Der kürzeste Weg auf den Brocken: der Eckerlochstieg
Es ist die kürzeste und schnellste Route auf den Brocken: Wir starten in Schierke und brechen auf in Richtung Eckerloch. Zum Gipfel sind auf dem Wegweiser nur 5,5 Kilometer angeschrieben.
Der Weg verläuft erst einmal neben einem Bach – dem schwarzen Schluftwasser. Das Plätschern des Wassers begleitet uns auf der gesamten Tour.
Wir wandern über eine Brücke und nähern uns langsam dem Feuchtgebiet Eckerloch. Die Landschaft ist bereits richtig schön.
Durchs Eckerloch
Auf dem nächsten Wegweiser steht bereits das Eckerloch angeschrieben. 4,1 Kilometer sind es jetzt noch zum Gipfel. Das Feuchtgebiet ist wunderschön. Nach etwa 2 Kilometern erreichen wir kahle Bäume. Der Borkenkäfer wütet im Nationalpark Harz.
Gruselig und mystisch zu gleich muten diese kahlen Bäume an. Zum Glück scheint die Sonne. Wobei du bei Nebel vermutlich tolle Fotos machen kannst mit dieser Szenerie.
Die Brockenbahn
Diese Tour durch das Eckerloch zählt zu den beliebtesten Wanderungen im Nationalpark Harz. Erst geht es über Holzstege durch das Feuchtgebiet.
Hin und wieder kreuzen die Bahnschienen der berühmten schmalspurigen Brockenbahn. Normalerweise fährt eine alte Dampflock hinauf auf den Brocken. Seit Juli 1992 fährt die Brockenbahn auf den höchsten Gipfel Norddeutschlands. 700 PS haben die Loks.
Über Steine und im Bach
Weiter geht es auf Stegen und dann verläuft der Eckerlochstieg immer wieder im Bach und über die Steine. Das ist übrigens der kürzeste Aufstieg zum Brocken. Du machst hier lediglich 500 Höhenmeter.
Übrigens ist sogar Johann Wolfgang von Goethe 1777 auf den Brocken gewandert. Er verarbeitete seine Eindrücke vom Harz in seinem Werk Faust.
Die Brockenstraße hinauf
Der Eckerlochstieg mündet in der Brockenstraße, die den Wanderer zum Gipfel führt. Jetzt müssen wir Asphalt laufen. Erneut kreuzen die Bahnschienen unseren Weg.
Der Weg führt nun auf einem breiten Fahrweg bis zum Brocken hinauf. Hier kannst du sogar mit dem Kinderwagen bis zum Gipfel gelangen. Auch Radfahrer sind hier unterwegs.
Starker Wind am Gipfel
Je höher und näher wir dem Gipfel kommen, desto stärker pfeift der Wind. Fast werden wir weggeweht. Durch seine Position im Norden Deutschlands ist der Brocken rauen Winden ausgesetzt, die auch Orkanstärke erreicht können. Fast kann man die Wetterverhältnisse mit Island vergleichen – so unberechenbar ist es hier oben. Es wird auch gleich viel kühler. Daher solltest du dir unbedingt eine Jacke einpacken – auch im Sommer.
Wir kommen nun am Bahnhof der Brockenbahn vorbei. Jetzt ist es nicht mehr weit zum Brocken. Auf 1125 Metern gelegen ist er der „höchstgelegene Bahnhof aller deutschen Adhäsions-Schmalspurbahnen“ wie auf der Website der Brockenbahn steht.
Der Brocken-Gipfelstein
Natürlich gehen wir erst einmal zum Brocken-Gipfelstein auf 1142 Metern. Der Wind weht uns fast weg.
Der Stein ist übrigens der Mittelpunkt der sogenannten Brockenuhr. Hier wurden anstatt Ziffern Tafeln mit Entfernungsmessungen ringsum wie eine Uhr angebracht.
Trotz Wind: der Blick vom Brocken auf die Landschaft ist einfach nur grandios.
Der Brocken ist eines der beliebtesten Ausflugsziele Deutschlands. Kein Wunder bei dieser Aussicht. Zudem ist der Gipfel relativ leicht zu erreichen. Uns hat vor allem der Ausblick fasziniert. Bei bester Sicht kannst du auf das Rothaargebirge, die Rhön und sogar bis nach Tschechien blicken.
Sendeturm, Brockenhaus und Wetterstation
Wir laufen jetzt noch in Richtung Sendeturm, Brockenhaus und Wetterstation. Es ist spektakulär hier oben. Schon seit 1930 stehen am Gipfel Sendeanlagen.
Sogar Heinrich Heine war auf dem Brocken und verfasste darüber Schriftstücke. Ihm wurde direkt am Brockenhotel ein Gedenkstein gesetzt.
Hinter dem Hotel war es windstiller – so konnten wir den Ausblick noch genießen. Im Brockenhaus findet übrigens ganzjährig eine Ausstellung statt. In einer multimedialen Ausstellung erfährst du alles über die Geschichte des Brocken.
Der Eintritt für Erwachsene kostet 7 Euro. Das Brockenhaus hat von 9:30 bis 17 Uhr geöffnet.
Das musst du über die Wanderung wissen
Die Wanderung auf den Brocken im Nationalpark Harz ist perfekt für Familien und alle Altersklassen geeignet. Über die kürzeste Strecke erreichst du den Brocken relativ schnell. Die Alternative ist die Fahrt mit der Brockenbahn nach oben.
Der Brocken liegt im Nationalpark Harz. Früher befand sich hier die Innerdeutsche Grenze. Weitere Wege hinauf auf den Brocken sind:
- Heinrich Heine Weg – Start in Ilsenburg auf den Spuren Heinrich Heines. Du wanderst immer am Bach Ilse entlang
- Teufelsstieg – der schwerste Aufstieg mit Start im Ort Elend auf dem Teufelsstieg. Hierbei handelt es sich um einen Weg von Elend nach Bad Harzburg ohne Rundweg.
- Goetheweg – du startest in Torfhaus und gehst genau den Weg, den früher Johann Wolfgang von Goethe hinauf auf den Brocken nahm
- Grenzweg – wie der Name schon sagt, wanderst du über den Harzer Grenzweg auf den Brocken. Start ist in Oderbrück
Zusammenfassung
- Schwierigkeit: Leichte Wanderung
- Geeignet für: Anfänger, Familien mit Kindern, Senioren
- Gebirge: Mittelgebirge (Nationalpark Harz)
- Beste Jahreszeit: Ganzjährig
- Einkehrmöglichkeiten: Brockenhaus
- Wanderparkplatz: Parkplatz Alte Bobbahn Brockenaufstieg Schierke (Google Maps)
Tourdaten
- Gesamtweglänge: 13 Kilometer
- Höhenmeter: 500 Höhenmeter
- Reine Gehzeit: 4:30 Stunden + individuelle Pausen
Video: Die Wanderung auf den Brocken
Wir haben natürlich auch ein Video von unserer Wanderung auf den Brocken gemacht. Hier kannst du dir im Bewegtbild einen Überblick über die Tour und die Strecke verschaffen.
Ich hoffe meine Tourenbericht hinauf zum Brocken hat dir gefallen. Ich wünsche dir nun viel Spaß auf deiner Wanderung. Wenn dich noch weitere schöne Orte im Harz interessieren, dann solltest du auf unserem Blogbeitrag vorbei schauen.
Reiseführer für den Harz
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