1. Lissabon
Wie versprochen starten wir direkt mit einem absoluten Highlight: Lissabon. Die portugiesische Hauptstadt bietet faszinierende Kontraste zwischen altmodischer Schönheit und moderner Nüchternheit.
Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten gehören die historische „untere Stadt“ Baixa und die „obere Stadt“ Bairro Alto, die als beliebtes Ausgehviertel gilt. Berühmt ist selbstverständlich auch die historische Tram, weshalb eine Fahrt mit der Straßenbahnlinie 28E zum Pflichtprogramm in Lissabon gehört.
Eine weitere Touristenattraktion ist der Stadtteil Belém mit dem gleichnamigen Torre de Belém, der beeindruckenden Statue Padrão dos Descobrimentos und dem Hieronymitenkloster Mosteiro dos Jeronimos. Von dort stammen auch die bekannten Pastéis de Belém, die auch Pastéis de Nata genannt werden und definitiv zu den kulinarischen Höhepunkten Portugals gehören.
Absolute Eyecatcher sind natürlich die bekannte rote Brücke Ponte 25 de Abril, die an die Golden Gate Bridge in San Francisco in Kalifornien erinnert, und die von Rio de Janeiro inspirierte Jesus-Statue. Der Panoramablick von diesem berühmten Wahrzeichen ist ein must see für jeden Besucher der Gegend, denn hier findest du das perfekte Fotomotiv.
Noch mehr spannende Infos und Geheimtipps verraten wir dir in unserem Artikel über die Top-Sehenswürdigkeiten in Lissabon.
2. Sintra
Im Artikel mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Lissabon zeigen wir dir auch den folgenden Ausflugstipp. Denn der schöne Ort Sintra liegt nur knapp 30 Kilometer entfernt von der portugiesischen Hauptstadt und ist auf jeden Fall einen Besuch wert (Google Maps).
Die Kulturlandschaft Sintra gehört seit 1995 sogar zum Weltkulturerbe der UNESCO. Das liegt vor allem an den vielen Burgen und faszinierenden Palästen, die du dort bestaunen kannst. Es gibt auch viele schöne Sehenswürdigkeiten wie Parks und Gärten, historische Stadtzentren und malerische Dörfer zu entdecken.
Der wohl berühmteste und farbenfrohste ist der Palácio Nacional da Pena. Er inspirierte Ludwig II. zum Bau von Schloss Neuschwanstein und wurde bis 1910 von der königlichen Familie bewohnt. Errichtet wurde der bunte Prachtbau Mitte des 19. Jahrhunderts auf den Ruinen eines Klosters. Das Schloss mit angrenzendem Park ist nur von Frühling bis Herbst geöffnet – der Eintritt kostet rund 14 Euro.
Eine weitere Top-Sehenswürdigkeit in Sintra ist das Anwesen Quinta da Regaleira. Das fünfstöckige Anwesen beeindruckt schon von außen mit neogotischen Zinnen, Wasserspeiern und einem achteckigen Turm. Entworfen wurde die außergewöhnliche Fassade von einem italienischen Architekt, der hier unterschiedliche historische Baustile kombinierte.
Der Regaleira-Palast ist eine der bekanntesten Tourismusattraktionen in Sintra und befindet sich ganz in der Nähe des historischen Zentrums der Stadt. Auf dem Gelände befinden sich außerdem eine Kapelle sowie ein großer Park mit Seen, Grotten, Brücken und einem unterirdischen Tunnelsystem. Besonders spannend ist der spiralförmig angelegte Brunnen Poço Iniciático, der eher einem verschlungenen Turm gleicht.
Tipp: Ganz in der Nähe von Sintra, im Naturpark Sintra-Cascais, findest du den westlichsten Punkt des Festlands des europäischen Kontinents (Google Maps). Er nennt sich Cabo da Roca und vereint eine schroffe Küste, peitschende Wellen und einen malerischen Leuchtturm zu einem eindrucksvollen Naturschauspiel.
3. Surfen an der Atlantikküste in Ericeira, Peniche oder Nazaré
Als nächstes geht es an der Atlantikküste entlang weiter in den Norden. Hier warten der Reihe nach die Orte Ericeira, Peniche und Nazaré auf dich, die besonders für Surfer ein absolutes Highlight jeder Portugal-Reise darstellen.
