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Unscharfe Bilder? 12 Tipps für gestochen scharfe Fotos

Viele Foto-Anfänger kämpfen mit unscharfen Bildern. Die Gründe für verschwommene Fotos sind vielfältig. Oft ist die Belichtungszeit zu lang oder der Bildstabilisator auf dem Stativ aktiviert.

In diesem Foto-Tutorial erkläre ich dir, wie du unscharfe Fotos vermeidest und wie deine Bilder gestochen scharf werden.

1. Nutze eine kurze Belichtungszeit

Viele Fotos werden unscharf, weil die Belichtungszeit zu lang ist. Als Faustregel gilt: Die Belichtungszeit sollte den Kehrwert der Brennweite nicht überschreiten. Das gilt zumindest für Fotos, die du aus der Hand schießt.

Hört sich kompliziert an? Ist es nicht. Stellst du an deinem Objektiv eine Brennweite von 50 mm ein, sollte die Belichtungszeit nicht länger als 1/50 Sekunde sein. Bei einer Brennweite von 200 mm sollte die Belichtungszeit entsprechend nicht länger als 1/200 Sekunde betragen.

Tipp: Verkürzt du die Belichtungszeit, musst du im Gegenzug die Blende weiter öffnen und/oder den ISO-Wert erhöhen. Im Automatikmodus übernimmt das deine Kamera für dich.

Ein Bildstabilisator, der in modernen Kameras inzwischen Standard ist, ermöglicht auch etwas längere Belichtungszeiten als den Kehrwert beim Fotografieren aus der Hand.

Für deutlich längere Belichtungszeiten benötigst du jedoch ein Stativ. Zur Not tut es auch eine Mauer oder ein Geländer. Hier findest du meine Stativ-Beratung.


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2. Deaktiviere den Bildstabilisator auf dem Stativ

Fotografierst du mit einem Stativ, musst du den Bildstabilisator deaktivieren. Ein aktivierter Bildstabilisator führt auf dem Stativ zu stark verwackelten Fotos.

Der Bildstabilisator arbeitet immer und versucht, Bewegungen auszugleichen – auch wenn es keine Bewegungen gibt. Damit erzeugt der Bildstabilisator selbst Bewegungen, die zu einer Unschärfe führen.

Auf dem Stativ sollte der Bildstabilisator also immer ausgeschaltet sein. Einige Kameras erkennen, wenn sie auf einem Stativ montiert sind und deaktivieren den Bildstabilisator automatisch. Das funktioniert aber nicht immer. Besser, du gehst auf Nummer sicher und deaktivierst den Bildstabilisator manuell.

3. Setze den Fokus richtig

Für knackig scharfe Fotos muss der Fokus richtig sitzen. Behalte immer die Kontrolle über den Fokus und stell immer auf dein Hauptmotiv scharf. Überlass der Kamera den Fokus keinesfalls, ohne zu wissen, was du tust.

Ein Beispiel: Ragen Äste im Vordergrund in dein Bild und fokussiert die Kamera auf diese, kann der Hintergrund abhängig von der Brennweite, der Blende und dem Abstand zu den Ästen komplett unscharf werden. Das kann gewollt sein, sollte aber eine bewusste Entscheidung bleiben und kein Zufallsprodukt sein.

4. Arbeite mit der richtigen Blende

Mit der Blende bestimmst du, wie viel Licht auf den Kamerasensor fällt. Außerdem steuerst du die Schärfentiefe.

Bei einer weit geöffneten Blende (kleiner Blendenwert F) ist die Schärfentiefe sehr gering. Bei einer geschlossenen Blende (großer Blendenwert F) ist die Schärfentiefe deutlich größer. Unter Schärfentiefe versteht man den Bereich des Bildes, der scharf abgebildet wird.

In der Porträtfotografie arbeitet man meist mit einer weit geöffneten Blende, also einem kleinen Blendenwert F, etwa Blende 2.8 oder 4. Während das Model scharf abgelichtet wird, verschwimmt der Hintergrund in der Unschärfe. Diesen gewollten Unschärfe-Effekt nennt man „Bokeh“.

In der Landschaftsfotografie arbeitet man in der Regel mit einer relativ weit geschlossenen Blende, also einem hohen Blendenwert F, etwa Blende 8 oder 11.

