1. Schloss Schwerin
Das Wahrzeichen der Stadt ist unverkennbar das Schloss Schwerin (Google Maps). Es mutet wie ein Märchenschloss an. Die golden glänzenden Türme in der Sonne verleihen dem pompösen Gebäude einen extravaganten Touch. Das Gebäude, das heute hier steht, wurde von 1843 bis 1857 erbaut. Das besondere: es liegt auf einer Insel zwischen dem Schweriner See und dem Burgsee. Beide Inseln sind über die Schlossbrücke und die Drehbrücke mit der Stadt verbunden.
Diese Anlage – das Schloss thronend zwischen den Seen auf der Insel – und davor der riesige Schlossgarten, machen das Schloss Schwerin zu einem wahren Märchenschloss und einer absoluten Top-Sehenswürdigkeit.
Heute befindet sich übrigens der Landtag in dem Schloss. Es gibt hier öffentliche Plenarsaalführungen, die am Eingang angeschrieben sind. Wenn du dich also fragst, wo der Eingang ins Schloss ist: du musst einmal rechts rum, dort gehts ins Schloss hinein.
Im Schloss-Inneren kannst du viel über die Geschichte des Schlosses erfahren. Die pompösen Innenräume sind sehr sehenswert. Du siehst hier den Thronsaal, die Wohn- und Prunkappartements. Teile des Staatlichen Museuems sind im Schlossmuseum in Schwerin ausgestellt.
Im Schloss Schwerin treibt übrigens das Petermännchen, der legendäre Schlossgeist, sein Unwesen. Im Schloss befindet sich ein Kupferstich, der die Vorstellung des Poltergeistes bestimmt.
Das Schweriner Schloss ziert übrigens auch eine 2-Euro-Münze. Achte doch das nächste Mal beim Bezahlen darauf, ob du das Schloss eventuell in Händen hältst. Und noch ein Tipp: im Film Kingsman – The golden Circle (September 2020) ist das Schweriner Schloss auch kurz zu sehen.
Der Eintritt ins Schloss kostet für Erwachsene 6 Euro. Alle Infos zu den Öffnungszeiten findest du auf der Website.
Tipp: Eine Sonderführung im Schloss heißt: Vom Keller bis zur Kuppel. Sie bietet einen Einblick hinter die Kulissen.
Geheimtipp: vom siebten Stock des Conti Park Parkhaus am Schloss aus hast du einen tollen Foto-Ausblick auf das Schloss Schwerin.
2. Schlossgarten, Burggarten und Orangerie
Der Schlossgarten Schwerins verdient einen eigenen Unterpunkt unter den schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Schließlich gibt es hier so viel zu entdecken, dass du hier alleine einen ganzen Tag verbringen könntest.
Der Schlossgarten ist ganz besonders gestaltet. Im Stil französicher Barockgärten hat er einen doppelarmigen Kreuzkanal. Der Burggarten hingegen mutet wie ein englischer Landschaftsgarten an. Mitten drin steht ein riesiges Reiterdenkmal von Friedrich Franz II. Zu ihm gelangst du über die Lennéstrasse Alte Brücke.
Im hinteren Bereich des riesigen Gartens wurde eine schwimmende Wiese im Burgseeee angelegt. Hier wurden nicht nur tolle Sitzgelegenheiten für die Besucher entworfen, sondern auch ein sehr modernes Ensemble aufgestellt. Der Kreuzgang wurde im Bauhausstil entworfen und ist eine der am meisten fotografierten Attraktionen.
Hinten am Schloss auf der Schlossinsel befinden sich die wunderschöne Anlage der Orangerie sowie eine künstlich angelegte Grotte. Die Grotte besteht seit 1852 und beherbergt einige Fledermäuse.
Auch die kleine, süße Liebesinsel liegt hinter dem Schloss. Sie kannst du ebenfalls über eine kleine Brücke erreichen. Die Schlossinsel grenzt an den riesigen Schweriner Innensee an. Hinter dem Schloss legt die Weiße Flotte ab. Mit dem Schifffahrtsunternehmen kannst du den Schweriner See erkunden.
Besonders beeindruckt waren wir von den unglaublich alten Bäumen im Schlossgarten. Eine Buche mit 150 Jahren, aber auch unzählige riesige andere Bäume kannst du hier bestaunen.
Die Schlosskirche ist der erste protestantische Kirchenneubau in Mecklenburg-Vorpommern. Sie wurde von 1560 bis 1563 erbaut.