Was kann man noch in Portugal, übrigens eines der besten Länder zum Auswandern, machen? Unmittelbar nördlich von Cabo da Roca liegt das schöne Fischerdorf Ericeira. Dank häufiger und vor allem starker Winde gibt es hier die perfekten Wellen. Insbesondere der Strand Praia de Ribeira d’Ilhas (Google Maps) ist bei Surfern beliebt – außerdem hast du von hier einen tollen Blick auf die Bucht, die Klippen und das Meer. Seit 1985 ist Ericeira sogar Austragungsort der ASP-Weltmeisterschaften (WQS) und wurde 2011 zum ersten Surfreservat Europas erklärt.
Peniche war ursprünglich mal eine Insel. Ab dem 15. Jahrhundert bildete sich aber eine natürliche Landverbindung zwischen Peniche und dem Festland heraus, die den Ort noch heute zu einer eindrucksvollen Halbinsel macht. Die Konditionen sind dank der Steilküste und der Hafenmauern ideal zum Surfen – insbesondere an der Praia dos Supertubos (Google Maps), der sogar als bester Surfspot Europas eingeschätzt wird.
Noch ein Stück weiter nördlich liegt schließlich Nazaré. Die Kleinstadt ist ein Mekka für Big-Wave-Surfer, da die Wellen hier eine Höhe von fast 25 Metern erreichen. Damit zählen sie sogar zu den größten surfbaren Wellen der Welt! Die wohl größte Welle bricht einige hundert Meter vor dem Strand Praia do Norte (Google Maps) im offenen Atlantik, wo sich eine bis zu 5000 Meter tiefe Meeresschlucht befindet.
Diese schönen Orte sind aber nur drei Beispiele für die vielen Surferparadiese, die du entlang der portugiesischen Atlantikküste entdecken kannst. Erkunde sie am besten selbst und finde deinen persönlichen Surfspot!
4. Coimbra
Die nächste Stadt mitten in Portugal darf auf keiner Liste der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes fehlen. Es geht nämlich um Coimbra, ehemals sogar portugiesische Hauptstadt und Kulturhauptstadt (Google Maps).
Die Ursprünge des Ortes reichen bis in die Zeit der Kelten zurück, die sich hier an den Ufern des Flusses Mondego niedergelassen hatten. Im Mittelalter wurde schließlich die malerische Altstadt errichtet, deren verschlungene Gassen du noch heute erkunden kannst. Eines der Highlights dort ist die die romanische Kathedrale Sé Velha, die im 12. Jahrhundert erbaut wurde.
Aus dem 13. Jahrhundert stammt schließlich die historische Universität Coimbra, die als älteste in Portugal gilt und sogar zu den ältesten Unis in ganz Europa gehört. Sie wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Palastes erbaut und ist für die barocke Biblioteca Joanina und den Glockenturm aus dem 18. Jahrhundert bekannt.
Dadurch, dass Coimbra noch heute eine lebhafte Studentenstadt ist, entsteht hier ein sehr spannender Mix zwischen Tradition und Moderne. Deshalb gilt Coimbra als einer der Orte, an denen du das wahre und authentische Portugal kennenlernen kannst.
Daher empfehle auch ich dir – lass dir diesen tollen Geheimtipp nicht entgehen und erkunde diese faszinierende Stadt am besten selbst!
5. Porto
Etwa 150 Kilometer nördlich von Coimbra geht es zurück an die Atlantikküste. Hier liegt an der Mündung des Flusses Douro die wunderschöne Stadt Porto, die zu den wichtigsten Tourismusdestinationen Portugals gehört (Google Maps).
Auch Porto war übrigens schon einmal europäische Kulturhauptstadt. Darüber hinaus gehört das historische Stadtzentrum heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Altstadtviertel Ribeira steht also definitiv auf dem Pflichtprogramm – früher war es die Heimat armer Fischer, während du hier heute viele gute Restaurants, Cafés, Bars und Geschäfte findest.
Als weiteres Wahrzeichen von Porto gilt die Ponte de Dom Luís I. Die beeindruckende Fachwerk-Bogenbrücke führt über den Douro und ist dank mehrerer Ebenen auch für Fußgänger zugänglich – und der Blick von oben ist wirklich spektakulär! Die Ponte de Dom Luís I verbindet nämlich das Altstadtviertel Ribeira mit der Stadtgemeinde Vila Nova de Gaia.
