Zusammenfassung Hochwanner
Schwere Bergwanderung
Gehzeit: 9 bis 11 Stunden
Weglänge 19,7 Kilometer
Aufstieg 1.530 Höhenmeter
Abstieg 1.530 Höhenmeter
Wanderparkplatz Salzbach im Gaistal P5 in Tirol (Google Maps)
Start der Wanderung auf den Hochwanner
Die Wanderung auf den Hochwanner beginnt am Wanderparkplatz Gaistal in Leutsch in Tirol. Vom Parkplatz wandern wir ins Gaistal. Nach wenigen Minuten halten wir uns rechts. Wir folgen dem Ganghoferweg und erreichen nach 20 Minuten die Hämmermosalm.
Nach wenigen Minuten kommen wir an eine Kreuzung. Hier halten wir uns wieder rechts, um dann gleich links abzubiegen. Diesem Wanderweg folgen wir jetzt immer in Richtung Predigtstein. Zuerst geht es über die schöne Almwiese der Hämmermosalm und dann in den Bergwald.
Ab hier zieht der Weg stärker an. Wir folgen dem schroffen Waldweg, der uns rasch höher führt. Nach einer guten Stunde (3,8 Kilometer) erreichen wir einen breiten Fahrweg, dem wir in Serpentinen nach oben folgen.
Nach gut zwei Stunden (5,8 Kilometer) erreichen wir eine kleine Hütte am Lettenbach. Hier verlassen wir den Fahrweg nach links. Ein Wegweiser zeigt in Richtung Predigtstein und Steinernes Hüttl.
Jetzt folgen wir einem schmalen Trampelpfad, dem Südwandsteig, einem steilen Grashang nach oben. Vor uns thront der 2.234 Meter hohe Predigtstein. Bis zum Abzweig zum Predigtstein geht es steil nach oben. Danach führt uns der Südwandsteig ohne nennenswerte Steigung durch die grandiose Bergkulisse.
Mitterjöchl: Aufstieg zum Hochwanner
Nach etwa drei Stunden erreichen wir eine alte Holzbank auf einem unscheinbaren Grashügel (7,8 Kilometer). In der Ferne sehen wir das Steinerne Hüttl, zu dem der Wanderweg relativ eben führt. Für uns geht es hier am Mitterjöchl (2.051 Meter) aber scharf rechts ab.
Das muss man wissen, denn einen Wegweiser zum Hochwanner gibt es nicht. Da der Hochwanner eher selten bestiegen wird, ist auch kein Weg mehr auszumachen. Jetzt heißt es, den steilen Grashang in Richtung Hochwanner-Massiv aufsteigen. Ab und an ist ein Steig zu erkennen. Der verläuft sich aber meist nach ein paar Metern im Nichts.
Der Aufstieg ist steil und zehrt an den Kräften. Nach zehn Minuten erreichen wir ein Schotterfeld. Hier geht es immer weiter nach oben. Inzwischen ist auch eine Spur zu erkennen – verlaufen ist kaum möglich. Der Schotter ist relativ locker und Wanderstöcke sind eine große Hilfe.
Leichte Kletterei in der Schlüsselstelle
Nach etwa 45 Minuten erreichen wir eine Felswand mit einer roten Markierung. Hier wartet eine 15 Meter hohe Rinne, die wir hinaufklettern müssen. Der Fels ist teilweise locker – bitte prüft jeden Griff und Tritt! Außerdem löst man hier schnell einen Stein aus. Es empfiehlt sich also, die Rinne einzeln zu durchsteigen. Auch ein Steinschlaghelm ist ab hier zu empfehlen.
Das steile Geröllfeld unterhalb des Hochwanners
Nach der Rinne folgen wir einem schmalen Pfad nach rechts. Wir folgen dem Weg und nähern uns einem riesigen Schotterfeld. Das Hochwanner-Gipfelkreuz ist in der Ferne schon zu sehen. Noch bevor wir den finalen Aufstieg durch das riesige Schotterfeld erreichen, gibt es ein paar ausgesetzte Stellen. Wer die Rinne gemeistert hat, dürfte hier keine Schwierigkeiten haben.
Ein paar Minuten später stehen wir vor dem finalen Aufstieg zum Hochwanner-Gipfel. Der Weg ist von unten kaum auszumachen (wenn es denn überhaupt einen gibt). Wir versteigen uns einige Male und suchen die beste Möglichkeit, voranzukommen. Im Endeffekt muss man einfach nach oben.
Das Gelände erfordert Konzentration. Immer wieder wechselt sich Geröll mit Fels und feinem Schotter ab. Wir kämpfen uns Meter für Meter nach oben. Mal folgen wir dem mit Steinmännchen markierten Weg, dann sind wir wieder auf uns gestellt.
