
Almbachklamm Winterwanderung – schwere Bergtour
Wir waren schon einige Male in der wunderschönen Almbachklamm in der Nähe von Berchtesgaden - sei es privat oder weil ich dort einen Fotokurs gegeben habe. Wie es der Zufall so wollte, verschlug es uns im Februar in die Almbachklamm. Diese ist im Winter natürlich offiziell geschlossen – und daran sollte man sich auch halten.

Hi! Wir sind Biggi & Flo
Wir sind zwei reiselustige Abenteurer, die es in die Ferne zieht. Auf unserem mit viel Herzblut geschriebenen Reiseblog findest du spannende Tipps und Berichte zu den Themen Reisen, Outdoor und Fotografie.
Werbehinweis: Alle mit einem * markierten Links sind Affiliate-Links. Bestellst du etwas über diesen Link, erhalten wir eine kleine Provision – am Preis ändert sich nichts.Wanderung durch die Almbachklamm bei Eis und Schnee
Die Almbachklamm ist ein Highlight in den Berchtesgadener Alpen
Warnung: Man sollte die Almbachklamm nur betreten, wenn diese offiziell geöffnet hat (in der Regel Anfang Mai bis Ende Oktober). Im Winter drohen Eis- und Steinschlag, die Wege sind mitunter vereist und die Geländer und Seile, die es stellenweise gibt, sind locker oder komplett zerstört. Es geht mitunter mehrere Meter steil in die Tiefe. Hier droht akute Lebensgefahr!!!
Teilweise sind die Wege komplett vereist und die Geländer und Stahlseile sind locker. Die größte Gefahr droht aber von oben: Stein- und Eisschlag. Trotz dieser Risiken haben wir uns in die Klamm vorgewagt – herausgekommen sind wieder einmal tolle Fotos. Wir haben es auch schon erlebt, dass uns vermutlich der Wirt des Gasthofes ziemlich barsch vertreiben wollte. Gerne gesehen wird es jedenfalls nicht, die Almbachklamm im Winter zu betreten. Das ist aber auch verständlich. Wenn die Bergwacht ein fürs andere Mal ausrücken muss wegen eines leichtsinnigen Besuchers, steht es einem wahrscheinlich irgendwann bis zum Hals.
Die Almbachklamm bei Schnee und Eis
Am Wanderparkplatz der Almbachklamm (GPS: N 47 40.223, E 13 01.889 – Google Maps) ist nicht viel los, einige Autos stehen aber doch da. Offenbar hält sich nicht jeder an die offiziellen Öffnungszeiten der Klamm (in der Regel von Anfang Mai bis Ende Oktober). Wir sind keinen Deut besser, bringen allerdings auch einige Bergerfahrung mit. Eine Holzbrücke führt uns zunächst trockenen Fußes über die Almbach. Kurz hinter dem Gasthaus Kugelmühle erreichen wir das kleine Kassenhäuschen. Natürlich ist die Klamm geschlossen – ein Schild weist groß deutlich darauf hin. Wir sind gespannt, wie die Bedingungen in der Klamm sind und folgen zunächst dem breiten Wanderweg durch einen Buchen- und Kiefernwald. Hier liegt kein Schnee mehr und vereisten Flächen können wir einfach ausweichen. Die Almbach plätschert hier in einem breiten Bachbett vor sich hin. Nichts deutet darauf hin, dass die Almbach ein paar hundert Meter weiter durch eine enge Klamm rauscht.




Die Wände der Almbachklamm rücken zusammen
Schon nach wenigen Minuten rücken die hohen Felswände enger zusammen. Der Wanderweg wird zum schmalen Steig. Der Boden ist überzogen von Eis – hier ist höchste Konzentration gefordert, um nicht abzurutschen. Im Sommer sind die Wege durch die Klamm bestens gesichert und auch für Familien mit Kindern problemlos zu meistern. Im Winter schaut das ganz anders aus. Viele Seile sind aus den Verankerungen gerissen und die Wege sind mit Eis und Schnee überzogen. Lange wird die gefrorene Pracht aber nicht mehr in der Klamm zu bewundern sein. Überall tropft und plätschert es. Stellenweise sind dicke Stein- und Eisbrocken auf den Weg gefallen und haben das Geländer zerstört. Hier droht enorme Absturzgefahr. Außerdem kann von oben immer wieder etwas nachkommen. Wir halten uns also nie lange an Stellen auf, an denen Gefahr von oben lauert.






Wir kämpfen uns immer weiter in die wildromantische Almbachklamm vor, die im Winter trotz oder gerade wegen dieser ganzen Gefahren etwas ganz besonderes ausstrahlt. Wir sind nicht einmal ganz alleine in der Klamm. Zwei Gruppen von Wanderern kommen uns entgegen, die die Klamm wie wir trotz aller Warnhinweise betreten haben. Besonders heikel ist eine Stelle, an der eine dicke Eisschickt an den Wänden hängt. Wir quetschen uns auch an diesem Hindernis vorbei und hoffen, dass das Eis stabil bleibt.




Der Sulzer Wasserfall
Nach … Stunde rücken die Wände der Schlucht wieder weiter auseinander und wir müssen uns immer wieder einige Stufen überwinden. Insgesamt dürften es mehr als 300 sein, die auf den rund 2,5 Kilometern zusammenkommen. An einer Stelle hat ein Erdrutsch den Weg weggrissen. Aufhalten lassen wir uns davon nicht. Am Ende unserer Wanderung durch die Almbachklamm stoßen wir auf den Sulzer Wasserfall, der über drei Stufen 114 Meter in die Tiefe stürzt. Damit gilt der Sulzer Wasserfall als der elfthöchste Wasserfall Deutschlands.


Das musst du über die Wanderung durch die Almbachklamm wissen
Zu den regulären Öffnungszeiten ist die Wanderung durch die Almbachklamm ein großer Spaß für die ganze Familie. Die Klamm ist wirklich extrem beeindruckend. Festes Schuhwerk und eine Jacke sind aber auch auf dieser kurzen Wanderung Pflicht. Der Steig durch die Klamm ist in der Regel gut gesichert. Es gibt aber durchaus Passagen, bei denen man aufpassen muss, weil es eben kein Geländer gibt. Im Winter ist die Almbachklamm offiziell geschlossen, verboten ist der Zutritt deshalb aber nicht. Allerdings ist man dann auf eigenes Risiko unterwegs – und das Unfallpotenzial ist immens.
Nützliche Links
- Wanderparkplatz der Almbachklamm (GPS: N 47 40.223, E 13 01.889 – Google Maps)
- Almbachklamm
- Gasthaus Kugelmühle
Zahlen und Fakten zur Almbachklamm
- Die Almbachklamm entstand vor etwa 12.000 Jahren
- Am Eingang zur Almbachklamm befindet sich Deutschlands älteste Marmorkugelmühle (1683)
- In der Umgebung von Schellenberg existierten einst etwa 130 Kugelmühlen, davon über 40 entlang des Almbaches
- Durch die Klamm führen 29 Brücken und Stege, ein 14 Meter langer Tunnel und über 320 Stufen
- Mit einer Fallhöhe von 114 Meter über drei Stufen gilt der Sulzer Wasserfall als der elfthöchste Wasserfall Deutschlands
Tipp: Hier findest du die schönsten Wanderwege in Bayern.