
Erfurt Sehenswürdigkeiten: 10 schöne Orte, die du sehen musst
Wir entführen dich auf einen Stadtrundgang durch die wunderschöne Landeshauptstadt Thüringens. Erfurt bietet alles, was eine Stadt sehenswert macht: eine historische Altstadt mit malerischen Gassen, besonderes Flair und natürlich leckeres Essen.
Auf unserem Spaziergang durch die Stadt zeige ich dir die zehn schönsten Sehenswürdigkeiten Erfurts und gebe dir viele nützliche Restaurant- und Ausflugstipps. Gemeinsam begeben wir uns auf eine spannende Zeitreise und entdecken das mittelalterliche, aber auch das moderne Erfurt.

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Da fast alle Erfurter Sehenswürdigkeiten in der Altstadt liegen, kannst du die Top-Highlights leicht an einem Nachmittag erkunden. Zunächst findest du hier unsere Top-Sehenswürdigkeiten in Erfurt im Überblick:

- Krämerbrücke
- Erfurter Dom
- St. Severikirche
- Fischmarkt
- Alte Synagoge
- Erfurter Rathaus
- Ägidienkirche
- KiKa-Figuren
- Evangelisches Augustinerkloster zu Erfurt
- Zitadelle Petersberg
1. Krämerbrücke: die TOP-Sehenswürdigkeit in Erfurt
Sie ist die Top-Sehenswürdigkeit in Erfurt und gleichzeitig das Wahrzeichen der Stadt: die Krämerbrücke. Die Krämerbrücke ist auch der älteste Profanbau – also ein Gebäude für einen weltlichen Zwecke (anders als etwa eine Kirche) – in Erfurt.



Die Krämerbrücke ist die längste durchgehend mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke Europas und erinnert an die Brücke Ponte Vecchio in Florenz. Die 120 Meter lange Brücke führt über die Gera. Sie reicht vom Benediktsplatz bis zum Wenigemarkt.
Die Krämerbrücke wurde einst aus Holz gebaut. Auf Grund vieler Stadtbrände entschied man sich aus Sicherheitsgründen dann für eine Steinkonstruktion. Nach einem verheerenden Stadtbrand im Jahr 1472 wurde die Brücke mit 62 Fachwerkhäusern darauf stehend wiederaufgebaut. Über die Jahre hinweg entwickelten sich daraus größere Häuser, wodurch du heute nur noch 32 Wohnhäuser auf der Brücke zählen wirst.
Heutzutage findest du auf der Krämerbrücke hauptsächlich kleine Läden für individuelles Kunsthandwerk, Delikatessen und Antiquitäten, die zum Bummeln einladen. Besonders schön sind die bunten Fensterläden, die gleich dazu einladen, das Schaufenster und die Auslagen zu studieren.
Den besten Blick auf die Sehenswürdigkeit mit den malerischen Häusern und beeindruckenden Brückenbögen hast du vom Fluss aus. Dazu musst du lediglich die Steinstufen der Brücke herabsteigen.
Tipp: Die Krämerbrücke gibt nicht nur ein wunderschönes Fotomotiv ab, sondern bietet auch das Paradies für alle Naschkatzen. In der Goldhelm Schokoladen Manufaktur (Website) kommen alle Fans des braunen Golds auf ihre Kosten. Auch der dazu gehörende Eiskrämer nebenan entführt dich durch außergewöhnliche Eissorten in die Welt des Genusses. Veganes Frühstück bekommst du zum Beispiel im Café Füchsen.



2. Erfurter Dom
Der imposante Domplatz ist eine weitere Top-Sehenswürdigkeit in Erfurt, die du auf keinen Fall verpassen darfst. Vor dir liegen nun etwa 70 Domstufen, die dich auf den sogenannten Domberg bringen. Hier erwarten dich gleich zwei bedeutende Highlights, die majestätisch in die Höhe ragen: der Erfurter Dom und die Severikirche.