In Vila Nova de Gaia, das gemeinsam mit der anderen Flussseite die Metropolregion Porto mit rund 1,8 Millionen Einwohnern bildet, findest du die vielen traditionellen Portweinlager, für die Porto sowohl berühmt als auch namensgebend ist. Eine Weinprobe in einem der Lagerhäuser ist ein absolutes Muss und gehört zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Portugal.
Hier findest du alle Top-Sehenswürdigkeiten in Porto.
Tipp: Apropos Portwein – ein Stückchen östlich von Porto findest du das Weinanbaugebiet des edlen Tropfens (Google Maps). Die Region Alto Douro gehört seit 2001 zum UNESCO-Welterbe und ist landschaftlich wunderschön. Besonders wenn du dich für die Geschichte des Portweins und seine Herkunft interessierst, solltest du hierhin einen Abstecher machen.
6. Guimarães
Von Porto aus bietet sich ein Tagesausflug ins nördlich gelegene Guimarães an (Google Maps).
Es wird vermutet, dass Alfonso Henriques in Guimarães geboren wurde. Er war als Alfons I. der erste König von Portugal, weshalb Guimarães zur ersten Hauptstadt des Landes gekürt wurde und heute als „Wiege der Nation“ gilt.
Zudem war auch Guimarães bereits Kulturhauptstadt Europas – wie du siehst, gibt es in Portugal einige davon. Die gesamte Altstadt steht sogar auf der Welterbeliste der UNESCO.
Mindestens genauso spannend wie die verwinkelten Gassen der historischen Altstadt sind die verschiedenen Burgen und Paläste der Stadt. Zum Beispiel die alte romanische Burg, die auf Portugiesisch Castelo heißt und als eine der besterhaltenen Festungen Portugals gilt. Sie wurde im 10. Jahrhundert errichtet, um die Stadt und das Kloster vor feindlichen Angriffen zu schützen. Außerdem gilt sie als genauer Geburtsort von König Alfons I.
Oder der prachtvolle Paço Ducal, der um 1420 nach französischem Vorbild gebaut wurde und zu den prächtigsten Adelssitzen des 15. Jahrhunderts gehört. Ein besonderes Element des Herrenhauses sind die vielen Kamine, deren Schornsteine schon von weitem zu erkennen sind.
Nicht nur an Sehenswürdigkeiten, sondern auch an Veranstaltungen mangelt es nicht. Ob die Gualterianas in der ersten Augustwoche, die studentischen Nicolinas Anfang Dezember oder die viertägige Romaria Grande de Sao Torcato im Juli – in Guimarães ist das ganze Jahr über etwas geboten. Ebenfalls interessant ist das Fest der Santa Luzia am 13. Dezember, wenn junge Männer ihren Angebeteten phallusförmiges Gebäck schenken.
Tipp: Bevor es uns gleich ins Grüne verschlägt, möchte ich dir einige weitere Städtehighlights in Portugal nicht vorenthalten. Dazu gehören das mittelalterliche Óbidos, der Wallfahrtsort Fátima und die Küstenstadt Tavira an der Algarve – diese beliebte Region zeige ich dir aber später ausführlich. Nicht zu vernachlässigen ist zudem die Gegend rund um Setúbal südlich von Lissabon, wo Naturliebhaber voll auf ihre Kosten kommen.
7. Nationalpark Peneda-Gerês
Und für Naturliebhaber geht es hier gleich passend weiter – mit dem einzigen Nationalpark Portugals, dem Parque Nacional da Peneda-Gerês. Er befindet sich ganz im Norden des Landes nahe der spanischen Grenze (Google Maps).
Der hufeisenförmige Park hat eine Gesamtfläche von mehr als 70.000 Hektar und umfasst mehrere Gebirgskämme. Die vielen Gewässer sowie die reiche Flora und Fauna machen das Gebiet zu einem der schönsten Parks der iberischen Halbinsel. Er bietet auch zahlreiche Aktivitäten und Ausflugsziele für Familien mit Kindern, wie zum Beispiel Wanderwege, Picknickplätze und kindgerechte Erklärungen über die Umwelt des Parks.
Zu den meistbesuchten Attraktionen gehören zum Beispiel die Castros am Castro Laboreiro und Calcedónia und die Klöster in Pitões das Júnias. Auch die Wasserfälle bei Portela do Homem (Google Maps) sind ein touristischer Anziehungspunkt.
