1. Geld verdienen mit Microstock-Bildagenturen
Eine der einfachsten Möglichkeiten, um mit deinen Fotos Geld zu verdienen, ist die Zusammenarbeit mit sogenannten Microstock-Bildagenturen. Nach der Anmeldung als Fotograf kannst du deine Bilder hochladen und auf Verkäufe hoffen.
Zu den bekanntesten Microstock-Bildagenturen zählen 123rf, Adobe Stock, Depositphotos, Dreamstime, iStock, Shutterstock und Zoonar. Daneben gibt es spezialisierte Agenturen wie Stockfood für Lebensmittel-Fotografie, EyeEm für Smartphone-Fotos oder Goodstock für Auto-Hintergründe.
Der Nachteil von Microstock-Agenturen ist, dass die Preise pro verkauftem Bild meist sehr niedrig sind. Oft erhältst du weniger als einen Euro pro Download. Um nennenswerte Einnahmen zu erzielen, musst du schon eine immense Anzahl an Fotos hochladen und verschlagworten. Die richtigen Schlagwörter zu finden ist enorm wichtig und nimmt einige Zeit in Anspruch.
Als Faustregel gilt: Um regelmäßig Einnahmen über Bildagenturen zu generieren, solltest du mindestens 1000 Fotos für ein Jahr verfügbar machen. Nicht wenige Stock-Fotografen haben mehrere zehntausend Bilder in ihrem Portfolio online.
Auch wenn die Hürden, deine Fotos über eine Microstock-Bildagentur zu verkaufen, nicht besonders hoch sind, sollten deine Bilder eine hohe Qualität haben. Bei einigen Plattformen musst du dich sogar bewerben, um Fotos hochzuladen. Urlaubsbilder von dir im Hotel will niemand sehen. Auch Fotos vom Millionsten Sonnenuntergang über dem Meer hat besonders in Zeiten von KI-Bildern quasi keine Chance, Käufer zu finden.
Deine Fotos sollten technisch einwandfrei sein (keine Staubflecken, perfekte Schärfe) und eine klare Bildaussage haben. Außerdem sollten alle deine Bilder durch ein Bildbearbeitungsprogramm laufen, bevor du sie einreichst.
Besonders gefragt sind übrigens Bilder, die Alltagssituationen, Business-Themen oder saisonale Anlässe wie Weihnachten und Ostern abdecken.
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2. Mehr verdienen mit Macrostock-Bildagenturen
Deutlich lukrativer ist der Verkauf deiner Bilder über sogenannte Macrostock-Agenturen. Zu den bekanntesten zählen Getty Images, die weltweit größte Bildagentur, sowie Mauritius Images, Deutschlands führende Bildagentur. Hier kommst du zu meinem Portfolio.
Ich persönlich kann auch ImageBroker empfehlen. Die Agentur mit Sitz in Bayern vermarktet deine Bilder nicht nur selbst, sondern auch über zahlreiche Partner weltweit. Der Vorteil: ImageBroker übernimmt die Verschlagwortung deiner Fotos. Das spart enorm viel Arbeit. Hier findest du übrigens mein Portfolio.
Der große Unterschied zu Microstock-Agenturen liegt im Preis. Macrostock-Agenturen bieten eine umfassende Beratung bei der Bildauswahl und verkaufen Fotos zum Teil auch exklusiv. Das schlägt sich in deutlich höheren Preisen nieder: Pro verkauftem Bild kannst du hier mit einem zwei- bis dreistelligen Betrag rechnen.
Allerdings sind die Hürden für eine Aufnahme bei Macrostock-Agenturen auch höher. Du musst ein überzeugendes Fotoportfolio vorlegen, und die Anforderungen an die technische und kreative Qualität der Bilder sind strenger. Einige Agenturen akzeptieren zum Beispiel nur Bilder im Adobe RGB-Farbraum.
3. Gratis-Plattformen nutzen: Pixabay & Co.
Eine alternative Möglichkeit, mit deinen Fotos Geld zu verdienen, bieten Gratis-Plattformen wie Pixabay, Unsplash oder Picjumbo. Auf diesen Plattformen stellst du deine Bilder kostenlos zur Verfügung. Doch wie kannst du damit Geld verdienen?