Die Hohe Domkirche St. Marien zu Erfurt, besser bekannt als Erfurter Dom, ist über 81 Meter hoch und die wichtigste und älteste Kirche Erfurts. Sie beeindruckt durch ihre romanischen und gotischen Elemente.
An der Stelle des heutigen Doms wurde bereits im Jahre 742 eine erste Bischofskirche erbaut. Im Jahre 1117 wurde St. Marien erstmals urkundlich erwähnt und im 12. Jahrhundert als spätromanische Basilika errichtet. Die Kirchenweihe erfolgte bereits im Jahre 1182, fertiggestellt wurde das Gotteshaus allerdings erst im 13. Jahrhundert. Weitere Umbaumaßnahmen folgten.


Im Zweiten Weltkrieg wurden das Dach und einige Fenster der imposanten Kirche stark beschädigt. So ergeben sich viele Restaurierungsarbeiten in der Kirche, die irgendwie nie aufhören.
Besonders sehenswert im Inneren des Doms sind der spätgotische Glasgemäldezyklus im Hohen Chor und das Chorgestühl. Sowohl Fenster als auch der Chor gehören zu den am besten erhaltenen mittelalterlichen Exemplare ihrer Art.
Ein weiteres Highlight erwartet dich oben im Mittelturm. Unter den 13 Domglocken befindet sich Gloriosa, die „Königin aller Glocken“. Mit einer Masse von 11,45 Tonnen und einem Durchmesser von 2,56 Metern ist sie die größte freischwingende Kirchenglocke der Welt, die noch aus dem Mittelalter stammt. In den Genuss ihres einzigartigen Klangs kommst du an bestimmten Feiertagen.
Tipp: Von April bis Oktober werden an den letzten drei Wochenenden im Monat Turm- und Glockenführungen angeboten. Wenn du die Gloriosa aus nächste Nähe bewundern möchtest, solltest du dich rechtzeitig telefonisch anmelden. Die Telefonnummer findest du auf der Website des Doms.
3. St. Severikirche
Neben dem Erfurter Dom steht die St. Severikirche auf dem Domberg. Beide Kirchen bilden ein einzigartiges architektonisches Ensemble und sind eines der Wahrzeichen der Stadt.

Bei der Severikirche handelt es sich um eine fünfschiffige Hallenkirche im Stil der Gotik. Gebaut wurde sie um 708 nach Christus. 1079 findet sich der Name der Kirche in Schriften, die berichten wie Heinrich IV. sie bei seinem Eroberungszug in Brand steckt.
Da die Kirche einsturzgefährdet war, musste sie in den 1270er Jahren abermals neu errichtet werden. Beim Stadtbrand von 1472 wurde die Severikirche stark beschädigt und im spätgotischen Stil umgebaut. Während Napoleons Herrschaft über Erfurt war die Kirche sogar zum Verkauf ausgeschrieben. Dass sie heute noch in Erfurt steht, verdankt sie dem Umstand, dass kein Käufer auftrat.
Auch St. Severi erlitt im Zweiten Weltkrieg große Schäden, wodurch sie fast vollständig saniert werden musste. Im Innenraum kannst du unter anderem den Sarkophag des Kirchenpatrons Severus von Ravenna bewundern. Er zählt zu den bedeutendsten Ausstattungsstücken der Severikirche.
4. Fischmarkt
Vom Domberg schlendern wir durch die Erfurter Fußgängerzone bis zum historischen Zentrum der Stadt, dem Fischmarkt. Er wird von vielen geschichtsträchtigen Gebäuden gesäumt und zählt zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.



Urkundlich erwähnt wurde der Fischmarkt erstmals im Jahre 1293. Im Mittelalter fanden hier verschiedene Märkte statt, sodass sich der Platz zum gesellschaftlichen Mittelpunkt der Stadt entwickelte und 1275 ein erstes Rathaus erbaut wurde.
1591 wurde auf dem Fischmarkt eine Säule mit einem bewaffneten Krieger (der „Roland„) errichtet. Damit wollten die Bürger der geistlichen Obrigkeit zeigen, dass sie ihre reichsstädtischen Freiheiten notfalls auch mit Waffengewalt verteidigen würden.

