Tag 1: Pantheon – Piazza Navona – Trevi Brunnen – spanische Treppe – Terrazza del Pincio
Eines musste ich als alter Frühstücker schnell lernen: in Rom findet man kein ausgiebiges Frühstück. Die Italiener begnügen sich mit einem Espresso oder Cappuccino und einem süßen Teilchen, wie einem Cornetto. Schau dir dazu auch gerne unseren Food-Guide für Rom an. Hier findest du außerdem eine Übersicht über alle wichtigen Sehenswürdigkeiten in Rom.
Wir marschieren zu Fuß los in Richtung Zentrum. Rom kann man wirklich gut zu Fuß erkunden, denn die Innenstadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten ist nicht groß. Von Trastevere bis zum Pantheon laufen wir etwa 40 Minuten.
Tram-Tipp: Man kann aber auch die Trambahn nehmen, für nur 1,50 Euro pro Fahrt, was wir vor allem abends nach einem langen Sightseeing-Tag nutzen. Aber Achtung: die Tickets davor am besten schon vorab kaufen, denn es gibt nur an wenigen Stationen Automaten und in der Tram selbst gar keine. In den vielen Tabakläden kann man Fahrkarten zu den Öffungszeiten kaufen, also muss man schon tagsüber überlegen, ob man spät abends lieber mit den Öffentlichen fahren möchte, anstatt zu laufen.
Bevor wir uns ins Getümmel stürzen, holen wir uns im Sant Eustachio Il Café einen leckeren Wachmacher. Das kleine, viel besuchte Cafe gilt als Tipp, hier gibt es neben zahlreichen Kaffeevarianten auch köstliches Kleingebäck.
Ein Rat für Cafés in Italien: wenn man seinen Kaffee im Stehen an der Bar trinkt, ist er sehr günstig. Setzt man sich allerdings an einen Tisch, zahlt man einen meiner Meinung nach unverhältnismäßigen Aufpreis, allein dafür, dass man eben am Platz bedient wird. Wir halten uns also immer an den guten Steh-Kaffee. Sehe dazu auch unseren Artikel zu den Kaffeehäusern in Triest.
Das Pantheon
Das erste Bauwerk, das direkt um die Ecke liegt, ist das Pantheon. Das ehemalige Heiligtum aller römischen Götter wurde vermutlich zwischen 125 und 128 nach Christus gebaut und im Jahr 609 nach Christus in eine christliche Kirche umgeweiht. Es gilt als eines der am besten erhaltenen Gebäude der Antike.
Das Pantheon besteht aus einem rechteckigen, tempelartigen Vorbau, an den die Rotunde, ein kreisförmiger Raum mit beeindruckender Kuppel anschließt. Die Kuppel war gemessen am Innendurchmesser über 1700 Jahr lang die größte Kuppel der Welt. Das Besondere: die kreisrunde Öffnung in der Mitte der Kuppel mit neun Metern Durchmesser.
Schon hier ist man beeindruckt von den detailreichen und kostbaren Verzierungen, den verbauten Materialien und den unendlichen geschichtlichen Fakten, die in jedem Zentimeter des Bauwerks stecken, mit denen man sich allerdings gar nicht ausgiebig beschäftigen kann, wenn man noch so viel mehr in der Stadt sehen will.
Piazza Navona
Unsere nächste Station ist die Piazza Navona, ein wunderschöner Platz mit einem mächtigen, prachtvollen Marmorbrunnen in der Mitte. Gegenüber des Brunnens liegt eine – im Vergleich zu den weiteren Prachtbauwerken der Stadt – unscheinbare, aber im Inneren umso schönere kleine Kirche, Sant‘ Agnese in Agone.
Wer nun schon eine Stärkung braucht, findet hier viele Restaurants und Bars, die mit ihrem Angebot locken. Wir stoßen auf das versteckte Restaurant Poldo e Gianna, ein wenig abseits der Touristenmagneten, wo wir köstliche Pasta zu Mittag genießen.
Trevi Brunnen
Danach müssen wir nur der Menschenmenge und den Beschilderungen folgen, die uns zum riesigen, unglaublich beeindruckenden Trevi Brunnen führen. Nicht ohne Grund gehört er zu einem der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Rom. Direkt an den Palazzo Poli anschließend ist er aufgrund seiner Berühmtheit zu jeder Tages- und Nachtzeit gut besucht und auch sehenswert, ob im Sonnenlicht oder wunderschön beleuchtet im Dunkeln.
