Mit dem iPhone unter Wasser fotografieren – geht das?

Das iPhone soll je nach Modell bis zu 30 Minuten in einer Wassertiefe von zwei Metern schadlos überstehen.

Reicht das, um mit dem iPhone unter Wasser zu fotografieren? Was ist dran am Werbeversprechen, das iPhone ist wasserdicht? Ich habe mein iPhone während eines Unterwassershootings getestet. Wie sich das Smartphone unter Wasser schlägt, liest du in meinem Bericht.

Mit dem iPhone unter Wasser fotografieren – geht das?

Reisejournalistin Biggi Bauer im Badeanzug unter Wasser in einer Therme. Aufgenommen wurde das Unterwasserfoto mit einem iPhone
Eine Unterwasseraufnahme mit dem iPhone aufgenommen. Aber hält das Luxus-Smartphone das wirklich aus?

Prinzipiell kannst du mit dem iPhone auch unter Wasser fotografieren. Apple wirbt sogar damit, dass das iPhone im Rahmen der angegebenen Grenzen wasserdicht ist. Jetzt kommt das große Aber: Wasserschäden sind von der Garantie ausgeschlossen.

Daher rate ich dringend davon ab, das iPhone ohne zusätzliche Schutzhülle als Unterwasserkamera zu benutzen. Das gilt besonders für Salzwasser.

Als Fotograf teste ich ja gerne die Grenzen meiner Ausrüstung. Immer mit dem Wissen, dass die teure Technik Schaden nehmen kann. Und so habe ich mich tatsächlich einmal davon hinreisßen lassen, mit dem iPhone ein paar Unterwasseraufnahmen anzufertigen. Das war noch mit dem iPhone XS, das im Vergleich zu den neueren Modellen über einen relativ schlechten Wasserschutz verfügt.

Das Gerät wurde etwa 20 Mal untergetaucht, aber nie weiter als 30 bis 40 Zentimeter und nie länger als 30 Sekunden. Laut den Herstellerangaben sollte das kein Problem sein.


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Wie macht sich ein Wasserschaden bemerkbar?

Leider bestand mein iPhone diesen Test damals nicht. Nach dem Unterwassershooting war sichtbar Wasser ins Gerät eingedrungen. Zu erkennen an Kondenswasser in der Frontkamera.

Zudem haben die im iPhone verbauten Flüssigkeitssensoren ausgeschlagen. Diese färben sich bei Kontakt mit dem Wasser rot. Einer der Flüssigkeitssensoren sitzt im Fach der Simkarte. Softwareseitig machte sich der Wasserschaden bei meinem Gerät durch den Ausfall von Face-ID, Ruckeln und permanente Software-Abstürze bemerkbar.

Greift die Garantie bei einem Wasserschaden?

Apple wirbt zwar damit, dass das Smartphone im Rahmen der angegebenen Grenzen wasserdicht ist. Wasserschäden sind von der Garantie aber ausdrücklich ausgeschlossen.

Das macht auch Sinn. Schließlich kann das Gerät ja auch viel tiefer oder viel länger ins Wasser eingedrungen sein als erlaubt. Für den Nutzer, der meint, ein paar Unterwasseraufnahmen mit dem Handy machen zu können, ist das aber natürlich ärgerlich.

Was kostet ein Wasserschaden beim iPhone?

Ein Wasserschaden geht beim iPhone ziemlich ins Geld. Eine Reparatur ist bei Apple nicht möglich. Mir wurde für das iPhone XS mit Wasserschaden damals ein Tauschgerät für 600 Euro angeboten.

Glück, wenn du beim Kauf deines iPhones das Service-Paket AppleCare+ abgeschlossen hast. Je nach Modell kostet das zwischen 89 Euro und 229 Euro. In dem Preis sind innerhalb von 24 Monaten zwei Reparaturen bei unabsichtlicher Beschädigung abgedeckt, für die jeweils eine Servicegebühr von 29 Euro für Beschädigungen am Display oder 99 Euro für jeden anderen Schaden anfällt.

Ist das iPhone nun wasserdicht?

Laut der Zertifizierung ja – eben bis zu den angegebenen Werten. Laborwerte sind aber mit Vorsicht zu betrachten. Das ist wie bei den Verbrauchswerten bei Autos. Ähnlich ist es mit den Angaben bei der Wasserdichtigkeit.