Rund um den Platz kannst du prachtvolle Patrizierhäuser aus der Renaissance bewundern. Sie demonstrieren den Reichtum Erfurts in der Frühen Neuzeit. Das Haus zum Roten Ochsen (Fischmarkt 7) begeistert durch den Fries an der Fassade, auf dem die Musen, die antiken Planetengötter und in der Mitte der namengebende rote Ochse mit goldenen Hörnern zu sehen sind. Heutzutage wird das Gebäude als Kunsthalle genutzt.
Auch das Haus zum Breiten Herd (Fischmarkt 11) ist mehr als nur einen Blick wert. An der Fassade im ersten Stock sind die personifizierten Darstellungen der fünf Sinne abgebildet. Erkennst du, um welchen Sinn es sich jeweils handelt?
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5. Alte Synagoge
In einem Innenhof zwischen Fischmarkt und Waagegasse versteckt sich eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit: die Alte Synagoge. Sie ist über 900 Jahre alt und damit eine der ältesten Europas. Laut einigen Berichten darf sie sich auch älteste, bis zum Dach erhaltene Synagoge in ganz Mitteleuropa nennen.


Die ältesten Bauteile gehen auf das 11. Jahrhundert zurück. 1349, als die Pest in Europa wütete, fand ein Pogrom in Erfurt statt, bei dem fast alle Juden der Stadt ermordet wurden. Auch die Synagoge wurde trug Schaden davon. Anschließend nutzte man den Sakralbau als Lagerhaus.
Ab Ende des 19. Jahrhunderts gehörte das Bauwerk zum Gasthaus „Zur Feuerkugel“ und erhielt zusätzlich einen Tanzsaal und zwei Kegelbahnen. Aufgrund der vielen Veränderungen war gar nicht mehr wahrnehmbar, dass es sich hierbei um eine Synagoge handelt. Dadurch überstand das Gebäude jedoch die NS-Zeit unbeschadet.
1992 zeigten Bauuntersuchungen, dass die Synagoge größtenteils erhalten und von besonderem bauhistorischem Wert ist. Nach langwierigen Verhandlungen mit dem neuen Besitzer, der sie wieder gastronomisch nutzen wollte, gelang es der Stadt Erfurt 1998, die Alte Synagoge zu kaufen.
Im selben Jahr wurde unweit der Synagoge der Erfurter Schatz gefunden, der vermutlich während des Pogroms von 1349 vergraben wurde. Der einmalige Schatz besteht aus Silbermünzen, silbernen Barren und geschmiedeter Kunst aus Gold.
Um die Synagoge von außen wieder erkennbar zu machen, erfolgten ab 1999 intensive Sanierungsarbeiten. 2007 entdeckte man an der Krämerbrücke eine mittelalterliche Mikwe, ein jüdisches Ritualbad, das heute, neben Synagoge und Friedhof, ein wichtiger Bestandteil der jüdischen Gemeinde ist.
2009 eröffnete das Museum der Alten Synagoge, das die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Erfurt erzählt. Hier erfährst du mehr über das jüdische Leben im Mittelalter und kannst den Erfurter Schatz sowie die Erfurter Hebräischen Handschriften bewundern.
Eine Besichtigung dieser Top-Sehenswürdigkeit ist ein ganz besonderes Erlebnis, das du nicht verpassen solltest. Im Inneren sind leider keine Fotos erlaubt.
Tipp: Um die vielfältigen Eindrücke sacken zu lassen, bietet sich ein Besuch im Gasthaus Feuerkugel an. In dem gemütlichen Lokal kommst du in den Genuss von traditioneller Thüringer Küche. Du kannst dich insbesondere auf Gerichte mit hausgemachten Thüringer Klößen freuen. Bei Faustfood in der Waagegasse bekommst du eine weitere leckere Spezialität: die bekannte Thüringer Rostbratwurst. Lass es dir schmecken!
6. Das Erfurter Rathaus
Am Fischmarkt befindet sich auch das stattliche Erfurter Rathaus. Die Ursprünge des Gebäudes reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück, 1275 wurde das Rathaus erstmals erwähnt und bis 1706 immer wieder ausgebaut.

