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Zugspitze: Wanderung übers Gatterl – die Route für Anfänger

Auf die Zugspitze führen insgesamt sechs Wege. Die Wanderung übers Gatterl und über die Knorrhütte ist lang und schweißtreibend, aber vergleichsweise einfach.

Die Gatterl-Tour ist konditionell anstrengend, verlangt aber nicht zwingend nach hochalpiner Erfahrung. Ausdauer, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, gute Vorbereitung und Ausrüstung sind aber auch auf dieser Wanderung nötig.

Dank zweier Bergbahnen können auch weniger erfahrene Wanderer die Gatterl-Tour auf die Zugspitze wagen.

Hier findest du übrigens alle sechs Wandertouren, die auf die Zugspitze führen.

Aktualisiert am 03.03.2023
Die Reiseblogger Biggi Bauer und Florian Westermann

Video: Wanderung übers Gatterl auf die Zugspitze

Tipp: Hier findest du unsere ausführlichen Tipps und Tourenvorschläge zum Thema Wandern in Bayern.

Start der Wanderung auf die Zugspitze an der Ehrwalder Alm

Wir starten im Morgengrauen in München. Unser Ziel ist Ehrwald in Tirol. Mit der Ehrwalder Almbahn kürzen wir die Wanderung auf die Zugspitze etwas ab, zumal wir schwer bepackt sind. Wir wollen heute Nacht auf dem Gipfel der Zugspitze biwakieren. Wir schleppen also nicht nur Tagesgepäck, sondern auch Schlafsack, Isomatte und dicke Klamotten mit auf Deutschlands höchsten Gipfel.

Die Ehrwalder Almbahn (Google Maps) bringt uns mit unseren schweren Rucksäcken in wenigen Minuten 500 Höhenmeter nach oben auf 1500 Meter. Von hier aus liegt der Gipfel der Zugspitze also nur noch 1462 Meter über uns – Gegenanstiege nicht berücksichtigt.

Wir nehmen eine der ersten Bahnen und genießen die tolle Aussicht auf die umliegenden Berge. Ab der Ehrwalder Alm wird’s dann aber ernst. Wir schultern unsere schweren Rucksäcke und machen uns auf den Weg in Richtung Gatterl. Von der Ehrwalder Alm aus folgen wir dem Fahrtweg.

Derzeit (das war im August 2016) wird hier kräftig gebaut, von Idylle ist also keine Spur. Auch der Max-Klotz-Steig ist teils gesperrt. Wir müssen also einen Umweg über den Fahrtweg bis zur Hochfeldern Alm in Kauf nehmen. Dann endlich verlassen wir die breite Schotterpiste und biegen auf einen schönen Bergpfad ab. Vorbei an grasenden Kühen und bunten Blumen führt uns der Wanderweg gemütlich immer weiter nach oben. Noch laufen wir zwischen den Latschen, die ein wenig Schatten spenden.

Tourdaten Zugspitze

Die Ehrwalder Alm mit den Bergen im Hintergrund
Wir starten unsere Wanderung an der Ehrwalder Alm
Blauer Himmel und Berge
Wir haben bestes Bergwetter, um auf die Zugspitze zu wandern
zwei Kühe
Wir kommen an einer Kuhherde vorbei – diese beiden Rindviecher genießen offenbar die Sonne
Kuh vor Bergkulisse
Ein typisches Fotomotiv, wie wir es am Anfang immer wieder sehen
Wanderweg
Wir haben den Fahrtweg verlassen und folgen diesen breiten Wanderweg

Atemberaubendes Bergpanorama

Wir haben auch schon freie Sicht. Der Blick zurück in Richtung Ehwarld und auf die Ehrwalder Sonnenspitze, den Tajakopf und den Drachenkopf ist atemberaubend. Der schottrige Weg zieht jetzt deutlich an und wir gewinnen recht schnell an Höhe. Am Himmel ist noch kein Wölkchen zu sehen und die Sonne brennt erbarmungslos.

