Sehenswürdigkeiten in Baixa
Unser Stadtrundgang beginnt mit einem Besuch des Stadtviertels Baixa („untere Stadt“), das 1755 durch ein schweres Erdbeben fast komplett zerstört wurde. In den Folgejahren wurden die Gebäude und Monumente erdbebensicher wiederaufgebaut und beeindrucken heute mit ihrer imposanten neoklassischen Architektur.
Das Herz und Zentrum Lissabons lädt mit seinen zahlreichen Geschäften, Cafés und Restaurants zum Flanieren und Verweilen ein. Du kannst dich hier auf jeden Fall auf ein einzigartiges Ambiente, unzählige Aktivitäten und viele schöne Plätze freuen. Schon gespannt auf die schönsten Sehenswürdigkeiten? Vamos – gehen wir!
1. Rossio
Bei einem Besuch der Baixa wirst du mit Sicherheit am Rossio vorbeikommen. Der offizielle Name des Platzes lautet eigentlich Praça Dom Pedro IV, seit dem Mittelalter wird er aber Rossio genannt, was so viel „Feld ohne Einwohner“ heißt und daher kommt, dass der Platz früher auf freiem Feld lag.
Heutzutage ist er mit seinem sehenswerten Bahnhof ein wichtiger Treff- und Verkehrsknotenpunkt. Hier fahren auch die Züge nach Sintra ab – dazu allerdings später mehr. In einem der vielen kleinen Cafés kannst du das geschäftige Treiben an dieser Sehenswürdigkeit mitverfolgen.
Sein heutiges Aussehen erhielt der Platz im 19. Jahrhundert. In der Mitte des Rossio sticht die 23 Meter hohe Bronzestatue des portugiesischen Königs Pedro IV. – Namensgeber des Platzes – ins Auge. Auch die beiden französischen Springbrunnen aus Bronze stammen aus dem 19. Jahrhundert. Auf der Nordseite des Rossio befindet sich übrigens das Teatro Nacional Dona Maria II, das 1964 durch einen Brand zerstört und originalgetreu wiederaufgebaut wurde.
Bei einem Besuch des Rossio solltest du auch auf den Boden achten: Das Wellenmuster der schwarz-weißen Ziegeln ist ein schönes Beispiel für die sogenannte Calçada, das typisch portugiesische Mosaikpflaster, auf das du häufiger in Lissabon stoßen wirst. In diesem Fall erinnert sie an die goldene Zeit der Seefahrt. Pass auf, dass du nicht seekrank wirst!
Für alle Foodies hier schon mal ein Geheimtipp: Das Beira Gare bietet traditionelle Gerichte wie die Salgados (frittierte Teigtaschen, normalerweise mit Fleisch oder Fisch gefüllt) an und tut Magen sowie Geldbeutel gut.
2. Praça da Figueira
Nur eine Häuserzeile entfernt befindet sich der zweite wichtige Platz in der Baixa, die Praça da Figueira. Er wurde 1755 auf dem Gelände des Allerheiligen-Spitals errichtet und entwickelte sich schnell zu einem zentralen Marktplatz. Auch heute noch kommst du im Mercado da Baixa in den Genuss vieler lokaler Spezialitäten. (Adresse: Praça da Figueira 6D, Öffnungszeiten: täglich 9-21 Uhr)
Ein Abstecher auf die Praça da Figueira lohnt sich auch insbesondere für alle Naschkatzen: Hinter der Nummer 18 verbirgt sich die Confeitaria Nacional, Lissabons älteste Bäckerei, wo du dir den köstlichen Bolo Rei – kandierten Früchtekuchen – schmecken lassen kannst. Bom apetite! (Adresse: Praça da Figueira, 18 B, Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8-20 Uhr, Freitag und Samstag 8-21 Uhr, Sonntag 9-21 Uhr)
Zum Abschluss kannst du noch einen Blick auf die Bronzestatue mit dem Reiterstandbild von König João I in der Mitte des Platzes werfen. Sie ist eine Sehenswürdigkeit, die du nicht verpassen darfst.
Tipp: Ein großer Spaß ist die Stadtrundfahrt mit dem Tuk Tuk (hier buchen*).
