Roadtrip durch Island
Aus dem Hochland in die Westfjorde
Island ist das Traumziel vieler Urlauber. Vulkane, heiße Quellen, tosende Wasserfälle, schroffe Küsten, unberührte Natur und mit etwas Glück sogar Polarlichter. Unsere Reise führt uns in den Nationalpark Þingvellir, ins Geysir-Geothermalgebiet Haukadalur, zum Gullfoss, über die Hochlandstraße F35 ins Vulkangebiet Kerlingarfjöll, zum Godafoss, zum Basaltfelsen Hvítserkur und in die Westfjorde. Mit der Fähre setzen wir zur Halbinsel Snaefellsness über und erkunden den Snæfellsjökull-Nationalpark. Zum Schluss unserer Reise erkunden wir die Hraunfossar-Wasserfälle und fahren über die Hochlandstraße Kaldadalsvegur (550) nach Süden. Die letzte Station ist Islands Hauptstadt Reykjavík. Begleite uns auf einem unvergesslichen Roadtrip durch Island. Hier findest du übrigens noch mehr → Sehenswürdigkeiten in Island.
⭐ Die Fotos in diesem Artikel wurden mit der → Nikon D810 und der → Canon EOS M50 geschossen. Was wir sonst noch so dabei haben auf unseren Wanderungen und Reisen? Hier geht es zu unserer → Fotoausrüstung.
Anzeige Du kannst diese Route mit → Island Pro Travel im Rahmen der Reise → “Zauberhafte Welten” nachfahren. Mit → Icelandair kannst du auf dem Weg nach Kanada oder in die USA ohne Aufpreis einen Stopover mit bis zu sieben Nächten auf Island einlegen. Mietwagen für deine Island-Reise findest du bei → Europcar Iceland.
Island-Roadtrip Tag 4 – Hveradalir und Glaumbær
Heute verlassen wir das Hochland wieder. Unsere Route führt uns zurück auf die F35 und nach Norden. Erster Stopp sind die sprudelnden Quellen von Hveravellir, die man über die F735, einen Abzweig der F35, erreicht. Ein Steg führt zwischen den heißen Quellen entlang. Es ist toll anzuschauen. Überall blubbert es – und es stinkt nach faule Eiern. Schwefelgeruch. Das absolute Highlight ist der heiße Pool. Draußen ist es eiskalt – das Wasser in dem Pool ist richtig heiß. Nach ein paar Minuten gewöhnt man sich an die Hitze und will überhaupt nicht mehr raus. Es hilft aber nichts, wir müssen weiter. Aus dem Wasser zu steigen ist aber überhaupt nicht schlimm. Wir trocknen uns ab, schlüpfen in unsere Klamotten und fühlen uns mollig warm. Wir folgen der F35 nach Norden und brettern immer wieder durch tiefe Pfützen. Unser weißer Kia sieht aus, als wäre er auf der Rally Paris-Dakar zum Einsatz gekommen.
Empfehlenswerte Island-Reiseführer & Literatur
- 50 Highlights Island. Der Reiseführer zu allen Topattraktionen für alle Island-Fans*
- Lonely Planet Reiseführer Island*
- Wo Elfen noch helfen: Warum man Island einfach lieben muss*
- Baedeker Reiseführer Island: Perfekte Tage auf der Insel aus Feuer und Eis*
- Alles ganz Isi: Isländische Lebenskunst für Anfänger und Fortgeschrittene*
Am frühen Abend erreichen wir die 1834 gebaute Víðimýrarkirkja, eine der wenigen verbliebenen Torfkirchen in auf Island. Ganz in der Nähe liegt der bis in die 40er Jahre bewohnte Torfbauernhof Glaumbær, dessen Geschichte bis zum Jahre 1000 zurückreicht. Schon von außen sind die Häuschen schön anzusehen und in einige kann man sogar reinschauen. Der Zugang ins Hautgebäude kostet Eintritt. Das lohnt sich aber. Von außen total unscheinbar, bekommt man im Inneren einen tollen Eindruck davon, wie das Leben hier früher war.
Diese drei Schafe sind neugierig, wer ihnen denn da gegenübersteht mit dem komischen schwarzen Kasten in der Hand
Island-Roadtrip Tag 5 – Goðafoss und Polarlichter
Wir blicken am Morgen aus dem Zelt – der Himmel ist grau und wenig ansehnlich. Wir lassen uns noch ein wenig Zeit und brechen dann zum Goðafoss auf. Der Goðafoss gehört zu den Top-Attraktionen im Norden Islands. Dementsprechend viel los ist hier. Der Abstecher lohnt sich aber definitiv. Der Goðafoss ist ein echter Hingucker und immer ein Top-Fotomotiv. Wir verbringen Stunden hier. Nicht-Fotografen werden das kaum versehen, aber der Goðafoss bietet unglaublich viele Motive und das sich ständig ändernde Licht bringt Spannung in die Fotos.