Ab 1830 wurde das alte gotische Rathaus aufgrund eines kleineren Dachschadens abgerissen, 1869 begann der Bau des heutigen Rathauses im neogotischen Stil. Es ist das wohl imposanteste Gebäude am Fischmarkt und bietet ein tolles Fotomotiv.
Der Innenraum des Rathauses wird durch viele sehenswerte Wandgemälde geschmückt, die die Erfurter und thüringische Geschichte und Sagenwelt nacherzählen. Die reich verzierten Treppenhäuser sind frei zugänglich und zeigen Werke von Eduard Kaempffer, in denen Szenen aus der Faust- und der Tannhäusersage und auch Geschichten des Grafen von Gleichen dargestellt sind.
7. Ägidienkirche
Am östlichen Ende der Krämerbrücke befindet sich die Ägidienkirche, sie ist eine sogenannte Brückenkopfkirche. Bedeutet: sie stand am Kopf der Brücke, auf der anderen Seite befand sich eine weitere Kirche, die es heute jedoch nicht mehr gibt. Die Ägidienkirche wird 1110 als Kapelle urkundlich erwähnt. Auch sie ereilte ein Stadtbrand. Der heute noch vorhandene Bau wurde 1293 neu errichtet.

Das Erdgeschoss war im Mittelalter eine offene Halle und wurde als Verkaufsraum genutzt. Nachdem 1615 der Gottesdienst eingestellt und die Kirche verkauft worden war, diente sie teilweise als Lagerhaus.
1927 wurde das Gotteshaus zurückgekauft und wird seit der Restaurierung von 1957 bis 1960 von der Evangelisch-methodistischen Kirche wieder für Gottesdienste verwendet. Die Ägidienkirche gilt übrigens als älteste von Methodisten benutzte Kirche der Welt.
Der 33 Meter hohe Kirchturm ist täglich für Besuchende geöffnet und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Krämerbrücke, den Domberg und die Zitadelle Petersburg. Dieses Highlight solltest du dir nicht entgehen lassen.
Tipp: Die Ägidienkirche liegt am Wenigemarkt, wo sich die Cafés, Bars und Restaurants nur so aneinanderreihen. Nicht umsonst wird die Gegend rund um den früheren Handelsplatz „Kneipenviertel“ genannt. Empfehlenswert ist beispielsweise das Café Tikolor (aka Tiko), das mit seiner abendlichen Live-Musik begeistert. Thüringen blickt auch auf eine lange Geschichte der Senfherstellung zurück. Am Wenigemarkt findest du den traditionsreichen Born-Senf-Laden (Website) mit Senfmuseum.
8. KiKa-Figuren: ein Spaß für Groß und Klein
Nicht nur Kinder dürften sich über die nächste Sehenswürdigkeit freuen. Bei den KiKa-Figuren handelt sich um beliebte Figuren aus dem Kinderfernsehen, die in der ganzen Erfurter Altstadt zu finden sind.
Die Idee zur Aufstellung der Figuren entstand anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Kinderkanals, der seinen Sitz in Erfurt hat, im Jahr 2007. Zu jener Zeit wurde Bernd das Brot als erste Figur errichtet. Im Laufe der Jahre kamen Fernsehlieblinge wie das Sandmännchen, Maus und Elefant oder die Tigerente hinzu.