3. Elevador de Santa Justa
Weiter geht es zu einer Sehenswürdigkeit, die dich bereits von weitem beeindrucken wird – dem Elevador de Santa Justa. Die Fahrt mit dem Aufzug darf auf deiner To-Do-Liste nicht fehlen. Der 45 Meter hohe eiserne, im neugotischen Stil verzierte Aufzug wurde 1902 gebaut und verbindet die Baixa mit dem höher gelegenen Stadtteil Chiado. Eine technische Meisterleistung, findest du nicht auch?
Zwei historische, mit Messingbeschlägen verzierte Holzkabinen bringen dich in die Höhe. Auf der kurzen Fahrt im Aufzug siehst du außer des Gerüsts nicht viel, dafür ist die Aussicht von oben umso grandioser. Von der Aussichtsplattform auf dem Dach des Lifts hast du den besten Blick auf das Castelo de São Jorge sowie über die Dächer der Baixa. Spätestens jetzt habe ich mich in Lissabon verliebt. So muss man die Stadt einfach mal gesehen haben.
4. Praça do Comercio
Die Rua Augusta, eine schöne Flaniermeile im Herzen der Stadt, führt dich vom Rossio direkt zur Praça do Comercio, dem dritten und wohl imposantesten Platz in der Baixa. Vor seiner Zerstörung durch das verheerende Erdbeben stand hier der alte Königspalast. Am nahe gelegenen Hafen wurde mit den Waren aus den Kolonien gehandelt – daher auch der Name des Platzes.
Nach 1755 erhielt er seine zum Tejo hin offene U-Form mit langen Arkadengängen und wurde zum Sitz von Zoll- und Hafenverwaltung. Seit 1775 steht hier auch die Reiterstatue von König Dom José I, der zwar einer der unbeliebtesten Könige in der Geschichte von Portugal war, aber den Wiederaufbau des Platzes finanziert hatte. Diese Sehenswürdigkeit musst du dir ansehen.
Heutzutage wird auf dem 170 mal 170 Meter großen Platz höchstens mal mit Sonnenbrillen gehandelt. Deine Füße kannst du in einem der umliegenden Cafés ausruhen, von wo du noch einmal die Größe des Platzes sowie seine Lage am Tejo auf dich wirken lassen kannst.
Tipp für einen tollen Fotospot: Von der Aussichtsplattform des Triumphbogens Arco da Rua Augusta hast du einen spektakulären Ausblick auf Lissabon und den Tejo, insbesondere auch bei Sonnenuntergang. (Öffnungszeiten: täglich 9-19 Uhr, Preis: 3 Euro)
Sehenswürdigkeiten in Alfama
Von der Baixa geht es nun in die Alfama, das älteste Stadtviertel Lissabons. Die heute so malerischen Straßen blicken auf eine dunkle Vergangenheit zurück: Nach dem Rückzug der Mauren aus Portugal verlor die Alfama an Bedeutung und wurde zum Armen- und Rotlichtviertel. Damit ist das Viertel alleine eine Sehenswürdigkeit für sich.
Heutzutage ist davon nichts mehr zu spüren, denn die Alfama hat sich in ein modernes Handwerksviertel verwandelt. Seinen ursprünglichen Charme hat der Stadtteil allerdings behalten. Lasse dich einfach durch das verwinkelte Labyrinth aus Gassen treiben, dann wirst auch du dich von seinem besonderen Reiz überzeugen können.
Im Gegensatz zur Baixa wurde das Viertel vom Erdbeben von 1755 weitgehend verschont, weshalb du hier einige der bedeutendsten Bauwerke Lissabons bestaunen kannst.
Viele tolle Infos bekommst du auch auf einem geführten Rundgang durch Alfama und die Kathedrale (hier buchen*).
5. Catedral Sé Patriarcal
Eine der Top-Sehenswürdigkeiten in der Alfama ist die Catedral Sé Patriarcal (auch Igreja de Santa Maria Maior). An dem Ort, wo sich vorher eine maurische Moschee befand, wurde bereits 1147 mit der Errichtung des Gotteshauses begonnen, was die Kathedrale zur ältesten Kirche Lissabons macht. Von vorne erinnert sie mit ihren beiden Glockentürmen ein wenig an die Kirche Notre-Dame in Paris, die etwa zur gleichen Zeit entstand. Diese Attraktion muss definitiv auf deiner Sightseeing-Liste stehen.