Wir sind nicht alleine auf dem Weg. Im Minutentakt kommen uns Wanderer entgegen und immer wieder passieren wir größere Gruppen, die ebenfalls auf dem Weg zur Zugspitze sind. Wer Einsamkeit sucht, ist auf der Zugspitze ganz falsch. Das gilt vorallem für Wochenenden mit einem so grandiosen Bergwetter wie heute. Oder aber man startet tief in der Nacht – auch dann ist der Weg früh am Morgen noch so gut wie menschenleer.

Der Weg führt uns jetzt an einem sanft abfallenden, mit Gras bewachsenen Berghang entlang. Die Latschen sind hier längst verschwunden und wir genießen die Aussicht. Nach eineinhalb Stunden erreichen wir ein kleines Plateu mit einem kleinen Felsturm, auf dem schon zahlreiche Wanderer Rast machen. Es lohnt es sich, den kleinen Gipfel zu besteigen. Von hier aus hat man noch einmal einen traumhaften Blick zurück nach Ehwald uns bis ins Gaistal. Lange halten wir uns hier aber nicht auf, schließlich liegt noch ein weiter Weg vor uns.

Ehrwalder Sonnenspitze
Der Blick zurück in Richtung Ehrwald ist schon toll. Unter anderem erkennt man hier die Ehrwalder Sonnenspitze
Biggi auf dem Wanderweg in Richtung Gatterl
Der Wanderweg bringt uns sanft nach oben
Blick Bergwelt
Hier vorne legen viele Wanderer eine kurze Rast auf dem Weg zur Zugspitze ein

Das Gatterl

Wir steigen nun wieder ein Stück ab. Der Weg ist hier gut zu erkennen und führt uns direkt in Richtung Gatterl. Nach einer weiteren Stunde erreichen wir das Gatterl. Ein altes quietschendes Tor markiert die Grenze zwischen Österreich und Deutschland, einen Grenzposten suchen wir hier aber vergebens. Das Gatterl ist ein beliebstes Fotomotiv und natürlich machen auch wir kurz Halt.

Vor uns liegt jetzt das Zugspitzplatt – ein riesiges steinernes Meer, eingeschlossen von mächtigen Gipfel. Der Weg, der aber hier Plattsteig heißt, wird jetzt etwas rauer. Immer wieder müssen wir über Felsstufen springen. Einige der Wanderer hier haben damit schon ernste Probleme. Wer regelmäßig in den Bergen unterwegs ist, wird damit aber keinerlei Schwierigkeiten haben.

Wanderweg Wettersteingebirge
Auch wir halten kurz und steigen jetzt diesen Weg wieder etwas ab
Mehrere Wanderer auf einem Wanderweg an einer Bergflanke
Der Wanderweg führt uns an dieser Bergflanke durch ein Geröllfeld
Geröllfeld
Das Geröllfeld ist kein Problem
Gatterl
Hier sehen wir schon das bekannte Gatterl – der Grenze zwischen Österreich und Deutschland
Gatterl
Hier erkennt man das Gatterl noch besser
Mehrere Wanderer auf dem Wanderweg kurz vor dem Gatterl
Der Bergpfad zieht jetzt Richtung Gatterl wieder an
Das "Gatterl", ein Grenzübergang in den Bergen zwischen Deutschland und Österreich
Wir stehen jetzt kurz vor dem Gatterl. Ein altes Drahttor „schützt“ die Grenze Österreich-Deutschland

Die Knorrhütte

In der Ferne sehen wir schon unsere nächstes Zwischenziel: die Knorrhütte. Bis wir hier ankommen, dauert es vom Gatterl aus aber noch einmal eine runde Stunde. Währenddessen genießen wir den atemberaubenden Rundumblick auf die Zugspitze und andere Gipfel wie den Schneefernerkopf, das Zugspitzeck und die Wetterspitzen.