Bei einem Stadtrundgang stößt du mittlerweile auf zwölf Figurenensembles, die coole Fotomotive abgeben. Weitere sind bereits in Planung. Schaffst du es, alle Figuren ausfindig zu machen?
Halte auf jeden Fall die Augen offen. Unser Tipp: bei den Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt wirst du in jedem Fall fündig. Das Kikaninchen steht zum Beispiel beim Spielplatz Krämerbrücke. Bei einer Erkundung wird eine Stadtbesichtigung gleich zu einer spannenden Schnitzeljagd, die mit viel Spaß für Groß und Klein verbunden ist.
9. Evangelisches Augustinerkloster zu Erfurt
Vom Wenigemarkt ist es nicht weit bis zu unserer nächsten Top-Attraktion. Das Evangelische Augustinerkloster zu Erfurt ist nicht nur ein herausragendes Beispiel mittelalterlicher Bauordenskunst, sondern zugleich auch bedeutende Lutherstätte.
Im Jahre 1277 begannen die Augustiner-Eremiten mit dem Bau der Augustinerkirche und der weiträumigen Klosteranlage. Von 1505 bis 1511 lebte hier Martin Luther als Mönch. 1507 wurde er zum Priester geweiht und las seine erste Messe in der Augustinerkirche.
Im Löwen- und Papageien-Fenster der Kirche befindet sich zudem das Vorbild der Lutherrose, ein bekanntes Symbol der evangelisch-lutherischen Kirchen. 1559 wurde das Kloster säkularisiert und bis 1820 in Teilen als Schule genutzt.
Nachdem das Kloster kurzzeitig als Sitz des Erfurter Unionsparlaments fungierte, wurde das Gebäude ab 1852 wieder zum Sakralbau und die Kirche 1854 erneut geweiht. Bei den Luftangriffen auf Erfurt im Zweiten Weltkrieg wurde die gesamte Klosteranlage schwer beschädigt und musste anschließend wiederaufgebaut werden.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde das Kloster renoviert und modernisiert. Seit 2004 gilt es als Kulturdenkmal von besonderer nationaler Bedeutung. Heute ist das Augustinerkloster ein Tagungs- und Begegnungszentrum sowie eine Gedenkstätte. Es besteht auch die Möglichkeit, innerhalb der historischen Klostermauern zu übernachten.
Der Rundgang durch das Kloster ist sowohl auf eigene Faust als auch im Rahmen einer Führung möglich. Erlebe so die besondere Geschichte der Gebäude und gehe den Spuren Luthers nach.
Tipp: Wenn du dich nach der Besichtigung des Klosters stärken möchtest, kann ich dir zwei Restaurants in der Nähe empfehlen. Das Il Cortile bietet gehobene italienische Küche in schönem Ambiente. Das Abendbrot ist ein gemütliches Bistro mit ungarischen Spezialitäten, das durch seine preiswerten Mittagsangebote überzeugt.
10. Zitadelle Petersberg
Über der Erfurter Altstadt thront die Zitadelle Petersberg (Website), eine barocke Stadtfestung des 17. bis 19. Jahrhunderts. Sie ist eine der größten und besterhaltenen ihrer Art in Mitteleuropa. Erbaut wurde die Festung zwischen 1665 und 1707 im neuitalienischen Stil.


Die Zitadelle sollte Aufstände der Erfurter gegen den Verlust ihrer Autonomie verhindern und als Schutz gegen protestantische Kräfte dienen. Mit ihrem sternförmigen Grundriss galt sie als die modernste Festungsanlage der damaligen Zeit.
Die hohen Kosten für die Instandhaltung der Anlage führten in den 1770er-Jahren zu Überlegungen, die Festung zu schleifen. Das bedeutet sie so zu zerstören, dass sie nicht mehr als Anlage fungieren konnte. Das hat man zum Glück unterlassen. Ab 1802 wurde die Zitadelle Petersberg von preußischen Truppen besetzt, die 1806 vor den napoleonischen Soldaten kapitulieren mussten. Bis 1813 standen sowohl Erfurt als auch die Zitadelle unter französischer Herrschaft.
Ab 1814 kam sie endgültig in den Besitz von Preußen und wurde repariert sowie ausgebaut. Bis zur deutschen Reichsgründung 1871 wurde die Zitadelle als Befestigungsanlage genutzt und war auch während der beiden Weltkriege und in der Nachkriegszeit ein bedeutender militärischer Ort der Region.
Seit 1963 ist die Zitadelle Petersberg öffentlich zugänglich und zählt heute zu den beliebtesten Ausflugszielen rund um Erfurt. Der kurze Aufstieg lohnt sich: Von den verschiedenen Aussichtspunkten hast du einen grandiosen Blick über die Dächer der Stadt.