Ganz einfach: Auf deinem Fotografenprofil gibt es die Möglichkeit, Spenden für deine Arbeit zu erhalten. Mit etwas Glück landet hin und wieder eine kleine Unterstützung auf deinem Paypal-Konto. Die größte Unterstützung, die ich bisher auf Pixabay erhalten habe, waren 50 Euro für ein Foto. Um nennenswerte Einnahmen zu generieren, musst du aber Hunderte oder besser Tausende Fotos einstellen. Der Vorteil ist, dass die Qualitätsansprüche an die Bilder nicht sehr hoch sind. Aber auch hier gilt: Nur wirklich gute Fotos haben eine Chance bei Interessenten.
Viele Fotografen nutzen Plattformen wie Pixabay außerdem als Marketing-Instrument, um auf sich aufmerksam zu machen und so möglicherweise bezahlte Fotoaufträge zu erhalten – dazu gleich mehr.
4. Verkaufe Bilder an deine Follower
Eine weitere Möglichkeit, Geld mit deinen Fotos zu verdienen, ist der direkte Verkauf an deine Fans und Follower in den sozialen Medien.
Plattformen wie Pictrs ermöglichen es dir, Galerien mit deinen Bildern zu erstellen und diese als Leinwände, Kunstdrucke oder sogar Tassen zu verkaufen. Pictrs kümmert sich um Produktion und Versand, sodass du dich voll aufs Fotografieren konzentrieren kannst.
Eine Alternative ist Fineartprint.de, wo Privatkunden nach dekorativen Bildern für ihr Zuhause suchen. Auch hier übernimmt die Plattform die komplette Abwicklung. Die Provisionen für deine Bilder können sich durchaus sehen lassen.
5. Fine-Art-Galerien und Ausstellungen
Lohenswert kann auch die Zusammenarbeit mit Galerien sein. Dieser Weg erfordert allerdings viel Vorarbeit, Beharrlichkeit und Ausdauer. Unabhängig von der Qualität deiner Bilder: Ohne ein gewisses Renommee wird kaum eine Galerie deine Fotos ausstellen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Organisation einer Fotoausstellung in Kunstgalerien mit einem enormen Aufwand verbunden ist.
Ein bekannter Name in diesem Bereich ist Lumas, die weltweit Galerien betreiben. Leider ist es nicht möglich, sich bei Lumas als Künstler zu bewerben. Vielmehr kontaktiert Lumas die Künstler selbst, wenn sie eine bestimmte Bekanntheit erreicht haben.
6. Fotokalender erstellen
Ganz ohne Promi-Status kannst du mit Fotokalendern Geld verdienen. Dazu musst du nicht einmal Kontakte zu großen Verlagen haben. Auf der Plattform Calvendo kannst du eigene Fotokalender erstellen. Die Kalender sind dann etwa über Calvendo oder bei Amazon erhältlich.
Der Verdienst bewegt sich aber auf einem niedrigen Niveau. Lohnenswert ist das nur, wenn du mindestens einige Hundert Kalender im Jahr verkaufst. Die eingereichten Kalender müssen außerdem einen gewissen Qualitätsanspruch erfüllen, damit Calvendo diese freigibt.
7. Bezahlte Fotoaufträge
Ich habe es schon angesprochen. Eine gute Möglichkeit, um als Fotograf Geld zu verdienen, sind bezahlte Fotoaufträge. Das können alle möglichen Themen sein:
- Porträtfotografie: Biete Porträts für Privatpersonen oder Unternehmen an
- Hochzeitsfotografie: Spezialisiere dich auf Hochzeitsfotos
- Eventfotografie: Fotografiere Veranstaltungen wie Konferenzen, Partys oder Messen
- Reisefotografie für Magazine: Arbeite mit Reisemagazinen zusammen
- Produktfotografie: Fotografiere Produkte für Onlineshops
- Immobilienfotografie: Erstelle professionelle Bilder von Immobilien für Makler
- Food-Fotografie: Arbeite mit Restaurants oder Food-Blogs zusammen
- Modefotografie: Kooperiere mit Modelabels oder Fashion-Magazinen
- Corporate-Fotografie: Biete Businessporträts und Bilder für Unternehmen an
- Luftaufnahmen/Drohnenfotografie: Fotografiere mit Drohnen Immobilien, Events oder Hotels
Du siehst, der Bereich der Fotodienstleistungen ist recht umfassend. Die größte Herausforderung ist, an die Aufträge zu kommen. Neben einer eigenen Website, die bei Google gefunden wird, ist insbesondere ein überzeugender Auftritt bei Instagram und/ oder TikTok von Vorteil.
