kugelbake. Früher diente die Bake den Seefahrern als Orientierungshilfe auf dem Meer. 

Der Blick auf Fischerboote am Nordseekai in Cuxhaven
Abendstimmung am Nordseekai in Cuxhaven. Am Meinkai gibt es übrigens eine tolle Restaurants

Vor uns taucht die Stadtkulisse mit den Häfen von Cuxhaven auf. Jetzt radeln wir direkt am Meer entlang. Abgefahren. Nach über 70 Kilometern erreichen wir Cuxhaven. Damit haben wir den Weser-Radweg abgeschlossen.

Meeresrauschen, Sandstrand – wir können es noch gar nicht glauben. Am Seedeich fahren wir in Richtung Cuxhavener Hafen. Und auf einmal schwimmt vor unseren Augen im Hafen ein Seehund – wir sind sprachlos.

Etappe 21

Kilometer:72 Kilometer
Höhenmeter:150 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Havenhostel Cuxhaven (hier Preise checken*)
Kulinarik:Cuxhavener Kaffeeröster (Google Maps)

Pausentag Helgoland

Mit dem Catamaran fahren wir hinüber nach Helgoland. Wenn wir schon mal da sind, müssen wir die besondere Insel auch besichtigen. Bunte Häuser, eine unglaublich grüne Landschaft, Vogelfelsen, auf denen die Basstölpel mit ihren Jungtieren sitzen und die bekannte lange Anna – das ist Helgoland.

Hier findest du übrigens die schönsten Sehenswürdigkeiten auf Helgoland.

Die "Lange Anna" auf Helgoland
Helogland ist für seine steile Küste bekannt und eine der Top-Attraktionen in Deutschland

Etappe 22: Cuxhaven nach Glückstadt

Die Etappe 22 führt uns immer am Deich entlang, durch Gatter, vorbei an vielen Schafen. Wir fahren Hier mischt sich das Meer bereits wieder mit der Elbe. Bald fahren wir also nicht mehr am Meer entlang, sondern wieder am Fluss. 

Heute ist Ebbe, so können wir unzählige Menschen beim Wattwandern beobachten.

Das nächste Highlight liegt vor uns. Der alte Leuchtturm Balje an der Unterelbe. Er wurde vor über 100 Jahren errichtet. Im Inneren bestaunen wir den ehemaligen Wohnraum des Leuchtturmwärters. Hier gibt es viel Spannendes zu erfahren. Von oben haben wir einen grandiosen Blick auf das europäische Vogelschutzgebiet Unterelbe. Nach dieser informativen Pause geht es wieder am Deich entlang. 

In Wischhafen warten wir auf die Elbfähre, die uns hinüber nach Glückstadt bringt. Die Elbe ist hier sehr breit und wirkt wie ein Meer. Auf dem Fluss kommen uns riesige Schiffe entgegen. Auf der Elbe ist einiges los. 

Schließlich erreichen wir unsere Ziel: Glückstadt. Die Stadt ist etwas ganz besonderes. Sie wurde vom dänischen König Christian IV gegründet und sollte mächtiger werden als Hamburg damals. Das Ziel war es eine uneinnehmbare Festungs- und Hafenstadt zu errichten. Die Stadt ist auch in Sternenform erbaut. Man nennt das übrigens eine Radialstadt

Etappe 22

Kilometer:72 Kilometer
Höhenmeter:90 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Gästehaus Kleiner Muck (hier Preise checken*)
Kulinarik:Bistro Nettchen (Google Maps)

Etappe 23: Glückstadt nach Büsum

Die 23. Etappe führt uns erneut an endlos anmutenden Deichen mit Schafen entlang. Erneut fahren wir abwechselnd mit Elbeblick oder Deichblick entlang. Wir sind begeistert von den wunderschönen Elbstränden, die es hier direkt an der Elbe gibt. 

Unser erstes Ziel ist Brunsbüttel. Um nach Brunsbüttel zu gelangen, setzen wir mit der Fähre über. Nach wie vor ist es ein Highlight, mit der Fähre zu fahren, weil wir das eben nicht als Fortbewegungsmittel kennen.