Die Knorrhütte ist, wie zu erwarten war, rappelvoll. Wir suchen uns ein Plätzchen im kleinen Biergarten auf der Sonnenterasse und bestellen etwas zu Trinken. Die Auswahl ist hier oben sehr bescheiden. Uns geht es aber darum, unseren Wasserhaushalt in Ordnung zu bringen. Der Weg bis zur Knorrhütte war bei den heutigen Temperaturen schon ziemlich schweißtreibend. Wir befüllen noch unsere Wasserflaschen und machen uns auf den Weiterweg in Richtung Zugspitze.

Gipfel Zugspitze aus der Ferne
Wir blicken das erste Mal auf den verbauten Gipfel der Zugspitze, der noch einige Stunden Fußmarsch entfernt liegt
Abstieg Zugspitzplatt
Hinter dem Gatterl geht es über das Zugspitzplatt weiter. Erst einmal müssen wir wieder etwas absteigen
Blick ins Reintal
Von hier aus genießen wir einen tollen Blick ins Reintall. Schön im Bild zu sehen ist der 2548 Meter hohe Kleine Wanner. Dahinter versteckt sich der Hochwanner, Deutschlands zweithöchster Berg
Wanderung Zugspitze
Die Landschaft ändert sich jetzt schlagartig. Das Zugspitzplatt ist ein Meer aus Fels
Kleiner Wanner und Hochwanner
Hier haben wir noch einmal einen tollen Blick auf den Kleinen Wanner und auch der Hochwanner ist zu sehen
Biggi auf dem Wanderweg zur Knorrhütte, dahinter die Zugspitze
In der Ferne erkennen wir schon die Knorrhütte
Wanderung Zugspitze
Der Weg ist abwechslungsreich – mal geht es über Geröll, mal wie hier über Felsplatten
Wanderer Zugspitze
Trotz meines schweren Rucksacks genieße ich die Wanderung
Der Blick auf die Knorrhütte inmitten der Berge
Die Knorrhütte – zum Greifen nah
Viele Wanderer auf der Sonnenterasse der Knorrhütte
Die Sonnenterasse der Knorrhütte ist gut besucht – auch wir legen eine kleine Pause ein

Weiter zum Zugspitz-Gipfel

Der Weg zieht jetzt noch einmal steil an. Der rutschige Schotter macht das Vorankommen nicht unbedingt angenehmer. Ein bißchen merke ich jetzt auch schon die Höhe, zumindest bilde ich mir das ein. Der Lohn für die Strapazen ist eine atemberaubende Sicht über das Zugspitzplatt und die umliegenden Gipfel.

Direkt vor uns thront etwa der Schneefernerkopf, der mit 2875 Metern nicht viel niedriger ist als die Zugspitze. Hier auf dem Zugspitzplatt liegt stellenweise sogar noch etwas Schnee – es ist aber viel zu wenig, um das Vorankommen zu behindern. Vielmehr nutzen vor allem ein paar Jüngere die Gelegenheit für eine Schneeballschlacht.

Wanderweg Zugspitzplatt
Der Weg führt uns weiter übers Zugspitzplatt und zieht steil an
Knorrhütte, Kleiner Wanner und Hochwanner
Hier blicken wir zurück auf Knorrhütte, Kleinen Wanner und Hochwanner
Schaf Hochwanner
Auch die Schafe auf dem Zugspitzplatt genießen die Aussicht
Wanderweg Zugspitze
Hier sind wir jetzt endgültig im hochalpinen Gelände angekommen
Der Blick zum Hochwanner, davor viele Wanderer
Es lohnt sich, hin und wieder umzudrehen. Hier werden noch einmal die Dimensionen deutlich
Flo auf dem Weg zur Zugspitze, dahinter der Hochwanner
Der Aufstieg ist kraftraubend

Der finale Aufstieg zur Zugspitze

Der Weg über das Zugspitzplatt führt uns stetig nach oben. Inzwischen brennen unsere Beine und die Schultern ächzen unter der Last der Rucksäcke. Endlich, nach knapp eineinhalb Stunden erreichen wir die Talstation der Gletscherbahn und das Sonnalpin-Haus.