5. Vermeide einen zu großen Blendenwert (Beugungsunschärfe)

In der Landschaftsfotografie nutzt man oft eine weit geschlossene Blende, etwa F8 oder F11. Jetzt könnte man auf die Idee kommen, die Blende noch weiter zu schließen, etwa auf F22. Technisch möglich, aber es gibt einen Haken: Je weiter die Blende geschlossen wird, desto stärker tritt die sogenannte Beugungsunschärfe auf.

Einfach gesagt: Licht, das durch das Objektiv fällt, wird am Rand der Blendenlamellen im Objektiv abgelenkt und trifft auf falsche Bereiche des Kamerasensors. Dieser unerwünschte Effekt tritt immer auf. Bemerkbar macht sich die Beugungsunschärfe aber erst bei einer sehr weit geschlossenen Blende, also einem hohen Blendenwert wie F18 oder F22 (auch abhängig vom Kamermodell).

Die Folge ist, dass das Bild nicht wie gewünscht schärfer wird (genau genommen wird nicht das Bild schärfer, sondern die Schärfentiefe wird größer), sondern sogar unscharf wird.

6. Achte auf den Mindesabstand

Jedes Objektiv hat einen Mindestabstand, den du zum Motiv einhalten musst, um scharfe Bilder zu erhalten. Unterschreitest du diesen Abstand, werden deine Fotos unscharf. Dieser Mindestabstand zwischen Motiv und Sensorebene der Kamera (nicht der Frontlinse des Objektivs) wird als Naheinstellgrenze, Mindestfokussierabstand oder Fokusdistanz bezeichnet.

Weitwinkelobjektive bieten oft einen sehr geringen Mindestfokussierabstand, häufig zwischen 20 und 30 Zentimetern. Makro-Objektive sind besonders dafür ausgelegt, Motive aus nächster Nähe aufzunehmen. Tele-Objektive hingegen haben oft eine Naheinstellgrenze von mehreren Metern.

Den Mindestabstand eines Objektivs findest du in den technischen Daten des Herstellers oder direkt auf dem Objektiv selbst.

7. Bewegungsunschärfe 1: Du bewegst dich

Es mag banal klingen, aber viele Fotos werden unscharf, weil du dich bei der Aufnahme bewegst. Selbst kurze Belichtungszeiten können dies nicht ausgleichen.

Auch bei Aufnahmen aus fahrenden Fahrzeugen oder Hubschraubern führt dies zu Bewegungsunschärfe. Um das zu vermeiden, solltest du je nach Geschwindigkeit mit sehr kurzen Belichtungszeiten arbeiten.

8. Bewegungsunschärfe 2: Dein Motiv bewegt sich

Bewegt sich dein Motiv, kann es ebenfalls unscharf werden. Ein klassisches Beispiel ist eine U-Bahn, die in den Bahnhof einfährt. Obwohl das Bild an sich scharf ist, verschwimmt das Hauptmotiv bei einer zu langen Belichtungszeit.

Um Bewegungen „einzufrieren“, musst du mit einer sehr kurzen Belichtungszeit arbeiten. Je schneller sich das Motiv bewegt, desto kürzer sollte die Belichtungszeit gewählt werden.

Diese Bewegungsunschärfe kann allerdings auch ein interessantes fotografisches Stilmittel sein und ist manchmal durchaus gewollt.

9. Vermeide ISO-Rauschen

Ein hoher ISO-Wert führt zum Bildrauschen. Bei sehr hohen ISO-Werten kann das Bild unscharf wirken, selbst wenn alle anderen Einstellungen passen (der Fokus sitzt, die Blende ist richtig gewählt, und die Belichtungszeit stimmt).

Bei schlechten Lichtverhältnissen und ohne Stativ bleibt dir oft keine andere Wahl, als den ISO-Wert zu erhöhen. Hier gilt: Lieber ein Bild mit starkem Rauschen als gar kein Foto.

10. Nutze Selbstauslöser oder Fernauslöser auf dem Stativ

Eigentlich scheint alles zu passen und die Kamera steht stabil auf einem Stativ. Trotzdem werden deine Bilder unscharf. Das liegt oft daran, dass das Drücken des Auslösers Erschütterungen verursacht.