Die Kathedrale weist hauptsächlich romanische und gotische Elemente auf, wurde aber im Laufe der Zeit mehrmals umgebaut. Im 20. Jahrhundert erhielt sie ein beeindruckendes Rosettenfenster über dem gotischen Portal, das die verschiedenen Epochen des Christentums darstellt.
Auch in ihrem Innenraum gibt es vieles zu bestaunen. Besonders sehenswert sind die gotischen Grabstätten aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, die Weihnachtskrippe aus dem Jahr 1766 sowie ein Taufbecken aus dem 12. Jahrhundert, in dem angeblich der Heilige Antonius getauft wurde. Auch der archäologischen Ausstellung im östlich angebauten Kreuzgang solltest du einen Besuch abstatten. (Öffnungszeiten des Kreuzgangs: Montag bis Samstag 10-18 Uhr, Sonntag ab 14 Uhr, Mai bis September bis 19 Uhr, Preis: 2,50 Euro)
In der Schatzkammer der Kathedrale werden nicht nur kirchliche Schmuckstücke aufbewahrt, sondern auch die Arche mit den Reliquien von St. Vincent, dem Schutzpatron von Lissabon. Der Legende nach standen zwei Raben Mahnwache auf dem Boot, das die Überreste nach Lissabon transportierte. Aus diesem Grund sind auf dem Wappen der Stadt Lissabon auch zwei Raben auf einem Boot zu sehen. (Öffnungszeiten der Schatzkammer: Montag bis Samstag 10-17 Uhr, Sonntag geschlossen, Preis: 2,50 Euro, in Kombination mit dem Kreuzgang 4 Euro)
6. Miradouro de Santa Luzia
Auf deinem Weg durch die Alfama solltest du dir den Ausblick vom Miradouro de Santa Luzia nicht entgehen lassen. Der Aussichtspunkt bietet dir eine spektakuläre Sicht auf die Mündung des Tejo und das Dächermeer der Alfama.
Der Miradouro ist auch selbst schon eine Sehenswürdigkeit: Abgesehen vom herrlichen Panorama kannst du an den Mauern der Terrasse und an der Wand der benachbarten Kirche Igreja de Santa Luzia die schönen Azulejos – kunstvolle Keramikfliesen – bestaunen, die die Geschichte Lissabons vor dem großen Erdbeben von 1755 nacherzählen. Zusammen mit der Aussicht bilden sie einen tollen Fotospot – dein Instafeed wird sich freuen.
7. Castelo de São Jorge
Vom Miradouro geht es nun steil bergauf zum Castelo de São Jorge, eine weitere, wenn nicht die Sehenswürdigkeit schlechthin in der Alfama. Die Festung wurde bereits vor dem 11. Jahrhundert von den Mauren erbaut und 1147 von Alfons dem Eroberer zurückerobert, der als erster König Portugals das Königreich Portugal gründete.
Gewidmet wurde die Königsburg im späten 14. Jahrhundert dann König João. Leider blieb auch die Burg vom Erdbeben von 1755 nicht verschont und geriet dadurch in Vergessenheit. Erst im 20. Jahrhundert wurde sie wiederentdeckt und 1910 zum nationalen Denkmal erkoren.
Die Erkundung der 6000 Quadratmeter großen Anlage ist ein ganz besonderes Abenteuer – und ein sportliches noch dazu. Du kannst nicht nur an den alten Wehranlagen der Festung entlang spazieren, sondern bekommst auch einen Einblick in Ausgrabungen aus der maurischen, römischen und der phönizischen Zeit. Obendrein wirst du mit einer einzigartigen Aussicht auf den Tejo und ganz Lissabon belohnt.
Ein Highlight ist auch ein Abstecher in den Torre de Ulisses,wo du über die Camera Obscura ein 360-Grad-Bild von Lissabon zu sehen bekommst. Ebenfalls sehenswert ist das Spitzbogenhaus mit fünf Spitzbögen und einer geschnitzten, mit Arabesken verzierten Tür aus dem 17. Jahrhundert.
Nimm auf jeden Fall eine voll aufgeladene Kamera und viel Zeit mit, denn an tollen Fotomotiven und Sehenswürdigkeiten mangelt es hier nicht.
Tipp: Hier kannst du dein Online-Ticket* für das Castelo de São Jorge ohne Anstehen und mit Begleitung buchen.
