Island Sehenswürdigkeiten: Meine Top-15-Highlights [mit Karte]

Was kann man in Island sehen und erleben? Wir haben einige Monate auf der größten Vulkaninsel der Welt verbracht und verraten dir die schönsten Sehenswürdigkeiten in Island.

Zu den Highlights gehören das Hochlandtal Landmannalaugar, der Berg Kirkjufell und die Gletscherlagune Jökulsárlón. Mit Glück siehst du auch Polarlichter oder gar einen Vulkanausbruch.

Auf einen Blick: Meine Top-Highlights in Island

  • Landmannalaugar: Das Hochlandtal ist für viele der schönste Ort in Island und DAS “Must See“ der Vulkaninsel
  • Kirkjufell: Der Berg ist mit den Wasserfällen eines der bekanntesten Fotomotive in Island
  • Gletscherlagune Jökulsárlón: Eine der schönsten Gletscherlagunen der Vulkaninsel
  • Diamond Beach: An dem schwarzen Lavastrand erwarten dich riesige Eisdiamanten
  • Skógafoss: Einer der schönsten Wasserfälle in Island, tolle Wandermöglichkeiten

1. Hochlandtal Landmannalaugar – der schönste Ort in Island

Im Hochlandtal Landmannalaugar erwarten dich bunte Berge und eine heiße Quelle, in der du (kostenlos) baden kannst. Das Badehaus mit Umkleiden und Toiletten kostet eine Gebühr.

Fast direkt neben der Quelle gibt es einen Campingplatz für Allrad-Fahrzeuge (hier kannst du einen Allrad-Camper mieten*).

Vom Parkplatz aus gibt es eine beliebte Rundwanderung durch das Gebiet. Für die knapp fünf Kilometer lange Strecke brauchst du zwei bis drei Stunden.

Ohne Allradfahrzeug (F-Straße) ist dir der Weg nach Landmannalaugar versperrt. Außerdem solltest du mit einem Mietfahrzeug auf keinen Fall die Flussquerung kurz vor dem Ziel wagen! Wir haben uns einer geführten Tour mit einem Superjeep* (ab Reykjavík) angeschlossen und können diesen Tagestrip nur empfehlen! Neben Landmannalaugar steuerst du auf der Tour noch andere Sehenswürdigkeiten im Hochland an, etwa den Kratersee Bláhylur.

Hier findest du alle Infos zu Landmannalaugar.

2. Kirkjufell – Islands bekanntester Fotospot

Der Berg Kirkjufell mit dem Wasserfall Kirkjufellsfoss im Norden der Halbinsel Snæfellsnes ist eine der eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten in Island.

Der Berg ragt 463 Meter in den Himmel und ist ein beliebtes Fotomotiv. Der Kirkjufell ist auch ein super Tipp, um Polarlichter zu fotografieren. Wegen der Schönheit dieses Ortes ist aus dem Geheimtipp inzwischen ein Hotspot geworden.

Der Gipfel des Kirkjufells ist sogar zu Fuß (mit Kletterpassagen) zu erreichen. Allerdings sind die Wege oft kaum zu erkennen, steil, schmal und auch noch ausgesetzt. Hier gab es bereits einige tödliche Abstürze von unvorsichtigen Touristen. Die Bergtour ist daher erfahrenen Bergwanderern mit der richtigen Ausrüstung vorbehalten.


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3. Gletscherlagune Jökulsárlón

Die Gletscherlagune Jökulsárlón im Süden Islands liegt an der Ringstraße und gehört zu den absoluten „Must Sees“.

Eisberge treiben in dem Gletschersee, der sein Gesicht von Stunde zu Stunde ändert. Durch die direkte Verbindung zum eisigen Atlantik werden immer wieder gigantische Eisbrocken in die raue See gerissen.

Wir haben hier im Sommer die ganze Nacht (es wird ja nicht dunkel) bis zum Morgen fotografiert. Es war ein unvergessliches Erlebnis.

