Santorini Kurztrip: Meine Top-8-Sehenswürdigkeiten

Santorini gibt Antworten auf viele Fragen. Es ist die spektakulärste, bekannteste, meistfotografierte und touristischste Insel Griechenlands. Die ikonischen Bilder von an Klippen hängenden Häusern, Pools und Restaurants schaffen eine atemberaubende Kulisse und haben Santorini zur Berühmtheit gemacht. Doch der Glanz hat seine Schattenseiten: 3,4 Millionen Urlaubern überrannten das kleine Eiland im Jahr 2024.

In meinem Artikel zeige ich dir einige der schönsten Sehenswürdigkeiten und gebe dir nützliche Tipps.

Kurz und knapp: Sundowner, Traumkulisse & Massentourismus

Santorini ist landschaftlich einmalig. Die Orte Fira, Oia, Imerovigli, Firostefani und Akrotiri bieten atemberaubende Aussichten auf die einzigartige Caldera. Hier findest du die berühmten Fotospots und die besten Plätze für den legendären Sonnenuntergang. Du wirst dir dieses herausragende Panorama mit Tausenden Urlaubern aus aller Welt teilen. Der enorme Hype macht sich natürlich auch bei den Preisen bemerkbar: Mit einem Tagesbudget von 180 Euro pro Person ist Santorini die mit Abstand teuerste aller griechischen Inseln. Um die Auswirkungen des Overtourism etwas abzufedern, wird ab der Saison 2025 die maximale Kapazität der Tagesbesucher auf 8.000 reduziert.

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1. Bilderbuchort Oia

Viele, die von Santorini träumen, verbinden dies mit einem Besuch in Oia – dem Ort, der sich spektakulär an den Rand eines Vulkankraters schmiegt und als Sinnbild der griechischen Inseln gilt.

Das farbenfrohe Labyrinth aus verschlungenen Treppen und historischen Gemäuern beherbergt berühmte Fotospots wie die Blue Domes, die Kirche Panagia Akathistos und den Uhrenturm – allesamt Sehnsuchtsorte unzähliger Influencer, Kreuzfahrttouristen und Social-Media-Fans.

Von Ende April bis Anfang Oktober herrscht Ausnahmezustand im 660-Einwohner-Ort. Horden von Tagesgästen schieben sich dann durch die engen Gassen von Oia. Um die Belastung für die Anwohner einzudämmen, wurden jüngst strengere Richtlinien für Kreuzfahrtschiffe umgesetzt. Die internationalen Tourismuskonzerne steuern mit einer Ausweitung ihre Angebote auf die äußerste Nebensaison dagegen, was wiederum zu einer Verkürzung der dringend benötigten Ruhephasen für die Einheimischen führt.

Sollte man diesen Ort angesichts dieser Umstände überhaupt noch besuchen? Die Antwort muss jeder für sich selbst finden. Aus meiner Sicht ist es völlig legitim, wenn man diese weltweit einmalige Destination bereisen möchte. Mit den entsprechenden Vorkehrungen (siehe Punkt „Nützliche Tipps“) kann ein Besuch zum Erlebnis werden.

2. Top-Spots für den legendären Sundowner

Wenn der späte Nachmittag anbricht und sich die Sonne langsam dem Horizont nähert, beginnt auf Santorini die Pilgerreise nach Oia. Nach und nach strömen Touristen in jede frei Gasse und noch so kleine Nische, um das fast befremdliche Ritual des Sonnenuntergangs zu erleben. Dieses Schauspiel gleicht einem großen Silvesterfeuerwerk: Je näher der Moment rückt, desto ausgelassener wird die Stimmung, während Menschen aus aller Welt die letzten Sekunden des Tages gemeinsam herunterzählen – bis der Countdown in anhaltenden Applaus und Jubel übergeht.

