1. Friedensbrücke
Bautzen hat uns wahnsinnig gut gefallen. Besonders der Blick von der Friedensbrücke. Sie ist eine der größten Steinbogenbrücken in Sachsen.
Von der Friedensbrücke aus eröffnet sich dir der berühmte Turm-Blick auf Bautzen. Denn von der Brücke aus erkennst du einmalig, wieviele Türme in Bautzen gebaut wurden. 16 dieser Türme ragen in den Himmel.
Dieser Blick wird auch gerne verglichen mit der italienischen Stadt San Gimignano. Und ganz ehrlich: Bautzen wirkt richtig verträumt und märchenhaft mit diesen vielen Türmchen, oder?
Weil immer mehr Menschen nach Bautzen kamen, bauten die Bürger eine große Brücke. 1909 wurde die Kronprinzbrücke über die Spree fertiggestellt. Diesen Namen trug die Brücke vor dem Krieg. Im Krieg 1945 wurden alle 17 Brücken um Bautzen gesprengt. Auch die Kronprinzbrücke.
1948 wurde dann eine neue Brücke fertiggestellt. Um als Mahnung vor Kriegen zu dienen erhielt sie den Namen Friedensbrücke. Sie ist 181 Meter lang, 15 Meter breit und 23 Meter hoch. Wie mächtig die Brücke wirkt, merkst du erst, wenn du direkt drauf stehst.
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2. Rathaus Bautzen
Seit 1213 steht in Bautzen auf dem Marktplatz ein Rathaus. Der freundliche, gelbe Bau in Bautzen sieht sehr anmutig aus und ist ein begehrtes Fotomotiv.
Ein großer Turm ziert das Rathaus. Der Rathausturm wurde 1493 fertiggestellt. Bei einem Stadtbrand im 17. Jahrhundert wurde er jedoch zerstört.
Doch dank Restauration komplementiert der Turm das Gebäude wieder. Schau einmal genauer hin, denn an der obersten Uhr findest du einen dunklen Stein. Er versinnbildlicht einen Türkenkopf mit Turban.
Dieser wurde angebracht, um sich der Angst vor den anrückenden Türken-Truppen 1683 zu erinnern. Die Türken wurden allerdings bereits kurz vorher in Wien besiegt.
3. Hammermühle
Die Hammermühle in Bautzen hat uns wirklich sehr gefallen. Urig dreht sich das Mühlrad, der Bach plätschert. Alles wirkt so idyllisch. Heute mag sie lediglich eine schöne Mühle am Wasser sein. Früher jedoch erfolgte hier ein wahrer Meilenstein. Denn direkt an der Mühle an der Spree verlief die älteste Handelsstraße, die Via Regina. Und an der Drahtmühle befand sich der erste Spreeübergang.
Die Brücke wurde 1431 erstmalig erwähnt. Danach folgte eine Steinbrücke, eine Eisenbrücke sowie die heutige Stahlbrücke.
Direkt an der Hammermühle zweigt übrigens der Sächsische Jakobsweg ab. Er verläuft an der mittelalterlichen Frankenstraße. Den Wanderweg gibt es seit 2013. Direkt an der Hammermühle geht der Weg von der Via Regia weg und führt über Dresden nach Freiberg, Zwickau, Hof nach Nürnberg.
4. Dom St. Petri zu Bautzen
Das höchste Bauwerk der Stadt ist der Dom St. Petri zu Bautzen. Die Kirche ist eine der größten Simultankirchen Deutschlands. Das bedeutet, dass beide Konfessionen, also Katholiken und Protestanten diese Kirche nutzen dürfen. Das war damals einmalig in Deutschland
Das beeindruckende am Bautzener Dom ist, dass noch Teile der Ursprungskirche von 1221 erhalten sind. Das Westportal stammt noch aus dieser Zeit.
Der Turm der Kirche ist 83 Meter hoch. 238 Stufen führen hinauf. Von dort oben hast du einen herrlichen Ausblick auf die Stadt. Übrigens war es schon immer Brauch, dass im Turm ein sogenannter Türmer lebt. Das war bis vor einigen Jahren noch der Fall. Die Türmerstube befindet sich auf 56 Metern.