4. Diamond Beach

In der Nähe der Gletscherlagune Jökulsárlón liegt der Diamond Beach (Diamantenstrand; noch mehr Infos zum Diamond Beach findest du bei Andreas von Reisewut) an der Mündung des Gletschersees in den Atlantik.

Je nach Jahreszeit, Witterung und Gezeiten kann es auch passieren, dass überhaupt kein Eis am Strand liegt – auch das haben wir schon erlebt. An anderen Tagen findest du hier Lkw-große Eisbrocken.

Gut zu wissen: Die Gletscherlagune Jökulsárlón und der Strand gehören zum Vatnajökull Nationalpark – Drohnenflüge sind hier also verboten.

5. Skógafoss

Der Wasserfall Skógafoss stürzt 60 Meter in die Tiefe. Am Rande des Wasserfalls führt ein Wanderweg mit Treppenstufen bis an den Rand des Skógafoss. Laut einer isländischen Saga versteckte übrigens einer der ersten Einwanderer namens „Þrasi“ einst eine Kiste mit Gold hinter dem Wasserfall.

Wenn du die Stufen neben dem Wasserfall meisterst, erwartet dich ein toller Blick in die Tiefe. Hier beginnt zudem eine der bekanntesten Wanderungen in der Region.

Folgst du dem Wanderweg neben dem Fluss Skógá, erreichst du Wasserfälle wie den Fosstorfoss, den Steinbogafoss oder den Fremri Felsfoss. Nach etwa drei Kilometern ändert sich die Landschaft dramatisch und es wird sehr karg. Zumindest bis hier solltest du wandern.

Tipp: In der Nähe befindet sich der Kvernufoss, noch immer ein Geheimtipp in Island.

6. Thingvellir-Nationalpark

Der 237 Quadratkilometer große Nationalpark Þingvellir (Thingvellir) gehört zum „Golden Circle“. Besonders sehenswert ist der Wasserfall Öxararfoss, der nur ein paar Minuten vom Parkplatz entfernt liegt. Dank einer Rampe können sogar Rollstuhlfahrer dieses Naturwunder bestaunen.

Ein anderes Highlight sind die Spalten und Schluchten, die durch das Auseinanderdriften der amerikanischen und der eurasischen tektonischen Platten entstanden sind.

Taucher können in dem Nationalpark zwischen zwei Kontinenten, in der sogenannten Silvra Rift (Silvra Spalte) tauchen* gehen. Hierbei handelt es sich um eine Verwerfung, die einige Kilometer lang ist. Das Wasser in der Spalte ist so klar, dass du in der Silvra Rift auch schnorcheln* kannst.

In dem Nationalpark liegt außerdem der Þingvallavatn, der größte See Islands (wobei das umstritten ist).

Sehenswert sind außerdem die Þhingvellir-Kirche und die Ruinen alter Steinhäuser. Vom 10. bis zum 18. Jahrhundert tagte hier das Alþing, das frühere Parlament der Landes.

7. Seljalandsfoss

Absolut sehenswert ist auch der 60 Meter hohe Seljalandsfoss im Süden von Island.

Das Highlight ist der kurze Wanderweg, der hinter den Wasserfall führt. Regenklamotten sind Pflicht, will man in der Gischt des Wasserfalls nicht klatschnass werden.

Tipp: Besuch auf alle Fälle den nahe gelegenen Gljúfrabúi. Du erreichst den versteckten Wasserfall, wenn du dem Wanderweg am Seljalandsfoss folgst. Der Gljúfrabúi liegt hinter einer engen Felsspalte, durch die du mit etwas Geschick trockenen Fußes kommst.

8. Blaue Lagune

Die Blaue Lagune gehört zu den bekanntesten Touristenattraktionen in Island. Es gibt wohl kaum einen Besucher, der nicht einen Tag in der Blauen Lagune einplant.

Die Bláa Lónið, wie die Isländer sagen, ist ein riesiges Thermal-Freibad in der Nähe von Reykjavík. Bekannt ist die Blaue Lagune für ihr blau gefärbtes Wasser (dafür sind Kieselalgen verantwortlich) und die schroffen Lavafelsen.