Ein besonders beliebter Ort ist das Areal an der Londsa-Burg im Süden von Oia. Von den Ruinen der ehemaligen venezianischen Festung hast du einen nahezu unverbauten Blick nach Westen, wo die alten Gemäuer vor dem untergehenden Sonnenball zu den besten Fotomotiven auf Santorini zählen. Da diese Aussicht weithin bekannt ist, empfiehlt es sich, etwa 90 Minuten vor Sonnenuntergang dort einzutreffen – vom ehemaligen Aussichtsturm aus genießt du den besten Blick.

Möchtest du den Sundowner mit einem Restaurantbesuch verbinden, ist das familiengeführte Santorini Sunsets die erste Wahl. Das kleine Lokal in bester Lage bietet eine herrliche Aussicht, insbesondere in den Abendstunden. Eine feine Auswahl an mediterranen Gerichten wird hier von einer erlesenen Weinkarte ergänzt. Eine Reservierung mehrere Tage im Voraus ist daher unbedingt zu empfehlen.

Wer den Abend bei einem Glas edlem Wein oder Champagner ausklingen lassen möchte, sollte das Oia Sparkling Sunset ansteuern. Unweit der fotogenen Windmühlen bietet diese Bar eine vielseitige Weinkarte und einen herrlichen Blick nach Westen. Auch hier ist eine rechtzeitige Tischreservierung ratsam.


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3. Hauptstadt Fira

Fira (griechisch Thira) bildet das pulsierende Zentrum von Santorini und fungiert als wichtigster Verkehrsknotenpunkt. Wie Oia thront diese lebhafte Siedlung auf den beeindruckenden Klippen der Caldera (deutsch: Kessel vulkanischen Ursprungs) und gewährt dir eine atemberaubende Sicht auf die Ägäis. Mit rund 1.500 Einwohnern ist Fira die größte Ortschaft der Insel und bietet ein vielfältiges Angebot an Restaurants, Hotels und Geschäften.

Zahlreiche Aussichtspunkte und malerische Fotospots ermöglichen es dir, den Sonnenuntergang in seiner vollen Pracht zu genießen – ein besonders lohnenswerter Blick erwartet dich bei der Kirche Agios Stylianos.

Ein Highlight ist die Seilbahnfahrt, die dich in nur drei Minuten (Hin und zurück: 12 Euro) vom belebten Zentrum zum charmanten Alten Hafen bringt. Einen Abstecher zu einer der urigen Tavernen solltest du aber außerhalb der Stoßzeiten der Kreuzfahrtschiffe planen, die dort regelmäßig anlegen.

Für Kulturliebhaber lohnt sich ein Besuch des aufwändig gestalteten Prähistorischen Museums: Geöffnet täglich (außer Dienstag) von 08:30 bis 15:30 Uhr, Eintritt 3 Euro. Weniger empfehlenswert ist hingegen das Archäologische Museum, das sich auf einen kleinen Raum mit wenig bedeutsamen Skulpturen beschränkt.

Mein Gastro-Tipp: Das Esperisma Bar Restaurant mit seiner außergewöhnlichen Panorama-Terrasse zählt zu den Top-Locations. Service, Ambiente und (griechische) Speisen sind höchst überdurchschnittlich, die Preise leider auch.

4. Imerovigli

Im höchstgelegenen Ort am Kraterrand geht es etwas beschaulicher zu als in den lebhaften Nachbardörfern. Imerovigli, bekannt als „Balkon der Ägäis“, eignet sich für all jene, die eine etwas günstigere Übernachtungsgelegenheit suchen, aber auf den Blick von der Caldera nicht verzichten wollen.

Seine entspannte Atmosphäre hat sich das Dorf, das ebenfalls über zahlreiche Restaurants, Cocktailbars und Cafés verfügt, bis heute bewahren können. Sein Wahrzeichen ist der Skaros Rock, ein 20 Meter hoher Felsen, der von Imerovogli aus in das tiefblaue Meer hinausragt. Bis zu einem Erdbeben im 19. Jahrhundert stand hier eine majestätische Burg.

