Inhalt: Diese Tipps findest du hier
Wanderung auf Herzogstand und Heimgarten
Eine Traumtour zwischen Walchensee und Kochelsee
In den höheren Lagen machen Schnee und Eis das Vorankommen in den Bergen gefährlich. Auf eine Bergtour wollen wir aber nicht verzichten, schließlich schreit das Wetter geradezu nach einer Wanderung. Nur eine gute Stunde von München entfernt zwischen Kochelsee und Walchensee liegen der Herzogstand und der Heimgarten – zwei Gipfel in den Bayerischen Voralpen, die ein grandioses Bergerlebnis versprechen. Die Wanderung auf Herzogstand und Heimgarten gehört zu den Klassikern rund um München.
⭐ Die Fotos in diesem Artikel wurden mit der → Sony Alpha 6000 geschossen. Was wir sonst noch so dabei haben auf unseren Wanderungen und Reisen? Hier geht es zu unserer → Fotoausrüstung.
Start der Wanderung am Walchensee
Vom Parkplatz in Walchensee (GPS: N 47 35.771, E 11 19.066 → Google Maps) folgen wir zunächst recht gemütlich einem Waldweg. Da wir quasi direkt am Walchensee aufsteigen, erhaschen wir immer wieder einen tollen Blick auf den See. Auf der glatten Oberfläche funkeln die Sonnenstrahlen wie Diamanten. Der Wanderweg ist immer gut auszmachen. An einigen Stellen sind Drahtseile zur Sicherung in die Wand geschlagen. Größere Schwierigkeiten bereitet die Strecke aber nicht. Trotzdem muss man an leicht ausgesetzten Stellen immer etwas aufpassen. Auch der Wald lichtet sich immer wieder und gibt einen tollen Blick auf die umliegenden Berge – auch auf den Heimgarten – frei.
Hier beginnt unsere Wanderung. Zum Herzogstand sind es laut Wegweiser 2 3/4 Stunden
Der Weg führt uns jetzt gemütlich höher und höher
Immer wieder gibt es so tolle Ausblicke wie hier
Stahlseile sichern leicht ausgesetzte Stellen
Im Schatten hat es noch weit unter Null Grad – der Schnee schmilzt hier nicht
Noch eine seilgesicherte Passage
Die Berge liegen im Dunst
Dort müssen wir hin: Der Heimgarten ist aber noch weit entfernt
Wanderkarten, Reiseführer und Wissenswertes zur Region
- Kompass Wanderkarte: Walchensee – Kochelsee – Sylvensteinstausee*
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Der Herzogstand – und eine Besonderheit
Nach knapp zwei Stunden erreichen wir das → Königshaus am Herzogstand auf 1575 Metern, errichtet 1865 von König Ludwig II. Hier oben erwartet uns eine Winterlandschaft, wie sie im Buche steht. Die Luft ist kalt und klar und unser Blick schweift in die Ferne. Wir genießen auch einen tollen Blick auf den → Jochberg. Bis zum Herzogstand ist es nun nicht mehr weit. Wir erreichen den Gipfel nach einer weitere halben Stunde über einen breiten Wanderweg. Eine Besonderheit ist das Herzogstand-Gipfelkreuz: es steht nicht an der höchsten Stelle des Berges.
Das Königshaus am Herzogstand. Je nach Saison kann man hier gemütlich einkehren oder übernachten
Der rechte Gipfel mit der großen Grasflanke ist der Jochberg
Dort oben zum Herzogstand müssen wir zunächst hin
Der Walchensee liegt uns zu Füßen
Der Wanderweg hinauf zum Gipfel ist angenehm breit und bereitet keine Schwierigkeiten
Das Herzogstand-Kreuz – am Gipfel sind wir aber noch nicht
Die Gratwanderung zum Heimgarten
Wir brauchen noch ein paar Minuten, bis wir den Herzogstand-Gipfel erreichen. Hier oben gibt es eine kleine Hütte, die bei Wind und Wetter Schutz bietet und auch gerne zum Biwakieren genutzt wird. Vom Gipfel blicken wir nun hinüber zum Heimgarten – unser nächstes Tagesziel. Verbunden sind beide Gipfel durch einen Grat. Wir steigen wieder ein Stück ab. Ein Schild weist den Weg zum Heimgarten. “2 1⁄4 Stunden – Alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich”, warnt ein Schild. Schauen wir uns das ganze doch einmal an. Zunächst führt der Waderweg über Schrofen ein Stück nach unten. Nichts Dramatisches, Schnee und Eis erfordern heute aber Konzentration.