Ein Besuch der ganzjährig geöffneten Lagune ist definitiv ein Highlight. Allerdings ist der Eintritt sehr teuer: das günstigste Ticket ohne Extras beginnt bei umgerechnet rund 60 Euro pro Person. Mit Zugang zum Retreat Spa (fünf Stunden inkl. Retreat Lagoon und Blue Lagoon) musst du mit mindestens 420 Euro rechnen. Für spezielle Luxus-Pakete musst du mehr als 1.000 Euro pro Person auf den Tisch legen.

Alternativen zur Blauen Lagune

Wer Ruhe und Einsamkeit will, besucht besser einen der vielen heißen Naturpools in Island, die es auf der Insel überall gibt. Eine tolle Möglichkeit zum Baden ist zum Beispiel der Reykjadalur Hot Spring Thermal River, rund 50 Minuten von Reykjavík entfernt (plus 4,5 Kilometer Fußweg pro Richtung).

Eine schöne und günstigere Alternative zur Blue Lagoon ist die Secret Lagoon, Islands ältestes Thermalbad (hier Tickets kaufen*). Mehr dazu unter Punkt 16.

In Reykjavík gibt es außerdem die Sky Lagoon. Ein Geheimtipp ist der Hvammsvik Hot Spring in Hvammsvík. Im Nordosten Islands locken die Mývatn Natur Bäder Tausende Besucher an. Im Osten ist das Vök Baths ein Tipp.

9. Fjaðrárgljúfur Canyon

Der Fjaðrárgljúfur Canyon ist auch als „Justin Bieber“-Canyon bekannt. 2015 drehte der Popstar auf der Insel das Video zu seinem Song „I’ll Show You“ – unter anderem im Fjaðrárgljúfur Canyon. Seitdem ist die Schlucht bei Touristen ein beliebtes Ausflugsziel.

Vom Parkplatz führt ein gut ausgebauter Wanderweg oberhalb des imposanten Canyons entlang. Nach rund einem Kilometer erreichst du eine Aussichtsplattform. Von hier hast du einen tollen Blick in den Canyon. Außerdem rauschen hier zwei Wasserfälle in die Tiefe.

10. Gullfoss

Der Gullfoss besteht aus zwei Wasserfällen mit 20 und elf Metern Höhe. Das Wasser rauscht mit ohrenbetäubenden Lärm in die Tiefe. Der Gullfoss gehört zum Golden Circle und zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Island.

Vom Parkplatz aus führt ein gut ausgebauter Weg bis direkt an den Wasserfall. Regenklamotten und ein Regenschutz für die Kamera gehören in den Rucksack.

11. Haukadalur-Heißquellengebiet mit Strokkur-Geysir

Ein anderes Highlight ist das Geysir-Geothermalgebiet im Haukadalur-Tal, ebenfalls Teil des Golden Circle. Überall brodelt und blubbert es. Vor dem Geysir Strokkur warten die Menschen darauf, dass er ausbricht.

Der Geysir schießt das Wasser 15 bis 20 Meter in die Höhe. Das ist etwa alle zehn Minuten der Fall und ein tolles Erlebnis. Du kannst in dem Vulkangebiet auch wandern etwa auf einen nahegelegenen Hügel mit einem tollen Ausblick.

Neben dem Geysir Strokkur gibt es etwa den Großen Geysir, der Namensgeber für alle Geysire der Welt ist. Der Große Geysir wurde bereits im 13. Jahrhundert beschrieben und ist der älteste bekannte Geysir der Welt. Anders als beim Strokkur sind die Ausbrüche des Großen Geysirs aber selten und unvorhersehbar. Die Fontäne des Großen Geysir reichte Mitte des 19. Jahrhundert wohl bis zu 170 Meter in den Himmel. Diese Höhe erreicht der Große Geysir heute nicht mehr.

In dem Gebiet stinkt es wegen des Schwefels übrigens fürchterlich nach faulen Eiern.