Da der Dom von Katholiken und Protestanten gleichermaßen genutzt wird, hat er auch zwei Orgeln, eine evangelische und eine katholische.
Gut zu wissen: der Dom dient für die Einwohner auch als Warnung vor Unwettern. Denn tritt ein starker Sturm auf, so heult der Wind im Turm der Kirche. Das ist weithin zu hören und warnt die Bewohner vor einem Unwetter.
5. Bautzener Senf-Museum
Im Bautzener Senfladen findest du auch das Bautzener Senf-Museum. Für Senf-Liebhaber ist das Geschäft eine wahre Sehenswürdigkeit.
Neben urigen Senfgefäßen kannst du hier auch uralte Senf-Waagen, antike Kassen und weitere Gegenstände bewundern. Etwa die urigen Senfgefäße aus Westerwälder Keramik. Die Senfkrüger aus dem Westerwald sind bauchig und haben Henkel. Ein wenig sehen sie mit dem Zinndeckel aus wie Bierkrüge.
Und natürlich darf auch ein richtiges Senf-Tasting nicht fehlen. Du kannst alle möglichen und unmöglichen Sorten an Senf im Senf-Laden probieren. Danach wirst du garantiert Senf mit nach Hause bringen.
Bereits im 18. Jahrhundert wurden in der Region Höhr-Grenzhausen in Rheinland-Pfalz Arznei- und Gewürzgefäße hergestellt. Unter anderem für den Senf aus Düsseldorf, der übrigens auch hervorragend schmeckt.
6. Türme in Bautzen
Bautzen heißt nicht umsonst die Stadt der Türme. Sie erinnert im Aussehen ein wenig an die Stadt San Gimignano in der Toskana. Insgesamt besitzt Bautzen 16 Türme.
Die bekanntesten Türme sind der Lauenturm und der Reichenturm. Der Lauenturm ist Teil der mittelalterlichen Stadtmauer. Jeder Händler, der nach Böhmen reisen wollte, musste durch dieses Stadttor hindurch. Samstags kannst du übrigens auf den Lauenturm steigen und den Blick über die Stadt genießen.
Der Reichenturm ist nicht zu übersehen. Das weiße Bauwerk mit dem spitzen Turm siehst du weithin. Auch hier kannst du auf den Turm steigen.
Um den Nicolaiturm spannt sich eine grauselige Geschichte. Der Turm ist Teil der Stadtbefestigung und stammt aus dem 14. Jahrhundert. Am Turm siehst du einen Kopf eingearbeitet. Es ist der Kopf des ehemaligen Stadtschreibers Peter Preischwitz. 1429 standen die Hussiten vor den Toren Bautzens. Der Stadtschreiber soll sie hereingelassen haben. Seine Strafe: er wurde geköpft. Sein Haupt hing danach lange als Warnung vor dem Verbrechen am Tor des Nicolaiturms.
Der Wasserturm ist der jüngste Turm und wurde 1877 erbaut. Er steht bei der Mönchskirchruine.
Unser Tipp: Um mehr über die Türme und die Stadt Bautzen selbst zu erfahren, solltest du unbedingt eine Stadtführung buchen. Begebe dich mit einer Stadtführerin – einer Tuchhändlerin – ins Mittelalter und erlebe Bautzen.
7. Sorbisches National-Ensemble
Das Gasthaus Bürgergarten war DAS Versammlungslokal der Bürger. Es besteht seit 1867. Seit 1952 ist es Sitz des Staatlichen Ensembles für sorbische Volkskultur.
Sorbische Volkstänze, Volkslieder und Trachten sowie die Erhaltung des sorbischen Brauchtums stehen hier im Vordergrund. Heute heißt es Sorbisches National-Ensemble.
Doch was haben eigentlich die Sorben mit Bautzen zu tun? Das erste, was uns in Bautzen auffällt, sind die Straßenschilder, die zweisprachig ausgezeichnet sind. Witajće k nam heißt etwa herzlich willkommen!
Die heutigen Sorben sind die Nachfahren der westslawischen Stämme. Sie sprechen auch die westslawische Sprache, Sorbisch.
Neben Straßenschildern haben auch die Sehenswürdigkeiten einen deutschen und einen sorbischen Namen. Im Sorbischen Museum erfährst du alles über die Geschichte der Sorben. Es befindet sich im Salzhaus der Ortenburg. Noch heute ist Bautzen das politische und kulturelle Zentrum der Sorben.