Jetzt steht der finale Anstieg an. Wie die Ameisen kämpfen sich die Bergsteiger den steilen Schutthang am Schneefernerhaus vorbei nach oben. Zum Gipfel der Zugspitze sind es jetzt noch einmal knapp 400 Höhenmeter. Wir beobachten die Karawane eine Weile und versuchen die beste Route durch das Schuttfeld auszumachen. Ganz klar, die weniger gegangene rechte Variante scheint der bessere Aufstieg zu sein.

Wanderer steigen am Schneefernerhaus in Richtung Zugspitze auf
Das Schneefernerhaus wurde früher als Hotel genutzt – heute ist es eine Umweltforschungsstation. Auf dem Hang davor erkennt man die Wanderer, die den finalen Anstieg zur Zugspitze angehen

Aufstieg über das Geröllfeld

Wir stärken uns noch einmal mit einem Energieriegel, schultern die Rucksäcke und brechen zum Schlussspurt auf. Obwohl der Weg steil und der Untergrund arg rutschig ist, kommen wir erstaunlich schnell voran. Nach einer halben Stunde ist das Geröllfeld geschafft.

Der Blick von hier oben auf das Zugspitzplatt und auf den Schneeferner oder das, was von dem Gletscher noch übrig ist, ist atemberaubend. Ganz oben am Gipfel sind wir aber immer noch nicht. Bevor es die Gipfelbrotzeit gibt, müssen wir einen mit Stahlseilen gesicherter Steig hinter uns bringen. Immer wieder nehmen wir die Hände zu Hilfe, wirklich schwierig ist es hier aber nirgends. Trotzdem müssen wir uns nach einer so langen Wanderung voll konzentrieren – ein falscher Schritt kann auch hier böse enden.

Ich bin inzwischen ziemlich fertig und brauche immer mal wieder eine kleine Pause. Nach dem steilen Schlussaufstieg brennen meine Beine und ich schnaufe wie ein Pferd. Biggi scheint das alles etwas lockerer wegzustecken. Sie ist aber auch froh, es bald geschafft zu haben.

Eine letzte Steigung noch, dann müssen wir es doch geschafft haben. Nein, direkt vor uns tut sich noch einmal eine Felswand auf. Der Gipfel der Zugspitze will einfach nicht näher kommen. Jetzt heißt es noch einmal die Zähne zusammenbeißen und die letzten Meter hinter uns zu bringen.

Schneefernerhaus
Jetzt sind wir schon auf der gleichen Höhe wie das Schneefernerhaus, das über eine eigene Seilbahn zum Gletscher verfügt
Der Blick zurück zum Zugspitzplatt, den Schneeferner und das Gletscherrestaurant Sonnalpin
Der Blick zurück zum Zugspitzplatt, den Schneeferner und das Gletscherrestaurant Sonnalpin
Biggi auf dem versicherten Steig zur Zugspitze
Nach dem steilen Geröllfeld folgt ein versicherter Steig
Aufstieg Zugspitze
Der Steig führt uns nun direkt in Richtung Zugspitz-Gipfel
Grenze Zugspitze
Ein Schild markiert auch hier oben auf der Zugspitze die Grenze zwischen Österreich und Deutschland
Aufstieg Zugspitze
Nur noch wenige Meter, dann ist es geschafft

Am Gipfel der Zugspitze

Endlich, wir haben es geschafft! Wir stehen auf Deutschlands höchstem Berg – oder besser gesagt auf der häßlichen Plattform, die den Gipfel verschandelt. Sendemasten, drei Seilbahnen, Restaurants, Terassen, eine meteorologische Station und das Münchner Haus wurden hier im Laufe der Jahre errichtet.

Die Bergbahnen fahren von Deutschland und Österreich aus und bringen täglich bis zu 4000 Besucher auf den Gipfel. Idyllisch ist es hier nicht, aber das wussten wir ja – und das ist uns jetzt auch erst einmal volkommen egal.

Auf den kleinen Klettersteig zum Gipfelkreuz der Zugspitze verzichten wir vorerst – hier tummeln sich dutzende Menschen auf engstem Raum. Wir stürzen uns uns Getümmel, suchen uns ein Plätzchen im Biergarten und genießen ein kühles Radler und später noch einen Apfelstrudel. Die Preise hier oben sind natürlich nicht ohne.