Zu den tierischen Highlights, die dir auf deinem Weg durch den Park begegnen können, gehören die Garranos. Das sind kleine Wildpferde, die mittlerweile aber kaum noch Angst vor Menschen haben.
Übrigens erkundest du den Park am besten zu Fuß auf einem der vielen markierten Wanderwege. Auch Mountainbiking, Kajakfahren oder Rafting sind möglich. Wenn du den Nationalpark mit dem Auto befahren willst, musst du eine kleine Gebühr zahlen. Übernachtet werden kann auf einem von sechs Campingplätzen auf dem Gelände – wildes Camping ist dafür aber nicht erlaubt.
Tipp: Außer dem Nationalpark gibt es in Portugal noch viele Naturparks, geschützte Landschaften und Reservate. Zu den schönsten gehört der Parque Natural da Arrábida südlich von Lissabon mit dem Convento de Santa Maria da Arrábida (Google Maps). Die versteckte Klosterschule liegt inmitten von unberührter Natur und kann besichtigt werden.
8. Wallfahrtskirchen Bom Jesus do Monte und Santa Luzia
Als nächstes möchte ich dir zwei Wallfahrtskirchen zeigen. Du kannst beide sowohl von Porto und Guimarães als auch vom Nationalpark Peneda-Gerês aus gut erreichen.
Nördlich von Guimarães liegt nämlich die schöne Stadt Braga. Als Sitz des Erzbischofs beherbergt sie unter anderem die älteste Kathedrale in Portugal, die mit ihrer beeindruckenden Barockfassade sofort ins Auge sticht, und ein cooles Fußballstadion in einem ehemaligen Steinbruch. Aber es gibt auch viele andere schöne Plätze zu entdecken, wie den Park der Bibliothek, den Jardim do Passeio Alegre und die Quinta de S. João.
Rund 5 Kilometer außerhalb von Braga befindet sich aber die wahre Top-Sehenswürdigkeit: das bedeutende Heiligtum Bom Jesus do Monte (Google Maps). Dank der Lage am Hang inklusive Bergterrasse und den imposanten breiten Barocktreppen zählt es zu den schönsten Wallfahrtskirchen Portugals.
Errichtet wurde das heutige Bauwerk im 18. Jahrhundert. Später wurde es dann zum Nationaldenkmal und sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Wenn dich der Aufstieg über die 581 Stufen abschreckt, habe ich direkt ein weiteres Highlight für dich: denn der Elevador do Bom Jesus bringt dich in nur 3 Minuten zur Kirche – damit ist er die älteste funktionstüchtige Wasserballastbahn der Welt.
Nicht weit entfernt liegt an der Atlantikküste noch ein spektakulärer Wallfahrtsort. Oberhalb der Altstadt von Viana do Castelo wurde hier relativ spät, nämlich erst 1959, die Basilika Santa Luzia errichtet (Google Maps).
Darüber hinaus beeindruckt Santa Luzia mit den zweitgrößten Rosetten-Fenstern Europas. Kleine Notiz am Rande: die größten findest du in der Kathedrale von Palma de Mallorca!
9. Évora
Bevor es an die Algarve geht, machen wir einen Zwischenstopp in Évora (Google Maps).
Diese unscheinbare Stadt ist ein echter Geheimtipp mit einer ebenso langen wie faszinierenden Geschichte. Schon in der Steinzeit war der Ort besiedelt, wovon insgesamt 66 Megalithgräber in der Region rund um Évora zeugen – die größte Anlage in ganz Portugal, die „Anta Grande do Zambujeiro“, liegt südwestlich von Évora am kleinen Fluss Ribeira (Google Maps).
Später ließen sich dann die Römer in Évora nieder. Eindrucksvolle Überbleibsel aus dieser Zeit sind der Diana-Tempel, die Burg und das Aquädukt. Auch die Kathedrale von Évora stammt aus der römischen Zeit. Sie befindet sich im historischen Zentrum der Stadt, das bereits seit 1986 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.
Danach eroberten die Mauren die Stadt, wurden aber vom Ritterorden von Avis wieder vertrieben. Dieser errichtete dann eine Stadtmauer, die noch heute gut erhalten ist.