Ein spannender Brauch der Sorben erfolgt zu Ostern. Dann findet das Osterreiten in der Oberlausitz statt. Bei dem Segnungsritt durch Sachsen sehen die Reiter mit Frack und Zylinder sehr schick aus.
8. Alte Wasserkunst
Ein markanter Turm der Stadt ist eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit, die ich dir noch vorstellen möchte. Die Alte Wasserkunst ist ein Trinkversorgungsturm, der 1558 gebaut wurde. Er steht nahe dem Mühltor.
Die Alte Wasserkunst und die Michaelikirche sind das Wahrzeichen der Stadt. Mit der Alten Wasserkunst konnte man ganz Bautzen mit Trinkwasser versorgen. Das Wasser stammte aus der Spree, später verwendete man klares Quellwasser.
Neben der Wasserversorgung ist der riesige Turm mit seinen 47 Metern auch Teil der Stadtbefestigung. Direkt am Turm befindet sich ein beeindruckender Wehrgang. Im angebauten Langhaus lebte der Wassermeister. Er sorgte dafür, dass das Wasser immer lief und die Stadt versorgt werden konnte.
Die Alte Wasserkunst steht heute unter Denkmalschutz. Den Turm kannst du besteigen und zu einer Aussichtsplattform gelangen. Insgesamt führen dich 184 Stufen hinauf. Besonders interessant ist das Technische Museum, das heute in dem Gebäude untergebracht ist.
Neben der Alten Wasserkunst gibt es auch die Neue Wasserkunst. Aus dem gleichen Zweck erschuf man eine weitere Wasserversorgung für die Stadt. Erbaut wurde der Turm 1606.
9. Ortenburg
Bereits seit der Bronzezeit thront über der Stadt Bautzen ein Felssporn, der schon immer besiedelt war. Heute blickt die riesige Festung der Ortenburg auf Bautzen hinab.
So wie die Burg heute hier steht, wurde sie im 15. Jahrhundert errichtet. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das gesamte Gebäude fast zerstört. Als man das Schloss wieder neu aufbaute, wurden starke Mauern hochgezogen.
Über die Schlossstraße gelangst du durch das Matthiastor in die Burg hinein. Markante Anbauten sind der Matthiasturm sowie der Burgwasserturm. 1649 wurde das Hofrichterhaus an die Burg dran gebaut. Es gehört heute noch zum Burgkomplex.
Danach folgte 1869 das Salzhaus als Schwurgerichtsgebäude. Seit 2003 befindet sich oben auf dem Burgberg auch das neue Burgtheater, das Puppentheater des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters.
Noch ein Hinweis: Wenn du durch das Matthiastor gelaufen bist, wende deinen Blick nach links. Dort in der Wand sind zwei Köpfe unter einem Fenster. Angeblich sollen hier in der Burg ein Mönch und eine Nonne eingemauert worden sein. Sie hatten sich ineinander verliebt.
10. Talsperre Bautzen und Kletterpark
Am Ende möchte ich dir noch zwei tolle Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten vorschlagen, die du in Bautzen unbedingt machen solltest. Die Talsperre Bautzen ist ein beliebtes Freizeitareal. Hier treffen sich Familien, Spaziergänger, aber auch zum Wandern und Radfahren ist die Gegend perfekt geeignet.
Richtig gute Radwege sind die Sächsische Städteroute und der Spreefernradweg. Auf der Talsperre kannst du auch Segeln oder mit dem Schlauchboot paddeln. Mit dem Stand-Up-Paddle ist es auch sehr schön auszuhalten im Sommer.
Ein weiteres Highlight für Familien ist der Geo Trail Hochseilgarten in Bautzen direkt am Stausee. Insgesamt sieben Kletterparcours kannst du hier in verschiedenen Schwierigkeitsstufen im Kletterpark durchlaufen.
Eine ganz besondere Aussicht hast du von dem 12 Meter hohen Treppenturm im Geo-Trail Park. Abkühlung gibt es an der Kletterpark Beach-Bar. Adresse: Strandpromenade 8, 02625 Bautzen (Google Maps)
Bautzen-Reiseführer
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