Münchner Haus
Dieses Schild hängt über dem Eingang vom Münchner Haus
Der Blick auf das goldene Gipfelkreuz der Zugspitze
Da ist es: das Gipfelkreuz der Zugspitze

Endlich Ruhe auf der Zugspitze

Wir können es kaum erwarten, dass die letzte Bahn ins Tal abfährt. Dann endlich haben wir hier oben unsere Ruhe. Auch das Münchner Haus ist ziemlich gut besucht. Hier turnt aber niemand mit Sandalen umher. Wohl jeder hier hat den Aufstieg mit eigener Kraft geschafft.

Am Himmel bauen sich inzwischen ziemlich große Gewitterwolken auf. Ob das wohl was wird mit unserem Plan, hier oben im Freien zu biwakieren? Egal, jetzt gibt es erst einmal Abendessen im Münchner Haus. Knödel, Sauerkraut und Bratensauce – die vegatarische Variante. Es ist eines der besten Essen, das wir je hatten. Dieser Eindruck ist natürlich dem anstrengenden Aufstieg geschuldet, aber das interessiert uns jetzt herzlich wenig. Wir sitzen noch in der Stube des Münchner Haus‘ und erahnen durchs Fenster schon, dass der Sonnenuntergang heute absolut phänomenal wird.

Ich kann es kaum erwarten, wieder nach draußen zu kommen und meine Kamera aufzubauen. Ringsum türmen sich mächtige Wolken auf und in der Ferne donnert und blitzt es auch schon. Hoffentlich bleiben wir verschont. Über uns schaut es noch gut aus – höchste Zeit, um zum Gipfel aufzubrechen. Der Steig ist nicht wirklich schwierig und nach ein paar Minuten stehen wir auch schon unter dem vergoldeten Gipfelkreuz der Zugspitze.

Hohe Munde
Später am Abend ziehen Wolken auf und hüllen die Hohe Munde ein
Der Gipfel der Zugspitze
Die letzte Seilbahn ist längst weg. Es kehrt Ruhe ein am Gipfel der Zugspitze
Jubilaumsgrat
Der Jubilaumsgrat verschwindet bald in Wolken

Dramatischer Sonnenuntergang auf der Zugspitze

Wie erwartet ist der Sonnenuntergang atemberaubend. Die Sonne schafft es immer wieder durch die dicken Wolken und verzaubert die Landschaft in ein Meer aus Farben. Alle sind überwältigt und bewundern dieses seltene Naturspektakel. Die Bilder, seht einfach selbst…

Zugspitzgipfel
Der Sonnenuntergang auf der Zugspitze wird dramatisch
Die Stimmung auf Deutschlands höchstem Berg zum Sonnenuntergang ist an diesem Abend atemberaubend
Die Stimmung auf Deutschlands höchstem Berg zum Sonnenuntergang ist an diesem Abend atemberaubend
Sonnenuntergang Zugspitze
Der Blick in Richtung Westen
Der Blick am Abend von der Zugspitze auf angestrahlte Berge in der Ferne
Fantastisch, wie die Bergkette angestrahlt wird
Sonnenuntergang Zugspitze
Der Himmel explodiert förmlich
Wolkenspiel Gebirge
Hier reißt ein Licht in die Wolken
Sonnenuntergang Zugspitze
Kurz vor Sonnenuntergang werden die Gipfelspitzen angestrahlt
Münchner Haus
Das Münchner Haus im Abendlicht

Biwak auf der Zugspitze

Das Münchner Haus ist rappelvoll und es gibt auch nur noch Notlager für sechs Euro. Wir wollen aber ohnehin im Freien biwakieren. Beim Blick zum Himmel ist uns zwar etwas mulmig, trotzdem bauen wir unser bescheidenes Lager an einer etwas windgeschützen Stelle auf. Wir haben Glück – es nieselt in der Nacht nur ein wenig, von einem Unwetter bleiben wir aber verschont. Ja, wir haben in der Nacht sogar einen tollen Blick auf den Sternenhimmel – ein unvergessliches Erlebnis.

