Alle Infos zur Wanderung auf den Großen Arber im Winter
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Großer Arber: Leichte Winterwanderung im Bayerischen Wald

Eine Winterwanderung auf den Großen Arber ist ein absolutes Highlight und Erlebnis. Die Tour ist für die ganze Familie machbar. Besonders spektakulär sind die sogenannten Arbermandl am Gipfel des Großen Arbers. Von Eis erstarrte Bäume, die sich zu skurrilen Figuren biegen.

Alle Infos über die Wanderung auf den Großen Arber, die Strecke, die Ausrüstung, was du brauchst, um auf den Gipfel auf 1.455 Metern zu gelangen, erfährst du in diesem Wanderbericht.

Aktualisiert am 06.02.2024
Die Reiseblogger Biggi Bauer und Florian Westermann

Alle Infos zur Wanderung auf den Großen Arber

Die Wanderung auf den Großen Arber (1.455 Meter) ist für die ganze Familie geeignet. Die Strecke ist über 8 Kilometer lang, bei gutem Gehtempo benötigst du zwei Stunden plus individuelle Pausen. Den Arber kannst du ganzjährig besteigen. Im Winter benötigst du Grödel, Schneeschuhe oder Tourenski.

Der Arber liegt in Niederbayern im Bayerischen Wald. Du startest die Tour am Wanderparkplatz Großer Arbersee. Von dort aus folgst du der guten Beschilderung. Oben findest du das Arberschutzhaus sowie die Eisensteiner Hütte. Hier findest du einen ausführlichen Tourenbericht mit allen Infos und tollen Bildern zu dieser traumhaften Wanderung auf den Arber im Winter im Bayerischen Wald.

Tipp: Hier findest du eine Übersicht über die schönsten Wanderungen in Bayern.

Start der Wanderung

„Griaß di Gott am Arbersee“ steht in großen Buchstaben auf dem Schild am Parkplatz. Direkt am Wanderparkplatz Großer Arbersee geht unsere Tour los. Im Winter liegt der See zugefroren und verschneit vor uns. Zugegeben, wenn sich im Sommer die Berge im See spiegeln sieht es bestimmt spektakulär aus, aber auch im Winter hat der zugefrorene See seinen Reiz. Am Arberseehaus kannst du einen Kaffee mit Seeblick trinken.

Rund um den See befindet sich das Naturschutzgebiet Großer Arbersee. Bevor du deine Wanderung auf den Arber im Winter startest, kannst du dich auf einer Infotafel über alle Wanderwege, Skilifte, Loipen und Skipisten informieren.

Weg zum Gipfel gut ausgeschildert

Wir folgen einfach der Beschilderung in Richtung Gipfel auf den Großen Arber. Vom Parkplatz an ist die Strecke sehr gut ausgeschildert.

Der Weg ist nicht zu verfehlen. Wir wandern drauf los und folgen der sanften Steigung. Immer wieder befindet sich an einem Baum ein Schild mit einem gelben „S“ drauf. Das markiert den Goldsteig – einer der schönsten Fernwanderwege in Deutschland, der auch über den Gipfel führt. 660 Kilometer führt er durch das Mittelgebirge.

Nach ungefähr zwei Kilometern auf gerader Strecke, biegen wir in einen kleinen Weg linker Hand ein. Auf dem Schild steht: Gipfel und Winterwanderweg. Also geht es hier hinauf.

Unser Tipp für Winterwanderungen: Folge im Winter nie irgendwelchen Fußspuren. Lade dir den Track auf dein Handy oder GPS, so kannst du immer überprüfen, ob du richtig bist, wenn du dich nicht auskennst. Der Weg hinauf zum Gipfel des Arber ist sehr gut ausgeschildert, aber es ist immer besser zu wissen wohin man gerade läuft. 

Durch die Bäume haben wir schon einen Blick auf die umliegenden Berge im bayerischen Wald. Ebenfalls eine Besonderheit: auf dem Weg zum Gipfel kommst du an sehr alten Fichten vorbei. Sie sind zum Teil über 250 Jahre alt.