8. Igreja de Santa Engrácia – Panteão Nacional
Ihre Kuppel ist bereits von weitem zu sehen: Die Igreja de Santa Engrácia ist ein imposantes Barockbauwerk, dessen Bau im Jahr 1681 begann. Allerdings wurde die Kirche erst 1966 vollendet – also mehr als 300 Jahre später. Aus diesem Grund kannst du bei dieser Sehenswürdigkeit noch heute architektonische Elemente aus verschiedenen Epochen bestaunen.
Auf den vier (nie fertiggestellten) Türmen gibt es heute eine Aussichtsplattform, von der du einen großartigen Blick auf die roten Dächer der Alfama hast. Im Innenraum musst du neben der beeindruckenden Orgel die Verzierungen aus verschiedenfarbigem Marmor gesehen haben.
Nach ihrer Fertigstellung wurde die Kirche ins Panteão Nacional umgewandelt. Daher kannst du hier heutzutage die Grabsteine berühmter Portugiesen bewundern – unter anderem der Fadosängerin Amália Rodrigues (übrigens die einzige Frau im Panteão Nacional). Wer weiß, vielleicht wird hier auch eines Tages Fußballgott Cristiano Ronaldo seine letzte Ruhestätte finden.
Die sieben Hügel kannst du übrigens auch auf einer E-Bike-Tour erkunden (hier buchen*).
9. Eléctrico 28E
Nach so viel anstrengendem Sightseeing haben sich deine Beine eine Pause verdient. Eine Fahrt mit der Straßenbahnlinie 28E bietet sich dafür hervorragend an und ist sowieso ein Muss für alle Lissabon-Besucher – erfolgreich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Die Fahrt in einem traditionellen, gelben Remodelado – so werden die Trams aus den 1930er-Jahren genannt – ist ein Erlebnis der besonderen Art: Der Wagen schlängelt sich nicht nur durch die engen Gassen der Altstadt, sondern fährt praktischerweise auch an vielen, weniger bekannteren Lissabonner Sehenswürdigkeiten wie der Basílica da Estrela oder dem portugiesischen Parlament in Sao Bento vorbei. Halte einfach die Augen offen und genieße die Aussicht! Die Fahrt entlang zahlreicher Fotospots ist einfach ein Must-See in Lissabon. Allerdings ist vor allem in einem vollen Wagen Vorsicht vor Taschendieben geboten.
Für die All-Inclusive-Tour einfach in der Alfama einsteigen – zum Beispiel beim Miradouro de Santa Luzia – und bis zur Endhaltestelle „Campo Ourique (Prazeres)“ fahren, wo dich eine meiner Lieblingssehenswürdigkeiten erwartet. Den aktuellen Fahrplan des Eléctrico 28E findest du auf der Website.
Tipp: Genau wie beim Elevador de Santa Justa kannst du für eine Fahrt in der Straßenbahn die Tageskarte der öffentlichen Verkehrsmittel oder die Lisboa Card nutzen. Als Alternative zur 28E bietet sich übrigens die Linie 12E an, die ebenfalls mit historischen Waggons verkehrt und eventuell nicht ganz so überfüllt ist. Lohnenswert ist außerdem der geführte Stadtrundgang mit der 28E (zu den Online-Tickets*).
10. Cemitério dos Prazeres
Direkt an der Endstation der Tramlinie 28E befindet sich der Cemitério dos Prazeres, einer meiner absoluten Geheimtipps für dich. Der Friedhof wurde 1833 infolge einer Cholera-Epidemie desselben Jahres an der Stelle eines beliebten Ausflugsparks angelegt. Daher kommt vermutlich auch sein Name, der übersetzt so viel wie „Friedhof der Freuden“ bedeutet.
Der Besuch des Friedhofs ist wie eine Reise durch eine kleine Stadt. Die beeindruckenden Grabmäler gleichen kleinen und großen Häusern, die auf beiden Seiten der etwa 80 Straßen und Alleen schachbrettartig angeordnet sind. Hier trifft Vergänglichkeit auf den Glanz alter Zeiten: Die überirdischen Grüfte aus dem 19. Jahrhundert erinnern eher an Kirchen und Kapellen als an Gräber und erzählen viele spannende Geschichten, wenn du genau hinschaust.