Dort liegt der eigentliche Herzogstand-Gipfel
Vom Gipfel genießen wir eine tolle Aussicht – hier nach Nordosten zum Kochelsee, der komplett im Hochnebel liegt
Hier erkennt man gut den weiteren Wanderverlauf auf dem Grat zum Heimgarten
“Alpine Erfahrung erforderlich”, warnt dieses Schild
Zunächst geht es ein paar Meter bergab zum Grat. Bei Eis und Schnee muss man schon ein wenig aufpassen
Gratwanderung zum Heimgarten
Das war es eigentlich auch schon. Der Grat zieht sich recht gemütlich bis zum Heimgarten. Der Weg ist nie besonders anspruchsvoll oder ausgesetzt. An den Stellen, wo es wirklich einmal ein wenig in die Tiefe geht, ist durchweg ein Stahlseil zur Sicherung gespannt. Der Hinweis “Alpine Erfahrung” soll wohl allzu leichtsinnige Touristen von der Wanderung abhalten, die mit der Herzogstandbahn gefahren sind. Ja, mit Sportschuhen oder Sandalen sollte man den Grat wirklich nicht gehen – insofern ist die Warnung schon nachzuvollziehen. Vorbei an einem kleinen Kreuz auf einer Felsspitze könnte man am nördlichen Ufer des Kochelsees das Kloster Schlehdorf entdecken – wenn nicht der Hochnebel wäre. Nach etwa 40 Minuten erreichen wir einen Abzweig, der nach wenigen Minuten zum 1982 errichteten Schlehdorfer Kreuz führt, einem kleinen Zwischengipfel auf dem Grat. Von hier sind sowohl Herzogstand als auch Heimgarten wunderbar im Blick.
Der Fernblick ist atemberaubend
Das kleine Kreuz auf einer Felsspitze ist nicht zu übersehen. Im Nebel liegt der Kochelsee
Der Grat ist mit Stahlseilen vorbildlich gesichert. Im Hintergrund sieht man schon den Heimgarten
Dort vorne erkennt man den kleinen Zwischengipfel mit dem Schlehdorfer Kreuz
Das Schlehdorfer Kreuz
Von dem kleinen Zwischengipfel hat man einen tollen Blick zurück auf den Herzogstand
Hochnebel, so weit das Auge schaut
Der Grat führt uns nun immer weiter in Richtung Heimgarten. An einigen Stellen machen Schnee und Eis das Vorankommen ein wenig mühsam – vor allem dann, wenn kleinere Felsen überklettert werden müssen. Aber auch hier hält sich der Schwierigkeitsgrad in Grenzen. Das kann man vom Ausblick auf die umliegenden Berggipfel und den Walchensee nicht sagen. Der Kochelsee liegt indes unter einer dickten Schicht Hochnebel und ist nicht zu sehen.
Auch wenn die Gratwanderung zum Heimgarten nicht übermäßig schwierig ist – Trittsicherheit ist schon nötig
Hier taucht das Gipfelkreuz des Heimgartens auf
Der Heimgarten-Gipfel
Kurz vor dem Heimgarten zieht der Weg noch einmal kräftig an. Aber auch dieses Stück ist schnell gemeistert und nach wenigen Minuten stehen wir am Gipfelkreuz. Der Blick zurück auf den Grat und hinüber zum Herzogstand ist wirklich grandios. Für den Grat haben wir trotz Eis und Schnee nur eineinhalb Stunden benötigt. Der sonnengeflutete Heimgarten-Gipfel lädt jetzt zu einer längeren Pause und der wohlverdienten Brotzeit ein.
Geschafft! Wir stehen am Heimgarten-Gipfel
Hier erkennt man schön den Grat, dem wir vom Herzogstand gefolgt sind
Der Walchensee ist, anders als der Kochelsee, komplett frei
Biggi am Gipfelkreuz. Aus dieser Perspektive schaut es so aus, als befänden wir uns im Hochgebirge
Das Gipfelkreuz hat eine lange Geschichte
Abstieg über die Ohlstädter Alm
Vom Heimgarten steigen wir nun über die Ohlstädter Alm ab. Lange Zeit genießen wir noch einen tollen Blick auf den Walchensee, der sich direkt vor uns auftut. Aber auch das Wettersteingebirge mit der Alpsitze und der Zugspitze liegt lange Zeit im Blick. Auf der Strecke gibt es noch einen Gegenanstieg, der etwas Kondition erfordert. Bevor es in den Wald geht, warnt ein Schild ausdrücklich davor, den Weg zu verlassen. Wo hier die Lebensgefahr liegt, können wir nicht erkennen, aber vermutlich hat es hier in der Vergangenheit einen tragischen Unfall gegeben.