Sonnenaufgang unter dem Gipfelkreuz

Schon lange vor Sonnenaufgang stehen wir mit ein paar anderen Bergsteigern unter dem Gipfelkreuz der Zugspitze. So überwältigend, wie der gestrige Tag geendet ist, so beginnt der Tag heute.

Unter uns ziehen Wolken entlang, während der Himmel schon lange vor Sonnenaufgang in den schönsten Farben leuchtet. Aber erst als die Sonne hinter dem Horizont aufsteigt, explodiert die Landschaft förmlich. Wir stehen auf dem Gipfel und blicken Richtung Jubiläumsgrat – dahinter die aufgehende Sonne. Ein Erlebnis, das wir nie vergessen werden.

Fotograf Zugspitze
Ein Fotograf wartet auf den Sonnenaufgang
Sonnenaufgang Zugspitze
Wir stehen schon früh wieder auf dem Gipfel der Zugspitze und genießen einen dramatischen Sonnenaufgang
Stativ mit Sony Alpha 6000
Das morgendliche Fotoshooting auf der Zugspitze
Der Blick am Morgen von der Zugspitze auf die umliegenden Berge
Am Morgen ziehen Wolken unter dem Zugspitzgipfel entlang
Sonnenaufgang Zugspitze
Selten erlebt man einen so schönen Sonnenaufgang

Der Abstieg von der Zugspitze

Nach diesem einmaligen Naturschauspiel gönnen wir uns erst einmal ein deftiges Bergsteigerfrühstück im Münchner Haus. Bauernbrot mit Butter und Käse – Herz, was begehrst du mehr.

Noch bevor es hier am Gipfel von Deutschlands höchstem Berg wieder wie auf dem Rummel zugeht, beginnen wir mit dem Abstieg. Für das steile Schuttstück hinunter zum 400 Meter tiefer liegenden Zugspitzplatt nehmen wir die Gletscherbahn. Der Abstieg wäre wahrlich kein Spaß und hat nichts mit Genusswandern zu tun. Für sieben Euro bringt uns die Seilbahn in zwei Minuten nach unten. Zu so früher Stunde ist hier kaum etwas los – der krasse Kontrast zum gestrigen Tag.

Wir machen uns auf in Richtung Knorrhütte und genießen noch einmal den wundervollen Rundumblick. Der Weg führt doch recht steil nach unten und der Schotter ist ein wenig unangenehm, größere Probleme sollte der Weg aber niemanden bereiten.

An der Knorrhütte, die schon wieder gut besucht ist, füllen wir nun noch einmal unsere Wasservorräte auf, bevor wir unsere Wanderung fortsetzen. Die Wanderung in diese Richtung ist auch noch mal ein absolutes landschaftliches Highlight.

Wanderin
Wir machen noch ein paar Fotos auf dem Zugspitzplatt
Drei Wanderer auf dem Zugspitzplatt
Es geht an den Abstieg
Gatterl
Das Bild entstand beim Gatterl
Wanderer Alpen
Schwer bepackt geht es zurück
Kuhherde Berge
Eine so große Kuhherde sieht man auch nicht alle Tage

Köstlicher Apfelstrudel

Nach vier Stunden erreichen wir die Ehrwalder Alm. Wir suchen uns ein Plätzchen im sonnengefluteten Biergarten mit Blick auf die Ehrwalder Sonnenspitze, Tajakopf und Drachenkopf und belohnen uns noch einmal mit einem köstlichen Apfelstrudel.

Im Gegensatz zu den Restaurants auf der Zugspitze sind die Portionen hier riesig, die Preise klein und der Geschmack bombastisch. Wer nicht groß wandern will, kann auch einfach nur zum Genießen zur Ehrwalder Alm kommen. Anders als auf dem Hinweg steigen wir jetzt zum Parkplatz ab. Nach rund viereinhalb Stunden stehen wir wieder am Ausganzspunkt unserer Zugspitz-Tour.