5. Kraterwanderung

Die griechischen Inseln werden nicht nur wegen ihrer Strände und ihrem historischem Erbe gerühmt, auch Wanderfreunde kommen hier voll auf ihre Kosten. Da steht auch Santorini nicht hinten an. Als schönste Strecke gilt die rund zehn Kilometer lange Wanderung von Fira nach Oia. Die spektakuläre Route entlang des Kraterrands begeistert mit beeindruckenden Ausblicken auf das tiefblaue Meer und die Caldera.

Beim rund dreistündigen Trip passierst du die charmanten Caldera-Dörfer Imerovigli und Firostefani, wo herrliche Fotospots und Sehenswürdigkeiten auf dich warten. Ich empfehle dir, möglichst früh aufzubrechen, wenn die Temperaturen erträglich und das Licht besonders schön sind. Der Weg ist technisch nicht anspruchsvoll, da Teile davon aber unbefestigt sind, rate ich zu festem Schuhwerk. Ebenso solltest du Sonnenschutz, Kopfbedeckung und ausreichend Flüssigkeit im Marschgepäck mitführen – du bist permanent der Strahlung ausgesetzt. Von geführten Touren solltest du angesichts der gut markierten Strecke absehen.

Mein Tipp: In der Richtung von Fira nach Oia ist der Streckenverlauf bergab wesentlich einfacher zu bewältigen als umgekehrt. Für den Rückweg bieten sich die öffentlichen Busse an, die zwischen beiden Orten im 30-Minuten-Takt verkehren.

6. Ammoudi Bay

In dieser Bucht unterhalb von Oia ist ein kleiner Hafen beheimatet, der einen fast morbiden Charme ausstrahlt. Am Fuße der roten Steilwand haben sich einige Apartments, mehrere hochwertige Fischrestaurants – Tipp: Taverna Barbounaki – angesiedelt. Der naturbelassene Felsstrand eignet sich perfekt zum Schwimmen, Klippenspringen und Schnorcheln. Mehrere Veranstalter bieten zudem Bootstouren zu umliegenden Buchten an. 

Am einfachsten erreichst du Ammoudi über den Weg ab der Londsa-Burg (siehe Punkt 7). Für die rund 290 Stufen stehen für den Rückweg auch Esel zur Verfügung, die auf Santorini als Lastentiere eine lange Tradition haben. Allerdings würde ich aus Gründen des Tierwohls von einem Ritt absehen. Ebenso von der Anfahrt mit einem Mietfahrzeug. An der engen, steilen Straße gibt es kaum Park- und Wendegelegenheiten. Am Abend, wenn der Sonnenuntergang die Bucht in warmes Licht taucht, füllt sich der Hafen mit Segelyachten und sorgt für ein stimmungsvolles Ambiente.

7. Londsa-Burg

Oia und die Caldera-Dörfer halten neben dem einzigartigen Erscheinungsbild viele Sehenswürdigkeiten parat. Zu den bekanntesten zählt die Burgruine aus dem 15. Jahrhundert. Mit ihrer kompletten 360-Grad-Rundumsicht diente sie einst als wichtiger Beobachtungspunkt.

Auch wenn von der ehemaligen venezianischen Festung heute nur noch ein Teil des Gemäuers steht, ist die Panorama-Aussicht nach wie vor herausragend. An klaren Tagen reicht der Blick bis zu den bekannten Nachbarinseln Naxos und Ios. Von hier aus bieten sich auch unvergleichliche Fotomotive auf die Caldera sowie auf die prachtvolle kykladische Architektur in Fira und Oia. Der Eintritt auf das Gelände ist kostenfrei. 

8. Bootstour nach Nea Kameni

Ein Ausflug zur Vulkaninsel Nea Kameni ist eines der faszinierendsten Erlebnisse auf Santorini. Die Insel liegt mitten in der Caldera zwischen Santorin und Thirasia und besticht durch ihre fast runde, schwarze Erscheinung. Du kannst Nea Kameni ausschließlich mit einer organisierten Tour oder einem gemieteten Boot erreichen – die Fahrt dauert etwa eine Stunde und startet direkt im Hafen von Fira oder Kamari.