Der höchste Berg des Bayerischen Waldes

Der Arber ist der höchste Berg des Bayerischen Waldes – und wir sind mitten drin im Bayerischen Urwald. Der Arber liegt in Niederbayern. Übrigens ist er mit seinen über 1.455 Metern der höchste Berg in Bayern außerhalb der Alpen. Nach dem Feldberg im Schwarzwald ist der Arber übrigens der zweithöchste Berg Deutschlands – natürlich wieder außerhalb der Alpen.

Wir sind jetzt Mitten im verschneiten Wald angekommen. Die Zweige tragen eine große Schneelast. Wir laufen weiter den Berg hinauf, es wird jetzt ein wenig steiler, ist aber nach wie vor kein großer Anstieg. Dafür sind wir in einer traumhaft schönen Umgebung unterwegs. Jetzt wird die Fläche breiter, hier waren vor uns schon einige Skitouren-Geher, und Winterwanderer die letzten Tage unterwegs. Der Weg ist gut ausgetreten.

Wichtig: Bitte beachte die Schilder zu den Wildschutzzonen. Das Wild muss im Winter seine Energie sparen. Das bedeutet: das Körpersystem der Tiere fährt auf einen geringeren Energieumsatz hinunter. Wenn diese Tiere aufgescheucht werden, müssen sie von 0 auf 100 ihr System hochfahren, um fliehen zu können. Viele der Tiere können sich dadurch verletzen oder verbrauchen so viel Energie, dass sie verhungern. Denn die Nahrung im Winter ist knapp.

Aufstieg zum Gipfel des Arbers

Wir folgen dem vorgeschriebenen Pfad hinauf zum Gipfel und verlassen den offiziellen Weg nicht. Jetzt führt uns der Winterwanderweg nochmal in den Wald hinein. Je weiter wir uns unserem Ziel nähern, desto schöner wird der Ausblick. Um uns herum werden die Bäume immer weißer. Der Weg ist nach wie vor nicht zu verfehlen. Weiter geht es zwischen den Bäumen hinauf. Die Landschaft wird immer schöner und langsam können wir erahnen, was uns wohl oben am Arber erwarten könnte. Denn die Schneemassen werden immer mehr.

Jetzt empfangen uns vom Frost erstarrte Bäume und der eine oder andere Skifahrer kommt uns auch entgegen. Für diese verschneiten Bäume ist die Umgebung am Arber-Gipfel bekannt. Wir steigen stetig bergauf und nähern uns jetzt langsam der Gipfelregion des Großen Arbers.

Tipp: Mit Wanderstöcken kannst du übrigens einiges an Energiesparen und dir deine Kräfte besser einteilen. Auch der Abstieg wird einfacher. 

Ski-Gebiet am Arber Gipfel

Waren wir bisher fast alleine unterwegs, wird es jetzt laut. Der Ski-Lift brummt und es sind hier einige Menschen unterwegs. 

Jetzt laufen wir parallel zur Skipiste hinauf. Hier ist was los. Kein Wunder, mit der Arber-Bergbahn gelangst du gemütlich vom Tal hinauf auf den Berg. Seit 1949 gibt es hier oben einen Sessellift. Direkt an der Piste befördert dich ein Schlepplift hinauf.

Wintersport ist auf dem Arber sehr beliebt – und heute ist das Wetter dafür perfekt. Natürlich kannst du auch in den Hütten einkehren. Das Skigebiet am Arber nennt sich selbst eines der familienfreundlichsten Skigebiete Deutsch­lands.

Arbermandl am Arber

Wir steigen jetzt in der verschneiten Winterlandschaft auf. Rechts von uns die Skipiste, links befindet sich eine verschneite Märchenlandschaft. Jetzt stehen wir schon mitten drin in den sogenannten Arbermandl.

Der Ostwind sorgt mit Verwehungen und Eisschnee dafür, dass die Bäume von der weißen Pracht überzogen werden. Sie erstarren sozusagen im Wind und bilden skurrile Formen. Wir sind total begeistert von dieser Pracht. Man hat das Gefühl in einem Zauberwald zu stehen.

Eis und Schnee – diese Kombination sorgt für tolle Fotomotive. Die widerstandsfähigen Bergfichten sind es aber gewohnt und trotzen der Schneemacht. Rund um den gesamten Gipfel findest du die bekannten Arber-Mandl so weit das Auge reicht.