Noch ein wenig shopping
Ein paar Straßen weiter nordöstlich stoßen wir rund um die Via del Corso und die Via Frattina auf das Paradies für Shoppingbegeisterte. Große internationale Marken, aber auch kleine italienische Läden laden zum Bummeln ein. Und man ist ja auch nicht nur für Kultur hier…
Die Spanische Treppe
Zum Abschluss des ersten Tages machen wir uns auf den Weg zur Spanischen Treppe, wo wir uns oben links der Treppe gelegen in der Bar des Hotels Il Palazetto einen Drink in der Nachmittagssonne genehmigen.
Weiter zur Terrazza del Pincio
Von hier aus geht es noch hoch auf die Terrazza del Pincio, von wo aus man einen grandiosen Ausblick auf Rom, einige der vielen Sehenswürdigkeiten und einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen kann. Die Terrasse ist übrigens am äußeren Ende einer riesigen Parkanlage gelegen, in der man auch die berühmte Villa Borghese und die Villa Medici besichtigen kann.
Abendessen in Rom
Neben den Sehenswürdigkeiten braucht man übrigens auch beim Abendessen ein wenig Geduld. Bei vielen ist es nicht üblich zu reservieren, so muss man sich in die teils langen Schlangen einreihen und Wartezeiten bis zu einer Stunde in Kauf nehmen, um beliebte, oft recht kleine Restaurants zu besuchen.
Bei Mimi & Coco hat es sich aber für uns absolut gelohnt, die Pasta, Pizza und Desserts sind einfach köstlich! Genau so, wie man es sich von italienischer Küche erträumt. Ein gelungener Abschluss des ersten Tages.
Tag 2: Vatikanstaat – Petersdom – Engelsburg
Der Vatikanstaat
Ein weiteres Must-See in Rom ist natürlich der Vatikanstaat mit den vatikanischen Museen, dem Petersplatz und Petersdom. Da der Vatikan zwar mitten in Rom liegt, aber ein eigener Staat ist, empfiehlt es sich, immer seine Ausweisdokumente dabei zu haben, denn ohne kann die „Einreise“ bei Kontrollen auch verweigert werden.
Darüber hinaus kann ich nur empfehlen, Karten für die Vatikanmuseen schon im Voraus zu kaufen, denn die Schlangen vor dem Eingang des Museums waren, bestimmt auch durch die Ferienzeit, gigantisch.
Die Sammlung kunsthistorischer Gegenstände und Werke erstreckt sich über mehrere Gebäude des vatikanischen Palastes. Bei einer Tour durchläuft man Museen und Sammlungen aus dem Zeitalter der alten Ägypter über die Renaissance bis zu zeitgenössischer Kunst.
Der krönende Abschluss ist ohne Zweifel die Sixtinische Kapelle (leider darf man hier keine Fotos machen). Kunstliebhaber kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten und in jedem Fall könnte man wohl mehrere Tage in den Museen verbringen, wenn man die überwältigende Fülle kunstgeschichtlicher Werke, Objekte und Malereien bis ins Detail studieren und alles darüber erfahren möchte. Wir haben mehrere Stunden in den heiligen Hallen verbracht und hatten das Gefühl alles im Schnelldurchlauf anzuschauen. Man hat sich ja schließlich noch so viel mehr für Rom vorgenommen…
In den vatikanischen Gärten kann man sich ein paar Minuten Ruhe gönnen, um alles Gesehene erst einmal wirken zu lassen, bevor man sich dem nächsten imposanten und überwältigenden Bauwerk nähert, dem Petersdom.
„Sich nähern“ kann hier durchaus wörtlich verstanden werden, denn auch hier braucht man wieder Geduld in der Schlange, die einmal rund um den Petersplatz reicht. Zeit genug also, um den berühmten Platz eingehend zu beobachten, während es Schritt für Schritt in Richtung Dom geht.
Innen wird einem schnell bewusst: das Warten lohnt sich. Man wird beinahe erschlagen von Größe, Kunst, Reichtum in Material und Verzierung und den Geschichten, die die alten Gemäuer und Kunstwerke erzählen.
Die Engelsburg
Wir ziehen weiter zur nahe gelegene Engelsburg. Heute ein Museum, wurde das Castel Sant’Angelo oder auch Mausoleo di Adriano in Rom ursprünglich als Mausoleum erbaut. Es sollte dem römischen Kaiser Hadrian (er lebte 117 bis 138 nach Christus) und seinen Nachfolgern als Grabstätte dienen.
