Landmannalaugar in Island: Tipps zu Anfahrt, Wandern & Übernachtung

Das Hochlandtal Landmannalaugar verzaubert mit seiner surrealen Landschaft aus leuchtend bunten Rhyolithbergen, dampfenden heißen Quellen und riesigen Lavafeldern. Landmannalaugar ähnelt mehr einem Gemälde als einem realen Ort auf unserer Erde.

In Landmannalaugar warten heiße Quellen und wunderschöne Wanderwege darauf, erkundet zu werden. In diesem Artikel verraten wir dir, warum Landmannalaugar als einer der schönsten Orte in Island gilt. Begleiten uns auf eine faszinierende Reise in das wilde Hochlandtal. 

Bei uns findest du Tipps zu Anreise, Wanderwegen und Übernachtungen sowie allgemeine Infos zu diesem Island-Highlight.

Wo liegt Landmannalaugar in Island?

Das Hochlandtal liegt eingebettet im südlichen Teil der Insel, weit entfernt von den städtischen Zentren (Google Maps). Das Tal, das zum aktiven Vulkansystem des Torfajökull gehört, ist Teil des Fjallabak Nature Reserve (Friðland að Fjallabaki). Das Schutzgebiet ist bekannt für seine atemberaubenden und vielfältigen Landschaften.


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Warum muss man Landmannalaugar sehen?

Landmannalaugar – der Name bedeutet übrigens so viel wie „die warmen Quellen der Leute aus Land(sveit)“ – begeisterte uns vom ersten Moment an mit einer immensen geologischen Vielfalt – WOW!

Besonders angetan haben es uns die bunten Rhyolithberge. Die Farbenpracht stammt übrigens von den unterschiedlichen Mineralien im Boden. Die Farbpalette reicht von blassen Gelb- und Cremetönen über leuchtendes Orange und Rot bis hin zu tiefem Violett und Blau. Diese Farbenvielfalt ist es, die Landmannalaugar zu einem so besonderen Ort macht.

Die Landschaft ist geprägt von jahrhundertealten vulkanischen Aktivitäten. Das berühmte Laugahraun-Lavafeld, entstanden durch einen Ausbruch im Jahr 1477, ist heute eine bizarre Landschaft aus schwarzem Obsidian, das in scharfem Kontrast zu den umliegenden farbenfrohen Bergen steht.

Neben den bunten Bergen und schwarzen Lavafeldern gibt es dampfende Fumarolen (das sind vulkanische Dampfaustrittsstelle) und sprudelnden heißen Quellen, die daran erinnern, dass du nach wie vor auf einem aktiven Vulkan wandelst. Es gibt auch mehrere Seen und Flüsse in der Region.

Anfahrt nach Landmannalaugar

Schon die Anreise nach Landmannalaugar ist ein kleines Abenteuer. Da Landmannalaugar mitten im isländischen Hochland liegt, erfordert die Anreise einige Planung und Vorbereitung.

Für Selbstfahrer ist die Region nur in den Sommermonaten (in der Regel von Juni bis Anfang September) zugänglich. In den übrigen Monaten machen die extremen Winterbedingungen die Hochlandstraßen für Mietfahrzeuge unpassierbar. Dann erreichst du Landmannalaugar nur im Rahmen einer geführten Tour mit dem Superjeep – und das sogar im Winter.

Über die nördliche F208

Die einfachste Anreisemöglichkeit führt über die Hochlandstraße F208 aus dem Norden nach Landmannalaugar. Wie auf allen F-Straßen in Island ist auch hier ein Allradfahrzeug vorgeschrieben. Auf der nördlichen F208 gibt es keine Furten, weshalb die Anfahrt bei gutem Wetter mit jedem Miet-SUV mit Allrad problemlos zu meistern ist.

Von der F26 kommend biegst du auf die F208 ab und folgst der Schotterpiste für 31 Kilometer (rund eine Stunde), bis rechts die F224 abgeht. Nach knapp zwei Kilometern erreichst du vor einer recht tiefen Furt einen etwas größeren Parkplatz. Mit einem Miet-SUV solltest du hier parken und die letzten Meter zu Fuß gehen. Eine Brücke führt über den Bach. Wir haben schon mit eigenen Augen gesehen, wie unvorsichtige Touristen hier ihr Mietauto versenkt haben. Herzlich willkommen in Landmannalaugar!