Ein absolutes Must See in Évora ist zu guter Letzt die Capela dos Ossos. Übersetzt bedeutet das „Kapelle der Knochen“ – und der Name hält, was er verspricht. An den Innenwänden der Kapelle findest du nämlich Knochen und Schädel von etwa 5.000 früheren Mönchen, die dort seit dem 16. Jahrhundert aufbewahrt werden.
Übrigens gibt es nicht nur in Évora eine Kapelle der Knochen – auch in Faro ganz im Süden Portugals zieren mehrere Skelette die Wände der Karmeliterkirche Nossa Senhora do Carmo. Und weitere Sehenswürdigkeiten in Faro zeige ich dir jetzt!
10. Faro
Wie versprochen sind wir nun in einer der beliebtesten Urlaubsregionen Portugals angekommen – der Algarve. Hier treffen atemberaubende Landschaften und Küstenstriche auf feine Sandstrände, kulturelle Highlights und schöne Ferienorte. Es eignet sich perfekt für ein Wochenende oder einen Kurztrip, da es sowohl Entspannung am Strand als auch die Möglichkeit bietet, die Region und ihre Sehenswürdigkeiten zu erkunden.
Einer davon ist das Hafenstädtchen Faro, die Hauptstadt der Region (Google Maps). Mit rund 60.000 Einwohnern gilt Faro zwar nicht als klassischer Touristenort, beeindruckt jedoch mit südländisch-mediterranem Flair und einem historischen Stadtkern.
Die verwinkelten Gassen der Altstadt, die von einer Mauer umgeben wird und auf Portugiesisch Vila Adentro heißt, sind Heimat von Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Allerdings sind diese baulich in einem eher schlechten Zustand und kaum noch bewohnt. Den höchsten Punkt im Zentrum bilden die Kathedrale Sé und das Rathaus.
Eine weitere Top-Sehenswürdigkeit in Faro ist das ehemalige Kloster Nossa Senhora da Assunção aus dem 16. Jahrhundert. Dort findest du nicht nur malerische Renaissance-Kreuzgänge, sondern auch ein archäologisches Museum. Ausgestellt sind dort zum Beispiel Exponate aus dem nahegelegenen römischen Milreu, aber auch die typischen bemalten Fliesen namens Azulejos sowie sakrale Kunst und Malerei.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Faro haben wir dir ein einem extra Artikel zusammengefasst.
Auch in Faro treffen Historie und Kultur auf Strandfeeling – der Hausstrand der Stadt liegt idyllisch etwa zehn Kilometer westlich des Zentrums auf einer vorgelagerten Landzunge (Google Maps). Nicht zuletzt deshalb ist Faro ein ideales Ziel für einen Familienurlaub!
Tipp: Südöstlich von Faro liegt der Naturpark Ria Formosa (Google Maps). Diese Lagunenlandschaft gehört zu den „sieben Naturwundern Portugals“ – wie übrigens auch der Nationalpark. Egal ob Wander-, Rad- oder Bootstouren, ein Tagesausflug in diesen spannenden Naturpark lohnt sich auf jeden Fall!
11. Höhle von Benagil
Als nächstes schauen wir uns ein wahres Naturwunder an. Es liegt an der sogenannten „Felsalgarve“, einem Küstenabschnitt, der für seine Klippen, Steinformationen und Höhlen bekannt ist. Eine der spektakulärsten ist die Höhle von Benagil (Google Maps).
Sie liegt am gleichnamigen Strand Praia de Benagil, kann aber selbst nur über das Wasser erreicht werden. Von oben von den Klippen sieht die Höhle leider nicht ganz so beeindruckend aus.
Wer trotzdem nicht schwimmen möchte, kann sich zum Beispiel ein SUP-Board am Strand ausleihen. Das soll in etwa 30€ für 45 Minuten kosten – zur Höhle brauchst du aber nur ca. 5 Minuten, weshalb du dann noch genug Zeit für Fotos hast. Es gibt aber auch Bootstouren, auf denen du zusätzlich noch andere Höhlen und Grotten in der Umgebung erkunden kannst.
Das Besondere an der Höhle von Benagil ist ein Loch in der Decke, durch das sie von Sonnenstrahlen durchflutet wird. Sie tauchen das Innere in ein goldenes Licht und das Zusammenspiel mit dem blauen Meerwasser ist einfach traumhaft.
