Zugänge in die Altstadt Dalt Vila
Du hast mehrere Möglichkeiten, Ibiza-Stadt oder genauer den historischen Kern, Dalt Vila, zu erkunden. Ich bin vom Flughafen aus mit dem Bus in die Stadt gefahren. Dieser hält in der Nähe des großen Platzes Passeig de Vara de Rey, wo auch das Monument von Joaquín Vara de Rey steht. Joaquín Vara de Rey war ein spanischer Held während des spanisch-amerikanischen Krieges in Kuba.
Vom Passeig de Vara de Rey aus hast du zwei Möglichkeiten: Entweder hältst du dich rechts und läufst direkt an und auf der Stadtmauer entlang, oder du gehst durch das mächtige Tor Portal de ses Taules.
Egal, wie du die Stadt erkundest, gilt: immer bergauf in Richtung der weithin sichtbaren Kathedrale – Catedral Santa Maria de la Nieves. Es lohnt sich, die komplette Festungsmauer abzulaufen.
Mein Tipp: Beginne ab dem Passeig de Vara de Rey rechts und laufe die Stadtmauer hinauf bis zur Kirche. Hier wirst du schon zu Beginn mit einem grandiosen Ausblick und vielen geschichtlichen Details belohnt und siehst bereits tolle Sehenswürdigkeiten.
Von der Kirche aus kannst du durch die engen, schönen Gassen Dalt Vilas laufen. Lass dich treiben, geh durch das Portal de ses Taules und bummle ein wenig. Schließlich gelangst du zum Hafen und kannst die restliche Stadtmauer linker Hand bis zu den Aussichtspunkten hinaufgehen.
Lesetipp: Sehenswürdigkeiten auf Ibiza
1. Catedral Santa Maria de la Nieves
Ganz klar, das Highlight der Stadt ist die viel besuchte Catedral Santa Maria de la Nieves. Sie war das erste religiöse Gebäude der Stadt und entstand durch den Umbau eines bereits bestehenden Bauwerks.
Im 14. Jahrhundert wurde die Kirche um eine strahlenförmig angelegte Kapelle im gotischen Stil erweitert, und auch der markante Glockenturm entstand. Im 16. Jahrhundert folgten die Seitenkapellen. Von 1712 bis 1727 wurde die Kathedrale umfassend renoviert.
Direkt an der Kirche befindet sich ein Kirchenmuseum. Hier kannst du sakrale Bilder und Kunstwerke vom 14. Jahrhundert bis in die Neuzeit bewundern.
2. Die Stadtmauer von Eivissa
Die Stadtmauer von Ibiza-Stadt wurde von der UNESCO zum Kulturerbe ernannt. Sie ist rund zwei Kilometer lang und 20 Meter hoch. Die heutige Stadtmauer entstand im 16. Jahrhundert, doch schon davor gab es Mauern, die jedoch mit dem Aufkommen der Kanonen verstärkt werden mussten. Der Herrscher Philippe II ließ eine imposante Festung bauen, die du heute noch im Originalzustand sehen kannst.
Die innere Mauer wurde im 10. bis 15. Jahrhundert erbaut und hätte keinem Krieg standhalten können. Danach folgten die festen, imposanten Wall-Mauern mit den Türmen. Der sogenannte Calvi-Komplex wurde von 1554 bis 1576 gebaut, benannt nach dem italienischen Baumeister Giovanni Battista Calvi. Später wurde die Festung von Jacobo Paleazzo Fratin von 1575 bis 1598 erweitert.
Die ganze Festung ist architektonisch sehr ausgeklügelt und umfasst sogenannte Bastionen, die keine direkte Angriffsfläche boten, aber eine gute Schussposition für Kanonen ermöglichten.
Zu Beginn meiner Tour besuchte ich die Bastion Baluard de Sant Pere. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die restliche Stadt, und es steht eine der Kanonen. Dieser Standort wird auch Portal Nou genannt. Von den Bastionen Baluard de Sant Bernat und Baluard de Sant Jordi aus hat man einen guten Blick auf den Platja d’en Bossa und Nassau Beach. Von der Bastion Baluard de Santa Llúcia aus blickt man auf die Kathedrale, das Kloster Santa Domingo sowie über das Meer.
Überall an der Stadtmauer findest du informative Tafeln in verschiedenen Sprachen, die viel zur Geschichte der Stadtmauer erzählen. Unter anderem erfährst du von den sogenannten Wurfschächten, durch die Soldaten Eindringlinge, die durch den ersten Teil der Mauer drangen, von oben attackierten.