Das musst du über die Gatterl-Wanderung auf die Zugspitze wissen

Die Gatterl-Tour auf die Zugspitze ist landschaftlich ein echtes Highlight und technisch nicht sehr anspruchsvoll. Lediglich am Gatterl, also dem Grenzübergang zwischen Österreich und Deutschland, ist eine kurze Kletterstelle zu überwinden.

Wer sich den finalen Aufstieg durch das steile Geröllfeld und über den Klettersteig zum Gipfel der Zugspitze nicht zutraut, kann hierfür auch die Gletscherseilbahn, die knapp 400 Höhenmeter überwindet, nutzen.Trittsicherheit und eine ordentliche Planung – das beinhaltet unbedingt(!) auch einen Wetterckeck – sind allerdings Voraussetzung für die Tour. Ihr befindet euch im Hochgebirge. Wetterumschwünge und Temperaturstürze kommen in den Bergen sehr schnell und können in so hohen Lagen sehr gefährlich werden.

Konditionell ist die Wanderung auf die Zugspitze nicht zu unterschätzen. Wer wie wir die Ehrwalder Almbahn zur Ehrwalder Alm nutzt, muss immer noch 13 Kilometer Wegstrecke und 1.570 Höhenmeter meistern. Wer sich die zwölf Euro für die Ehrwalder Almbahn (Stand: August 2016) sparen will oder sehr früh aufsteigen will, hat sogar 15,5 Kilometer Wegstrecke und 1.960 Höhenmeter vor sich. Für den Rückweg bietet es sich an, die Gletscherseilbahn zum Zugspitzplatt zu nutzen. Die Bahn kostet nur sieben Euro und spart euch einen äußerst unangenehmen und nicht ganz ungefährlichen Abstieg.

Wer auf der Zugspitze übernachten will, kann das im Münchner Haus tun (hier geht’s zur Website). Unter der Woche können Betten reserviert werden, am Wochenende ist das nicht möglich. Es findet sich immer ein Plätzchen, im Notfall muss man aber auch in Kauf nehmen, am Boden zu schlafen. Auch ein Biwak auf der Zugspitze ist möglich. Fragt einfach mal den Wirt vom Münchner Haus, wo ein gutes Plätzchen ist. Den Biwak-Platz solltet ihr dann aber natürlich so verlassen, wie ihr ihn vorgefunden habt, sonst war es das vielleicht irgendwann mal mit Biwakieren auf der Zugspitze.

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Auf den folgenden Reiseblogs findest du noch mehr spannende und informative Artikel rund um das Thema Zugspitze:

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24 Kommentare

  • Hallihallo,

    Ein Kumpel und ich würden gerne Anfang September den Gatterlweg zur Zugspitze nehmen. Euer Blog ist echt hilfreich und super liebevoll gemacht. Danke dafür! Ich hätte noch ein paar kleine Fragen an euch. 😅

    Sollten wir uns vorher Helme organisieren oder ist das nicht notwendig? Brauchen wir, sofern wir den Klettersteig nutzen wollen, Kletterausrüstung?

    • Hallo Laura,

      für den Weg übers Gatterl braucht ihr keine Helme. Für den Höllental-Klettersteig ist ein Helm (inkl. Klettersteigset) dringend zu empfehlen! Für den Stopselzieher würden wir mindestens einen Helm mitnehmen.

      Viele Grüße
      Florian

  • Danke für den tollen Bericht! Wunderschöne Fotos! Bei uns geht es in zwei Wochen los.. freuen und schon sehr! Starten in Ehrwald. Liebe Grüße von Flo & Susi

    • Hallo ihr zwei,

      sehr cool, wir wünschen euch viel Spaß und eine tolle Aussicht vom Zugspitz-Gipfel :-)

      Viele Grüße
      Florian

  • Hallo und guten morgen
    Habe soeben euren Bericht über die Tour zur Zugspitze gelesen
    Beschäftige mich schon lange damit diese Tour zu machen.
    Dabei plane ich auch eine zweimalige Übernachtung in einer der Hütten.
    Ich bin aber schon im höheren Alter (76 J. ) aber noch sehr fit und ausdauernd.
    Wäre die von euch gemachte Tour noch was für mich?