Eine kleine Warnung aber noch vorab: die Höhle ist längst kein Geheimtipp mehr. Du wirst diesen Traumspot also eher nicht für dich allein haben und solltest dich auf viele andere Touristen einstellen.
12. Ponta da Piedade
Wir bleiben noch kurz an der Felsalgarve und besuchen die beindruckende Ponta da Piedade in der Nähe von Lagos (Google Maps). Übersetzt heißt das so viel wie „Spitze des Erbarmens“, da es sich um die Spitze einer Landzunge handelt.
Die Landschaft hier ist geprägt von rund 20 Meter hohen Felsklippen mit Steinformationen, Felstoren und versteckten Buchten. Die Ponta da Piedade gilt daher nicht nur als die schönste Felsformation der Algarve, sondern auch als eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in ganz Portugal.
Es gibt zwei Möglichkeiten, um diese Attraktion zu erreichen: über den Land- oder den Seeweg. Du kannst mit dem Auto bis zu einem Parkplatz oberhalb der Felsen fahren, den du leicht am Leuchtturm erkennst. Oder du wanderst die Küste entlang – von Lagos brauchst du zu Fuß eine gute halbe Stunde.
Von Lagos aus starten auch die Bootstouren, die meist rund eine Stunde dauern. Dafür werden ehemalige Fischerboote eingesetzt, weil sie leicht zwischen den Felsen hindurch passen. Wenn du noch weitere Grotten erkunden willst, solltest du eine Tour bei Ebbe buchen – denn nur dann sind manche Höhlen zugänglich.
Wenn du zu Fuß unterwegs bist, solltest du unbedingt zum Fuße der Ponta da Piedade hinabsteigen und die schöne Bucht dort besuchen. Du erreichst sie über eine Treppe mit 180 Stufen, die sich links vom Leuchtturm befindet.
Vom Leuchtturm aus kannst du übrigens auch weiterwandern. Es gibt Wege zu den westlich gelegenen Sandstränden Canavial (Google Maps) und Porto Mós (Google Maps). Und auf halber Strecke zwischen Lagos und der Ponta da Piedade liegt die Praia do Camilo (Google Maps) – auf dem Weg findest du aber noch viele weitere kleine Badebuchten.
13. Cabo de São Vicente und Fortaleza de Sagres
Den westlichsten Punkt des europäischen Festlands, Cabo da Roca, haben wir ja bereits besucht. Nun sind wir am südwestlichsten Punkt, nämlich Cabo de São Vicente, angekommen (Google Maps).
Dort endet die Algarve in einer felsigen, bis zu 70 Meter hohen Steilküste, die kaum bewachsen ist. Die raue, wellenumtoste Landschaft war schon in der Steinzeit und bei den Römern ein heiliger Ort. Die Christen benannten das Kap schließlich nach dem Heiligen Vinzenz von Saragossa, einem Schutzpatron der Seefahrer. Dessen Leichnam soll hier im Jahr 304 angeblich geborgen worden sein.
Viele Touristen besuchen das Cabo de São Vicente mit dem bekannten Leuchtturm, der als der lichtstärkste in ganz Europa gilt, per Bus. Die Route verläuft dabei meist von Portimão über Lagos und Sagres. Übrigens führt auch der Europäische Fernwanderweg E4 am Kap vorbei.
Das wahre Highlight am Cabo de São Vicente ist aber wohl ein deutscher Imbissstand, der „die letzte Bratwurst vor Amerika“ verkauft. Mit dazu gibt es noch ein Zertifikat, das den Besuch des südwestlichsten Punktes in Europa bezeugt. Definitiv ein witziges Souvenir!
Eine weitere tolle Sehenswürdigkeit in der Nähe ist das Fortaleza de Sagres (Google Maps). Wenn du schon in der Gegend bist, solltest du hier auf jeden Fall vorbeischauen. Dieses Nationaldenkmal besteht aus den Überresten eines beeindruckenden Forts, die du gegen eine kleine Gebühr besichtigen kannst. Allein wegen der atemberaubenden Aussicht lohnt es sich: du kannst sogar einen Blick auf das Cabo de São Vicente erhaschen.
Tipp: Die Landschaft dort erinnert übrigens sehr an die weltberühmten Cliffs of Moher in Irland – mehr darüber erzähle ich dir im Artikel mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in und um Galway!