Wir fahren weiter gen Westen. Auf dem Weg in die Westfjorde umrunden wir die Halbinsel Skagi auf der Straße 745. Die Landschaft ist auch hier atemberaubend. Am Abend gabeln wir einen Bauersjungen auf, den wir ein Stück weit mitnehmen. Er muss sich um ein paar entlaufene Pferde kümmern. Ohne uns hätte der Bub einen langen Fußmarsch vor sich gehabt. Der Sonnenuntergang an der Küste ist überwältigend. In der Ferne sehen wir die Silhouette der benachbarten Westfjorde im Licht der untergehenden Sonne.
Spät in der Nacht erreichen wir den Basaltfelsen Hvítserkur. Der Himmel ist sternenklar. Sehen wir heute etwa Polarlichter? Wir wandern zum Aussichtspunkt und blicken in die dunkle Nacht. Und tatsächlich, am Himmel flackern grüne Lichter, die in den nächsten Minuten immer stärker werden. Wir schauen wie gebannt nach oben und vergessen alles um uns herum. Wir hatten schon vor Jahren auf den → Lofoten das Glück, Polarlichter zu sehen. So hell und klar zu erkennen wie diese waren die Nordlichter damals aber nicht. Wir steigen in der Dunkelheit den steilen Weg zum Strand hinab. Hier haben schon einige Fotografen ihre Stative aufgebaut und blicken wie wir nach oben. Wir bleiben noch lange am Strand, bis aufziehende Wolken dem Himmelsspektakel ein Ende bereiten.
Island-Roadtrip Tag 6 – Fahrt nach Ísafjörður
Die Nacht im Zelt ist kurz – ein magisches Morgenrot lockt uns aus den warmen Schlafsäcken. Am Basaltfelsen Hvítserkur warten mit uns schon einige Fotografen auf den Sonnenaufgang. Die ersten Sonnenstrahlen scheinen durch die Bögen des Basaltfelsens – es ist ein Spektakel.
Auf dem Weg in die Westfjorde stoppen wir an der alten Festung Borgarvirki, die auf einen Berg aus erstarrter Lava gebaut wurde. Viel ist von der alten Anlage nicht mehr zu sehen, die Aussicht ist aber grandios.
In Hvammstangi füllen wir unsere Vorräte auf. Wer Lust und Zeit hat, kann hier eine Seelöwen-Bootstour buchen oder den Fabrikverkauf von Kidka besuchen. Das Besondere ist, dass du hier durch die Produktionsanlage laufen und du dir alles anschauen kannst. Klar ist ein echter Island-Pulli deutlich teurer als ein Pulli aus Fernost – aber dafür stimmt die Qualität. Und die Wolle kommt garantiert von den Island-Schafen, die überall auf der Insel umherlaufen. Die isländische Umsatzsteuer gibt‘s dann übrigens bei der Ausreise am Flughafen zurück.
Wir fahren auf der Straße 68 immer tiefer in die raue Welt der Westfjorde hinein und kommen dann auf die 61. Die Landschaft ist schön, aber anfangs noch nicht besonders spektakulär. Das ändert sich, je weiter wir vorankommen. Die Strecke zieht sich aber – immerhin müssen wir jeden Fjord komplett umrunden. Brücken, die die Ufer verbinden, gibt es nicht. In der Ferne stehen einige Autos am Straßenrand. In der Landschaft sind Menschen und Reiter unterwegs, die Hunderte Schafe vor sich hertreiben. Im September werden auf Island die Schafe zusammengetrieben. Ein Spektakel, dass man einmal im Leben sehen sollte.
Den Tag lassen wir in Ísafjörður ausklingen. Die Stadt ist mit ihren 2600 Einwohnern das wirtschaftliche Zentrum der Westfjorde. Der Hafen im Abendlicht ist ein tolles Fotomotiv. Besonders schön ist das Westfjord History Museum mit den alten Häuser. Leider sind wir zu spät, um noch hineinzuschauen. Im Restaurant Tjöruhúsið gibt’s übriges Fischsuppe, um die sich die Besucher reißen.
Den Sonnenuntergang bewundern wir am Leuchtturm über Bolungarvik. Kurz vorher befindet sich außerdem das kleine Maritimmuseum Ósvör, das man zu so später Stunde kostenlos besuchen kann. Die Straße endet übrigens am Leuchtturm. Man kann zwar noch ein Stück mit dem Auto entlangfahren, sollte das aber besser sein lassen. Die Küstenstraße wurde schon lange aufgegeben und durch einen Tunnel ersetzt. Zum Teil ist die Straße ins Meer gestürzt zum Teil liegen riesige Felsbrocken auf der Straße. Wir sind froh, dort wieder unbeschadet rauszukommen.
