Wanderung Jägerkamp [mittelschwer, 710 Hm, 3h]

Die Wanderung auf den 1746 Meter hohen Jägerkamp ist Genuss pur. Vom Aussichtsgipfel hast du einen grandiosen Rundumblick. Meist wird der Jägerkamp nur als „Mitnahmegipfel“ auf der Wanderung zur benachbarten Aiplspitz bestiegen. Wir stellen dir hier aber eine Rundwanderung vor, bei der der Jägerkamp im Mittelpunkt der Tour steht.

Trittsichere Wanderer wagen einen Abstecher zum Wilden Fräulein (1615 Meter), einem wenig bekannten Gipfel hoch über dem Spitzingsee.

Zusammenfassung Jägerkamp

Schwierigkeit Mittelschwere Bergwanderung

Zeitangabe Gehzeit: 3 bis 4 Stunden

Weglänge Weglänge 8,7 Kilometer

Aufstieg Aufstieg 710 Höhenmeter

Abstieg Abstieg 710 Höhenmeter

Parkplatz Wanderparkplatz Spitzingstraße (Google Maps)

Start der Wanderung auf den Jägerkamp

Auf den Jägerkamp führen viele Wege. Wir stellen dir hier eine schöne Rundtour vor, bei der der Jägerkamp im Mittelpunkt steht. Einziger Nachteil: Nach dem Abstieg zum Spitzingsattel stehen noch 1,2 Kilometer Rückweg direkt auf der Straße an.

Los geht’s an einem kleinen Parkplatz an der Spitzingstraße, auf der linken Seite etwa 1,2 Kilometer vor dem Spitzingsattel (Parkplatz auf Google Maps). Hier ist nur Platz für ein paar Autos. Du solltest also früh aufbrechen, um einen Platz zu ergattern.

Aufstieg durch den Wald

Direkt am Parkplatz führt ein breiter Fahrweg in den Wald. Der Jägerkamp ist mit zwei Stunden Gehzeit angeschrieben. Nach wenigen Minuten endet der Fahrweg.

Wir folgen nun einem breiten Waldweg, der bald relativ schmal wird und stetig ansteigt. Höhenmeter für Höhenmeter steigen wir durch den meist schattigen Wald auf, weshalb hier im Herbst und im Frühjahr (im Winter sowieso) immer mit Eis und Schnee gerechnet werden musst. Grödel sind eine große Hilfe, wenn der Weg vereist ist.

Der Wanderweg ist nicht zu verfehlen und erfordert keine besonderen technischen Fähigkeiten, etwas Trittsicherheit und eine gute Kondition sind aber Grundvoraussetzung für den Aufstieg (und eventuell für den Abstieg, wenn du keine Rundtour machen willst).

Stellenweise ist der Wanderweg relativ schmal und leicht ausgesetzt. Trittsichere Wanderer haben hier keine Probleme. Bei Nässe oder Schnee im Winter ist aber Vorsicht angebracht.

Immer wieder lichtet sich der Wald und gibt den Blick frei auf die gegenüberliegende Brecherspitz und den nahe gelegenen Schliersee – übrigens einer der schönsten Seen in Bayern.

Die Jägerbauernalm

Nach zweieinhalb Kilometern (1:00 bis 1:30 Stunden) erreichen wir die Jägerbauernalm. Die Bäume weichen einer schönen Hochebene. In der Ferne erkennen wir schon das Gipfelkreuz des Jägerkamps.

Wir halten uns hier links. Alternativ könntest du aber auch den rechten Weg nehmen, der dich ebenfalls zum Gipfel bringt. Wir wandern in Richtung der urigen Almhütte, die in den warmen Sommermonaten von Anfang Juni bis Ende September bewirtschaftet wird (sehr zu empfehlen).

Ein Highlight für die Kids sind die Alpakas und die schwarzen Schweinchen, die im Sommer auf der Almwiese herumrennen.

Hinter der Almhütte führt ein Weg gut sichtbar relativ direkt nach oben. Wir halten uns aber zunächst links und machen einen kleinen Schlenker. Diese nur unwesentlich längere Variante belohnt dich mit einer tollen Aussicht.

Nur etwa fünf Minuten später fällt die Ebene fällt steil ab und zu unseren Füßen liegt die Benzingalm (zu der auch ein Weg hinabführt). In der Ferne blicken wir auf den markanten Wendelstein, ebenfalls ein echtes Wander-Highlight in den Bayerischen Voralpen.

Wir halten uns nun rechts und folgen dem steinigen Wanderweg durch die Latschen nach oben. Die Aussicht bleibt grandios. Kein Baum mehr, der die Sicht auf das umliegende Bergpanorama versperrt.

Der Jägerkamp-Gipfel

Für den finalen Aufstieg zum Jägerkamp-Gipfel (etwa 150 Höhenmeter) brauchen wir noch 25 Minuten mit ein paar Fotostopps. Am Gipfel ist immer einiges los, auch unter der Woche. Schließlich bietet sich dir vom Jägerkamp ein atemberaubender Rundumblick, etwa auf Wendelstein, Aiplspitz, Rotwand und Guffert. In der Ferne ragen bekannte Gipfel wie die Ellmauer Halt, der Großglockner, der Großvenediger und die Zugspitze in den Himmel.