Am Ende des Schlossparks haben wir noch die Schleifmühle Schwerin entdeckt. Das Areal der alten Wassermühle kannst du besuchen. Heute enthält es ein tolles Museum rund um das Thema Mühlen und deren Arbeit. Die Mühle wurde um 1700 erbaut. Im Museum und auf dem Gelände finden Ausstellungen, Lesungen, Konzerte sowie ein Kunsthandwerkermarkt statt. Ein Café gibt es auch.
3. Schweriner Dom
Auch in Schwerin ist die Backsteingotik ein wichtiges Architekturmerkmal. Eines der jüngsten Gebäude dieser Zeit ist der Schweriner Dom St. Marien und St. Johannis (Google Maps). Ähnlich wie die Marienkirche in Lübeck und die Nikolaikirche in Stralsund ist der Dom eines der ersten Backsteingebäude und damit eine Top-Sehenswürdigkeit.
Allerdings ist er die einzige Kathedrale. 1416 war der Bau dieser riesigen Kirche mit Querschiff fertiggestellt. Insgesamt 146 Jahre zog sich der Bauprozess hin. Der Turm im neugotischen Stil wurde 1893 fertiggestellt. Er ist 117,5 Meter hoch und ist damit der höchste Kirchturm Ostdeutschlands.
Der Schweriner Dom zählt zu den größten Backsteinbauten in Norddeutschland. Mit 105 Metern Länge und einer Gewölbehöhe von 26,5 Metern kein Wunder.
Der Dom ist weithin sichtbar und prägt das Stadtbild. Am Marktplatz dominiert er neben dem Rathaus.
4. Altstädtischer Markt
Der Dom rahmt den Marktplatz (Altstädtischer Markt) links ein. Direkt daneben steht ein weißer Säulenbau. Das Kramsbudengebäude zeigt 14 dorische Säulen. Dieses Gebäude sollte ganz früher für Ordnung unter den Handelsständen sorgen. Tatsächlich wurde es als Markthalle errichtet, um das Durcheinander der Handelsstände auf dem Platz einzudämmen. Heute ist dort Müllers Café ansässig.
Das rote Rathaus (Google Maps) vollendet das Viereck des Altstädtischen Markts. Urkundliche Erwähnung findet das Rathaus 1351. Die Fassade ist im Tudorstil entworfen. Im Mittelalter brannte das Rathaus dreimal ab. Es stand aber schon immer an der Stelle, die es heute noch inne hat.
Ebenfalls nicht zu übersehen ist die viereinhalb Meter hohe Gedenksäule mit Schwerins Stadtgründer Heinrich dem Löwen auf dem Altstädtischen Markt. Die Säule zeigt Geschichten aus dem Leben Heinrichs dem Löwen. Unbarmherzig und grausam soll der Löwe teilweise regiert haben. Das ziert die Säule.
Allerdings zeigt sie auch entblöste Hinterteile. Einer Legende nach hielten die Bürger dem Herzog, als er durch die Stadt reiste, ihren nackten Hintern hin, um ihm so zu suggerieren, dass er nicht willkommen war. Übrigens war Heinrich der Löwe auch der Gründer der Stadt München. Also schau dir diese Sehenswürdigkeit auf jeden Fall an.
In der Adventszeit findet auf dem Altstädtischen Markt auch der Schweriner Weihnachtsmarkt statt.
5. Schlachtermarkt
Wenn du vom Altstädtischen Markt ommend durch den Torbogen des Rathauses gehst, gelangst du zum Schlachtermarkt. Hier stehen rund um den Markt alte Backsteinbauten. Richtige Schönheiten an Häusern findest du hier. Sie alle sind ein gutes Fotomotiv.
Im Zentrum des Marktes befindet sich ein Brunnen. Auf ihm thront ein Stier. Weiter unterhalb ist das Marktgeschehen als Bronze-Figuren dargestellt. Etwa spielt eine Musikkapelle, ein Fleischer preist seine Würste an. Aus den Mündern der Musiker und Schlachter quillt das Wasser des Brunnens. Um den Brunnen sind Stühle von Cafés angesiedelt.
6. Fachwerkbauten in der Altstadt
Was uns besonders gefallen hat, waren die wunderschönen Fachwerkbauten in der Altstadt Schwerins. Sie sind in unseren Augen die Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt. Sie verleihen dem Stadtbild ein warmes Ambiente.
Eines der ältesten erhaltenen Häuser steht an der Ecke Buschstraße und 3. Enge Straße (Google Maps). Es wurde 1698 erbaut. Früher war dort eine Weinhandlung drin, heute ist ein Familienbetrieb angesiedelt. Kunstdrechselei wird hier verkauft.