    Würde mich freuen von euch zu hören oder zu lesen
    Frank

    • Hallo Frank,

      prinzipiell spricht nichts dagegen, die Zugspitze mit 76 zu erklimmen. Eine Einschätzung können wir aber natürlich trotzdem nicht geben. Die Strecke ist sehr schweißtreibend (denk auch an die Höhe) und im oberen Teil auch absturzgefährdet (kann man aber mit der Seilbahn umgehen).

      Auf alle Fälle solltest du Erfahrungen aus den Alpen o.ä. haben.

      Eine Möglichkeit wäre natürlich auch ein Bergführer für die Tour.

      Viele Grüße
      Florian

  • Hallo Ihr Beiden,

    ein toller Bericht, welcher mir und meinem Sohn als Vorbereitung für unsere Wanderung am Dienstag diente. Leider hatten wir bis zur Knorrhütte nicht so schönes Wetter wie Ihr auf Euren Bildern. Dennoch war es ein tolles Erlebnis, an das wir uns noch lange erinnern werden. Liebe Grüße !

  • Hallo zusammen,

    ich würde auch gerne hochwandern allerdings auch abkürzen mit der Almbahn. Wie lange ist der Weg dann noch bis ganz hoch zur Spitze?

    Läuft man an der Seilbahn Station der Gletscherbahn vorbei und könnte dadurch noch einen Teil abkürzen?

    Liebe Grüße

    Luisa

    • Hallo Luisa,

      der einfachste Weg auf die Zugspitze ist, erst mit der Ehrwalder Almbahn zu fahren und von dort zur Gletscherbahn zu wandern. Das letzte Stück hinauf zum Gipfelplateu ist das mit Abstand anspruchsvollste. Wer nicht ganz so bergerfahren ist, sollte in jedem Fall die Gletscherbahn nutzen.

      Von der Bergstation der Ehrwalder Alm zur Talstation der Gletscherbahn sind es gut zehn Kilometer und knapp 1300 Höhenmeter. Also Kondition sollte man mitbringen, wobei man auch diese Tour dank der Knorrhütte auf zwei Tage aufteilen kann. Technisch ist dieser Teil der Wanderung – zumindest für eine Bergtour – sehr einfach.

      Viele Grüße
      Florian

  • Wow, eure Tour da hoch ist beeindruckend! Plane gerade selbst eine, jedoch eine etwas andere Route mit Aufstieg von Garmisch aus und dann dem Rückweg nach Ehrwald. Kann es bei euren Bildern schon gar nicht mehr abwarten :D Mich würde es echt interessieren wo genau ihr da oben gebiwakt habt(?) Viel Platz scheint da ja nicht gerade zu sein…
    Gruß
    Arno

  • Wow, tolle Bilder! Vor allem die Sonnenaufgangsbilder haben was. Bestärkt nich darin den Sommer mal wieder eine Biwaktour in die Alpen zu machen.

    Gruß, Thomas

  • Was für geniale Bilder!
    Ich war im Sommer oben – aber meine Fotos sind nicht halb so schön …
    Gratulation!
    Grüße aus Nidda von
    Martin Schidel

  • Danke für die tolle Beschreibung! Ich bin gerade dabei ein neues Projekt auf die Beine zu stellen und unter anderem beinhaltet das auch eine Wanderung auf die Zugspitze. Noch sind mein Freund und ich uns uneinig, welche Route wir nehmen, ich tendiere aber sehr zu eurer. Auch die Packliste ist sehr hilfreich.

    Liebe Grüße,
    Lynn

  • Lieber Flo, tolle Photos von der Zugspitze und Umgebung. Und ein sehr anschaulicher Bericht. Schön fand ich aber auch die Kuhportraets, vor allem das eine mit der Kuh, die auf ihrer Weidegefaehrtin ausruht…

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