Über die F225 (Landmannaleið)

Eine aus dem Westen aus schnellere Route führt über die F225, auch Landmannaleið genannt. Die Schotterpiste ist im Prinzip im Sommer problemlos zu fahren. Allerdings gibt es auf der Route eine Furt zu überwinden.

Bei unseren Besuchen in Landmannalaugar war die Furt mit einem Dacia Duster nie ein Problem. Das heißt aber nicht, dass es immer so ist! Nach starken Regenfällen oder wenn Gletscher und Schnee schnell schmelzen, können auch kleine Bäche anschwellen.

Wenn du dir beim Furten unsicher bist, wähle besser die F208 mit Anfahrt aus dem Norden. Stehst du schon vor der Furt, warte ab, bis einige Fahrzeuge passieren und schau, ob und wie dein Fahrzeug das schafft.

Die F225 geht an der Route 25 ab. Nach 41 Kilometern stößt du auf die (nördliche) F208, der du noch vier Kilometer nach Süden folgst, bevor du auch auf die F224 abbiegst, die bei Landmannalaugar endet.

Über die südliche F208

Die schönste Route nach Landmannalaugar ist die südliche F208. Anders als die nördliche F208 warten auf der 60 Kilometer langen Strecke, die von der Route 208 im Süden abgeht, aber zahlreiche Furten! Die meisten sind in der Regel problemlos zu meistern – aber leider nicht alle. Je nach Wasserstand kann die Strecke für Miet-SUV daher unpassierbar sein.

Willst du Landmannalaugar über die südliche F208 ansteuern, mach nach ca. 19 Kilometern (gerechnet ab der Route 208) unbedingt Halt am Hólaskjól Higland Center und erkundige dich nach den weiteren Straßenverhältnissen.

Mit dem Bus nach Landmannalaugar

Du hast kein hochlandtaugliches Fahrzeug? Das ist kein Problem! Du kannst dir den Traum Landmannalaugar trotzdem erfüllen. In den Sommermonaten fahren mehrmals täglich Hochlandbusse von Reykjavík mit mehreren Stopps nach Landmannalaugar.

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Geführte Touren nach Landmannalaugar

Du kannst Landmannalaugar natürlich auch im Rahmen einer geführten Tour erkunden. Wir haben uns einmal einer geführten Tour mit einem Superjeep* (ab Reykjavík) angeschlossen und können diesen Tagestrip nur empfehlen! Neben Landmannalaugar steuerst du auf der Tour noch andere tolle Sehenswürdigkeiten im Hochland an, etwa den Kratersee Bláhylur.

Der Superjeep ist auch die einzige Möglichkeit, Landmannalaugar außerhalb der Sommermonate zu besuchen.

Wandern in Landmannalaugar

Landmannalaugar ist ein Paradies für Wanderer. Es gibt zahlreiche Wanderwege, die durch die atemberaubende Landschaft führen.

Für alle, die keine mehrtägige Wanderung unternehmen möchten, gibt es eine Reihe von kürzeren Wanderwegen rund um Landmannalaugar. Einer der beliebtesten ist der etwa fünf Kilometer lange Landmannalaugar-Rundweg, der durch das beeindruckende Obsidian-Lavafeld und an heißen Quellen vorbei führt.

Daneben kannst du einige der Gipfel in dem Gebiet besteigen, etwa den 945 Meter hohen Bláhnùkur oder den 920 Meter hohen Suðurnámur.

Außerdem ist Landmannalaugar Startpunkt für den Laugavegur, den bekanntesten Wanderweg Islands. Er erstreckt sich über 55 Kilometer von Landmannalaugar nach Þórsmörk und führt durch einige der beeindruckendsten Landschaften des Landes. Von Þórsmörk führt der Fimmvörðuháls-Wanderweg als Fortsetzung des Laugavegur-Wegs nach Skógar.