  • Das iPhone XS ist „Wassergeschützt nach IP68 Zertifizierung bis zu 2 Meter für bis zu 30 Minuten
  • Das iPhone SE ist „Wassergeschützt nach IP67 Zertifizierung bis zu 1 Meter für bis zu 30 Minuten
  • Das iPhone XR ist „Wassergeschützt nach IP67 Zertifizierung bis zu 1 Meter für bis zu 30 Minuten
  • Das iPhone 11 ist „Wassergeschützt nach IP68 Zertifizierung bis zu 2 Meter für bis zu 30 Minuten
  • Das iPhone 11 Pro ist „Wassergeschützt nach IP68 Zertifizierung bis zu 4 Meter für bis zu 30 Minuten
  • Das iPhone 12 ist „Wassergeschützt nach IP68 Zertifizierung bis zu 6 Meter für bis zu 30 Minuten
  • Das iPhone 12 Pro ist „Wassergeschützt nach IP68 Zertifizierung bis zu 6 Meter für bis zu 30 Minuten
  • Das iPhone 13 mini ist „Wassergeschützt nach IP68 Zertifizierung bis zu 6 Meter für bis zu 30 Minuten
  • Das iPhone 13 ist „Wassergeschützt nach IP68 Zertifizierung bis zu 6 Meter für bis zu 30 Minuten
  • Das iPhone 13 Pro ist „Wassergeschützt nach IP68 Zertifizierung bis zu 6 Meter für bis zu 30 Minuten
  • Das iPhone 14 ist „Wassergeschützt nach IP68 Zertifizierung bis zu 6 Meter für bis zu 30 Minuten
  • Das iPhone 14 Pro ist „Wassergeschützt nach IP68 Zertifizierung bis zu 6 Meter für bis zu 30 Minuten
  • Das iPhone 15 ist „Wassergeschützt nach IP68 Zertifizierung bis zu 6 Meter für bis zu 30 Minuten
  • Das iPhone 15 Pro ist „Wassergeschützt nach IP68 Zertifizierung bis zu 6 Meter für bis zu 30 Minuten
  • Das iPhone 16 ist „Wassergeschützt nach IP68 Zertifizierung bis zu 6 Meter für bis zu 30 Minuten
  • Das iPhone 16 Pro ist „Wassergeschützt nach IP68 Zertifizierung bis zu 6 Meter für bis zu 30 Minuten

Hinzu kommt, dass laut Apple im Laufe der Zeit die Wasserdichtigkeit nachlässt, etwa durch Erschütterungen und Stürze. Heißt: Im Grunde ist dein iPhone nur nagelneu aus der Fabrik wasserdicht nach der jeweilgen Zertifizierung (IP 67 oder IP68). Und das gilt für alle iPhones.

Daher mein Tipp: Halte das Smartphone von Wasser fern. Der verbaute Wasserschutz ist eher für den Notfall gedacht. Fällt das Gerät etwa einmal ins Waschbecken oder kurz in den Pool, wird sicher nichts passieren. Längere Unterwasser-Shootings solltest du mit dem iPhone ohne Schutzhülle aber nicht machen.

Für Unterwasseraufnahmen ist das Smartphone also definitiv nicht gebaut. Geht’s mit dem iPhone ins Wasser, solltest du immer ein Unterwassergehäuse nutzen. Ein Unterwassergehäuse für das iPhone gibt’s bereits für unter zehn Euro.

Kann man mit dem iPhone tauchen oder schnorcheln?

Schwimmer unter Wasser, aufgenommen mit dem iPhone XS
Für Aufnahmen unter Wasser ist die Smartphone-Kamera bestens geeignet. Du solltest aber immer eine Unterwasserhülle benutzen, wenn du keinen teuren Wasserschaden riskieren willst

Definitiv nein! Um mit dem iPhone zu tauchen oder zu schnorcheln, rate ich dir dringend zu einer universellen Unterwasserhülle oder einem speziell für dein Smartphone passendes Unterwassergehäuse.

Kann man das iPhone mit unter die Dusche nehmen?

Wenn das Smartphone dem Wasserstrahl nicht direkt ausgesetzt ist, sollte das Gerät die Dusche schadlos überstehen. Aber bedenke: Die Apple-Garantie gilt nicht für Wasserschäden.

Was solltest du machen, wenn dein iPhone einen Wasserschaden hat

Ist Wasser in dein iPhone eingedrungen, solltest du das Gerät sofort ausschalten und zum Apple-Store bringen und auf keinen Fall mehr aufladen. Frag am besten, ob ein Techniker das Gerät öffnen und das Wasser im Inneren entfernen kann. Wird das Gerät danach nicht neu verklebt, geht der Wasserschutz dabei aber vollkommen verloren. Mehr Infos erhälst du im Apple-Store.

Wenn du Glück hast, erholt sich dein iPhone von dem Wasserbad im Laufe der Zeit mehr oder weniger. Lass das Handy einige Tage ausgeschaltet, öffne den Simkarten-Schacht (damit die restliche Feuchtigkeit leichter entweichen kann) und drück die Daumen, dass die Probleme verschwinden. So was es bei mir: Mein iPhone XS war eine Woche nach dem Wasserschaden tatsächlich wieder einsatzbereit – allerdings blieb die Face-ID defekt.

Hilft das alles nichts, musst du wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und viel Geld für das Tauschgerät auf den Tisch legen. Eine Alternative sind spezielle Anbieter, die sich auf die Reparatur von Wasserschäden bei Smartphones spezialisiert haben. Oftmals sind dabei sogar noch alle Daten auf dem Smartphone zu retten.

Unterwasserschutzhüllen für das Smartphone

*Werbelink / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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Autor:in
Florian Westermann ist seit über 20 Jahren Journalist und Profi-Fotograf.

2010 gründete er das Online-Reisemagazin Phototravellers. Nach seiner Zeit in großen Verlagshäusern teilt Florian heute seine Expertise hier auf dem Blog in über 400 Artikeln zu Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie.

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