Neben einfachen Bürgern liegen auf dem Friedhof zahlreiche bekannte Persönlichkeiten begraben, was dir die Schilder auf den Gräbern verraten. Pedro de Sousa Holstein, ein portugiesischer Staatsmann und Herzog, hat hier zudem das größte Familiengrab Europas errichten lassen. Inspiriert von der Gestaltung des Tempel Salomons und der ägyptischen Pyramiden finden dort etwa 200 Familienangehörige ihre letzte Ruhestätte.
Du siehst schon: Dieser Friedhof ist ein ganz besonderer Ort mit einer ganz besonderen Atmosphäre. Von der westlichen Friedhofsmauer hast du übrigens einen tollen Blick auf die Ponte 25 de April sowie die Christus-Statue, die nun als nächste Top-Sehenswürdigkeiten auf dem Programm stehen.
11. Ponte 25 de Abril
Rot, hoch und majestätisch: Die Ponte 25 de Abril wurde 1966 eröffnet und ist mit ihren 2278 Metern Länge die drittlängste Hängebrücke der Welt. Diese Top-Sehenswürdigkeit verbindet den Stadtteil Alcântara mit der Stadt Almada auf der anderen Seite des Tejo und ist sowohl mit dem Auto als auch mit dem Zug befahrbar.
Die Ponte, wie sie von den Einheimischen genannt wird, hat große Ähnlichkeit mit der Golden Gate Bridge in San Francisco in Kalifornien. Der Vergleich geht in die richtige Richtung: Gebaut wurde die Brücke von der American Bridge Company, die auch die Oakland Bay Bridge errichtete. Sogar der Stahl wurde aus den USA importiert.
Auch die Zahlen sprechen für sich: Täglich nutzen 390.000 Menschen und 150.000 Fahrzeuge die Brücke. Ein fotogenes Motiv ist sie obendrein.
Zum Schluss noch ein Fun Fact für alle 007-Fans: George Lazenby alias James Bond fuhr im Jahr 1969 „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ über die Ponte de 25 Abril.
Ein unvergessliches Erlebnis ist übrigens eine Sonnenuntergangsfahrt mit dem Segelboot (hier buchen*).
12. Cristo Rei
Hoch über der Stadt thront die Cristo Rei-Statue, eines der bekanntesten Wahrzeichen Lissabons (Website). Um genau zu sein, befindet sie sich eigentlich in der Stadt Almada auf der anderen Seite des Tejo und ist mit einer Höhe von 28 Metern die siebthöchste Jesus-Statue der Welt. Durch ihren 75 Meter hohen Sockel und ihre Lage auf einem Hügel wirkt sie sehr erhaben und mächtig – das muss man einfach gesehen haben.
Auch dieses Must-See erinnert an eine andere Sehenswürdigkeit, nämlich an die Christusstatue in Rio de Janeiro. Das kommt daher, dass der damalige Erzbischof von Lissabon nach einer Brasilien-Reise beeindruckt und inspiriert von Rio war und für dem Bau einer ähnlichen Statue in Lissabon plädierte. Es wurde beschlossen, diese als Dank an Gott zu errichten, sollte Portugal vom zweiten Weltkrieg verschont bleiben. Der glückliche Fall trat ein und so wurde 1959 die Christus-Statue nach zehnjähriger Bauzeit feierlich eingeweiht.
Heutzutage ist sie nicht nur ein wichtiger Wallfahrtsort, sondern auch ein Ausflugsziel, das du dir nicht entgehen lassen solltest. Das Highlight ist natürlich auf die Aussichtsplattform, von wo du einen gigantischen Panoramablick auf die Skyline von Lissabon, den Tejo und die Ponte hast. Mit geschickten Fotos gelingt es dir womöglich sogar, den ein oder anderen Daheimgebliebenen in dem Glauben zu lassen, dass du in San Francisco statt in Lissabon bist.
Tipp: Am besten erreichst du Cristo Rei mit dem Schiff vom Fährterminal Cais do Sodre, wobei du bereits auf deiner Fahrt nach Cacilhas eine tolle Sicht auf die Statue sowie die Ponte 25 de April hast. Die jeweiligen Abfahrtzeiten findest du auf der Website. Von Cacilhas aus kannst du entweder laufen oder den Bus 101 bis zur Statue nehmen.
Sehenswürdigkeiten in Belém
Der Stadtteil Belém liegt etwa 6 Kilometer westlich vom Stadtzentrum und ist vom Praça do Comércio gut mit der Tram zu erreichen. Die meisten der Bauwerke wurden von König Manuel I. in Auftrag gegeben und prägen bis heute das Viertel, das vom Erdbeben von 1755 kaum beschädigt wurde.