In der interaktiven Ausstellung im Kommandantenhaus kannst du die spannende Geschichte des Petersberges und der Festung nacherleben. Die geheimnisvollen Horchgänge sollten die Zitadelle vor Eindringlingen schützen und können im Rahmen von Führungen entdeckt werden.
In der ehemaligen Klosterkirche St. Peter und Paul, einst geistiger Mittelpunkt des Petersklosters, kannst du heute die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ bestaunen.

Eine weitere beliebte „Sehenswürdigkeit“ ist die Schaukel bei der Festungsbäckerei. Sie gibt dir das Gefühl, über der Stadt zu schweben. Schaukeln mit Aussicht findest du übrigens auch in meinem Artikel über den Luganersee.
Weitere Tipps für deinen Städtetrip nach Erfurt
Egapark
Unsere letzte Sehenswürdigkeit befindet sich im Südwesten der Stadt und wird nicht nur Hobbybotaniker begeistern: der Egapark. Die Erfurter Garten- und Freizeitparkausstellung zählt mit einer Fläche von 36 Hektar zu den größten Garten- und Freizeitparks Deutschlands und steht seit 1992 unter Denkmalschutz.
Der Egapark ist aus einer ehemaligen Stadtfestungsanlage auf dem Cyriaksberg hervorgegangen. Ab 1885 wurde das Gebiet zur öffentlichen Grünanlage umgestaltet und gehört heute zu den beliebtesten Attraktionen in ganz Thüringen (zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Thüringen).
Auf dem Gelände gibt es so einiges zu entdecken. Das zentrale Blumenbeet ist 370 Meter lang, erstreckt sich auf einer Fläche von 6000 m2 und besteht aus rund 150.000 Blumenpflanzen. Damit ist es das größte ornamental bepflanzte Blumenbeet Europas.
Eine Top-Attraktion für Alt und Jung ist das Danakil, das weltweit erste Wüsten- und Urwaldhaus seiner Art. Im Danakil werden Pflanzen und Tiere aus unterschiedlichsten Wüsten und Regenwaldregionen gezeigt. Hier gibt es zum Beispiel Erdmännchen, Echsen, riesige Fische und exotische Schmetterlinge zu sehen.



Ein weiteres Highlight sind die Pflanzenschauhäuser, fünf miteinander verbundene Warmhäuser, die dich mit exotischer Flora und Fauna in ihren Bann ziehen werden.
Der historische Parkbereich ist von den verbliebenen Bauten der ehemaligen Stadtfestung geprägt. Hier findest du die Wasserachse mit vier Fontänebecken und den wunderschönen Rosengarten, der in acht Themengärten untergliedert ist und rund 500 Rosenarten beherbergt.
Einer der beiden Geschützturme der Festung ist heute ein Aussichtsturm, von dem du eine atemberaubende Aussicht auf den Egapark und die gesamte Stadt hast.
Im Egapark warten weitere Attraktionen wie die Sternwarte, das Deutsche Gartenbaumuseum und der japanische Garten auf dich. Langweilig wird es dir hier definitiv nicht.
Auch die kleinen Besucher kommen auf ihre Kosten. Sie können sich auf dem größten Kinderspielplatz Thüringens mit einer Fläche von rund 35.000 m2 austoben. Daneben befindet sich ein Kinderbauernhof im Stil eines Thüringer Dreiseitenhofes.
Du merkst schon: Der Egapark ist ein Garten der Superlative, der für farbenfrohe und exotische Momente in Erfurt sorgt.
Tipp: Der Park ist ganzjährig geöffnet und bietet auch im Winter spektakuläre Eindrücke. Im Rahmen des Winterleuchtens verwandelt sich der Egapark zu einem magischen Meer aus Licht und Farben und lädt zu einer winterlichen Entdeckungsreise ein.
Erfurter Weihnachtsmärkte
Bei einer Reise in der Adventszeit ist der Besuch des schönen Erfurter Weihnachtsmarkts ein Muss. Hauptschauplatz ist der malerische Domplatz, wo neben über 200 Holzhäusern auch eine 20 Meter hohe Tanne und eine zwölf Meter hohe, traditionell erzgebirgische Weihnachtspyramide in die Höhe ragen. Tipp: Probiere zur einer Tasse Glühwein oder Punsch das Erfurter Schittchen, das zu den ältesten Christstollen Deutschlands zählt.
Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße
Alle Geschichtsinteressierten sollten sich die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße (Website) genauer ansehen. Das Gebäude wurde zu DDR-Zeiten von der „Stasi“ als Untersuchungshaftanstalt genutzt und erinnert an Unterdrückung und Widerstand während der SED-Diktatur in Thüringen von 1949 bis 1989.
Thüringer Zoopark Erfurt
Eine beliebte Sehenswürdigkeit für die ganze Familie ist der Thüringer Zoopark Erfurt. Mit fast 63 Hektar Fläche ist er der drittgrößte Zoo Deutschlands und beheimatet 940 Tiere in 136 Arten.
Schloss Molsdorf
Ein schönes Ausflugsziel zur Abrundung deines Aufenthalts in Erfurt ist das nahegelegene Schloss Molsdorf, das auch als „Thüringer Versailles“ bezeichnet wird. An seiner Stelle stand seit dem 16. Jahrhundert eine Wasserburg, die später in das heutige Schloss umgebaut wurde. Es gilt als eines der schönsten Barock-Schlösser Thüringens und ist, genauso wie seine sehenswerte Parkanlage, öffentlich zugänglich.