Wir übernachten abseits der Zivilisation am Ende der Straße 630. Hier gibt es einen kostenlosen und quasi naturbelassenen Campingplatz in grandioser Kulisse.
Island-Roadtrip Tag 7 – Dynjandifoss
Nach einem kalten Bad im Bach fahren wir wieder aus dem Tal – aber nicht, ohne die Straße hinauf zum 625 Meter hohen Bolafjall zu fahren. Hier oben steht eine riesige Radaranlage, die einst im Kalten Krieg von den Amerikanern genutzt wurde. Heute nutzt die Küstenwache die Anlage. Der Blick aufs Meer und auf die umliegenden Fjorde ist den Abstecher definitiv wert.
Unser Roadtrip führt uns weiter zum mächtigen Dynjandifoss. Auf dem Weg machen wir am Fluss Gljufura Halt. Von der Straße sehen wir einen schönen Wasserfall, der von den meisten Autofahrern einfach übersehen wird.
Klar, der Dynjandifoss ist imposanter und eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf den Westfjorden. Der Weg hinauf zu dem riesigen Wasserfall ist gut ausgebaut. Der Anblick auf diese riesigen Wasserfront ist überwältigend.
Vom Dynjandifoss haben wir noch eine lange Fahr bis an den äußersten Zipfel der Insel, Látrabjarg. In den warmen Sommermonaten nisten Hunderttausende Vögel in den Steilklippen, auch viele Papageientaucher. Mitte September sind hier aber nur noch ein paar Möwen zu sehen. Auf dem Weg stoppen wir am → Birkimelur Swimming Pool. (GPS: N 65 31.182, W 23 24.321 Google Maps). Das ist ein Pool, der von heißem Wasser gespeist wird. Wird sind am Abend ganz alleine und genießen trotz Regen das Bad im heißen Wasser.
Die weitere Streckenführung ist spektakulär. Die Straße führt zum Teil hoch über dem Meer in den imposanten Bergen entlang. Zu sehen gibt‘s unter anderem das Wrack der Garðar BA 64, dem ältesten Stahlschiff Islands (1981 an Land gebracht) und einer DC3, die beim Museum Minjasafn Egils Ólafssonar að Hnjóti (GPS: N 65 33.767, W 24 09.455 → Google Maps) steht.
Das kannst du noch auf Island erleben
- Erlebe Wale in freier Wildbahn bei einer → Whale-Watching-Tour* ab Húsavík.
- Entspanne im → Myvatn Naturbad* und erlebe die wohltuende Wirkung des Geothermalwassers.
- Erlebe die fantastische Landschaft des Skaftafell Nationalparks auf einer → ausgedehnten Gletscherwanderung*.
- Erkunde die → Landschaft im Süden von Island*. Erlebe Wasserfälle und schwarze Sandstrände und blicke hinter die Kaskaden des Seljalandsfoss.
- Hier findest du noch mehr spannende → Island-Abenteuer*.
Hier findest du unseren ganzen Roadtrip durch Island
Das ist Teil 2 unseres Island-Roadtrips. Mehr erfährst du hier in Teil 1 → “Von Reykjavík ins Hochland“, in Teil 3 → “Von den Westfjorden auf die Halbinsel Snaefellsness” und in Teil 4 → “Top-Sehenswürdigkeiten in Reykjavík“.
Empfehlenswerte Island-Reiseführer & Literatur
- 50 Highlights Island. Der Reiseführer zu allen Topattraktionen für alle Island-Fans*
- Lonely Planet Reiseführer Island*
- Wo Elfen noch helfen: Warum man Island einfach lieben muss*
- Baedeker Reiseführer Island: Perfekte Tage auf der Insel aus Feuer und Eis*
- Alles ganz Isi: Isländische Lebenskunst für Anfänger und Fortgeschrittene*
Deine Meinung ist uns wichtig
Du warst auch schon auf Island? Was hat dir dort am besten gefallen? Haben wir einen Ort vergessen, den man unbedingt gesehen haben muss? Hinterlass doch einen kurzen Kommentar – wir freuen uns!
⭐ Newsletter abonnieren und Foto-E-Book downloaden
Wir zeigen dir die schönsten Orte der Welt, nehmen dich mit auf spannende Outdoor-Abenteuer und bringen deine Foto-Skills auf ein neues Level. Außerdem verpasst du nie wieder die neuesten → Fotokurstermine und unser Gewinnspiel für alle Abonnenten.
Toller Bericht mit Super Fotos.
Bekommt man direkt lust auf Island was bei mir immer noch im Hinterkopf schwebt.
Danke!
Hi Theo,
danke für das liebe Feedback
Viele Grüße
Florian