Abgesehen von den vielen historischen Sehenswürdigkeiten und Museen kannst du hier auch deinem Magen etwas Gutes tun: Aus Belém stammen nämlich die weltbekannten Pastéis de Belém, kleine Blätterteigtörtchen mit einer Puddingcreme und unglaublichem Suchtpotenzial. Ob Kulturfreund oder Naschkatze: Der Besuch dieses Viertels wird dir auf jeden Fall in Erinnerung bleiben.
13. Mosteiro dos Jerónimos
Das wohl eindrucksvollste Bauwerk in Belém ist das Mosteiro dos Jerónimos, das mit einer Länge von über 300 Metern jeden Besucher zum Staunen bringt. 1501 begann im Auftrag von König Manuel I. der Bau des Hieronymitenklosters, der hauptsächlich durch Steuern auf importierte Gewürze aus Afrika und dem Orient finanziert wurde.
In der fast 100-jährigen Bauzeit wirkten trugen verschiedene Baumeister zu seiner einzigartigen Architektur bei. Neben dem Baustil der sogenannten Manuelinik prägte auch die Renaissance das Kloster, das – wie der Name schon vermuten lässt – den Mönchen des Hieronymiten-Ordens gestiftet wurde.
Besonders imposant ist die reichverzierte Kalksteinfassade und der Kreuzgang im Inneren der weitläufigen Klosteranlage. Hier kannst du außerdem die Grabmäler der Könige besichtigen, darunter auch das von Manuel I. In der Klosterkirche Santa Maria de Belém sind zwei weitere Nationalhelden begraben: Der Seefahrer Vasco da Gama und der Dichter Luís de Camões.
Seit 1983 gehört das Hieronymitenkloster zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist ein architektonisches Meisterwerk, das seinesgleichen sucht. Für uns einer der schönsten Orte in Lissabon.
14. Padrão dos Descobrimentos
Der Padrão dos Descobrimentos (Website) befindet sich direkt am Ufer des Tejo und lässt sich mit „Denkmal der Entdeckungen“ übersetzen. Das Monument wurde 1960 zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer errichtet und symbolisiert eine Karavelle, die von Heinrich geführt wird. Ihm folgen weitere 32 bedeutende portugiesische Entdecker, darunter Vasco da Gama und Ferdinand Magellan.
Es lohnt sich auch, mit dem Aufzug auf die Aussichtsplattform zu fahren, von wo du nicht nur einen super Blick auf den Tejo, die Ponte und den Torre de Belém hast, sondern auch das Hieronymitenkloster in seiner ganzen Pracht bestaunen kannst.
15. Torre de Belém
Nur einige Fußminuten entfernt findest du den Torre de Belém, eines der bekanntesten Wahrzeichen Lissabons. Genauso wie das Mosteiro dos Jerónimos ist der Turm seit 1983 UNESCO-Weltkulturerbe und wurde 1515 von König Manuel I. in Auftrag gegeben, der seine Fertigstellung 1521 allerdings nicht mehr erlebte.
Der Leucht- und Wachtturm symbolisiert die damalige Bedeutung Portugals als weltweit führende Seemacht und diente lange Zeit zur Verteidigung vor feindlichen Schiffen. Als die Spanier Lissabon 1580 eroberten, wurde er sogar als Gefängnis und später als Zollgebäude genutzt.
Einst stand der Torre mitten in der Flussmündung des Tejo auf einer Felsformation, im Laufe der Zeit ist er jedoch ans Land herangerückt und liegt heutzutage in Ufernähe. Das Bauwerk ist ein eindrucksvolles Beispiel für den Manuelinischen Stil der Gotik und weist auch maurische Einflüsse auf. An der Nordwestseite des Turms befindet sich übrigens die erste europäische Abbildung eines Nashorns, die portugiesische Seefahrer von ihrer Indienreise mitbrachten.
Abgesehen von der tollen Aussicht kannst du auch die vier Etagen des 35 Meter hohen Turms besichtigen. Sie wurden zu unterschiedlichen Zwecken genutzt: Im 1. Stock befindet sich der kunstvoll gestaltete und reich verzierte Königssaal, Soldaten dagegen waren im kühlen und düsteren Erdgeschoss stationiert, das auch als Gefängnis und Waffenlager fungierte.