In späterer Geschichte wurde das Mausoleum erst als Zitadelle in die Stadtmauer integriert und dann zu einer Kastellburg umgebaut. Im 15. Jahrhundert regierten einige Päpste von der Burg aus. Sie richteten sich dort prunkvoll ein. Eines dieser Zimmer kannst du heute besichtigen: die Sala Paolina aus dem 16. Jahrhundert.
Nachdem die Burg als Gefängnis gedient hatte, wurden ihr die Herrscher überdrüssig. Schließlich wurde sie im 19. Jahrhundert von den Soldaten der französischen Republik beschlagnahmt. Seit 1901 ist das beeindruckende Gebäude nicht mehr aktiv als Burg genutzt und wurde dann 1906 zu einem Museum.
Tipp für Fotografen: Wir raten dir früh am Morgen zur Engelsburg zu gehen. Dann kannst du die Engelsbrücke noch ohne viele Menschen drauf fotografieren.
Abendessen im Szeneviertel Trastevere
Beim Abendessen im Szeneviertel Trastevere entscheiden wir uns gegen die lange Schlange vor dem beliebten Restaurant Grazia & Graziella, von Anstehen haben wir für heute genug. Wir können zum Glück mit nur wenig Wartezeit einen Tisch im Mamma eat ergattern, und nach einem Absacker in einer der vielen Bars im Umkreis fallen wir satt und völlig geplättet von diesem Tag ins Bett.
Tag 3: Mercato Testaccio – Kolosseum – Forum Romanum – Piazza Venezia und Monumento Vittorio Emanuele II
Wer italienische süße Teilchen mag, wird die Pasticceria Barberini in Trastevere lieben. Im Gegensatz zu den unzähligen teuren Cafés in der Innenstadt, ist das Preis-Leistungsverhältnis hier wunderbar. Es gibt köstlichen Kaffee und kleine Törtchen, Cornettos und Profiteroles in allen Formen, Farben und Geschmäckern. Auch hier ist allerdings ein bisschen Geduld geboten, denn der Gebäck-Laden ist bei Einheimischen wie Besuchern sehr beliebt.
Mercato Testaccio
Ein bisschen Platz sollte man allerdings im Magen noch lassen und danach auf jeden Fall ums Eck den Mercato Testaccio zu besuchen, eine große Markthalle mit allerhand Köstlichkeiten wie der selbstgemachten Pizza am Stand „Casa Manco“.
Neben den Verlockungen für den Geschmackssinn gibt es da außerdem noch die für die Füße und den Körper. Kleidung und Lederschuhe, oft Muster oder Restposten zu Spitzenpreisen machen den Besuch zu einem Paradies für Schnäppchenjäger.
Das Kolosseum
So gestärkt können wir uns nun, vorbei am Circus Maximus, den Resten einer riesigen Arena für Wagenrennen, zum absoluten Wahrzeichen von Rom aufmachen, dem Kolosseum.
Tipp: Auch hierfür haben wir im Voraus Karten gekauft, damit wir nun nur noch 45 Minuten in der Schlange stehen müssen. Bei Sonnenschein und 15 Grad ist das nur halb so schlimm.
Innen durch die verschiedenen Stockwerke der historischen Stätte zu laufen ist unglaublich beeindruckend. Unfassbar, dass das riesige Gebäude bereits seit 80 nach Christus steht. Das ausgeklügelte Bausystem ist bis heute ein Zeugnis von unbeschreiblicher architektonischer Leistung. Die Zuschauer konnten hier von den verschiedenen Ränge aus zum Teil brutalste Tier- und Gladiatorenkämpfe mit ansehen.
Bis zu 50.000 Zuschauer konnten im Amphitheater Platz finden und durch die 80 Eingänge war es möglich, die Arena in wenigen Minuten zu füllen oder zu räumen. Dieses System wird bis heute beim Bau von neuen Arenen kopiert.
Ebenfalls seiner Zeit voraus war die Architektur des Kellergewölbes, in dem Kerker, Käfige für Tiere, aber auch Bühnentechnik wie Rampen, Bühnen und Falltüren untergebracht waren. Außerdem konnte der Keller komplett für Seeschlachten geflutet werden. Um all diese künstlerische Architektur zu bewundern sollte man sich ein bis zwei Stunden Zeit nehmen.
Forum Romanum
Wir machen uns auf zu einem weiteren der zahlreichen historischen Denkmäler, dem Forum Romanum. Die riesige Fläche ist die wichtigste Ausgrabungsstätte in ganz Rom. Zum Teil gute erhaltene Tempel, Wirtschafts- und Wohngebäude, Gärten und Plätze geben Aufschluss über das Leben in der römischen Antike bis zum Mittelalter.