Im Domhof steht ebenfalls ein altes Fachwerkhäuschen. Es wurde laut Balkeninschrift 1574 gebaut. Darin befand sich lange Jahre ein Hotel. Heute ist dort das Landesamt für Denkmalpflege untergebracht.
In der Puschkinstraße 36 hat man bei einem Umbau uralte Balken entdeckt. Sie könnten aus dem Jahr 1573 stammen und damit wäre das Gebäude der älteste Profanbau Schwerins.
Wir haben es geliebt durch die Stadt zu laufen und die kleinen Häuschen zu entdecken. Die alten Fachwerkbauten verbreiten so viel Charme. Auch das Gebäude, in dem sich das Wirtshaus „Zur guten Quelle“ befindet, ist ein altes sehenswertes Fachwerkhaus.
7. Staatstheater und Staatliches Museum
Direkt am Schloss und am Alten Garten befindet sich das Mecklenburgische Staatstheater. Im neoklassizistischen Prachtbau finden Theatervorstellungen statt, sowohl für Erwachsene, als auch für Kinder. Von Schauspiel, Balett, aber auch Musiktehater ist hier alles geboten.
Direkt daneben steht das Staatliche Museum, eine weitere Top-Sehenswürdigkeit. Es ist das größte Museum in Mecklenburg-Vorpommern. Teile des Staatlichen Museuems sind im Schlossmuseum ausgestellt.
Der Alte Garten ist heute ein riesiger Platz, den die Prachtbauten Schwerins zieren. Früher war dieser Ort ein sumpfiger Untergrund, dann war er ein Küchengarten, ein Lustgarten mit Springbrunnen, aber auch eine Reitbahn. Fakt ist, von Paraden, Kundgebungen und heute großen Veranstaltungen wurde hier schon alles abgehalten.
Hier steht auch die mächtige Siegesssäule. Das 32 Meter hohe Mahnmal erinnert an den Deutsch-Französischen Krieg 1870 bis 1871.
Angrenzend ans Schloss kommt dann der Marstall, den du vom Alten Garten aus noch sehen kannst. Er liegt auf den ehemaligen Wadewiesen, die heute Marstallhalbinsel heißen. Der riesige pompöse Bau im klassizistischen Stil beherbergt heute das Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales.
8. Pfaffenteich
Was uns in Schwerin sehr gefallen hat, sind die vielen Teichanlagen, die es hier gibt. Ich hatte ja eingangs schon erwähnt, dass Schwerin insgesamt 12 Teiche und Seen in und um die Stadt hat. Der Pfaffenteich liegt direkt an der Altstadt. Im Sommer ist hier viel los.
Du kannst entweder in einem der Cafés sitzen und die Sonne genießen oder du spazierst am Pfaffenteich entlang. Direkt dahinter liegt übrigens schon der nächste See, der Ziegelsee. Du siehst also: hier kannst du einen Shoppingausflug mit einer Bootstour verbinden. So viele Möglichkeiten hast du selten in einer Stadt.
Auffallend ist übrigens das älteste Gebäude am Pfaffenteich, das Arsenal. In dem riesigen, orange farbenen Prunkbau befindet sich heute das Innenministerium.
Entlang des Pfaffenteichs reihen sich vor allem in der August-Bebel-Straße vom Südufer bis zum Nordufer richtige gut bürgerliche Prachtbauten.
Auf dem Weg zum Pfaffenteich kamen wir übrigens an einer ganz besonderen Figur vorbei: an August Felten find nen Groschen. Der Straßenfeger August Felten lebte 1852 bis 1931 in der Stadt und war ein Original. Er konnte toben, aber schlagfertig humorvoll die Leute entertainen. Er gehörte zur Stadt wie keine andere Person und wurde sogar ein Postkartenmotiv – er mit seinem selbstgebundenen Reisigbesen.
9. Schelfstadt
Rund um den Pfaffenteich ziehen sich lange Straßenzüge mit pompösen Bürgerhäusern. Stuck, Säulen, Verzierungen – alles, was gut bürgerliche Häuser damals auszeichnete sind noch heute vorhanden.
Wenn du hinter den feinen Straßenzügen in das Wirrwar an kleinen Sträßelchen eintauchst, gelangst du in die Schelfstadt. Dieser Stadtteil Schwerins bietet den größten historischen Baubestand der Stadt und zählt damit zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
Dieses in sich geschlossene Viertel geht auf die Zeit der Fischer und Händler zurück, die hier schon vor 1160, also vor Stadtgründung, ansässig waren. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Schelfstadt dann richtig hübsch angelegt. Sie sollte Kaufleute und Handwerker locken.