Wie du siehst, ist der Torre de Belém ist eine Sehenswürdigkeit voller spannender Geschichten, die auch dich in ihren Bann ziehen werden. Dieses Highlight solltest du unbedingt besuchen!
Tipp: Sehr beliebt ist übrigens die Yellow-Boat-Tour auf dem Tejo (zur Online-Buchung*).
Extra-Tipp: Confeitaria Pastéis de Belém
Unser letzter Halt in Belém ist die Confeitaria Pastéis de Belém, wo seit 1837 die berühmten Pastéis de Belém gebacken werden. Ursprünglich stammt das streng geheime Rezept von den Mönchen des Mosteiro dos Jerónimos, die es an eine Zuckerraffinerie weitergegeben haben.
Die leckeren Törtchen bestehen aus Blätterteig und einem Topping aus Sahnecreme mit Zimt oder Puderzucker. In Portugal und auf der ganzen Welt kennt man sie übrigens auch unter dem Namen Pastéis de Nata!
Die Confeitaria in Belém ist zwar kein UNESCO-Weltkulturerbe, aber mindestens genauso gut besucht wie das Kloster. Hier werden täglich 20.000 der kleinen süßen Törtchen verkauft. Kein Wunder: Bei dem göttlichen Geschmack der Eiersahnecreme auf dem knusprigen Blätterteig wirst du ganz leicht zum Wiederholungstäter. Das musst du dir auf jeden Fall anschauen.
Die Confeitaria Pastéis de Belém ist übrigens einer der Stopps auf dem geführten Rundgang durch das historische Viertel Belém*.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Lissabon
Wenn du Interesse an ausgefalleneren Sehenswürdigkeiten und Tipps hast, dann empfehlen wir dir noch folgende Highlights in Lissabon:
- Oceanário
- Teleférico do Parque das Nações
- Viertel Bairro Alto
- Igreja de Sao Roque
- Industriegelände LX Factory
Lissabon hat noch viel mehr zu bieten als die Sehenswürdigkeiten, die ich dir eben vorgestellt habe. Wenn du genügend Zeit hast oder es mal regnen sollte und du nicht unbedingt im Museum abhängen willst, empfehle ich dir, dem Oceanário einen Besuch abzustatten.
Es ist das größte Indoor-Aquarium Europas und beherbergt mehr 8000 Meeresbewohner. Hier kannst du in die spannende Unterwasserwelt eintauchen und mehr über die großen und kleinen Tiere lernen.
Solltest du kein Fan von Fischen oder Aquarien sein, kannst du ganz in der Nähe des Oceanário stattdessen mit der Gondelbahn Teleférico do Parque das Nações fahren und die Aussicht auf den Tejo genießen.
Genauso wie das Aquarium wurde sie anlässlich der Weltausstellung Expo 98 errichtet und gibt dir eine neue Perspektive auf das moderne Lissabon.
Nachtschwärmer sind im Bairro Alto gut aufgehoben. In den malerischen Gassen des Ausgehviertels gibt es viele Bars, Clubs und Tascas (kleine Restaurants), wo du den traditionellen Fado erleben kannst.
Sehenswert ist auch die Igreja de São Roque, eine von außen unscheinbare Kirche, die jedoch durch ihre prachtvollen Goldverzierungen im Innenraum zu den glanzvollsten Kirchen Europas gehört.
Einen der angesagtesten Orte in Lissabon muss ich dir zum Schluss auch noch zeigen. Es geht um das alte Industriegelände LX Factory. Während hier früher Fabriken standen, findest du dort heute trendige Läden, schnuckelige Cafés und spannende Concept Stores. Straßenkunst und bunte Fassaden machen das kreative Ensemble komplett.
Stöbern lohnt sich, vor allem zum Beispiel im außergewöhnlichen Buchladen Ler Devagar, in dem du noch alte Druckmaschinen bestaunen kannst. Jeden Sonntag findet auf dem Gelände außerdem ein Flohmarkt statt.
Ausflugstipp Sintra
Wenn du genug Zeit im Gepäck hast, ist ein Tagesausflug nach Sintra immer eine gute Idee. Die Kleinstadt am Fuß des gleichnamigen Gebirges begeistert durch außergewöhnliche Paläste, antike Burgen und eine malerische Landschaft.