Welche Preise du verlangen kannst, hängt stark vom Thema, deiner Erfahrung und deinem Fotoportfolio ab. Besonders lukrativ sind die Bereiche Hochzeitsfotografie und Corporate-Fotografie.
Einer meiner Freunde ist Hochzeitsfotograf und ruft für eine Hochzeit – je nach Paket – zwischen 2.000 und 5.000 Euro auf. Dazu gehört neben der Begleitung der Hochzeit auch die Bearbeitung der Bilder, was gut und gerne einen weiteren Tag in Anspruch nimmt. Weniger bekannte Hochzeitfotografen haben es oft schon schwer, 1.000 Euro zu verlangen.
Als selbständiger Fotograf solltest du meiner Meinung aber nie für weniger als 100 Euro die Stunde arbeiten. Nach Abzug der Steuer und unter Berücksichtugung deiner weiteren Ausgaben bleibt von deinem Verdienst ohnehin nicht viel übrig.
8. Monetarisiere deine Foto-Kenntnisse
Neben dem Verkauf von Fotos kannst du mit deinem Wissen Geld verdienen. Hier einige Beispiele:
- Biete Fotokurse an, online oder vor Ort – hier findest du etwa meinen Online-Fotokurs
- Erstelle Lightroom-Presets und verkaufe sie an andere Fotografen (der Markt ist allerdings extrem übersättigt und bietet kaum noch Chancen)
- Schreibe ein E-Book über Fotografie oder spezielle Techniken und biete das über deine Website zum Kauf an
- Starte einen eigenen YouTube-Kanal mit Tutorials oder Einblicken in deinen Workflow
9. Werde Marken-Botschafter
Du hast schon einen Instagram-Account mit 100.000 Followern und ein ansehnliches Foto-Portfolio? Dann ist es vielleicht an der Zeit, die großen Kamerahersteller wie Canon, Nikon oder Sony auf dich aufmerksam zu machen. Vielleicht ergibt sich ja eine für beide Seiten lukrative Zusammenarbeit.
Neben den großen Kamera-Marken gibt es viele kleinere Firmen, die womöglich an einer Zusammenarbeit interessiert sind. Denk nur einmal an Hersteller von Objektiven, Fotorucksäcken oder Stativen.
Leider, und auch das gehört zur Wahrheit, sind bezahlte Kooperationen in dem Bereich eher die Ausnahme. Meist bekommst du als Markenbotschafter nur die Produkte kostenlos gestellt. Das hört sich erst einmal toll an – nur deine Miete kannst du davon auch nicht zahlen.
10. Geld verdienen mit Fotowettbewerben
Fotowettbewerbe wie die Sony World Photography Awards oder die International Photography Awards bieten nicht nur Ruhm, sondern oft auch attraktive Preisgelder im vierstelligen Bereich. Für Hobbyfotografen gibt es lokale Wettbewerbe wie die Blende, bei der tolle Sachgewinne ausgeschrieben sind.
Du musst aber wissen, dass die Teilnahme an den bekannten Fotowettbewerben oft kostenpflichtig ist und die Konkurrenz enorm stark ist.
Fazit
Mit Fotos Geld zu verdienen, erfordert Kreativität, Einsatz und Geduld – die Möglichkeiten sind aber vielfältig. Wichtig ist, dass du den Spaß an der Sache nicht verlierst und du Durchhaltevermögen an den Tag legst. Von heute auf morgen wirst du sicher nicht reich. Vielmehr begibst du dich auf einen Marathon, wenn du mit deinen Bildern Geld verdienen oder gar deinen Lebensunterhalt bestreiten willst.