Brunsbüttel begrüßt uns mit den typischen Backsteinbauten im Norden. Der Ort ist bekannt für seinen bedeutenden Seehafen. Hier können wir riesige Schiffe beim vorbeifahren und Schleusen beobachten. 

Von Brunsbüttel aus führt uns der Radweg bis in die Meldorfer Bucht. Dieses landschaftlich schöne Gebiet ist sehr zu empfehlen. Übrigens sind wir hier schon wieder am Meer.

Endlich erreichen wir nach einem langen Tag den Museumshafen Büsum. Büsum ist seit dem 19. Jahrhundert ein Seebad. Im Fischerei-Hafen gibt es einiges zu sehen. Hier wird gerade ein Schiff im Hafen repariert. Übrigens sind die Büsumer Krabben im Norden bekannt.

Etappe 23

Kilometer:76 Kilometer
Höhenmeter:120 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Hotel Garni Bootshaus (hier Preise checken*)
Kulinarik:Hafenpick (Google Maps)

Etappe 24: Büsum nach Husum

Der Wind macht uns gleich am Morgen sehr zu schaffen. Wir radeln wieder mit Meerblick entlang an den Deichen.

Wir kommen an einer riesigen Kolonie von Lachmöwen vorbei. Die sitzen direkt am Eidersperrwerk. Das Sperrwerk dient dem Schutz vor Sturmfluten an der Nordsee. 

Der Radweg führt uns zwischen Deich und wunderschönen Häusern entlang. Der erste Ort, den wir erreichen heißt Tönning. Der Bade- und Luftkurort war um das Jahr 1600 der wichtigste Ausfuhrhafen für niederländischen Käse. Heute verzaubert die Stadt mit schönen Häusern. 

Nach 57 Kilometern erreichen wir unser Etappenziel Husum. In Husum übernachten wir in einem alten Gymnasium, das total beeindruckend anmutet. Die Hotelzimmer befinden sich in alten Klassenzimmern und ein wenig kommt Harry Potter Feeling auf, wenn man durch die Gänge läuft. 

In Husum gibt es auch ein Schloss (Schloss vor Husum), das umgeben ist von Wasser. Im Innenhof wachsen etliche Rosen. Der bekannte Schriftsteller Theodor Storm wurde übrigens in Husum geboren. In seinem Wohnhaus gibt es ein tolles Museum. Ansonsten lohnt es sich durch die Stadt zu laufen, weil man hier viel entdecken kann. 

Etappe 24

Kilometer:56,6 Kilometer
Höhenmeter:90 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Genießer Hotel Altes Gymnasium
Kulinarik:HafenKaffee Husum (Google Maps)

Etappe 25: Husum nach Morsum (Sylt)

Die 25. Etappe beginnt mit viel Wind, Deichen und Schafen. Daran haben wir uns jetzt schon gewöhnt. Erneut fahren wir an schönen Häuschen vorbei und über uns ziehen Gänse entlang – mit viel Geschnatter. 

Der Radweg führt nun am Vogelschutzgebiet Hauke-Haien-Koog vorbei. Der Wind sorgt dafür, dass wir hier gerade mit neun Kilometern pro Stunde fahren. Es fühlt sich an wie in Zeitlupe treten. 

Wir erreichen Dagebüll. Von hier aus gehen die Fähren nach Föhr und Amrum ab. Sie zählen zu den schönsten Nordseeinseln.

Nach 65 Kilometern erreichen wir den Bahnhof Klanxbühl. Hier steigen wir in den Zug nach Sylt. Der Zug bringt uns über den Hindenburgdamm nach Sylt. Man erreicht Sylt ausschließlich mit dem Zug oder mit der Fähre. 

Am Abend brechen wir nochmal mit dem Rad auf. Die Lichtstimmung verspricht einiges. Das müssen wir ausnutzen. Also fahren wir mit den Rädern zum Morsum Kliff auf Sylt.