Das absolute Highlight ist der Besuch des Palácio Nacional da Pena, der majestätisch auf einem Berg thront. Das wohl berühmteste Schloss Portugals wurde Mitte des 19. Jahrhunderts auf den Ruinen eines Klosters errichtet und bis 1910 von der Königsfamilie bewohnt.
Es bezaubert durch seine farbenfrohen Fassaden und die Kombination von verschiedenen Baustilen und inspirierte Ludwig II. zum Bau von Schloss Neuschwanstein. Bei deinem Rundgang bietet sich dir ein spektakulärer Ausblick auf die Stadt Sintra, wobei du an sonnigen Tagen sogar bis nach Lissabon sehen kannst. Beeindruckend ist auch die Inneneinrichtung aus dem 19. Jahrhundert.
Kein Wunder also, dass das Märchenschloss seit 1995 – zusammen mit der umliegenden Kulturlandschaft und den weiteren Palästen Sintras – zum UNESCO-Welterbe gehört. Nicht zu vergessen ist der 85 Hektar große Schlosspark, der zum Entspannen einlädt und eine angenehme Abwechslung zum geschäftigen Treiben in der Stadt bietet.
Ein weiteres Top-Highlight in Sintra ist das Anwesen Quinta da Regaleira. Die 1910 fertiggestellte Anlage befindet sich ganz in der Nähe des historischen Zentrums von Sintra. Neben dem Palast und einer Kapelle findest du hier einen großen Park mit Seen, Grotten, Brunnen, Brücken und einem unterirdischen Tunnelsystem.
Von Lissabon aus ist Sintra am bequemsten mit dem Zug zu erreichen. Vom Rossio dauert die Fahrt etwa 40 Minuten und kostet 2,25 Euro. Den aktuellen Fahrplan findest du auf der Website der Fahranbieter.
Ein weiterer kleiner Geheimtipp für einen Tagesausflug ist Mafra. Der Ort liegt 40 Kilometer nordwestlich von Lissabon und beherbergt den beeindruckenden Palácio Nacional.
Lissabons Strände
Auch wenn Lissabon für einen Strandurlaub vielleicht nicht die erste Wahl ist, musst du hier keinesfalls auf einen Tag am Meer verzichten. Denn in der Umgebung der portugiesischen Metropole gibt es einige bezaubernde Strände.
Vor allem bei Surfern beliebt ist der Strand Carcavelos, der aber besonders im Sommer daher auch gut besucht ist. Nur ein kleines Stück weiter entfernt sind die Strände der Städte Estoril und Cascais. Sie alle erreichst du übrigens in rund einer halben Stunde mit dem Zug ab Lissabon.
Noch ein bisschen näher liegt Costa da Caparica. Die Gemeinde befindet sich wie Lissabon an der Mündung des Tejo in den Atlantik, allerdings am gegenüberliegenden Ufer auf einer Halbinsel. Sie heißt Península de Setúbal – und wenn du hier auf Erkundungstour gehst, findest du sogar noch mehr unbekanntere, naturbelassenere Strände.
Wo in Lissabon übernachten? Meine Hotel-Tipps
Hostelgänger sind im Lookout Lisbon Hostel (hier Preise checken*) gut aufgehoben, das durch seine Lage im Bairro Alto und das im Preis inbegriffene traditionelle portugiesische Frühstück punktet. Eine weitere tolle Low-Budget-Option ist auch das Home Lisbon Hostel (hier Preise checken*) im Herzen der Altstadt.
Die beiden Unterkünfte Browns Downtown Hotel (hier Preise checken*) und My Story Hotel Ouro (hier Preise checken*) überzeugen durch ihre moderne und stilvolle Einrichtung sowie ihre Lage in der Baixa. Ein besonderes Erlebnis ist eine Nacht im Lisboa Carmo Hotel (hier Preise checken*), das mit seinen luxuriösen Zimmern inklusive grandiosem Ausblick auf die Lissabonner Altstadt begeistert.
Doch in Lissabon gibt es nicht nur schicke Hotels. Für eine Reise mit Freunden bietet sich zum Beispiel auch eine Unterkunft in einem der kunstvoll eingerichteten Lisbon Art Stay Apartments Baixa (hier Preise checken*) an, die sogar über eine Dachterrasse verfügen.
Lissabon-Reiseführer
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