Nach einer ausgiebigen Pause machen wir uns wieder an den Abstieg
Vor uns tut sich das Wettersteingebirge mit Alpspitze und Zugspitze auf
Die Sonne steht schon recht tief und die Farben sind wunderbar warm
Dieses Schild warnt ausdrücklich davor, den Weg zu verlassen
Hier blicken wir noch einmal auf den Herzogstand
Der Weg zieht noch einmal etwas an
Immer wieder werden wir mit tollen Ausblicken belohnt. Die markante Bergspitze in der Bildmitte ist der Guffert – eine sehr lohnenswerte Tour, die ihr auch bei uns im Blog findet
Auch der Heimgarten zeigt sich im schönsten Abendlicht
Wir nähern uns dem Parkplatz. Inzwischen zieht Nebel über dem Walchensee auf
Das Video zur Wanderung auf Herzogstand und Heimgarten
Tourdaten Rundwanderung Herzogstand und Heimgarten
Datum: Dezember 2016
Gesamtweglänge: 14,7 Kilometer
Höhenmeter: 1160 Meter
Reine Gehzeit: 5:15 Stunden
Die GPS-Daten zum downloaden
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.gpsies.com zu laden.
Das musst du über die Wanderung vom Herzogstand auf den Heimgarten wissen
Die Rundwanderung Herzogstand und Heimgarten ist landschaftlich ein echter Hochgenuss und zählt zu Recht zu den beliebtesten Touren in den Bayerischen Voralpen. Der Blick schweift immer wieder auf den wundervoll gelegenen Walchensee und den Kochelsee. Mit rund 15 Kilometern Länge und knapp 1200 Höhenmetern erfordert die Wanderung schon ein gehöriges Maß an Kondition. Für den Grat zwischen Herzogstand und Heimgarten sind gute Wanderschuhe und Trittsicherheit unabdingbar. Heiklere Stellen sind allesamt gut gesichert und sollten für erfahrene Berggeher kein Problem darstellen. Anfängern ist die Wanderung aufgrund der Länge und einiger ausgesetzter Stellen nicht zu empfehlen. Wie bei allen Gratwanderungen gilt aber: Achtet auf das Wetter – ein Gewitter kann hier oben böse Folgen haben. Vom Grat aus gibt es keine Abstiegsmöglichkeit.
Nützliche Links:
- Wanderparkplatz in Walchensee (GPS: N 47 35.771, E 11 19.066 – Google Maps)
- Herzogstandbahn
- Königshaus am Herzogstand
Wanderkarten, Reiseführer und Wissenswertes zur Region
- Kompass Wanderkarte: Walchensee – Kochelsee – Sylvensteinstausee*
- Rother Wanderführer: Isarwinkel: Bad Tölz – Lenggries – Kochel*
- Rother Skitourenführer: Bayerische Alpen – zwischen Inn und Lech*
- Die schönsten Wanderhütten der Alpen: 234 nur zu Fuß erreichbare Hütten*
- Die schönsten Hüttenwanderungen in den Bayerischen Alpen: 50 Touren für die ganze Familie*
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Ich kann die Begeisterung, die im Artikel zum Ausdruck kommt, voll teilen. Die Gratwanderung war für uns und unsere Kinder (8 und 13 Jahre) ein unvergessliches Erlebnis. Ich würde nur nicht empfehlen, die Tour mit Kindern vom Heimgarten zum Herzogstand zu machen, sondern umgekehrt. Es ist besser „ frisch“ und ausgeruht den Grat anzugehen, als nach dem mühevollen Aufstieg über den Heimgarten. Ansonsten wie gesagt sehr eindrucksvoll und unbedingt zu empfehlen, wenn Schwindelfreiheit und Trittsicherheit vorhanden.
Hallo Hans,
das freut uns sehr, dass euch die Wanderung so gefallen hat :-)
Viele Grüße
Florian