3. Castillo Almudaina
Innerhalb der massiven Stadtmauern von Ibiza-Stadt befindet sich eine Burg, das Castillo Almudaina. Diese Burg, eines der Wahrzeichen der Stadt, kann leider nur von außen besichtigt werden. Die Anlage wurde einst von den Mauren erbaut, bevor die dicken Wehrmauern errichtet wurden. Nach dem Bau der Wehrmauern verlor die Burg an Bedeutung, wurde jedoch jahrelang für militärische Zwecke genutzt.
Am Anfang meines Spaziergangs an der Stadtmauer komme ich am sogenannten Huldigungsturm vorbei, dem Torre de l’Homenatge. Dieser Turm der Festung wurde im 14. Jahrhundert erbaut, direkt nach der Eroberung durch die katalanisch-aragonesische Krone. Der Turm hat einen viereckigen Grundriss und ist der höchste der gesamten Anlage.
4. Durch die Straßen schlendern und Kleinode entdecken
Von der Kathedrale aus nehme ich nun die andere Route durch die Stadt nach unten. Für Ibiza-Stadt sind die vielen Treppenstufen, das Kopfsteinpflaster und die engen, verwinkelten Gassen charakteristisch. Mein Tipp: Lass dich einfach treiben. Du wirst auf unzählige schöne Fotomotive stoßen und interessante, historische Orte entdecken.
So komme ich beispielsweise in die Straße der Juden, die Carrer deis Jueus. Die jüdische Gemeinde wurde erstmals in einem Dokument von 1394 erwähnt.
In der Carrer de Sant Ciriac befindet sich eine historische Bar aus dem Jahr 1943. Die Bar ist klein, aber an einer großen Wand können sich Gäste verewigen. Der Barkeeper geizt nicht mit Rum im Sangria. Der kostet 12 Euro, dafür bekommst du einen großen Humpen voll.
Weiter komme ich an der Wand deutscher Popkultur vorbei. Hier sind in Gips die Handabdrücke deutscher (Schlager-) Sänger und Schauspieler verewigt. Udo Lindenberg, Lilo Wanders, Fritz Wepper und Dr. Müller Wohlfahrt haben dort ihre Hände hinterlassen.
5. Portal de ses Taules
Nach meinem Streifzug durch die schöne Altstadt und die verworrenen Gassen komme ich am Portal de ses Taules an. Genauer gesagt, ich komme hinter dem Tor an. Von vorne führt eine riesige, mächtig anmutende Zugbrücke hinein in einen Hof.
Außen stehen römische Statuen. Sobald du durch das Portal de ses Taules läufst, wirst du erst wirklich wahrnehmen, wie dick die Mauern der Stadt sind. Direkt hinter dem Tor befindet sich der Waffenhof. Hier befanden sich die Wachposten, und er diente als Durchgangszone vor dem Eintritt in die eigentliche Stadt.
6. Kirche Església de Sant Domènec mit Kloster und Rathaus
Wenn du vom Hafen aus auf der linken Seite die Stadtmauer hinaufläufst, führt dich der Weg oben an der Kirche Església de Sant Domènec vorbei. Diese ist besonders markant durch ihre mehreren runden Türme. Anbei befindet sich das Kloster Sant Domènec, das heute das offizielle Rathaus von Ibiza-Stadt ist.
Von hier oben hast du von der Bastion Baluard de Santa Llúcia einen grandiosen Blick auf das Meer. Es lohnt sich, hier eine Verschnaufpause einzulegen, denn du hast auch ein tolles Fotomotiv mit Blick auf die Kathedrale.
7. Museu Monogràfic Puig des Molins und Nekropole
Der Puig des Molins, zu Deutsch Mühlberg, war ursprünglich bekannt für seine Mühlräder. Heute weiß man, dass dieser Berg vor allem als Grabstätte diente, auch bekannt als Nekropole oder Stadt der Toten. Diese Nekropole ist ebenfalls Weltkulturerbe und gilt als die größte, älteste und besterhaltene Nekropole aus phönizischer Zeit. Seit dem siebten Jahrhundert vor Christus wurden hier Tote begraben. Je nach Zeit und Epoche wurden die Körper gesalbt, verbrannt oder vollständig begraben. In einigen Phasen wurden nach der Verbrennung die Knochen gesäubert und nur diese Reste in die Grabkammern gelegt.
Es lohnt sich, die verschiedenen Grabkammern anzuschauen. Insgesamt sollen auf dem Mühlberg 3.000 Gräber sein. Du kannst Grabkammern von außen betrachten, aber auch in eine große Kammer hinabsteigen. Wichtig: Wer möchte, kann sich am Eingang zur Nekropole einen Helm ausleihen, da man in den engen Gängen oft gebückt laufen muss und sich leicht den Kopf stoßen kann.
Das Museu Monogràfic Puig des Molins enthält wertvolle Sammlungen, hauptsächlich punisch-römische Stücke. Viele Grabbeigaben werden dort ausgestellt, die einen faszinierenden Einblick in die Geschichte und Bestattungskultur der Region bieten.