Um das zu vermeiden, solltest du bei der Nutzung eines Stativs einen Fernauslöser oder den Selbstauslöser der Kamera verwenden. So vermeidest du ungewollte Verwackler beim Auslösen.

11. Achte auf den Wind

Du arbeitest mit einem Stativ und alle Einstellungen sind korrekt – und trotzdem werden deine Fotos unscharf? Möglicherweise ist der Wind der Übeltäter. Starker Wind kann das Stativ und die Kamera zum Schwingen bringen, was zu verwackelten Bildern führt.

Abhilfe schafft ein stabileres Stativ, vorzugsweise aus Karbon. Eine andere Möglichkeit ist, die Belichtungszeit zu verkürzen, um die Auswirkungen der Bewegung zu minimieren.

12. Vermeide den Spiegelschlag bei der DSLR

Fotografierst du mit einer Spiegelreflexkamera (DSLR) auf dem Stativ, kann der Spiegelschlag beim Auslösen zu unscharfen Bildern führen.

Dieses Problem lässt sich leicht umgehen. Aktiviere im Kameramenü die Spiegelvorauslösung. Mit dieser Einstellung klappt der Spiegel einige Sekunden vor dem eigentlichen Bild nach oben.

Systemkameras (DSLM) haben keinen Spiegel und sind daher nicht von diesem Problem betroffen. Hier findest du übrigens meine Kamera-Kaufberatung.

Tipp: Verschwommene Bilder schärfen

Verschwommene Fotos sind nicht immer ein Fall für den Mülleimer. Wenn du die Bilder nicht riesengroß ausdrucken, sondern nur klein im Internet zeigen möchtest, etwa bei WhatsApp oder Instagram, sind kleine Unschärfen meist zu vernachlässigen. Hast du ein unscharfes Bild, schau doch mal, ob man das auf dem Handydisplay überhaupt erkennt.

Inzwischen gibt es im Internet auch diverse KI-Tools, mit denen du verwackelte Bilder nachträglich schärfen kannst. Erwarte bitte keine Wunder, aber eine leichte Verbesserung konnte ich bei all meinen Versuchen durchweg feststellen.

Auch mit Bildbearbeitungsprogrammen wie Adobe Lightroom kannst du unscharfe Bilder nachträglich schärfen. Aber auch hier gilt: Eine leichte Verbesserung ist möglich. Besser ist es aber, schon beim Fotografieren alles richtig zu machen.

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Autor:in
Florian Westermann ist seit über 20 Jahren Journalist und Profi-Fotograf.

2010 gründete er das Online-Reisemagazin Phototravellers. Nach seiner Zeit in großen Verlagshäusern teilt Florian heute seine Expertise hier auf dem Blog in über 400 Artikeln zu Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie.

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Kommentare

  1. Hallo Fotofreunde, habe noch einen Tipp für scharfe Bilder: habe neulich in einer Hundeausstellung fotografiert – mit Blitzlicht, da schlechte Beleuchtung für Fotografen. Trotz aufgesteckten Blitzlichts(auf einer Canon 6D MarkII) und der diesem angepassten Einstellungen von Blende, ISO und Belichtungszeit waren die Bilder überwiegend etwas unscharf., wie ich zu Hause am Computer feststellen musste. Die Ursache: Das Blitzlicht lief mit Einstellung 14mm (also Fokusierung auf etwa 70mm Entfernung zum Objekt). Ich hatte meine Lesebrille beim Fotografieren in der Ausstellung nicht mit und konnte die Einstellung auf dem Blitzlicht nicht erkennen. Also: Neben den Einstellungen an der Kamera ist bei einem Aufsteckblitz eben auch auf die richtige Einstellung zu achten (es sei denn, das erfolgt über die Kamera automatisch, was ich aber nicht einprogrammiert hatte). Liebe Grüße Georg

    Antworten
    • Hi Georg,

      ja klar, den Blitz muss man natürlich entsprechend einstellen, sonst wird der falsche Bereich ausgeleuchtet. Mit der Schärfe hat das aber nur sehr indirekt etwas zu tun.

      Viele Grüße
      Florian

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