Diese Landschaft im Winter oben auf dem Arber bei Neuschnee und mit verschneiten Bäumen ist definitiv einen Besuch wert und für Fotografen einfach unglaublich. An jeder Ecke findest du tolle Fotomotive.

Arberkapelle

Die vereiste Kapelle auf dem Großen Arber im Winter
Kurz unterhalb des Gipfels steht die Arberkapelle – im Winter ein toller Fotospot

Auf der Nordwestlichen Seite steht die Arberkapelle. Sie ist komplett von Eis und Schnee überzogen und sieht toll aus. Sie ist ein begehrtes Fotomotiv der Besucher des Arbergipfels.

Die Kapelle ist dem heiligen Bartholomäus geweiht. Sie sieht aus wie ein eigens erschaffenes Eiskunstwerk – richtig schön.

Großer Seeriegel

Bevor wir hinüber zum Gipfelkreuz des Arbers wandern, steigen wir links von der Skipiste auf und erklimmen den ersten Aussichtsfelsen: den Großen Seeriegel. Dort sind wir gleich oben. Unter uns liegt der Bayerische Wald mit seinen weißen Bäumen. Der Ausblick ist grandios.

Flo kann gar nicht aufhören zu fotografieren. Auf der anderen Seite siehst du den Gipfel mit der Skipiste. Dahinter schaust du bis nach Tschechien. Hier oben auf dem großen Seeriegel eröffnet sich dir eine atemberaubende Sicht.

Arber Gipfelkreuz

Der erste Aussichtspunkt ist geschafft. Jetzt laufen wir hinüber zum Großen Arber-Gipfelkreuz. Der Winterwanderweg führt uns durch verschneite Bäume hinüber auf die andere Seite oberhalb der Skipiste. Je höher wir gelangen, desto schöner wird der Blick auf die gefrorenen Baumwipfel – wir haben Glück – noch hat die Sonne das Eis nicht zum Schmelzen gebracht. Beim Aufstieg kommen wir zur Zwieseler Hütte, die jedoch in Privatbesitz ist. 

Wir steuern jetzt das Gpfelkreuz an. Hier ist einiges los. Denn jetzt treffen die Skifahrer, auf die Skitourengeher, auf die Winterwanderer und die Touristen, die mit der Bahn herauf fahren und hier oben den Panoramaweg laufen. Natürlich möchte jeder am Gipfelkreuz ein Foto für die Nachwelt festhalten. Das Kreuz wurde 1913 errichtet. 

Radomen auf dem Gipfel

Die Gipfelstation des Großen Arbers im Winter
Der Große Arber ist im Winter ein beliebtes Ski- und Rodelgebiet

Auf dem Gipfelplateau stehen zwei Radomen. Die Anlage entstand während des Kalten Krieges. Der Flugverkehr sollte überwacht werden. Heute handelt es sich hierbei um die Luftverteidigungsanlage Großer Arber. Sie zählt zum NATO-Luftverteidigungssystem. Die Radome bilden das charakteristische Aussehen, wofür der Arber bekannt ist. 

Die Winterlandschaft steht hier oben definitiv im Vordergrund. Die mit Eis überzogenen Äste, die starren Formen – überall halten wir an und machen Fotos. Einmal die Arbermandl sehen – ein Traum für Fotografen, aber auch die andere  Besucher auf dem Arber. Die Landschaft übt auf jeden eine gewisse Faszination aus – die Natur beschenkt uns mit einer tollen Landschaftskunst. Der Arber im Winter ist definitiv ein tolles Erlebnis. 

Bodenmaiser Riegel – höchster Punkt der Oberpfalz

Vom Gipfelkreuz aus laufen wir wieder ein Stück hinab, um auf den nächsten Aussichtspunkt zu steigen. Für mich als gebürtige Oberpfälzerin ist das ein Highlight. Auf dem Bodenmaiser Riegel befindet sich nämlich der höchste Punkt der Oberpfalz.

Auch vom Bodenmaiser Riegel hast du einen tollen Blick über die Landschaft und den Arber-Gipfel. An dem Bodenmaiser Riegel liegt noch ein weiteres Highlight.