Der Jägerkamp-Gipfel ist auch ein toller Ort für eine Brotzeit in traumhafter Kulisse.

Vom Gipfel führt der Abstieg nun entweder auf dem Hauptweg in Richtung Osten zunächst zur Benzingspitze (die du aber auch umgehen kannst) und hinab zur Oberen Schönfeldalm und der bewirtschafteten Schönfeldhütte (geöffnet von Mai bis November durchgehend, ab Ende November nur am Wochenende).

Oder du wählst die südliche Abstiegsvariante über das Wilde Fräulein.

Lohnender Abstecher zum Wilden Fräulein

Etwas versteckt führt ein Weg durch die Latschen zum Wilden Fräulein, einem wenig bekannten Gipfel hoch über dem Spitzingsee. Der Weg führt gut 100 Höhenmeter abwärts. Die Latschen stehen so eng, dass wir hin und wieder den Kopf einziehen müssen. An einigen Stellen kommen auch die Hände beim Abstieg zum Einsatz, wirklich schwierig ist der Weg bei guten Bedingungen aber nicht.

Nach rund 30 Minuten erreichen wir einen Sattel. Hier führt der offizielle Wanderweg (linkerhand) über eine relativ steile Wiese später hinunter zur Oberen Schönfeldalm und zur Schönfeldhütte.

Zum Gipfel des Wilden Fräuleins sind es jetzt noch ein paar Minuten und wenige Höhenmeter. Den kleinen Gipfel markiert eine Jesus-Figur. Der Weg führt noch ein Stück weiter. Hier sehen wir auch den schönen Spitzingsee. Der perfekte Ort für eine Pause. Die Chance, hier oben ganz alleine die Bergwelt zu genießen, ist recht hoch.

Wir steigen vom Wilden Fräulein direkt über die recht steile Wiese ab. In den Karten ist mitunter noch ein Steig eingezeichnet. Im Gras sind im oberen Teil Steigspuren und frische Fußabdrücke zu erkennen, die sich aber bald in der Weide verlaufen.

Weglos geht’s dann hinunter auf den offiziellen Wanderweg. Du kannst hier immer noch eine Rast in der Schönfeldhütte einlegen.

Der Abstieg

Von nun an geht’s über Stock und Stein hinab zum Spitzingsattel. Anfangs haben wir den Spitzingsee immer im Blick. Bald erreichen wir aber den Wald. Hier ist Trittsicherheit gefragt. Es sind immer wieder große Wurzeln und Steine zu überwinden.

Vom Parkplatz am Spitzingsattel sind es noch 1,2 Kilometer zurück zum Parkplatz. Manchmal verläuft ein Trampelpfad neben der Straße, aber leider nicht immer. Stellenweise müssen wir auch direkt auf der Straße laufen. Hier ist Vorsicht geboten, insbesondere bei Dämmerung oder gar in der Nacht.

Die Wege, die vom Spitzingsattel augenscheinlich in Richtung des Parkplatzes laufen, verlieren sich leider im Dickicht des Waldes (wir haben es ausprobiert und sind gescheitert).

Das musst du über die Wanderung wissen

Der Jägerkamp ist ein lohnendes Wanderziel, auch ohne die bekannte Aiplspitz zu besteigen. Vom Gipfel hast du einen wirklich tollen Rundumblick. Die hier vorgestellte Rundtour mit dem Abstecher zum Wilden Fräulein erfordert Trittsicherheit. Unschön (und auch der gefährlichste Teil der Tour) ist das letzte Stück an der Straße zurück zum Parkplatz. Aufgrund der Ostausrichtung des Aufstiegs ist hier schon im Herbst mit Eis und Schnee zu rechnen.

Verzichtest du auf die Rundtour und steigst auf dem vorgestellten Aufstiegsweg wieder ab, eignet sich die Tour bei guten Verhältnissen im Sommer auch für Familien mit bergbegeisterten Kindern.

Eine Alternative Route führt vom Spitzingsattel (kostenpflichtiger Parkplatz) direkt über die Oberen Schönfeldalm zum Jägerkamp. Hier ist insbesondere auf dem ersten Stück der Wanderung durch den Wald (der Abstiegsweg der hier vorgestellten Rundtour) Trittsicherheit gefragt.

Alternativ steigst du vom Spitzingsattel über einen nicht mehr gepflegten Steig durch den Wald in nördliche Richtung auf. Nach etwa zwei Kilometern (260 Höhenmeter) stößt du auf den oben beschrieben Aufstiegsweg. Der Steig erfordert Trittsicherheit, den Einsatz der Hände und ist gerade bei Nässe nicht ganz einfach zu gehen.

Lesetipp: Leichte Wanderungen in den Bayerischen Alpen

Die Karte zur Wanderung auf den Jägerkamp

Hier findest du die Karte zur Wanderung auf den Jägerkamp. Hier kannst du außerdem den GPS-Track zur Wanderung auf den Jägerkamp downloaden.

Wanderführer für die Bayerischen Voralpen

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Florian Westermann ist Buchautor, Reisejournalist und preisgekrönter Profi-Fotograf.

2010 gründete er das Foto- und Reiseportal Phototravellers.de, auf dem er seine Expertise in über 400 Artikeln zu den Themen Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie teilt.

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