Biggi und Flo auf Sylt am Morsum KliffGeschafft! Unsere Räder haben uns tatsächlich nach Sylt gebracht. Hier genießen wir den Sonnenuntergang am Morsum Kliff
Das Morsum Kliff auf Sylt im AbendlichtDas Morsum Kliff ist ein absolutes Highlight auf Sylt
Am Abend am Morsum Kliff auf Sylt mit Blick aufs MeerIst dieser Blick nicht traumhaft?

Etappe 25

Kilometer:73 Kilometer
Höhenmeter:90 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:Hotel Hof Galerie (hier Preise checken*)
Kulinarik:Wie Zuhause (Google Maps)

Etappe 26: Morsum nach List – nördlichster Punkt (Sylt)

Biggi und Flo am Meer auf SyltNach der der langen Radreise durch Deutschland sind wir überglücklich, am Ziel angekommen zu sein
Biggi barfuß im Meer der Nordsee auf SyltWir ziehen die Schuhe aus und laufen durchs kühle Nass der Nordsee
Schild, das den nördlichsten Punkt Deutschlands markiertDer nördlichste Punkt Deutschlands – hier läufst du zu Fuß hin

Wir können es noch gar nicht glauben, wir brechen zur letzten Etappe auf. Wahnsinn. Das Wetter ist uns auch wohl gesonnen. 

Zunächst fahren wir nach Keitum. Hier gibt es uralte, wunderschöne Häuser. Immer wieder mit Blick aufs Meer radeln wir durch den Ort und genießen das Wetter und die Stimmung. Auch die Kirche St. Severin steht hier. Sie stammt aus dem Jahr 1240. Für uns geht es direkt am Meer entlang. Weißer Sandstrand, wunderschöne Dünen, alles wirkt so idyllisch. 

Für den Sand ist das Rad mit seinen schweren Taschen allerdings nicht gemacht. Wir nähern uns jetzt der Insel-Mitte und dem bekannten Leuchtturm Langer Christian. 

Jetzt fahren wir wieder am Meer entlang und sehen die wunderschönen Strände und Sanddünen. Vor uns am Horizont können wir schon den Lister Ellenbogen und List ausmachen. 

Hier taucht die riesige Wanderdüne auf Sylt auf. Sie steht unter Naturschutz und wandert wirklich – bis zu 10 Meter im Jahr – über die Jahre verändert sich die Form der Dünen.

Wie fühlt man sich, wenn man kurz vor dem Ziel ist? Wenn man weiß, dass man nur noch wenige Meter hat und es dann geschafft hat. 26 Tage auf dem Rad. Vom südlichsten Punkt Deutschlands an den nördlichsten Punkt. Was denkt man, wenn man gerade aufs Meer zuläuft? Ehrlich? Ich habe in dem Moment gar nichts gedacht, sondern eher den Moment am Lister Ellenbogen auf Sylt genossen. 

Und plötzlich taucht vor uns ein Seehund im Meer auf – unser Geschenk. Ein Geschenk für unser erreichtes Ziel. Ein Geschenk der Natur für unser Durchhaltevermögen. Wir sind absolut sprachlos und sehen es als das an, was es in dem Moment ist – eine Belohnung für unsere Strapazen.

Etappe 26

Kilometer:38 Kilometer
Höhenmeter:120 Höhenmeter
Übernachtungs-Tipp:A-Rosa Sylt (hier Preise checken*)
Kulinarik:Piratennest (Google Maps)

Packliste für eine lange Biketour

Wir zeigen euch in der Packliste, was wir alles auf einer langen Biketour dabei hatten.

Packliste von Flo mit Fotografie-Equipment:

Packliste von Biggi:

Ich hoffe unsere Tour vom südlichsten Punkt Deutschlands, dem Haldenwanger Eck im Allgäu bis Oberstdorf, bis zum nördlichsten Punkt Deutschlands auf Sylt hat dir gefallen. Für uns war es die erste Radreise dieser Art und hat uns auf jeden Fall sehr gefordert. In unseren Augen sind wir auf den schönsten Radwegen Deutschlands gefahren. Der Iller-Radweg, der Fulda-Radweg sowie der Weser-Radweg lohnen sich auf jeden Fall.