14. Madeira
Zum Schluss verlassen wir das portugiesische Festland und erkunden zwei Inseln bzw. Inselgruppen. Zuerst geht es nach Madeira (Google Maps), den berühmten Geburtsort von Cristiano Ronaldo.
Doch nicht nur Fußballfans können hier auf den Spuren ihres Idols wandeln. Auch Wassersportler, Abenteurer und Wanderer kommen hier voll auf ihre Kosten. Die Täler, Schluchten und Berge warten nur darauf, von dir erkundet zu werden. Zu den schönsten Touren gehören die Wanderung auf Madeira höchsten Berg, den Pico Ruivo, die Wanderung zu den 25 Quellen und die Tour zum “Höllenkessel” Caldeirao do Inferno.
Für Naturliebhaber ist Madeira ebenfalls ein ideales Ziel – immerhin ist es aufgrund der farbenprächtigen Blumengärten, üppigen Waldgebiete und der allgemein riesigen Pflanzenwelt auch als „Blumeninsel“ bekannt. Ein wahres Highlight ist der Lorbeerwald Laurisilva, der zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört und bei Nebel absolut mystisch wirkt.
Auch für Familien eignet sich die Insel perfekt. Was du auf Madeira mit Kindern unternehmen kannst, erfährst du in unserem Artikel.
Aber auch kulturell hat Madeira einiges zu bieten, zum Beispiel in der Hauptstadt Funchal. Dort findest du Museen, Festungsanlagen, eine Kathedrale und einen tollen Botanischen Garten. All die schönen Sehenswürdigkeiten findest du unter den 20 Top-Sehenswürdigkeiten auf Madeira.
15. Azoren
Und schon sind wir bei unserer letzten Destination angekommen. Es ist die Inselgruppe der Azoren, die rund 1.400 Kilometer vom portugiesischen Festland entfernt ist. Von hier ist Kanada übrigens auch nicht mehr weit – Neufundland erreichst du in etwa 1.930 Kilometern.
Die Inselgruppe ist noch ein echter Geheimtipp und zeichnet sich durch ein deutlich milderes Klima als am Festland aus. Zu sehen gibt es hier vor allem Vulkane, Kraterseen und eine grandiose Küstenlandschaft. Sandstrände gibt es allerdings kaum. Auf mehreren Inseln wird außerdem Walbeobachtung angeboten.
Die Inselgruppe besteht aus neun größeren und mehreren kleinen Inseln. Die größte ist São Miguel (Google Maps). Hier gibt es unglaublich viel zu erkunden, wie zum Beispiel verschiedene Heil- und Thermalquellen.
Neben São Miguel gehören noch Santa Maria und die unbewohnte Insel Formigas zur südöstlichen Untergruppe der Azoren. Die zentrale Gruppe besteht aus Faial, Pico (dort befindet sich mit dem 2351 Meter hohen Vulkan Pico die höchste Erhebung Portugals), São Jorge, Graciosa und Terceira mit der zum Weltkulturerbe zählenden Hauptstadt Angra do Heroísmo. Den Abschluss bildet die nordwestliche Gruppe mit Corvo und Flores.
Nicht nur Pico, sondern alle Inseln des Archipels sind übrigens vulkanischen Ursprungs. Und wenn du nicht nur eine von ihnen, sondern mehrere auf einmal besuchen willst, bietet sich aufgrund der überschaubaren Größe definitiv auch Inselhopping an!
Portugal-Reiseführer
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Ich fand Euren Reisebericht über Portugal sehr interessant und hilfreich. Nachdem ich viele Fernreisen von Australien bis nach Patagonien unternommen habe, möchte ich jetzt Europa etwas bereisen. Ich habe 2 Fragen an Euch:
1. Wann wäre die beste Zeit für die o.g. Portugal-Reise (ohne Madeira und Azoren) aus Sicht des Fotographen.
2. Mindestens wie viel Zeit brauche ich dafür?
Viele Dank im Voraus und noch viele gelungene Reisen !!
Hallo Leo,
fotografisch ist jedes Jahreszeit irgendwie spannend. Mein Favorit ist aber der Herbst. Wieviel Zeit sollte man für Portugal einplanen? Also mindestens zwei bis drei Wochen. Aber auch nach fünf oder sechs Wochen wird es sicher nicht langweilig.
Viele Grüße
Florian