
Lusen – Leichte Wanderung im Bayerischen Wald
Die Sonne blitzt zwischen den Bäumen hervor und taucht die Szenerie in eine unwirkliche, romantische Stimmung. Urwald – soweit das Auge reicht.
Der Woid – wie der Bayerische Wald in der Mundart genannt wird – ist traumhaft schön. Ein echtes Highlight im Bayerischen Wald ist die Wanderung auf den Lusen, der zweithöchste Gipfel im Nationalpark Bayerischer Wald.

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leicht
5,3 Kilometer
230 Meter
2 bis 3 Stunden
Der Lusen – ein Wander-Highlight im Bayerischen Wald
Warum der Lusen so ein beliebtes Ausflugsziel im Bayerischen Wald ist, wird uns schnell klar: die Landschaft ist sehr schön, die Wanderung ist nicht zu lang und auch nicht zu anstrengend und du hast immer einen tollen Ausblick. Die Wanderung ist für Jedermann geeignet.
Gutes Schuhwerk und eine gesunde Kondition sind natürlich wichtig. Auf dem Gipfel trafen wir einen 82 Jährigen, viele Kinder und junge Menschen. Der Lusen ist für Alt und Jung eine gute Tour. Zudem gibt es oben eine Einkehrmöglichkeit.
Tipp: Hier findest du eine Übersicht über die schönsten Wanderungen in Bayern.

Start an der Waldhausreibe
Natürlich führen wie immer verschiedene Varianten auf einen Berggipfel. Wir haben uns für die beliebteste Wanderung auf den Lusen entschieden, die zudem auch eine der schönsten ist. Startpunkt ist der Parkplatz Waldhausreibe. Aber Achtung: ab 9 Uhr bis 16 Uhr dürfen hier keine Autos mehr hineinfahren.
Bedeutet: entweder bist du früh dran und kannst somit dort parken, oder du hältst am Parkplatz davor und nimmst eine Haltestelle den Nationalparkbus – den Igelbus. Der fährt stündlich. Der Rundweg, den wir heute laufen, ist lediglich 4,2 Kilometer lang.

Die Glasarche
Die Wegmarkierungen im Nationalpark Bayerischer Wald sind toll gelöst. Du folgst immer den gleichen Motiven. Entweder sind es Tiere oder Pflanzen. Wir folgen heute dem Motiv Luchs bei unserer Wanderung auf den Lusen. Der Weg ist super markiert und einfach zu finden. Auf dem breiten Waldpfad kannst du dich nicht verlaufen.
Wichtig ist allerdings, dass du dich hier im Nationalpark Kerngebiet befindest. Das bedeutet, dass es dir nicht erlaubt ist, die Wege zu verlassen. Egal, ob du einen Trail im Internet gefunden hast, der eine andere Route vorschlägt. Im Kerngebiet darfst du die Hauptwege nicht verlassen. Das dient natürlich dem Schutz der Umwelt und muss befolgt werden.
Übrigens ist der Weg deshalb so breit und ausgebaut, weil er früher eine überregionale Fernhandels-Verbindung darstellte. Vom Mittelmeer, über Österreich ins böhmische Becken. Im 19. Jahrhundert wurde der Pfad gar als Fahrstrecke ausgebaut. Er wird auch als Böhmerweg bezeichnet.
Wir folgen also dem Luchs-Symbol und kommen schnell voran. Unser erster Stopp auf unserer Wanderung zum Lusen ist die sogenannten Glasarche. Eine holzgeschnitzte Hand hält ein Schiff – die Arche Noah. Sie ist aus Glas gefertigt. Dem Künstler geht es hierbei um das Behüten und Schützen der Natur. Die Natur wird geborgen in der Hand gehalten.


Die Himmelsleiter
An der Arche biegen wir ab und folgen weiter der Luchs-Beschilderung. Jetzt befinden wir uns auf einem langen, geraden Weg, von dem aus wir bereits den Gipfel des Lusen sehen können. Jetzt folgt nur noch der letzte Anstieg. Der wird eingeleitet über die sogenannte Himmelsleiter.
Die Himmelsleiter besteht aus Stufen aus Wurzeln und Steinen, die nach oben führen. Ein schöner Name für einen Weg nach oben, oder? Wie gesagt, die Tour auf den Lusen ist überhaupt nicht wild. Es macht Spaß sich die Stufen nach oben zu kämpfen.