8. Museu Puget
Wenn du etwas über die Bevölkerung und das Leben auf Ibiza erfahren möchtest, dann empfehle ich dir das Museu Puget. Es ist dem ibizenkischen Künstler Narcís Puget Viñas (1874-1960) und seinem Sohn Narcís Puget Riquer (1916-1983) gewidmet.
Durch die Gemälde der beiden Künstler erfährst du viel über das Leben auf dem Land, die traditionelle Tracht und Kleidung, die Stellung der Frauen auf Ibiza und wie die Stadt früher aussah. Es ist eine faszinierende Möglichkeit, die Geschichte und Kultur Ibizas durch die Augen dieser Künstler zu erleben.
9. Alter und neuer Markt (Mercat Nou)
Direkt in der Nähe des Portal de ses Taules befindet sich der alte Markt. Er ist recht klein gehalten und befindet sich in einer Art kleinen Halle, die überdacht ist. Von Obst, Gemüse, Blumen, Schmuck über handgefertigte Dinge, bekommst du dort einiges. Der Markt ist jedoch sehr klein gehalten. Du musst unbedingt die gerösteten Mandeln probieren.
Der neue Markt, Mercat Nou, befindet sich in einer großen Halle, direkt am Parc de la Pau gelegen. Er ist außerhalb angesiedelt. Du kannst direkt unter der Markthalle im Parkhaus,
10. Hafen und Leuchtturm
Was du dir auf jeden Fall noch ansehen solltest, sind der Hafen und der Leuchtturm von Ibiza-Stadt. Die Schiffe, die hier anlegen, sind allein schon spektakulär. Die Läden an der Hafenpromenade lohnen ebenfalls einen Besuch.
Abends erwacht die Gegend rund um den Hafen richtig zum Leben. Dann beginnt das Nachtleben, und die Bars und Restaurants öffnen ihre Türen. Die Hafenregion ist daher zu jeder Tages- und Nachtzeit sehr belebt und bietet eine Vielzahl von Unterhaltungsmöglichkeiten.
Ibiza-Stadt und Party
Ibiza ist bekannt für seine Clubbing-Szene, und viele Junggesellenabschiede finden hier statt. Einer der bekanntesten Clubs befindet sich im Hafengebiet von Ibiza-Stadt: der Pacha Nachtclub. Er ist weltweit bekannt und einen Besuch wert.
Die Bar-Kultur in Ibiza-Stadt ist ebenfalls ausgeprägt. Restaurants und Bars findest du natürlich auch im historischen Kern, aber abends spielt sich das Leben eher an der Hafenpromenade ab.
Ich war tagsüber in Ibiza-Stadt unterwegs und kann dir sowohl tagsüber als auch nachts empfehlen, durch die Parallel-Straße zum Hafen zu laufen. Hier liegt das LGBT-Viertel. Die Carrer la Mare de Déu sieht tagsüber schon toll aus. Vieles ist hier bunt, es gibt auffällig Männer-orientierte Geschäfte und die Clubs haben noch zu. Aber von außen sieht man schon, dass es hier nachts rund geht. Ich bin hier durchgeschlendert, habe tolle Foto-Spots gefunden und kam am Ende am Leuchtturm und Hafen raus.
Wo in Ibiza Stadt übernachten? Meine Hotel-Tipps
Sehr bekannt und beliebt ist das El Hotel Pacha (hier Preise checken*). Es liegt in der Nähe des gleichnamigen Clubs und 15 Gehminuten vom Playa de Talamanca entfernt. Das Vier-Sterne-Hotel ist zwei Kilometer von der historischen Altstadt entfernt.
Das Fünf-Sterne Gran Hotel Montesol (hier Preise checken*) liegt indes direkt in der Altstadt von Ibiza-Stadt. In wenigen Schritten bist du mitten im Stadtkern. Das Hotel sieht super gediegen aus. Das Hotel Mirador de Dalt Vila (hier Preise checken*), ein Fünf-Sterne-Hotel, bietet einen genialen Blick über die Stadt und lässt keine Wünsche offen.
Für ein kleineres Budget findest du das Zwei-Sterne Hotel La Ventana (hier Preise checken*) mitten in der Stadt. Eine günstigere Option ist auch das Apartamentos Tropical Garden (hier Preise checken*), rund einen Kilometer von der Festung entfernt.
Wenn du nur einen Tagesausflug nach Ibiza-Stadt planst und einen Mietwagen zur Verfügung hast, empfehlen wir dir das Marina Palace Prestige by Intercorp (hier Preise checken*) in Sant Antoni. Dort kannst du im Restaurant direkt am Strand essen und trinken. Die riesige Hotelanlage hat einen Pool sowie kleine Supermärkte und eine Patisserie.
Ibiza-Reiseführer
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