Denk dran, dass du dich hier in einem extrem fragilen Gebiet befindest. Bitte bleib auf den ausgewiesenen Wegen und wirf nichts in die Natur – das gilt auch für hochgiftige Zigarettenkippen!

Karte mit Höhenprofil

Du kannst dir den GPS-Track der Wanderung auf dem Landmannalaugar-Rundweg hier als GPX-Datei kostenlos herunterladen.

Baden in Landmannalaugar

Landmannalaugar ist auch für seine heißen Quellen bekannt. Viele Tagestouristen nehmen den langen Weg nur auf sich, um in das warme Wasser zu springen. Die Benutzung der Naturpools ist kostenlos. Es gibt eine kleine Holzplattform mit Umkleiden.

Für die Benutzung der WCs und Duschen musst du als Tagesgast einen kleinen Betrag zahlen.

Übernachten in Landmannalaugar

Bist du mit dem Offroad-Camper unterwegs, kannst du auf dem Campingplatz von Landmannalaugar übernachten. Hier ist aber in jedem Fall eine Furt zu meistern. Mit einem Fahrzeuge mit Dachzelt kannst du auch an dem Parkplatz an der Zufahrtsstraße übernachten. Die Gebühr für den Campingplatz wird aber auch hier fällig.

Außerdem kannst du hier natürlich dein Zelt aufschlagen. Der Zeltplatz ist aber ziemlich steinig. Übernachtungen auf dem Campingplatz und dem Zeltplatz sind ohne Reservierung möglich. Für etwas mehr Komfort kannst du auch in der Berghütte reservieren. In der Rezeption gibt es auch einen kleinen Shop.

In den Sommermonaten wirst du auf dem Gelände drei grüne Schulbusse sehen, bekannt als „The Mountain Mall“. In einem der Busse bekommst du Kaffee, Tee und Lebensmittel, aber auch Bier und Wein.  

Das Wetter

Stell dich auf wirklich raues Wetter ein! Selbst wenn die Sonne scheint, ist es in Landmannalaugar kalt. So ist auch im Hochsommer Schnee keine Seltenheit. Daneben gibt es hier immer einen eiskalten Wind. Warme Klamotten und Regensachen sowie wasserfeste Schuhe sind ein Muss!

Übernachtest du im Zelt, denk an einen warmen Schlafsack. Mit einem Sommerschlafsack wirst du hier keinen Spaß haben!

Die Zukunft von Landmannalaugar

Trotz der beschwerlichen Anreise zählt Landmannalaugar rund 130.000 Besucher im Jahr. Es könnten in Zukunft deutlich mehr werden. Zumindest dann, wenn tatsächlich ein Gästezentrum mit Restaurant, Geschäften und sechs Hütten genehmigt wird. Außerdem ist der Bau einer künstlichen Badelagune eine Option. Stand 2023 gibt es aber noch keine endgültige Entscheidung.  

Unser Fazit

Lohnt sich ein Ausflug nach Landmannalaugar? Kurz und knapp: ja! Die Landschaft ist wirklich atemberaubend. Viel besser (und einfacher) kann man das isländische Hochland kaum entdecken. Selbst auf einem Tagesausflug bekommst du schon einen super Eindruck. Wenn möglich, solltest du mindestens eine Übernachtung einplanen und das Gebiet ein wenig zu Fuß erkunden.

Extra-Tipp: Stútur-Krater

Ganz in der Nähe von Landmannalaugar, an der nördlichen F208, befinden sich der Stútur-Krater (Google Maps). Du kannst den Krater sogar besteigen und umrunden.

Bilder aus Landmannalaugar

Anbei findest du noch ein paar weitere Fotos aus Landmannalaugar und der direkten Umgebung. Für Fotografen ist Landmannalaugar definitiv ein „Place to be“ in Island!

Island-Reiseführer

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Autor:in
Florian Westermann ist seit über 20 Jahren Journalist und Profi-Fotograf.

2010 gründete er das Online-Reisemagazin Phototravellers. Nach seiner Zeit in großen Verlagshäusern teilt Florian heute seine Expertise hier auf dem Blog in über 400 Artikeln zu Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie.

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