Unsere Hoteltipps: Wo in Erfurt übernachten
Für deinen City-Trip nach Erfurt reicht ein Tagesausflug. Wenn du in Erfurt übernachten willst, empfehlen wir dir ein Apartment im „Mr.& Mrs. President“ (hier Preise checken*) direkt am Domplatz.

Sehr empfehlenswert ist auch das Hotel Krämerbrücke Erfurt (hier Preise checken*). Hier schläfst du in einem mittelalterlichen Haus, das vermutlich im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Traumhaft schön.
Eine schöne Unterkunft findest du auch im Hotel Brühlerhöhe (hier Preise checken*), ein 3-Sterne-Superior-Hotel.
Zahlen & Fakten über Erfurt
- Erfurt hat rund 214.000 Einwohner und ist damit die größte Stadt Thüringens
- Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde Erfurt bereits im Jahre 742 in einem Brief des Missionars Bonifatius an Papst Zacharias II.
- Der mittelalterliche Stadtkern gehört zu den am besten erhaltenen und größten in ganz Deutschland
- Wegen seiner vielen Kirchen und Klöster galt Erfurt im Mittelalter als „Thüringisches Rom“
- Der höchste Turm in Erfurt ist 60 Meter hoch und gehört zur Nikolaikirche
- Gebürtige Erfurter werden auch als Puffbohnen bezeichnet – der Legende nach hatten die Erfurter im Mittelalter immer einen kleinen Vorrat an Puffbohnen dabei, wenn sie unterwegs waren. Puffbohnen sind klassische, dicke Bohnen.
- In einem ehemaligen Hotel in Erfurt gab es ein bekanntes Treffen zwischen Willy Brandt (ehemaliger Bundeskanzler) und Willi Stoph (Ministerratvorsitzender). Im Hotel Erfurter Hof gibt es daher heute noch das Willy-Brandt-Zimmer
- Zu den berühmtesten Erfurter Persönlichkeiten gehören Max Weber, Clueso und Yvonne Catterfeld
Ich hoffe meine Sehenswürdigkeiten in Erfurt gefallen dir und haben dein Interesse an der wirklich schönen Stadt in Thüringen geweckt. Mir hat die Stadt jedenfalls sehr gut gefallen und es war für mich ein kleiner Traum hierher zu gelangen.
Ich finds schon interessant, dass hier ein Artikel mit Empfehlungen geschrieben wird obwohl man scheinbar noch nie dort war? Oder wo sind die Bilder?
Hallo Lene,
überprüf doch mal dein Internet. Natürlich waren wir in Erfurt und Bilder sind auch da!?
VG
Florian