12. Stuðlagil Canyon

Der Stuðlagil Canyon im Osten der Vulkaninsel ist nicht von dieser Welt. Dich erwarten gewaltige Basaltsäulen, die senkrecht in den Himmel ragen. Dazwischen fließt der Fluss Jökulsá á Brú. Ein Highlight sind die teils waagerechten Basaltsäulen. Achte einmal darauf!

Du erreichst den Stuðlagil Canyon nur zu Fuß. Vom Parkplatz auf der Südseite des Flusses (von der Nordseite kommst du nicht in den Canyon, nur auf eine Aussichtsplattform) wanderst du gut zwei Kilometer durch eine atemberaubende Landschaft zum Ziel. Mit etwas Klettergeschick kannst du in den Canyon hineinlaufen.

13. Dettifoss & Selfoss

Der Dettifoss darf auf unserer Liste der Top-Sehenswürdigkeiten nicht fehlen. Mit Getöse stürzt der Wasserfall 45 Meter in die Tiefe. Der Dettifoss – was auf deutsch etwa stürzender Wasserfall bedeutet – befördert so viel Wasser wie kein anderer Wasserfall in Europa.

Wasserscheu solltest du nicht sein. Durch die Gischt wird jeder klatschnass, der in die Nähe des Wasserfalls kommt. Regenklamotten sind bei einem Besuch zu empfehlen.

Tipp: Mach einen Abstecher zum nahe gelegenen Selfoss. Mit zehn Metern Fallhöhe ist der Selfoss im Vergleich zum Dettifoss ein Winzling – aber ein durchaus beeindruckender. Früher konnte man sogar direkt an den schönen Wasserfall. Heute gibt es Absperrungen, um die Natur vor den Besuchermassen zu schützen.

14. Strand von Reynisfjara

Die Reynisfjara Beach bei Vik ist ein weiteres Highlight in Island. Der endlose Lavastrand, steile Basaltklippen (bekannt als Reynisdrangar) mit der Höhle Hálsanefshellir und riesige Lavafelsen im Meer machen diesen Ort so besonders.

Direkt am Strand ist Vorsicht geboten! Besucher müssen zu jeder Zeit, also auch bei ruhigem Wetter, mit unerwartet(!) großen Wellen rechnen, die wie aus dem Nichts an den Strand schmettern und einen im schlimmsten Fall in die raue See reißen. Es gab hier bereits Todesfälle. Inzwischen wurde ein Warnsystem installiert. Mehr Infos findest du direkt, wenn du den Strand betrittst.

In Vík gehört die Icelandic Lava Show (hier Ticket buchen*) zu den Highlights. In der auch bei Familien mit Kindern beliebten Show bekommst du glühende Lava zu sehen! Das ist einmalig auf der Welt. Im selben Gebäude kannst du außerdem das Abenteuer „Zip Lining“ über die Grafargil-Schlucht buchen (hier online Ticket sichern*).

Im dazugehörigen Restaurant The Soup Company gibt es super leckere Suppen (und du bekommst sogar Nachschlag).

15. Goðafoss

Der Goðafoss liegt direkt an der Ringstraße – entsprechend voll ist es auch immer an dieser Sehenswürdigkeit. Der Wasserfall ist mit „nur“ zwölf Metern Fallhöhe auf dem Papier nicht besonders spektakulär. Das gilt aber nur, bis du das erste Mal am Goðafoss stehst. Der Wasserfall ist nämlich sage und schreibe 158 Meter breit. Um den ganzen Wasserfall auf das Foto zu bekommen, solltest du ein Weitwinkelobjektiv einpacken.

Video mit unseren Island-Sehenswürdigkeiten

Karte mit den wichtigsten Highlights in Island

Auf der interaktiven Karte findest du die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Island im Überblick:

Island-Reiseführer

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Autor:in
Florian Westermann ist seit über 20 Jahren Journalist und Profi-Fotograf.

2010 gründete er das Online-Reisemagazin Phototravellers. Nach seiner Zeit in großen Verlagshäusern teilt Florian heute seine Expertise hier auf dem Blog in über 400 Artikeln zu Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie.

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