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12 Kommentare

    • Hallo Christina,

      wir haben sehr spontan gebucht, ein oder zwei Tage im Voraus. Das hat immer gut geklappt. Wenn natürlich ein großes Fest ansteht, kann es eng werden. Aber sonst sollte das kein Problem sein.

      Viele Grüße
      Florian

  • Hey ihr beiden!
    Danke für euren ausführlichen Bericht!
    Ich plane nächstes Jahr eine ähnliche Tour zu machen und hab mich bei eurer Beschreibung ein zwei Sachen gefragt.
    Wo habt ihr euer Wasser unterwegs aufgefüllt? Habt ihr zwischendurch mal gewaschen?
    Könntet ihr euch auch vorstellen, bei so einer Tour zu zelten? Und in welchem Monat habt ihr das gemacht, wie war das Wetter?
    Viele Grüße, Levke

    • Hallo Levke,

      wir waren den ganzen Juli 2022 unterwegs. Das Wetter war sehr wechselhaft. Es gab schöne Tage (aber nur ein oder zwei Tage mit richtiger Hitze), aber auch sehr viel (!!!) Regen und am Morgen hatte es oft nicht mehr als 10 Grad.

      Klar kann man das auch mit dem Zelt machen, das ist kein Problem. Du solltest dann halt nach Campingplätzen schauen, die auf der Strecke liegen. Natürlich hast du dann mehr Gepäck dabei und das Problem mit dem Strom. Wir hatten ja immer Handys, Kameras und die Drohne zu laden.

      Klamotten hatten wir nicht viele dabei. Das wenige, was wir hatten, haben wir aber alle paar Tage im Waschbecken durchgewaschen.

      Wasser war ja nie ein Problem, da wir ja in Pensionen und Hotels untergekommen sind.

      Viele Grüße
      Florian

  • hallo, sehr schöne Tour seid ihr gefahren. plane eine ähnliche tour im nächsten Jahr. mich würde eure Route interessieren. würde ihr eure route teilen oder findet man diese vielleicht auf komoot?
    Gruss Reinhard

  • Meine Frau und ich (75 / 74 Jahre) fahren seit unserer Kindheit in Ostfriesland sehr viel Fahrrad. Meine erste größere Tour ging 1963 von Würzburg bis Salzburg, dann Richtung Allgäu und über den Illerradweg und Heidenheim zurück zum Ausgangspunkt Würzburg. 5 Wochenin Jugendherbergen. An die Tour habe ich gedacht, als ich Euer schönes Video gesehen habe. Inzwischen fahren wir mit gut ausgestatteten E Bikes durch die Gegend. Jetzt wohnen wir am Rhein, oft sind wir in Holland, aber auch in Österreich, Norditalien oder in Bayern.
    Meine Frau und ich haben eine Frage zu Eurer Ausrüstung. Wir interessieren uns sehr für dieHelme. Bitte Hersteller…. Vielen Dank!
    Irmgard und Hartmut Völcker

  • Hallo Ihr beiden,

    ..so ein toller, professioneller Reisebericht einer ebenso tollen Radreise.
    Respekt !
    Ich habe letztes Jahr dasselbe, nur in umgekehrter Richtung gemacht. Bin in 16 Tagen und 1470 km vom nördlichsten Punkt zum Haldenwanger Eck geradelt. Eine phantastische Radreise. Wollte hier 2 Photos von Start und Ziel einfügen, geht aber leider nicht.
    Nächstes Jahr möchte ich vom westlichsten Punkt Deutschlands
    West ( Sittard ) zum östlichsten( Görlitz) radeln, um meinen Zipfelpaß zu vervollständigen.

    liebe Grüße
    aus Bayern
    Sepp

  • Ihr Lieben,
    Was für eine krasse Leistung – Hut ab vor euch! Ich habe beim Weinwandern in Südtirol mitgefiebert und euch die Daumen gedrückt.
    Danke fürs Mitnehmen quer durch Deutschland und das mega Video!
    Herzliche Grüße von Sanne

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