Das Blockmeer am Gipfel
Oben angekommen treffen wir dann nach unserer Wanderung auf das Blockmeer am Lusen. Riesige Granitblöcke türmen sich wild übereinander. Die großen Steine sind zudem mit grünen Flechten überzogen. Dieses freiliegende Blockmeer enstand – einfach gesagt – dadurch, dass Wasser in Ritzen eindrang und Granitblöcke absprengte. Diese Blockbildung hält auch heute noch an. Man bezeichnet diese Gesteine als Blockmeer, wenn sie sich nach wie vor am Ort der Entstehung befinden, was am Lusen der Fall ist.
Früher konnte man sich die Entstehung dieses Blockmeeres nicht so wirklich erklären. Es ranken sich also ein paar Sagen um den Lusen-Gipfel. So soll das Blockmeer das Werk des Teufels oder gar der Lusenhex sein. Angeblich soll der Teufel seine Schätze aufgehäuft und mit Felsen zugedeckt haben. So entstand der Lusen. Nach einer anderen Geschichte soll der Teufel mit den Trümmern versucht haben den Weg zur Hölle zu ebnen. Ein frommer Mensch soll das aber gesehen und Gott um Beistand gebeten haben. Der Teufel ließ von seinem Vorhaben ab und sein Bauwerk fiel in sich zusammen. Dennoch: allen Sagen zum Trotz. Es liegt an der Verwitterung anstelle irgendwelcher Einwirkung durch Zauberhand.
Mit 1.373 Metern ist der Lusen eine der höchsten Erhebungen im Bayerischen Wald. Er besteht aus Granitgestein, das sich vor 320 Millionen Jahren gebildet hat. Damals stießen Kontinentalplatten aufeinander, so entstand das Variszische Gebirge. Reste davon sind heute im Bayerischen Wald zu sehen. Der Lusen liegt im Bereich des Finsterauer Granitmassivs.


Lusen Schutzhaus zur Einkehr
Nur wenige Meter vom Gipfel entfernt befindet sich auch das Lusen Schutzhaus. Wir laufen bis zur Hütte und machen einen kleinen Abstecher hinein. Wir sind neugierig wie es drin aussieht. Die Hütte ist schön und urig. Dort kann man essen oder Kaffee und Kuchen zu sich nehmen. Getestet haben wir sie nicht, aber sie erfreut sich großer Beliebtheit. Das Schutzhaut gehört zur Sektion Grafenau und liegt auf 1.345 Metern.
Wir laufen nun an der Hütte den Weg hinunter bis wir wieder zum Parkplatz kommen. Der Rundweg war 4,2 Kilometer lang. Die Tour ist wirklich schön und bietet tolle Ausblicke.
Andere Wanderungen auf den Lusen
Die Wanderlinie Ranne führt durchs Teufelsloch auf den Lusen. Start ist an der Fredenbrücke in Waldhäuser. Von der Fredenbrücke aus läufst du an der Martinsklause vorbei – ein kleiner See – und kommst dann zum Teufelsloch. Der Sage nach kann man an manchen Tagen den Teufel hören. Du siehst, es ranken sich wirklich viele Geschichten um den Lusen. Schließlich erreichst du den Lusengipfel. Insgesamt dauert die Tour 4,5 Stunden und geht über 12,1 Kilometer.
Vom Parkplatz Waldhausreibe kannst du auch zum Rachel über den Rachelsee wandern. Hier bist du in schönster Natur und im Wald unterwegs. Die Gehzeit wird mit fünf bis sechs Stunden angegeben.

Wo im Bayerischen Wald übernachten?
Wir haben drei Nächte im Landhotel Tannenhof* in Spiegelau geschlafen und können das drei Sterne Superior Hotel empfehlen. Es ist für große Gruppen ausgelegt und hat einen schönen Wellness-Bereich mit Sauna und Pool. Die Lage in Spiegelau ist perfekt, um alle Sehenswürdigkeiten im Nationalpark zu erreichen.
Eine weitere Nacht verbrachten wir im Panoramahotel Grobauer*. Dieses Hotel liegt ebenfalls in der Gemeinde Spiegelau. Der Wellnessbereich ist sehr schön gestaltet und hat eine tolle Terrasse mit wunderschönem Ausblick auf den Wald. Das Essen im Restaurant war köstlich und es gab Livemusik.
Ebenfalls in Spiegelau gelegen ist das Haus Jägerfleck*. Der Ausblick dort ist toll und das Hotel ist sehr begehrt. Hier haben wir gar kein Zimmer mehr bekommen, weil alles ausgebucht war.
Für das moderne Publikum ist das Adventure Camp Schnitzmühle, das in der Arber-Region gelegen ist, perfekt. Es ist nicht nur super trendy mit tollen Spots für Instagram-taugliche Bilder. Auch die Essenskarte und die Drinks versprechen einen genialen Aufenthalt. Der Spa-Bereich ist ebenfalls sehr schön.

Ich möchte im Oktober auf den Lusen gehn,hab aber mit Knie ein wenig Probleme.Kann ich mir das zutrauen?Wir übernachten beim Grobauer