Der Trip schließt ein Bad in den heißen Schwefelquellen ein. Nach der Ankunft am kleinen Pier in Nea Kameni setzt du deine Tour etwa einen Kilometer über einen gut markierten Schotterweg fort. Beim Rundgang am Rand des 130 Meter hohen Vulkankraters kommst du den immer noch aktiven Schwefelquellen ganz nah. Je nach Anbieter werden für die rund sechsstündigen Überfahrten ab 25 Euro abgerufen.

Nützliche Tipps für deinen Aufenthalt

Anreise

Der Santorini Airport (Thira) mit dem Code JTR befindet sich im östlichen Teil der Insel und wird vorwiegend von Athen und Santorini angeflogen. Direktverbindungen aus der DACH-Region werden hauptsächlich in den Sommermonaten angeboten. Alternativ erreichst du Santorini täglich mit Fähren von Athen (Piräus) oder Kreta (Heraklion), die zwischen fünf und acht Stunden Fahrtzeit benötigen. Zuverlässige Infos zu den Verbindungen findest du bei Ferryhopper (Website). Deine Tickets buchst du am besten auf den Portalen der jeweiligen Reedereien. Dort hast du auch die Möglichkeit, komfortabel vorab online einzuchecken.

Fortbewegung

Wenn du dich nur wenige Tage auf Santorini aufhältst, benötigst du nicht zwingend ein Leihfahrzeug. Die Hauptsehenswürdigkeiten lassen sich zu Fuß oder mit den öffentlichen Bussen von KTEL erkunden, was auch einen positiven ökologischen Nebenaspekt mit sich bringt. Die Besonderheit dabei: An den meisten Haltestellen hängt kein Fahrplan aus. Diesen kannst du dir über einen gut sichtbar angebrachten Barcode auf dein Smartphone laden. Taxi fahren ist auf Santorini übrigens teuer! 

Übernachtung

Wenn schon, denn schon! Natürlich herrscht auf Santorini kein Mangel an Unterkünften jeglicher Art. Wer das besondere Flair der Caldera erleben möchte, sollte sich den Luxus einer Höhlenwohnung gönnen. Diese verbindet traditionellen Charme mit einem unverbauten Blick auf die Peripherie. Angesichts der hohen Preise lohnt es sich, die Angebote vorab im Auge zu behalten: ab drei Übernachtungen winken teils kräftige Rabatte. Als Bonus übernehmen die Vermieter den Transfer von und zum Hafen/Airport sowie den Gepäcktransport bis zum Appartment. Meine konkreten Empfehlungen in Oia sind Katikies Villa, Andronis Luxury Suites und Canaves Oia.

Beste Reisezeit und -dauer

Die Hauptreisezeit erstreckt sich von Mai bis Anfang Oktober. Wenn du den Massen entkommen möchtest und etwas günstigere Preise suchst, dann könnte die Nebensaison im April oder ab Mitte Oktober bis Mitte November eine gute Option für dich sein. Außerhalb dieser Phasen würde ich von einem Besuch absehen, da diese Zeit als Ruhephase für Einheimische, Flora und Fauna dient. Natürlich eignet sich Santorini bestens für ein Inselhüpfen auf den Kykladen (mehr Infos findest du hier). Mehr als zwei bis drei Tage solltest du aber nicht einplanen. 

Mein Fazit

Santorini besitzt eine fast magische Aura, die vor allem in den Caldera-Orten Oia, Imerovigli und Fira zur Geltung kommt. Sei dir im Klaren, dass die berühmte Postkartenidylle nur auf den Schnappschüssen existiert. Vor Ort wirst du die schönsten Plätze mit unzähligen anderen Touristen teilen, die sich in allen möglichen Varianten inszenieren wollen. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, sollte bei seiner Reise auf eine geschickte Planung achten. Für Familien und Pauschalurlauber eignet sich Santorini hingegen weniger. Die Feriendörfer an der Ost- und Südküste und deren Strände sind von durchschnittlicher Qualität. Mein Feelgood-Faktor: 65 von 100!

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Autor:in
Steffen Eidam ist versierter Journalist und ausgewiesener Griechenland-Experte.

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