Der 480 Millionen Jahre alte Gneisfelsen sieht aus wie der Kopf des bekannten Komponisten Richard-Wagner. Daher heißt er auch Richard-Wagner-Kopf. Eine Infotafel erklärt die Geschichte dazu und zeigt dir die Form, damit du sie dir besser vorstellen kannst. Im Winter ist der Kopf leider unter einer unförmigen Eis- und Schneeschicht begraben, weshalb du die Form nicht wirklich erkennen kannst.

Panoramarundweg

Biggi zwischen verschneiten Bäumen am Gipfel des Großen Arber im Bayerischen Wald
Die Wanderung auf den Großen Arber führt durch ein Winterwunderland

Wir wandern jetzt wieder ein Stück hinab und erkunden den König des Bayerischen Waldes – so wird der Arber auch genannt. Wir laufen auf dem sogenannten Panoramarundweg – die schöne Landschaft lässt uns immer wieder innehalten und Fotos machen.

Der Panoramaweg ist nicht zu übersehen und für die ganze Familie geeignet. Der Pfad ist markiert und abgespannt, damit die Menschen nicht im Natur-Schutzgebiet herumtrampeln.

Seit 1995 ist im Naturpark Bayerischer Wald am Großen Arber auch eine Naturschutzwacht tätig. Von Februar bis Mai finden im Bayerischen Wald übrigens auch Führungen mit echten Rangern statt – wenn dich das interessiert. Dort lernst du viel über den Bayerischen Urwald. In unserem Artikel mit dem Ranger im Bayerischen Wald unterwegs erfährst du viel über die Tätigkeit der Ranger.

Der Rückweg

Langsam machen wir uns auf den Rückweg. Hierbei laufen wir die gleiche Route zurück wie wir auch aufgestiegen sind. Links von uns befindet sich wieder die Skipiste.

Wir halten an tollen Fotomotiven und genießen nochmal ganz bewusst diese schöne Winterwanderung. Die Tour auf den Arber ist nicht schwer und für die ganze Familie machbar. Festes Schuhwerk ist jedoch wichtig.

Wenn du möchtest, kannst du oben in den Hütten einkehren, dazu musst du dich dann links von der Skipiste nach unten begeben, damit du zur Einkehr hinter der Skipiste gelangst. Etwas unterhalb des Arber Gipfels findest du die Arberschutzhütte, in der du auch übernachten kannst. Daneben steht die Eisensteiner Hütte.

Die gefrorenen Bäume, bei denen jeder einem Kunstwerk gleicht, werden wir so schnell nicht vergessen. Wir genießen unseren Rückweg sehr und tauchen wieder ein in die Winterlandschaft. Die Arbermandln mit ihren schönen Formationen haben uns sehr fasziniert.

Das musst du über die Wanderung auf den Großen Arber wissen

Die Wanderung auf den Arber ist im Winter entweder nur mit Wanderschuhen oder bei Neuschnee mit Schneeschuhen problemlos möglich. Die Lawinengefahr ist auf der Tour insgesamt sehr gering. Der Weg führt über keine steilen Hänge. Lediglich kurz vor dem Gipfel wird das Geländer ein wenig steiler. Natürlich solltest du dich vor jeder Tour umgehend zur Lawinenlage erkundigen. Hier findest du den aktuellen → Lawinenlagebericht

Zusammenfassung

Tourdaten

Das Video zur Wanderung auf den Großen Arber

Hier gibt’s das Video zur Wanderung auf den Großen Arber. Viel Spaß!

Wanderführer und Karten

Folgende Wanderführer können wir dir für deinen Wanderurlaub im Bayerischen Wald sehr ans Herz legen. Zudem gehört immer eine Wanderkarte des Deutschen Alpenvereins in den Wanderrucksack.

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2 Kommentare

  • Hallo Biggi,
    das hört sich ja alles traumhaft an! Wir sind am Wochenende am Großen Arber unterwegs und haben auch eine Winterwanderung im Schnee geplant. Leider haben wir keine Schneeschuhe. Würdest du diese unbedingt empfehlen, um besser voranzukommen oder geht das Ganze auch mit guten Wanderstiefeln?
    Viele Grüße auf Franken
    Anna

    • Hallo Anna,

      das kann man so leider nicht sagen. Das kommt ganz darauf an, wieviel Schnee liegt. Meist ist der Weg aber ganz gut ausgetreten. In der Regel sollte es auch ohne gut gehen.

      Viele Grüße
      Florian

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