Nach einer halben Stunde erreichen wir einen Bergrücken. Der Hochwanner-Gipfel ist immer noch ein ganzes Stück entfernt. Ein paar Meter ist der Weg jetzt angenehm zu gehen, dann kommen wir wieder in schroffes Gelände. Auch hier sind wir auf unseren Orientierungssinn angewiesen. Die Wegführung ist nicht eindeutig, aber auch hier heißt es: im Zweifel nach oben. Stellenweise kommen auf dieser Passage die Hände zum Einsatz.
Immer wieder wechseln sich leichte Gehstrecken mit anspruchsvolleren Passagen ab. Aber dann stehen wir endlich am Hichwanner-Gipfel. Vom Parkplatz aus haben wir insgesamt fünf Stunden für den Aufstieg benötigt – ein paar kurze Pausen eingerechnet.
Phänomenaler Ausblick vom Hochwanner-Gipfel
Die Aussicht vom Hochwanner, der genau auf der Grenze zwischen Bayern und Tirol liegt, ist phänomenal. Ganz nah sind der Schneefernerkopf und die Zugspitze, darunter liegen das Zugspitzplatt und der Schneeferner. Der Blick wandert weiter über den Jubiläumsgrat zur Alpspitze. Wir laufen noch ein paar Meter auf dem Hochwanner-Grat – links und rechts geht es Hunderte Meter in die Tiefe – in Richtung Dreitorspitzen.
Auch der Blick auf die Hohe Munde, hinab ins Gaistal und in Richtung Ehrwald mit dem Tajakopf und den Drachenkopf ist grandios.
Der Abstieg vom Hochwanner
Für den Abstieg vom Hochwanner wählen wir nicht den gleichen Weg wie beim Aufstieg. Von hier oben ist rechts ein Weg im tiefen Schotter zu erkennen. Hier lässt es sich überraschend gut gehen. Der Hang ist zwar steil, wir finden aber gut Halt und kommen schnell voran. Auch die Wegfindung ist im Abstieg wesentlich einfacher. Hier und da müssen wir ein wenig kraxeln, dramatisch ist das aber nicht.
Schon bald stehen wir wieder auf dem kleinen Sattel, von dem aus es noch einmal über Geröll nach unten geht. Auch die Rinne – die Schlüsselstelle der Hochwanner-Wanderung – lassen wir flott hinter uns.
Der Predigtstein
Auf dem Rückweg nehmen wir noch den 2.234 Meter hohen Predigtstein (auch Predigtstuhl genannt) mit. Auf dem Weg zum Gipfel gibt es ein paar leichte Kraxelstellen. Nach einer Viertelstunde (gerechnet vom Einstieg) stehen wir am Gipfelkreuz. Vor uns tut sich der Hochwanner auf. Wir erkennen sogar das Gipfelkreuz. Der Predigtstein ist ein ganz toller Aussichtsberg.
Für den Abstieg wählen wir den auf der Rückseite des Berges gelegenen Pfad (oft nicht in Wander-Apps verzeichnet). Dieser führt uns steil hinunter und eine halbe Stunde später treffen wir wieder auf den bekannten Aufstiegsweg. Von hier an geht es gemütlich zurück zum Parkplatz in Leutasch.
Das Video zur Wanderung auf den Hochwanner
Das musst du über die Wanderung auf den Hochwanner wissen
Die Wanderung auf den Hochwanner ist ein landschaftliches Highlight. Noch dazu wird die Tour nur selten begangen. Wer unter der Woche geht, hat den Hochwanner mit Glück sogar für sich alleine. Das kann man von Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, ja nicht behaupten.
Der Hochwanner verlangt aber einiges ab: Kondition, Orientierungsvermögen, Schwindelfreiheit und absolute Trittsicherheit sind Voraussetzung, um Deutschlands zweithöchsten Berg zu besteigen. Auf dem letzten Stück sind zahlreiche leichte Kletterstellen zu überwinden. Die Wanderung auf den Hochwanner übersteigt den Schwierigkeitsgrad der klassischen Zugspitz-Besteigungen (Reintal, Gatterl und Stopselzieher) deutlich! Sogar der Höllental-Klettersteig ist dank der guten Sicherungen wesentlich entspannter.
Interaktive Karte zur Wanderung + GPS-Track
Hier findest du die Karte zur Wanderung auf den Hochwanner. Hier kannst du außerdem den GPS-Track zur Wanderung auf den Hochwanner downloaden.
Wanderführer für das Wettersteingebirge
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