Hier ist besonders gutes Schuhwerk wichtig, denn um wirklich alles über die Vielzahl der verschiedenen Bauwerke bei einer Führung mit einem persönlichen oder einem Audioguide zu erfahren bräuchte man sicherlich mehrere Tage. Wir versuchen also auch hier im Schnelldurchlauf die wichtigsten wissenswerten Dinge zu erfassen.
Piazza Venezia und Monumento Vittorio Emanuele II
Weiter laufen wir zur Piazza Venezia, auf der ein weiterer Prachtbau steht, das Monumento Vittorio Emanuele II. Das relativ neue Denkmal von 1927 beherbergt ein Museum. Über mehrere Marmortreppen und -plätze geht es nach oben und wir genießen den Ausblick auf den Platz unter uns.
Oben auf dem Hügel links um das Denkmal herum finden wir eine kleine wunderschöne Kirche die Basilica di San Marco Evangelista al Campidoglio mit unzähligen großen Kronleuchtern im Inneren.
Zum Abschluss gibt es für mich noch ein absolutes Muss, das ich mir vorgenommen habe, seit ich bei einem der vielen Wege durch die Stadt den Concept Store in der Nähe des Trevi-Brunnen entdeckt hatte: ein köstliches Magnum-Eis verputzen! Von der Eiscreme über die Schokolade bis zu den Toppings kann man sich hier sein Wunsch-Eis selbst zusammenstellen. Für mich ein absolutes Rätsel, wieso es das in München noch nicht gibt.
Nach einem anschließenden Spaziergang durch das kleine Viertel Monti finden wir am Abend durch Zufall ein hervorragendes Restaurant, wunderbar gemütlich mit deckenhohen Weinregalen, die Ecoteca e Taverna Capranica. Es gibt köstlichen Wein und Pasta, von der man in Italien einfach nicht genug bekommen kann.
Wo in Rom übernachten? Meine Hotel-Tipps
Unsere Unterkunft haben wir in Trastevere gebucht einem aufstrebenden, angesagten Viertel in Rom. Hier befinden sich besonders viele Bars und Restaurants entlang der beiden Ausgehstraßen Via del Moro und Viccolo de‘ Cinque.
Abseits davon ist Trastevere aber schön ruhig und in der Nähe des Tibers ein hübsches Viertel außerhalb der Hauptattraktionen.
Eines der absoluten Top-Hotels ist die Villa Agrippina Gran Melia (hier Preise checken*). Das 5-Sterne-Hotel bietet dir ein elegantes Interieur mit Blick auf den Vatikan, die Engelsburg, die Straße Vicolo di Sant’Onofrio oder den hoteleigenen Garten.
Ebenfalls sehr zu empfehlen ist das VOI Donna Camilla Savelli Hotel (hier Preise checken*). Hier kannst du in einem ehemaligen Kloster schlafen. Übrigens wurde es vom Barockbaumeister Borromini entworfen. Dein Hotel stammt aus dem 17. Jahrhundert und verfügt über freiliegende Holzbalkendecken mit edlem Stuck. Zudem hast du einen traumhaften Blick auf die Stadt.
Das Hotel La Rovere (hier Preise checken*) besticht mit seiner tollen Lage. Es ist direkt an der Flusspromenade des Tibers gelegen und nur 650 m vom Petersplatz entfernt. Wenn du in einem echten Bio-Hotel schlafen möchtest, können wir dir das Bio Hotel Raphael – Relais & Châteaux (hier Preise checken*) ans Herz legen. Von der Dachterrasse hast du eine traumhafte Panoramaaussicht auf Rom.
Anreise-Tipp: Vom Flughafen ging es mit einem Regionalzug für 8 Euro bis Trastevere – ganz unkompliziert und mit Koffern gut machbar.
Mein Fazit zu Rom
Wenn man nun zurückblickend eines zusammenfassend über Rom sagen kann, dann dass man an jeder Ecke von Prunk und unzähligen geschichtlichen Bauten, aber auch von der italienischen Küche überwältigt wird.
In ein paar Tagen kann man davon sicherlich einen guten Eindruck bekommen, jedoch kaum alles in seiner historischen bedeutenden Tiefe erfassen. Es lohnt sich also immer wieder einen der vielen Wege zu gehen, der nach Rom führt.
Rom-Reiseführer
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