Heute noch findest du das ehemalige Stadtpalais. Es wurde 1735 bis 1747 für Adelige erbaut. Die barocke Fassadensymmetrie kannst du heute noch bewundern.
Besonders die Schelfkirche solltest du dir ansehen. Sie wurde 1713 geweiht und war der erste bedeutende Neubau nach der Reformation in Mecklenburg. Das Besondere ist heute noch die Gruft. Hier wurde beispielsweise Herzog Friedrich Wilhelm, mit ihm weitere 17 Mitglieder des Herzoghauses. Unter anderem Sophie Louise Königin in Preußen.
Unser Tipp: Vielleicht hast du Glück und kannst einen Blick in einen der bezaubernden Hinterhöhe riskieren. Denn oftmals befinden sich wahre Ruheoasen als wunderschön angelegte Gärten hinter den Backsteinfassaden.
Ach ja: Auf dem Weg vom Pfaffenteich in die Schelfstadt läufst du am Schweinemarkt vorbei. Und der war, wie der Name schon sagt, früher der Ort, wo die Schweine verkauft wurden.
Tipp: Mit dem Schwerin-Ticket bekommst du viele Ermäßigungen und freie Fahrt in Bussen und Bahnen.
10. Schweriner See
Der Schweriner See ist ein beliebtes Ausflugsziel und zählt zu den Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt Schwerin. Das riesige Areal zählt zur Mecklenburgischen Seenplatte. Nicht umsonst heißt dieses Urlaubsparadies das Land der 1000 Seen.
Der Schweriner See ist der zweitgrößte norddeutsche See. Er folgt damit direkt nach der Müritz. Die Müritz ist übrigens der größte See Deutschlands. Übrigens hat der Schweriner See Zugang bis in die Nordsee.
Der See wird durch den Paulsdamm geteilt. Im Außensee, der auch außerhalb der Stadt und des Schlosses liegt, befinden sich die Inseln Lieps, Horst und Rethberg. Im Innensee, also der Teil des Sees, der direkt an das Schweriner Schloss angrenzt, kannst du die Inseln Kaninchenwerder und Ziegelwerder sehen. Natürlich liegen die Schlossinsel mit dem Schloss ebenfalls im Schweriner See.
Der Schweriner See ist seit 2000 ein europäisches Vogelschutzgebiet. Hier kannst du See- und Fischadler sowie den Fischotter entdecken.
Dennoch dürfen von April bis Oktober Schiffrundfahrten auf dem Gewässer stattfinden. Über die Weiße Flotte (Website) kannst du eine Schifffahrt unternehmen, Tretboot fahren, Kanu fahren oder mit dem Stand up Paddle fahren. Auch Baden ist in ausgewiesenen Zonen erlaubt.
Besonders der Zippendorfer Strand im Süden des Sees ist ein beliebtes Ausflugsziel. Hier gibt es ausreichend Parkplätze, einen kleinen Sandstrand, Toilettenanlagen und natürlich auch einen Imbiss sowie ein Restaurant.
Direkt neben dem Zippendorfer Strand liegt auch der Zoologische Garten, der Tierpark Schwerins. Er ist ein beliebtes ausflugsziel für Familien. Der Tierpark grenzt an den Fauler See sowie den Schweriner See am südlichsten Punkt an.
Im Norden des Shweriner Sees liegt ein weiteres Ausflugsziel, das Schloss Wiligrad. Das Schloss stammt aus dem 19. Jahrhundert. Vor allem ein toller Terrakottaschmuck und der Park zeichnen das gut besuchte Erholungsziel aus.
Wo in Schwerin übernachten? Meine Hotel-Tipps
Wir können dir das Boulevard Hotel Altstadt Schwerin (hier Preise checken*) sehr empfehlen. Die Zimmer sind ordentlich, die Lage ist top, mitten in der Innenstadt. Am besten parkst du im Contipark Parkhaus am Schloss. Von der Dachterrasse hast du einen grandiosen Ausblick auf das Schloss.
Im Weinhaus Uhle (hier Preise checken*) erwartet dich ein 4-Sterne-Superior-Hotel mit Top-Lage, nämlich nur 300 Meter vom Schweriner See. Pack schon mal die Badehose ein. Im Weinhaus Wöhler (hier Preise checken*) nächtigst du in einem historischen Gebäude mit original Buntglasfenstern aus dem 19. Jahrhundert.
Im Hotel Niederländischer Hof (hier Preise checken*) kannst du in historischem Ambiente direkt am Pfaffenteich wohnen. Das Gebäude wurde 1901 erbaut.
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